Nachnutzung Flughafen Tempelhof

  • Tempelhof Schließung amtlich

    http://www.deutsches-architekt…102_TempelhofInterior.jpg" style="float:left; width:auto; margin-right:10px; margin-bottom:10px;" alt="" />Nun ist es hoffentlich amtlich: Tempelhof macht zu. Nach erfolgter Klage mehrerer Airlines hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg am 12. Februar entschieden, dass der Flughafen am 31. Oktober 2008 wirklich geschlossen werden kann. Eine Revision wurde ausgeschlossen.


    Im Verfahren ging es hauptsächlich um die Charter-Airline Windrose Air, die sich dadurch benachteiligt fühlte, dass sie nach Schönefeld ziehen muss, obwohl der Flughafen noch schlecht angebunden ist und in den nächsten Jahren zur Großbaustelle wird, während die Konkurrenz von Tegel operieren kann. Der Berliner Senat hat daraufhin beschlossen, den Flughafen ein Jahr später zu schließen, als geplant. - Bis dahin sollen in Tegel und Schönefeld weitere Kapazitäten geschaffen sein. Darüber hinaus wären diese Nachteile aber nur vorrübergehend und hinnehmbar.


    Die Schließung des Flughafen Tempelhof müsse ferner schon deswegen erfolgen können, weil die Politik sonst letztlich überhaupt keinen Spielraum hätte, die Infrastruktur weiterentwickeln zu können.


    Die Verkehrszahlen in Tempelhof sind seit Jahren stark Rückläufig. Im Januar 2007 gab es zuletzt ein Minus von 45,4 Prozent gegenüber dem Vorjahrsmonat. Die Passagierzahl lag nur noch bei 26.500, also unter 900 pro Tag. In den letzten 10 Jahren hat die Flughafengesellschaft 115 Mio. Euro Verlust mit Tempelhof eingefahren.


    Die Pläne der Bahn, des CED-Konsortiums um den New-Yorker Parfumeur Estée Lauder und Windrose Air, aus dem Flughafen eine Schönheitsklinik für Kassenpatienten zu machen, die mit eigenem Jet zur OP anreisen, dürften damit endgültig vom Tisch sein. Auch wenn diese Akteure neben der Berliner CDU und Berliner FDP seit Jahren immer wieder den selben Wissenschaftler und sein Pamphlet ausgraben, wonach Tempelhof unter bestimmten Umständen als Flughafen weiterbetrieben werden kann.


    Windrose prüft nun eine Klage gegen den Ausschluss der Revision.


    Das maßgeblich von Berliner CDU und FDP (und ferner der Berliner Taxiinung :confused:) intiierte Volksbegehren läuft weiterhin.


    Presseerklärung der Berliner Flughäfen


    Foto (leere) Passagierhalle:
    Alan Ford/Wikipedia

  • Wenn das Urteil vom 12. Februar kein klares Zeichen war, was dann? Abgesehen davon ist das nun definitiv eine mehr als windige Nummer, die da aufs Eis gelgt zu werden droht. Und nicht das erste US-Investitionsvorhaben dieser Kategorie. Denken wir z.B. an Neverending Drewitz oder meinetwegen auch die großen BenQ-Retter.

  • Der Entwurf der Stadt müsste eigentlich auch noch der maßgebliche Entwurf sein. Also Bebauung drumherum und Grün in der Mitte.


    Ich hätte noch eine Straße durchgezogen, damit das Ding nicht immer so umfahren werden muss.


    Und die Nutzung des Flughafengebäudes wird im Entwurf ja nur sehr vage wiedergegeben. Themenpark oder so...

  • offener Brief der Investoren:


