Stadtquartier 'Box Seven' (Friedrichshain | realisiert)

  • Wenn Bauwert versuchen sollte, den "Verlust" über höhere Preise für die Eigentumswohnungen wieder reinzuholen (ich nehme an das wolltest du andeuten Saxonia):
    Niemand wird gezwungen überteuerte Wohnungen zu kaufen.

  • Ich glaube nicht daß die Fassadendeko für die Wirtschaftlichkeitskalkulation eines Bauprojekts eine wesentliche Rolle spielt, bzw. ein nennenswertes Einsparpotenzial darstellt; was für ein "Stil" letztlich aufs Styropor kommt ist in dieser Hinsicht ziemlich mumpe...

  • Hmm...ich vermute eher, dass es sich dabei um ein Null-Summen-Spiel handelt: Im Mai hatte man ja schon die Baummasse um knapp 10.000m² erhöht. Bei 10% von der Häfte von 550 Wohnungen sind wir bei 27,5. Das wird alles in den 10.000 m² enthalten sein. (+ weitere Wohnungen/Gewerbe als Ausgleich zu marktüblichen Preisen)


    Ich hatte auch irgendwo etwas von "30 Wohnung zu 5,50€/m²" gelesen. Diese sind dann noch an der nordwestlichen Ecke gelegen.


    Die 4,5 mio € beziehen sich wohl auf den fiktiven Gewinn, der entstanden wäre, wenn man die zusätzlichen 10.000 m² auf dem freien Markt als Eigentumwohungen mit der veranschlagten Rendite anbieten könnte.

  • Es geht weiterhin nicht so recht voran. Via Einwohnerantrag wurde letzte Woche eine Sitzung einberaumt in der der Bezirksstadtrat mitteilte, dass es Gespräche zwischen Bauwert und der HOWOGE über den Kauf oder die Errichtung von 100-150 der geplanten Wohnungen gibt um das BV für die Bauwert zu beschleunigen.
    Einen Bauvorantrag habe der Bezirk unterdessen abgelehnt. Bauwert hat dagegen beim Senat Widerspruch eingelegt.


    Weitere Infos auf der Seite der BI sowie Drucksache - DS/0921/IV

  • Der Erfolg der Bürgerbegehren zum Tempelhofer Feld und zur Kolonie Oeynhausen macht offenbar Lust auf mehr. Jetzt hat die Bürgerinitiative "Travekiez Ostkreuz e.V." ein Bürgerbegehren gegen die aktuellen Bebauungspläne für das Freudenbergareal gestartet.


    Die Bürgerinitiative kritisiert vor allem, dass es im Kiez schon jetzt einen Mangel an KITA- und Schulplätzen sowie an Grünflächen geben würde, der durch das Bauprojekt weiter verschärft würde. Gefordert wird daher eine Reduzierung der Baumasse von 74.500 Quadratmetern auf 42.000 Quadratmeter und von 800 Wohnungen auf 300 Wohnungen. Diese Wohnungen sollen im Gegensatz zu den aktuellen Planungen durch landeseigene Wohnungsgesellschaften errichtet werden. Außerdem soll eine größere KITA errichtet werden.


    http://block74.traveplatz-berl…n-ein-burgerbegehren-ein/

  • Die Bürgerinitiative kritisiert vor allem, dass es im Kiez schon jetzt einen Mangel an KITA- und Schulplätzen sowie an Grünflächen geben würde, ... Außerdem soll eine größere KITA errichtet werden.


    Mit einer größeren KiTa müsste der Einwand gegenstandslos werden. Was die Grünflächen angeht:


    ... Himmel, wir wohnen in einer 3,5 Mio. Stadt, die europaweit als eine der grünsten gilt, so langsam nervt es.


    Vielleicht wäre es angebracht, irgendwo an einer-zwei Ecken etwas höher zu gehen (mit besonders teuren ETWs mit Ausblick dort), dafür einen größeren begrünten Platz zu belassen? Ähnliches wurde z.B. im Düsseldorfer Quartier-Central beim zweiten Le-Flair-Abschnitt versucht - statt 6-7 Etagen durchgehend entstanden in der Mitte ein Mini-Hochhaus mit 11 Etagen und ein begrünter Platz.


    Dass man bei dem ständigen Wohnraumbedarf in einer Großstadt etwas zusammenrücken muss, sollte jedem vernünftigen Menschen einleuchten.

  • Ich beschäftige mich mit dem Projekt jetzt seit dem Umzug von Freudenberg und kann immer noch kein Stück mit den Gegnern sympathisieren.


    Mir leuchtet einfach nicht ein, dass eines der begehrtesten Stadtteile Berlins mit sehr hohen Aufenthaltswert nach der Bebauung eines vorher unzugänglichen Areals unter den geplanten Bauten leiden soll.


