Molkenmarkt, Klosterviertel - Neuplanung und kleinere BV

  • Geil, wie sie mittlerweile schon bei reinen Baumassenzeichnungen (denn Entwuerfe wird es ja fuer den Molkenmarkt wohl noch nicht geben) schon nur noch Gebaeude mit Staffelgeschossen einzeichnen. Immerhin ist man realistisch in der Senatsverwaltung. ;)
    Aber was die sich da so insgesamt vorgestellt haben, finde ich eigentlich ganz in Ordnung. Haette schlimmer kommen koennen.


    Zudem wird noch vom Spittelmarkt geredet. Schade auf jeden Fall das die oestliche Platzeinfassung wegfallen soll und dafuer eher die Sicht auf die unendlichen Weiten der Fischerinsel erhalten bleiben soll.


    Fazit: Kann man die Linke endlich aus der Regierungsverantwortlichkeit rausschmeissen? Dieser Flierl ist ja ekelhaft...

    Einmal editiert, zuletzt von PhilippK ()

  • Gute Lösung das mit der Sichtachse. Das alte und frisch sanierte Stadthaus hat es durchaus verdient wenn sich eine Neubebauung des Areals nach ihm richtet.


    Hier kann man sich nochmal die Visualisierungen zur alten Planung anschauen. Das Stadthaus wirkt da ein wenig "zugestellt". Der Kritik an den Linken kann ich hierbei nicht beipflichten.


    Bzgl. Spittelmarkt müsste es sich dann wohl um dieses Gebäude handeln welches nicht mehr gebaut würde. Mit nordwestlicher Seite dürfte Motel One und dieses Gebäude gemeint sein. Naja, mit dieser Lösung ließe sich auch leben.

  • Ob wirklich durch den Verzicht von den beiden von Bato gezeigten Gebäuden auch nur irgendetwas erreicht werden kann, ist fraglich. Ich habe mich ja schon mehrfach als Verteidiger der Baukultur der ehemaligen DDR hier positioniert, die Argumente der Linken sind in diesem Fall aber wirklich nicht nachzuvollziehen. Im Grunde wird von den Linken nur die Abrisse der Nachkriegszeit, und die Erschaffung eine autogerechten Verkehrsschneise verteidigt. Warum aber hierin ein besonderes "bauliches" Erbe der DDR liegen soll, ist mir völlig schleierhaft. Wo ist der Vorteil, hier Freiflächen zu sichern?

  • Moment, es ist nur vom Verzicht eines Gebäudes am Spittelmarkt die Rede. Dessen Wegfall aus der Planung hat jedoch auf die vorgesehene Straßenführung keine Auswirkung (mit Ausnahme der von Philipp beschriebenen Platzeinfassung). Ansonsten ändert sich im Wesentlichen doch nichts an den alten Plänen für Molken- und Spittelmarkt sowie dem Verkehrskonzept.


    Abgelehnt wird von den Linken dagegen die Bebauung des MEFs.

  • Was ist das denn für eine misslungene Visualisierung?
    5-6 Meter hohe Stockwerke und Fenster gross wie 4 Tische? Dazu Zwergbäumchen
    Und Staffelgeschosse bei gerade mal 3 Stockwerken (+2)???
    Ist das Schlumpfhausen oder die Stadt der Minis?

  • Leute, mehr als eine Baumassenstudie von der leider nur ein kleiner Ausschnitt zu sehen ist, soll das doch eh nicht sein.

  • ^^
    Das Motel One ist an der Suedseite. Nordwestlich steht bereits ein Gebaeude und das von die verlinkte kommt neu hinzu.

  • ^Bato hat schon den richtigen Link gesetzt. Auf den Seiten gibt es alle Infos. Ausstehend ist das hier:
    http://www.stadtentwicklung.be…aeude/leipziger_hof.shtml
    (Wenn man dann feststellt, daß der Spittelmarkt weiterhin "Nichtort" ist, kann und wird man den nun gestrichenen Platzabschluss hoffentlich wieder angehen.)


    Die Sichtachse zum Stadthaus ist eine nette Idee. Aber je nach Gestaltung der Baukörper "zerfasert" die Lücke die Situation am Molkenmarkt. Ein vernünftiger Binnenplatz vor dem Risalit ohne diesem Durchbruch hätte dem Stadthaus mE genug Ehre getan.

  • Zitat von avila:

    Ein vernünftiger Binnenplatz vor dem Risalit ohne diesem Durchbruch hätte dem Stadthaus mE genug Ehre getan.