    Zitat von Langhammer


    Liebe Berlinerinnen und Berliner,
    Berlin ist eine fantastische Stadt. Berlin ist die deutsche Metropole. Berlin ist das Zentrum der Kultur und der Politik. Im Vergleich zu anderen Metropolen ist Berlin indes kein Wirtschaftsstandort, der in hohem Maße Unternehmen anzieht und an dem neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Auch dies sind Gründe dafür, dass die Stadt unter hoher Arbeitslosigkeit und extremer Verschuldung leidet. Sicher haben Sie die öffentlich Diskussion unserer Vorschläge für die Weiternutzung des Flughafens Tempelhof verfolgt.
    Seit zwei Jahren arbeiten wir an einem Gesamtkonzept für die Weiternutzung des historischen Flughafens im Herzen Berlins. Gerade Sie wissen, welche Bedeutung Tempelhof für diese Stadt hat. Tempelhof ist ein Symbol für die Luftbrücke, den Überlebenskampf der Stadt während der Blockade, für die deutsch-amerikanische Freundschaft und den Freiheitswillen der Berliner. Tempelhof bietet auch künftig einmalige Möglichkeiten: Ein innerstädtischer Flugplatz für den Geschäfts- und Privatflugverkehr eröffnet Berlin neue Chancen. Beispiele wie London beweisen, dass solche Flughäfen eine große Zukunft haben und entscheidende Wettbewerbsvorteile bieten.
    Unsere Vision verleiht Tempelhof zudem neue Strahlkraft im Zukunftsmarkt der Medizinwirtschaft: Um wirtschaftliche Dynamik zu entwickeln, muss man sich auf innovative Sparten konzentrieren und Projekte fördern, die ein Aushängeschild für die gesamte Region sind.


    Mit diesem Hintergrund wurde das Konzept für ein ambulantes Gesundheitszentrum am Flughafen Tempelhof entwickelt. Dieses Konzept für eine präventive und ambulante Versorgung wird von nationalen und internationalen Experten als richtungsweisend angesehen. Unter anderem soll in enger Kooperation mit der Siemens AG eines der modernsten Diagnostikzentren der Welt entstehen. Die neusten Errungenschaften der Medizintechnologie können jedes Jahr auch mehr als hunderttausend Patienten zur Verfügung stehen, die gesetzlich krankenversichert sind. Mit Elan und Begeisterung haben wir dieses Konzept mit verschiedenen Partnern entwickelt: Die Deutsche Bahn AG, die Siemens AG, die Charité Berlin, die DKB Berlin, die Polikum GmbH und viele beeindruckende Einzelpersonen haben uns tatkräftig unterstützt und ihr Know-how in unser gemeinsames Projekt eingebracht, welches ein Investitionsvolumen von mehr als 350 Millionen Euro mit sich bringt und über 1000 neue Arbeitsplätze schaffen würde. Dies wäre ein wichtiger Beitrag dazu, die Arbeitslosigkeit in Berlin zu senken und einen Wachstumskern im Stadtzentrum zu entwickeln. In den vergangen Monaten haben wir unser Konzept Politikern, Unternehmern, Vertretern der Medien und vielen anderen interessierten Berlinerinnen und Berlinern vorgestellt. Das positive Votum für unsere Vorschläge - laut einer repräsentativen Umfrage unterstützten 74 Prozent der Berliner unser Vorhaben - hat uns darin ermutigt unsere Ziele mit ganzer Kraft weiter zu verfolgen. Leider konnten wir die politischen Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene bislang nicht davon überzeugen, konkrete Schritte zur Umsetzung unseres Konzepts zu unternehmen. Einseitige Interessen haben Vorrang. Kurzsichtigkeit triumphiert über Weitsicht. Es wird zunehmend frustrierend, für einen Plan zu kämpfen, der anderswo, vor allem außerhalb Deutschlands, begeisterten Zuspruch erfahren würde. Nach zwei Jahren unseres erheblichen Engagements ist es Zeit für eine Zwischenbilanz: Die Politik schafft derzeit weitere Hindernisse, die den Handlungsspielraum für die Anschlussnutzung von Tempelhof einschränken. Dies beeinträchtigt die Möglichkeiten, unser Projekt zu realisieren, deutlich. Wir werden daher gezwungen sein, unsere Arbeit für das Projekt Tempelhof auszusetzen, falls wir bis Anfang März kein gegenteiliges politisches Signal erhalten. Wir halten unser Konzept indes unverändert für zukunftsweisend und realisierbar, und sehen darin eine Chance für Berlin. Wir, und unabhängige Experten, sind überzeugt, dass die beschränkte Weiternutzung von Tempelhof den Ausbau des Großflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) juristisch nicht gefährdet und ihm wirtschaftlich nutzen würde. Wir möchten uns bei Ihnen für Ihre bisherige Unterstützung und Ihr Interesse bedanken. Wir würden uns sehr freuen, unter veränderten Ausgangsbedingungen in Berlin mit innovativen Ideen und Herangehensweisen weiter aktiv sein zu können. Mit besten Wünschen Fred H. Langhammer Ronald S. Lauder


    http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/070221/tempel.html

  • Ich begreife es nach wie vor nicht: Für wesentlich weniger Geld ließe sich am BBI ein solches Gesundheitszentrum hochziehen. Dabei hat der BBI längere Betriebszeiten und ist verkehrlich besser angebunden (Fernbahnhof, S-Bahnhof, eigene Autobahnabfahrt etc.)