    Was sind bitte 2000 zusätzliche Bewohner? Am Boxi springen allein am Sonntag gleichzeitig 10.000 Externe rum. Stört das jemanden? Der Kiez um den Boxi hatte vor 100 Jahre mindestens die doppelte EW-Dichte. Jetzt wird glücklicherweise der Blockrand geschlossen. Es werden Bäume gepflanzt. Die Wege zu den großen Grünflächen bleiben für die Eingeboren gleich.


    Ich hoffe Bauwert und der Bezirk bewegen sich keinen Meter! Das Projekt ist Klasse!


    EDIT:


    Der Bezirk bleibt hart. Stark!

    Einmal editiert, zuletzt von Artec ()

  • ^ Das ist doch einfach erklärt: Wir, die Anwohner, waren zuerst da und das Boot ist jetzt voll. Deshalb keine weitere Zuzügler sondern am besten Stadtpark, Kita, Schule, Bibliothek und private Gärten für uns auf Kosten derjenigen, die das Geld haben. Am besten noch eine Zuzugssperre, wie vor 1989.


    Alles andere ist Verschacherung des Kiezes und Kapitalistenscheisse.


    Ist doch ganz einfach.

  • ^
    In dem Park (für dessen Reinigung der Bezirk dann kein Geld hat) können dann die in immer größerer Zahl vertretenen Dealer aus der Revaler Straße den Kindern aus der neuen Kita Drogen verkaufen.


    Eine Win-Win Situation ganz ohne Kapitalismus.

  • ^ Das ist doch einfach erklärt:...


    :lol:Das ist sogar sehr einfach. Ich würde sagen, Berlin braucht mal wieder ein neues "Forum". Einfach ein paar Bäume pflanzen, ein paar Wege anlegen und das Ganze dann als z.B. "Friedrichhain-Forum" taufen. Einfach in Anlehnung an das MEF, quasi als MEF 2.0. Das wäre dann der kommunistische Weg, das Gebiet zu nutzen. Man braucht nicht viel Geld und hat hinterher viel Platz.:lol:


    Ich hoffe, man kann in meinem Beitrag die Ironie erkennen.

  • PM und Berliner Zeitung melden, dass die HOWOGE der Bauwert einen Teil ihrer Projektentwicklung abkauft. Man wolle 2 Gebäude mit 122 Mietwohnungen bauen die zu günstigen Preisen von durchschnittlich 6,5€/m² vermietet werden.
    Die Senatsverwaltung f. Stadtentw. habe außerdem einen positiven Bauvorbescheid erteilt und damit ein rechtsverbindliches Baurecht geschaffen.


    Artikel PM
    Artikel Berliner Zeitung

  • Ist ein Kompromiss. Ich finde schon, dass man die Wohnungen dort bauen sollte, wo die Nachfrage danach hoch ist. Die Öffentliche Hand ist dann gefordert, für eine ausreichende Versorgeung mit Kita- und Schulplätzen zu sorgen. Es bleibt aber abzuwarten, wie sich das Projekt in das bestehende Stadtviertel einfügt. Städtebaulich finde ich weder den Bauwert-noch den Bürgerini-Entwurf besonders umwerfend. Es stimmt schon, dass es in dieser dichtbebauten gegend nur wenig Grünflächen gibt, aber ich würde eher einen größeren Park zwischen Revaler Straße und Bahngleisen anlegen, zwischen Ostkreuz und Modersohnstraße, dort wo sich ein Streifen mit Kleingewerbe abgelagert hat.

  • ^
    Wobei man noch erwähnen sollte, dass für die Bauwert Baurecht besteht. Für ein Bürgerbegehren sei es daher zu spät und das Bezirksamt müsse einen Bauantrag des Investors genehmigen.

  • Gehts hier also auch schon los. Langsam wird es echt lächerlich oder besser belachleidenswert... Mal abgesehen davon dass das Areal Jahrelang im Planwerk ist, dass es eine besondere Form der Assozialität ist, durch Nichtbebauung von Bauland die Marktpreise weiter zu treiben und gute Wohnlage nur sich selbst zu bürgerbewilligen, dass es städtebaulich nicht nur verträglich sondern auch angebracht ist, .... abgesehen davon ist es ja höchst lächerlich, dass ein Bürgerbegehren als zulässig erklärt wird, obschon Baurecht besteht und damit der Bau genehmigungspflichtig ist. Was soll das denn dann? Erinnert mich fatal an ein gewisses Begehren, dass die Stadt an einer Stiftungsauflösung oder Grundstücksrückabwicklung hinwirken soll, obwohl sie es a) nicht kann und b) nicht darf. Das hat systemisch Bananenrepublikcharakter.