    Ich kann diese Ansicht nicht nachvollziehen. Das Alte Stadthaus ist ein sehr schönes, stadtbildprägendes Gebäude, das erst durch den Freiraum davor und die freie Sicht darauf seine volle Wirkung entfalten kann. Warum will man dieses Gebäude unbedingt hinter 0815 Gebäuden mit Staffelgeschoss und Natursteinfassade, die keinerlei eigenen Reiz haben, verstecken? In Berlin gibt es so wenig erhaltene Bausubstanz aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg. Ich finde die wenigen "Schätze" die aus der Vorkriegszeit noch erhalten geblieben sind sollte man doch würdigen anstatt sie hinter Stangenware zu verstecken. Der nun geplante Durchbruch in der Bebauung mit der daraus resultierenden Sichtachse auf das Stadthaus ist immerhin mal eine kleine Verbesserung zu den ursprünglichen Planungen, jedoch sollte man meiner Meinung nach gleich ganz auf dieses hinterhofartige Plätzchen verzichten und vor dem Stadthaus eine großzügige freie Platzfläche gestalten ohne diese Randbebauung.

  • mescha: Ich wollte nur darauf hinweisen, daß durch diese "Sichtachse" - d.h. einer doch recht kleinen LÜcke, die lediglich auf Höhe der Nicolaikirche die SIcht freigibt - die gewollte städtbauliche Verdichtung amMolkenmarkt beeinträchtigt werden könnte. Aber das hängt natürlich stark von der architektonischen Gestaltung ab. Die von Dir beschriebene Einmauerung des Stadthauses ist ja unabhängig dieser Lücke gegeben - will man nicht auf den gesamten Block vor dem Stadthaus verzichten.
    Insgesamt hat Flierl mE völlig Recht: Die Planung hier: http://www.stadtentwicklung.be…leitbild_2008/index.shtml war dem Stadthaus unangemessen.

  • mescha


    Bei seiner Erbauung stand das Stadthaus nicht frei. Sichtbar war immer nur der Turm. Neben finanziellen Erwägungen (mehr Bauland), sprechen auch historische gegen eine platzartige Aufweitung vor dem Stadthaus.


    http://www.stadtentwicklung.be…_Straube-Plan_1910_gr.jpg


    Innerhalb eines Threads bitte möglichst wenig zitieren. Schreib einfach "^^" oder zu "#xyz" oder "@Rudi Völler" bspw. Der Strang ist sonst mühsam zu lesen, weil Dinge sich wiederholen.
    Bato

  • @ Damar:
    Das habe ich mir auch schon gedacht, habs mir aber nochmal durch den Kopf gehen lassen. Zur Erbauung (1911) war die Berliner Altstadt schon längst einer Abriss-Debatte ausgesetzt. Das lässt sich schon allein an den Dimensionen der Neubauten wie Rathaus (1861-1869) oder Landesgericht (1894-1904) erkennen (natürlich, auch Platzgründe spielen da eine Rolle), die zu der sie umgebene Bebauung maßstäblich jeden Bezug verloren haben. Ganze Blöcke wurden für ein neues Rathaus und danach eben für das Stadthaus geopfert. Die Neuordnung des Verkehrs war später nicht nur eine Idee der DDR, das wurde schon wesentlich früher diskutiert. Ich kann mir gut vorstellen, dass also auch das Stadthaus sich in Sichtachsen und Inszenierung nicht an der Umgebung orientiert hat, sondern eher auf eine Umgestaltung 'wartete'.


    Ob diese Inszenierung dann durch einen Vorplatz oder eine kurze Straße passieren sollte sei dahingestellt. Ich halte an sich nicht für eine schlechte Idee die verbleibenden historischen Elemente eines in Zukunft modernen Viertels zu betonen. Wichtig finde ich bei der Molkenmarkt Planung auch nicht eine mittelalterliche Traufhöhe oder winzige Parzellen, sondern vielmehr die Gewinnung eines Großstädtischen Maßstabs.

  • Ich weiß nicht - die Sichtachse besteht ja wirklich lediglich wenn man an der "Kante" des Nikolaiviertels steht. Für Vorbeifahrende bietet sich der Blick auf's Stadthaus garnicht. Ich hätte mir auch gewünscht hier einen großzügigeren Platz zu erhalten. Am besten eingefasst mit Bäumen. Richtig urban, lebendig wäre eine Nutzung die den Molkenmarkt auch wieder zum Markt macht. Vergleichbar zum Münchner Viktualienmarkt könnten fest installierte Stände den Platz in kleinere Platzgebilde unterteilen. Mit Brunnen, Bänken und sonstiger Ausstattung hätte man hier einen neuen Nukleus geschaffen, der Ursprung Berlins könnte wiedererstehen.


    Generell könnte man durch eine Sperrung auch der umliegenden Straßen für den Verkehr eine Fußgängerzone einrichten. Die neu zu errichtenden Gebäude würden dann mit Cafes, Restaurants und kleinen Läden Leben in die Bude bringen. Ein breiter Fußgängerüberweg vom Nikolaiviertel würde den Touristenstrom gezielt in's neue alte Berlin lenken. Die Masse würde sich dann auch über diesen bisher abgestorbenen Teil Berlins ergießen und die Bude rocken.


    http://www.abload.de/img/clipboard03213f.jpg
    (Den Block der den neuen Molkenmarkt nördlich begrenzt habe ich nach Süden verlängert.)