    Warum bindet man sich diese baufällige Immobilie ans Bein? Der größte Teil des Investitionsvolumens geht doch zwangsläufig für die Renovierung des Gebäudes drauf.


    Man sollte diesem Wahnsinns-Konsortium den Flughafen geben. Und eine Konventionalstrafe von 500 Millionen Euro vereinbaren, wenn es dann hinterher doch nicht klappen sollte. Ferner sollten dem Konsortium alle Kosten aufgebürdet werden, die ein scheitern des BBI verursachen würde. - Denn das scheint niemand so recht kapiert zu haben.


    Nochmal zur Erinnerung: Das Gericht hat klargemacht, dass die Schließung von Tegel und Tempelhof Voraussetzung für den Bau des BBI waren und das die Politik Tempelhof deswegen schließen darf, weil es den BBI sonst nicht geben kann.


    Insgeheim würde ich mir wünschen, die Volksbefragung geht zugunsten von Tempelhof aus und die Menschen bekommen dann die ganze Tragweite ihrer Blödheitsentscheidung mit: Langhammer hat plötzlich kein Geld mehr und die Flughafengegner bekommen umgehend einen endgültigen Baustop für den BBI durch.


    Möchte mal wissen, wie viel Siemens, Deutsche Bahn und die Charité wirklich zu zahlen bereit sind. Und ob die DKB wirklich den Rest finanzieren möchte. Eine Hypothek auf Tempelhof: Wie viel mag das wohl in der Praxis Wert sein? Einen Euro?

  • Mehr und mehr kann man zu der Ansicht gelangen, Helmut Kohl persönlich habe irgendwo auf dem Feld des Tempelhofer Flugplatzes die Liste mit den geheimen Spendernamen vergraben. - Nichts, aber auch rein gar nichts lässt die Berliner CDU in ihrem aufopferungsvollen Kampf um den Erhalt der Fliegerei in Tempelhof unversucht. Ist es eine Frage der Ehre, eine Sache von Leben und Tod oder gar noch schlimmeres? Was mag sich da bloß verbergen, wo sich nichts ändern soll, wo keiner sein Wiesenmeer sähen und niemand sein Eigenheim bauen darf? Hat Friedbert Pflüger (immerhin mal Außenpolitiker) die Ankunft spezieller Besucher dort vereinbart, weil nur dort ausreichend Platz für das entsprechende Verkehrsmittel ist? Wann kommen die und was wollen sie von uns? Ist Pflüger womöglich einer von ihnen? Wer oder was ist dann Peter Rzepka, MdB?


    Und warum möchte Angela Merkel wenigstens Hubschrauber dort verkehren lassen? Der Hubschrauber als Privat-Jet des kleinen Mannes und AOK-Kassenpatienten, der hier von Fred Langhammer und Estée Lauder radiologisch durchleuchtet werden soll, mit dem besten, was Siemens gerade zu testen hat, bevor ihn Hartmut Mehdorn persönlich im DB-Flugzeug zur Charité befördert? Mit Zwischenhalt am Hauptbahnhof und finanziert von der DKB?


    Was auch immer es sein mag. Berliner CDU und IHK verteidigen diesen geheimen Stützpunkt offenbar bis zum letzten und lassen ihre Panzergruppe um Katrin Schoelkopf tagtäglich aus inhaltsleeren aber mysterisch-amüsanten Springerrohren feuern.


    Das Bundesverkehrsministerium, so die neueste Idee der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, solle die Urteile und die Meinung des Landes Brandenburg noch einmal auf Richtigkeit überprüfen und hinterfragen. Vielleicht hat sich ja doch irgendjemand geirrt, oder eine Schreibkraft es gar einfach falsch abgeschrieben? Evtl. muss der Planfeststellungsbeschluss für den BBI auch Rück- oder Seitwärts gelesen, oder die Tonaufnahme der Urteilsverkündung mit halber Geschwindigkeit abgehört werden?