  • Bauherr wundert sich über Bezirk

    Das ist mE der entscheidende Satz aus dem Artikel. Dieser Bezirk und klassische Investoren finden einfach nicht zueinander. Das sind völlig verschiedene Weltbilder die da aufeinanderprallen. Wenn eine Bauvoranfrage zunächst vom Bezirk weitgehend abgelehnt wird, sodass erst Widerspruch bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eingelegt werden muss, sollte das mE keinen Investor wundern der sich vorher etwas über diesen Bezirk informiert hat. Auch, dass nun das Bürgerbegehren für zulässig erklärt wurde (auch wenn es das per Definition theoretisch nur darf, wenn tatsächlich (noch) eine Zuständigkeit durch den Bezirk besteht), ist von daher mE nicht weiter verwunderlich. Davon abgesehen hat der Bezirk ja schon selbst zum Ausdruck gebracht, dass die Bebauung wohl nicht verhindert werden kann.
    http://www.morgenpost.de/bezir…erg-Areal-gestritten.html

  • ^ Ich wohne in der Ecke und die Argumente des Bürgerbegehrens, dass hier Grünflächen fehlen und eine sehr hohe Siedlungsdichte besteht sind objektiv korrekt.


    Das Problem ist, dass sich die richtigen Ziele, die Siedlungsdichte nicht zu stark zu steigern, in erster Linie aber zusätzliche Grünflächen zu schaffen, sich mit weiteren Zielen widersprechen nämlich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen/ zu erhalten und der Gentrifikation entgegenzuwirken.


    Ich würde ein Bürgerbegehren klar befürworten, welches zum Ziel hat einen etwas größeren Park zwischen Revaler Straße und Bahngleisen zu schaffen. Das RAW-Gelände müsste größtenteils platt gemacht werden. An der Warschauer Str. könnte ein bis zwei Häuserblöcke enstehen. Auch das Dreieck östlich der Modersohnstraße würde ich beräumen Lage: https://www.google.de/maps/pla…0df3cb:0x6ca19a3325798116.


    Östlich und westlich der Modersohnstraße könnte ein Park entstehen, der unter der Brücke eine Verbindung ohne Querung der Straße erlaubt.


    Würde man hier jetzt (d.h. frühzeitig) gemeinsam mit Investoren planen und ggf. auch noch das Wagenburgareal zur Bebauung freigeben, so wäre das ganze für den Bezirk vmtl. bezahlbar. Mit einigen weiteren Maßnahmen zur Herstellung einer geschlossenen Blockrandbebauung wäre der gesamte Boxi-Kiez städtebaulich intakt abgeschlossen. Auch die zunehmende, sehr aggressive Drogenszene am RAW-Gelände wäre damit vertrieben und der Stadtteil würde aufgewertet (aber genau dies fürchtet man, wie der Teufel das Weihwasser).


    Für so eine positive und sogar realistisch greifbare Vision würde ich mich als Bürger begeistern. Ich befürchte die Mehrheit im Kiez könnte aus Angst vor steigenden Mieten dagegen sein. Eine verständliche aber wenig zukunftweisende und im Grunde sehr egoistische Position, denn auf Lange Sicht profitieren insbesondere die Nachkommenden mit Sicherheit von einer mäßigen Gentrifikation mit ihren Zukunftschancen.




    RAW-Diskussion dorthin verschoben.
    Bato

  • Bauwert als Entwickler des Projektes freut sich sehr über die rege Beteiligung an Diskussionen rund um das Bauvorhaben. So waren wir auch die ersten in Berlin, die öffentliche Runde Tische organisiert hatten und die AnwohnerInnen an dem Planungsprozess beteiligt hatten. Als Ergebnis wird ein abwechslungsreiches Wohnbauprojekt entstehen mit rund 650 Wohnungen. Einmalig ist sicherlich, dass ein privater Investor einen öffentlichen Park auf diesem Areal erstellt. Darüber hinaus werden 122 verbilligte Wohnungen und eine übergroße Kita erstellt.


    Es ist uns in diesem Diskussionsprozess ein Anliegen, dass Informationen auch wahrheitsgemäß und korrekt in der Öffentlichkeit als Grundlage für diese Diskussionen zur Verfügung stehen. Von einer kleinen Bürgerinitiative werden nämlich bewusst falsche Informationen verbreitet, sodass wir eine offizielle Website für dieses Bauvorhaben installiert haben.


    Alle Details rund um das Projekt erhalten Sie auf www.freudenberg-areal.de.

  • Sehr informativ! Ich wusste bis jetzt nicht, dass nur 90 Eigentumswohnungen entstehen. 560 neue Mietwohnungen sind auf jeden Fall eine Hausnummer.


    Wieso wurde das so in der Presse nicht kommuniziert? Das hätte den unsachlichen Kritikern schnell den Wind aus den Segeln genommen.


    Im Nachhinein wäre wohl die Anfertigung der "Fragen & Antworten" und deren Bereitstellung an die Presse der richtige Weg gewesen. Durch der Informationen aus erster Hand wären die Kritiker sehr schnell besänftigt wurden.


    Ich hoffe dann mal auf den schnellen Baustart.