    Nachtrag


    Verbessert ist mir jetzt noch eingefallen: Wieso werden keine Bäume vor der Münze gesetzt?
    Das hätte den positiven Effekt die Eintönigkeit dieser langen Front von Alte Münze / Palais Schwerin aufzuheben. Die Alte Münze ist eh recht unansehlich, ein paar Bäume würden da nicht schaden. Das Palais Schwerin dagegen ist eigtl. ein sehr schönes und bedeutendes Gebäude, das 1. von der masseähnlichen Münze abgewertet wird und 2. untergeht. Dadurch könnte man es hervorheben, es würde sich der Straße öffnen:
    http://www.abload.de/img/clipboard02f4oz.jpg

    5 Mal editiert, zuletzt von Andi_777 ()

  • Ich fände es sehr schade wenn das Stadthaus hinter 08/15-Neubaublocks verschwinden muss, nur damit sich einige Leute der Illusion einer Altstadt hingeben können.


    Die alten Strukturen sind weg, zerstört, unwiederbringlich verschwunden. Das ist tragisch, aber jetzt auf Teufel komm raus die Stadtmitte zuzumauern kann nur nach hinten losgehen.


    Abgesehen vom sicherlich entstehenden Verkehrschaos(*) ist die Verengung der Grunerstraße und die anschließende Bebauung der Südseite ja noch durchaus nachvollziehbar (wobei die Nordseite durch das tolle Parkhaus ohnehin längst ruiniert ist), aber den Vorplatz des Stadthauses zuzubauen halte ich für einen sehr großen Fehler.


    Die Visualisierung von Andi_777 spräche mir jedenfalls sehr viel eher zu als alle, die bisher von offizieller Seite kamen. Wenn man sich dazu noch von dieser Unart von Flachdächern und Staffelgeschossen lösen könnte, wär ich schon fast für eine solche Bebauung.



    (*) Ja diese innerstädtische "Mini-Autobahn" Grunerstraße-Leipziger Straße ist nicht schön, aber wo soll der Verkehr, der dort jetzt entlang fließt, hin? Wenn die Planung noch aktuell ist, soll ja nach Fertigstellung des Humboldt-Forums zwischen Schloss und Lustgarten eine Art Fußgängerzone (Stichwort Schritttempo) entstehen, was die Karl-Liebknecht-Straße - UDL Verbindung ebenfalls praktisch für den Durchgangsverkehr unzumutbar macht.

  • @ Andi 777: Deine Grafik finde ich sehr gut. Etwa in der Art würde ich mit den Platz vor dem Stadthaus auch wünschen. Viel besser als die Senatsplanungen. Auch die Nutzung als Marktplatz fände ich gut, das würde dieses Gebiet wirklich beleben. Es dürften aber auf keinen Fall solche Bretterbuden sein, die irgendwelchen Ramsch verkaufen, wie sie so oft auf dem Alexanderplatz zu finden sind.

  • Die Erfahrungen haben gezeigt, dass der autofahrer "erzogen" werden muss! Wenn die Straße verengt wird, werden mehr Menschen den Nahverkehr nutzen, weil sie wissen, dass die Grunertstraße Staugefährdet ist. Die Verkehrsströme müssen sich dan umverteilen. Die Zeiten der unbegrenzten Rücksichtnahme auf autofahrer sind, Gottseidank, vorbei.

  • Aber auch wenn die Grunerstraße verengt werden sollte werden die beiden Viertel Molkenmarkt und Nikolaiviertel immer noch getrennt wirken, denn die Fahrbahnspuren werden ja nicht verringert und zudem wird die Straßenbahn ja in Zukunft auch noch auf der Kreuzungsmitte langfahren also halte ich ein lebendiges Treiben zwischen beiden Straßenseiten für sehr unwahrscheinlich, ob nun mit Blockrandbebauung oder ohne!

  • Trotzdem denke ich auch, dass die Freilassung des Vorplatzes vor dem Stadthaus die bessere Lösung wäre und die Marktplatzidee gefällt mir auch sehr. Der Vorkriegszustand war ja eben noch nicht zu Ende gedacht, als man diese großen Klötze in die ehemaligen Gassen reinpfropfte. Wenn der neue Block zwischen Grunerstraße und "Molkenmarkt" eine großstädtische Anzahl von mindestens 5 Stockwerken hätte und ein richtiges Dach (was m.E. der früheren Altstadt gerechter werden würde als zwanghaft die Straßenverläufe zu rekonstruieren), dann könnte das ein gelungener neuer Platz werden, der zentrale Stelle auch für das neu entstehende Wohnquartier wird.