    Berliner Morgenpost vom 23.02.2007

  • Weiter geht die Posse: Das Kanzleramt, als neuerdings oberste Luftfahrtbehörde für das Land Berlin, zeigt sich nach wie vor Gesprächsbereit gegenüber CED/Estée Lauder und erwartet ein Signal vom Berliner Senat. CED/Estée Lauder begrüßt dies und spricht dem Urteil des Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Wirkung ab: "Das bestätigt, dass ein Offenhalten Tempelhofs allein vom politischen Willen abhängt" wird ein Sprecher des AOK-Krankenhausriesen CED/Estée Lauder vom Blatt zitiert.


    Wenn aber kein Signal kommt, so bestätigte CED/Estée Lauder am Montag noch einmal, werde das Projekt ausgesetzt.


    Die Deutsche Bahn AG hat wärenddessen Post von der Luftverkehrsbehörde bekommen. Sie möge ihr Angebot konkretisieren, Tempelhof bis zur BBI Eröffnung 2011 weiterzubetreiben. Die Bahn lässt uns nun aber wissen, dass ein Weiterbetrieb von Tempelhof nur Sinn mache, wenn das CED/Estée Lauder-Konzept umgesetzt wird. Ohne AOK-Klinik kann auch die Bahn keinen Flughafen betreiben.


    Und weil lange nicht mehr in den Medien vorgekommen, hat sich nun auch Hans Wall, Aufsichtsrat der Wall AG, für einen Erhalt des Flugplatzes ausgesprochen. Als er sich das letzte mal äußerte, wollte er Berlin und Brandenburg für immer verlassen, weil die BVG-Werbung nicht an ihn verkauft worden ist, obwohl er am wenigsten geboten hatte.


    Die Welt vom 05.03.2007

  • Und immer weiter: Nach zwei Jahren härtester Planungs- und Vorbereitungsarbeit hat CED/Estée Lauder gestern vor rund 100 Gästen des CDU-Wirtschaftsrates mitgeteilt, die Planung nun (endlich) auszusetzen. "Wir haben uns Gedanken gemacht, Businesspläne erarbeitet und das bisher einzige Gesamtkonzept für die Nachnutzung Tempelhofs vorgelegt", zitiert das Blatt einen Sprecher von CED/Estée Lauder, der damit die Kritik des Regierenden Bürgermeisters zurückweist, bisher würden nur Ideenskizzen vorliegen. - Warum ist dann bisher nichts konkretes, nicht einmal ein einziges Detail, veröffentlicht worden?


    Henneke Lütgerath, Sprecher des CDU-Wirtschaftsrates, warf dem Senat "geschichts- und verantwortungsloses" handeln vor.


    Der ehemalige Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen appelierte gar an die Bundesregierung, sie müsse die Flugbereitschaft dort ansiedeln, um ihrer Verantwortung gegenüber Tempelhof gerecht zu werden.


    Die Welt vom 07.03.2007

  • Senat plant internationales Symposium

    Nachdem im Senat offenbar schlagartig klar wurde, dass der Flughafen Tempelhof zum 31.08.2008 schließt und die Nachnutzung mit Wiesenmeer und Randbebauung mehr als vage ist, soll es nun ein internationales Symposium zum Thema geben. "Wir wollen Erfahrungen internationaler Stadtplaner und Projektentwickler im Umgang mit großen städtischen Freiflächen sammeln", wird die Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Petra Rohland wiedergegeben.


    Der Abgeordnete Peter Rzepka MdB von der Berliner CDU kämpft weiter für einen Erhalt des Flughafens zusammen mit seinen Parteifreunden hat er jetzt einen parteiübergreifenden Gruppenantrag für den Weiterbetrieb Tempelhofs vorgelegt. Demnach soll alles noch einmal geprüft werden.


    Die Welt vom 08.03.2007

  • Die Bahn spielt im Airportstreit auf Zeit

    Kein Tag ohne Tempelhof: "road map" heißt ein Papier, dass die Deutsche Bahn nun dem Senat vorgelegt hat. Darin wenig neues: Eine Investorengruppe um Fred Langhammer und Estée Lauder möchten dort ein Gesundheitszentrum eröffnen und die Deutsche Bahn möchte den "Sonderflugplatz" betreiben. Ein Gutachten des Tübinger Verwaltungsrechtlers Michael Ronellenfitsch soll belegen, dass Tempelhof betrieben werden kann, ohne den Flughafen BBI zu gefährden.


    Neu ist indes folgendes: Sollte sich zu einem späteren Zeitpunkt herausstellen, dass der Betrieb in Tempelhof eben doch den BBI gefährdet, will die Bahn sofort alles fallen lassen und den Flughafen für immer verlassen. - Das unter den Bedingungen die Lauder-Truppe 350 Millionen Euro in den Umbau des Flughafens steckt, kann bezweifelt werden.


    Das die Deutsche Bahn AG ein Staatsunternehmen ist, dass solche Aktivitäten demnach so oder so auf Kosten der Steuerzahler veranstaltet, setzt dem ganzen Verfahren m.E. die Krone auf.


    Tagesspiegel vom 11.03.2007

  • Bahn kämpft um Flughafen Tempelhof

    Weiter geht's: Die Bahn kämpft weiter um den Erhalt des Flugplatzes Tempelhof und geht davon aus, ihn als Sonderflugplatz für Privatmaschinen erhalten zu können, ohne damit den BBI zu gefährden.


    Auch verschiedene Schauspieler kämpfen jetzt um den Erhalt des Flughafens und des Flugbetriebes mitten in der Stadt. "Ich habe für meinen Film 'Die Frau vom Checkpoint Charlie' in Tempelhof gedreht. Dieser historische Flughafen ist einfach wunderbar. Warum will man ihn schließen?", wird die neue Jeanne d’Arc des innerstädtischen Flugverkehrs, Veronica Ferres, von der Welt zitiert. Der Flugbetrieb müsse unbedingt erhalten bleiben, um weiterhin als Filmkulisse und Symbol der Stadt zu dienen.


    Die Welt vom 11.03.2007

  • Volksbegehren wird Ende März beantragt

    Die tägliche Dosis Tempelhof: Nach Veronica Ferres hat nun auch Hemjö Klein, ehemals Vorstand bei Lufthansa und Deutsche Bahn, dem Volksbegehren zur Beibehaltung des Flugplatzes seine Unterstützung angekündigt. - Damit ist es nun wohl endgültig unmöglich, sich gegen die Pläne von Estée Lauder zu stellen. Niemand kommt gegen eine zweitklassige Schauspielerin, die keine Ahnung hat, und einen Rentner an. - Zumal, wenn beide von den Investoren abhängig sind: Sie von der Estée Lauders Produkten und er von der Wiederbelebungstechnik aus dem Hause Siemens.


    Die Flugplatztruppe hat nach eigenem Bekunden mittlerweile 29.000 Unterschriften zusammen und will noch bis zum 25. März sammeln. Die Listen würden dann am 30. März dem Landeswahlleiter übergeben und der Senat kann sich dann frühestens am 8. Mai mit dem Antrag auf Volksbegehren befassen.


    Sollte es dazu kommen, wird es in Berlin 30 Annahmestellen geben, in denen insgesamt sieben Prozent der Wahlberechtigen, also 170.000 Bürger, für das Offenhalten des Flughafens stimmen müssen, wofür vier Monate Zeit bleibt. Geschieht das, käme es anschließend zur Volksabstimmung.


    Artikel in der Welt vom 13.03.2007


    Wenn man bedenkt, dass es, trotz massiver Unterstützung des Bundes, der CDU und des Axel Springer Verlages, bisher zu nicht einmal 30.000 Unterschriften gekommen ist, erscheint das Erlangen von 170.000 Unterschriften relativ unwahrscheinlich. - Zumal Frau Schoelkopf den Kessel kaum vier weitere Monate täglich befeuern kann.


    Noch einmal folgendes:


    • Der neue BBI hat ein wesentlich leistungsfähigeres Bahnsystem und riesige Freikapazitäten. Warum braucht es da einen zusätzlichen Flugplatz, der ausschließlich für Privatmaschinen offen ist?
    • Der neue BBI wird wesentlich längere Betriebszeiten haben, als Tempelhof. Warum sollte man mit seiner Privatmaschine in Tempelhof verkehren, wenn der BBI doch wesentlich länger offen hat?
    • Der neue BBI wird preiswerter sein, als Tempelhof. Was rechtfertigt dann die Mehrkosten, unbedingt privat in Tempelhof verkehren zu müssen?
    • Der neue BBI hat einen eigenen Anschluss an das leistungsfähige Autobahnnetz, dass direkt in und durch die Stadt führt und den BBI mit dem Zentrum verbindet, mit wenigen Minuten Fahrzeit. Der Zeitunterschied zwischen BBI und Tempelhof beträgt Minuten. Muss dafür ein Flugplatz mitten in der Stadt betrieben werden?
    • Tempelhof muss so übernommen werden, wie es dort jetzt ist. Also ein stark renovierungsbedürftiges Gebäude, dass nie Fertiggestellt wurde, dass in mehreren Etagen unterkellert ist, dessen Kellerräume im WKII teilweise ausgebrannt sind und dessen Keller weit über das Gebäude hinausreichen und das großteils leer steht. Mit einem Flugfeld, dass dann zukünftig nur noch von Privatmaschinen beflogen werden darf in der Zeit vom Frühstücksfernsehen bis zur Tagesschau. Was für einen Grund soll ein Investor haben, dort ein Medizinzentrum zu errichten, wenn es überall in Berlin Möglichkeiten gibt, die wesentlich effektiver sind. Was für Geldgeber sollen dass sein, die mehrere hundert Millionen in die Wiederherstellung und Renovierung eines Denkmals investieren, dass sie sich ohne Not ans Bein gebunden haben? Und wenn schon der Anschluss an einen Flughafen sein soll, warum baut man dann nicht am neuen BBI einen wesentlich preiswerteren und attraktiveren Neubau?
    • Wie will die Deutsche Bahn AG eigentlich einen wirtschaftlichen Flugbetrieb machen, wenn nur Privatmaschinen dort verkehren dürfen? Würde der London City Airport auch funktionieren, wenn dort nur Privatmaschinen verkehren dürften?
    • Hat eigentlich schon einmal jemand seinen Besuch in München verweigert, weil der Flughafen so weit weg ist?


    Bei der Gelegenheit möchte ich auch mal die BIFT - Bürgerinitiative Flughafen Tempelhof verlinken, die sich gegen den Weiterbetrieb des Flughafens aussprechen. Deren Argumente:


    • Ein Flughafen inmitten von Wohngebieten ist eine hohes Sicherheitsrisiko und eine riesige Lärmquelle.
    • Der Flughafen ist rechtlich nicht haltbar, sein Schließung Geschäfs- und Genehmigungsgrundlage für den BBI.
    • Tempelhof ist überflüssig und ein Millionengrab für die Steuerzahler.
  • ich hab's

    Da es wohl ein "free for all" gibt, werfe ich nun auch meinen Vorschlag in den Ring.


    Was ist das grösste Problem von BBI: daß er Billigflieger mit Normalfliegern vermischt.


    Lösung: Tempelhof wird das BBI Terminal für normale Airlines, oder eben alle die etwas höhere Gebühren zu zahlen bereit sind. In Schönefeld wird nur ein Billigfliegerterminal gebaut, ohne Bahnhof und so: man lässt vielleicht alles so, wie es im Augenblick ist und spart so viel Geld ein.


    Mit diesem ersparten Geld baut man Tempelhof zum Terminal um und bindet das Terminal mit einer Magnetschnellbahn zu BBI an. In BBI hat man dann nur noch einen Satelliten mit allen Gates. Normalflieger können nur in Tempelhof einchecken. Ich glaube die Strecke sind so 15km, bündig zu Autobahn und einer bestehenden Zuglinie. Das kann man in unter 5 Minuten schaffen. Die Magnetschnellbahn befördert auch das Gepäck, oder es gibt abwechselnd eine Gepäckbahn und eine Personenbahn alle paar Minuten. Im Bereich Tempelhof selbst baut man eine Autobahnauffahrt zur jetztigen Abstellfläche. Dort stellt man riesige Parkhäuser him. Der Rest des Flugfeldes wird wie vorgesehen ein Wiesenmeer. Den U-Bahnhof Platz der Luftbrücke verbindet man mit einem Rollweg zu Tempelhof.


    Kostet wahrscheinlich auch nicht mehr, man hat einen innerstädtischen Grossflughafen mit einem historischen Terminal und auch noch etwas ziemlich einmaliges.

  • vondraussen: Denn Vorschlag hab ich irgendwo schon mal gelesen, fänd ich auch ziemlich gut, ist jetzt aber leider zu spät glaub ich und ich bin jetzt erstmal froh, dass der BBI überhaupt kommt.