Wohnquartier Richard-Sorge-Straße (Friedrichshain | realisiert)

  • Richard-Sorge-Straße: Stadthäuser & Wohnungen

    Was hier anscheinend trotz seiner Größe noch keine Beachtung gefunden hat (oder?), ist ein Wohnprojekt von Kondor Wessels an der Richard-Sorge-Straße in F'hain. 15 Stadthäuser und 195 (!) Wohnungen.


    So wird der erste Bauabschnitt aussehen:
    http://kw-berlin.jr-preview.de…e8acc3ee139cd1c1a7263eb93


    Auf http://www.kondorwessels.de gibts auch ne webcam.


    Und hier 'ne Baudokumentation:
    http://www.circonium.de/brauerei/vorher_nachher.html

  • Ich könnte schwören, davon wurde hier schon mal gesprochen. Kann es allerdings per Suche auch nirgends finden.

  • Es ist schön, dass die Brot-und-Butter Architektur in Berlin wieder mehr auf konventionelle Formen setzt.

  • Sehe ich genau so. Wobei ich optimistischerweise sogar eine Tendenz auszumachen glaube, dass dabei eine angemessene Fortführung regionaler Traditionen mit eigenem Charakter entsteht, statt dass einfach nur wahllos Stilelemente kopiert werden, bei denen das Endergebnis aus verschiedensten Gründen nie an das jeweilige Original heranreichen kann (schon aus mentalen Gründen). Zumal die "Brot-und-Butter-Architektur" die Wahrnehmung eh wesentlich stärker beeinflusst als ein paar zentral positionierte Highlights, die man mal an sonnigen Wochenenden aufsucht.

  • Schon recht deutlich fortgeschritten das Projekt in der Richard-Sorge-Straße. Das letze Update der Baudoku die avila im 1. Posting erwähnte ist von Ende Januar. Zu diesem Zeitpunkt war man schon dabei die Außenwände vom 1. Bauabschnitt zu verputzen. Beim 2. Abschnitt wurden bereits die 1. Etagen errichtet :daumen:


    Eine eigene Projektpage mit aktueller Webcam gibt es hier.

  • DEr Erste Bauabschnitt ist fertig:



    Der zweite wird sich baugleich gespiegelt anschließen und ist bereits ziemlich fortgeschritten.

  • Interessant, wie einfach einige "Architekturfreunde" mit billigen, historischen Zitaten zu neppen sind. Die Sockelzone und der Dachabschluß sind ja wohl ätzend.

  • Finde ich überhaupt nicht. Gerade weil den modernen Gebäuden oft eine eindrucksvolle und hochwertige Ausstrahlung fehlt finde ich es nur gut wieder auf solche Formen zurück zu greifen.



    Das Haus in der Richard-Sorge-Straße dagegen wird aufjeden fall noch in 50 Jahren ein erträglicher Anblick sein. Es hat zwar ziemlich viel ähnlichkeit mit den Gebäuden in der Karl Marx Allee die auch oft als schlechte historisierende Architektur abgestempelt wird (was teilwiese auch zweifelos simmt z.B. sehen die Fließen irgendwie merkwürdig aus). Aber trozdem ist die Architektur um einiges beeindruckender und wertet eine Gegend in ästhetischer Hinsicht stark auf. Das wird auch von den Anwohnern geschätzt (denke ich zumindest).

  • Die Gebäude erinnern mich aufgrund ihrer faszinierenden hellen ausstrahlung und ihrer Form an New Yorker Luxussuiten die man im East End New Yorks zu sehen bekomt, obwohl diese dort etwas höher und urbaner wirken. Im Ganzen gefällt mir diese Architektur, und davon könnte es in Berlin ruhig noch ein bisschen mehr geben!

  • Die merkwürdigen Kacheln der Bauwerke an der ehemaligen "Stalinalee" sind übrigens aus meißner porzellan! Ausserdem hat man sich dort wirklich am berliner Klassizismus orientiert und ihn, teilweise sehr detailgetreu, neu interpretiert. Das was da gebaut wurde, erinnert allenfalls an aufgehübschte Mietskasernen des frühen 20ten Jahrhunderts. Es ist nicht schlecht, aber eben noch lange nicht gut.

  • @ Skylinefreak: Naja. Der Vergleich mit New York ist schon relativ weit hergeholt. Habe gerade ein kleines Shopping- und Sightseeing - Wochenende hier verbracht und sitze gerade am Flughafen. ;)
    Gestern bin ich noch an den von dir angesprochenen Gebaueden vorbei gelaufen und zum Einen sind sie selten in solch einem merkwuerdigen cremegelb gestrichen und zum Zweiten haben sie keine grauen Sockelbereiche, die das Gebauede nach aussen hin abschotten. Bei der Form hast Du allerdings recht. Dieser Turm vorne und leicht Art-Deco-Anleihen sind tatsaechlich bei diesem Bau als auch in der Upper East Side zu finden.


    Vom Anblick finde ich die neuen Wohnbloecke hier ganz ansprechend. Mit ein paar Gardinen und Geranien sieht das ganze Ensemble sicherlich am Ende recht nett aus.

  • Um nicht nur die Gesamtansicht zur Kritik zu stellen, und das nicht ganz so grauenhaft graue Grau des "Sockels" zu zu zeigen, hier mal ein Bild der Eingänge, die sehr gediegen sind:


  • Ich weiß, dieses Projekt ist schon ein Weilchen fertig, ich habe es mir heute aber endlich mal etwas genauer angeschaut. Und so viele Bilder gab es bisher ja noch nicht. Daher hier ein paar von heute, auch von den "Hinterhöfen". Alles sehr nett, gepflegt und gediegen. Finde es aber nicht schlecht.






    Die roten Reihenhäuschen sind nach hinten zum Friedhof ausgerichtet. Schön ruhig dort.




    2 Mal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Zu den negativen Antworten hier im Thread: Ich bin geradezu glücklich, wenn in Berlin häufiger so gebaut wird. Natürlich kann man es noch schicker machen, wenn man will.


    Das einzige Manko, das ich sehe, ist der massive Wohnblockcharakter in der Länge. Hier wäre vielleicht mit kleinen Kniffen eine Parzellenstruktur anzudeuten gewesen. Nichtsdestotrotz ist auch das in Ordnung. Die Vielfalt macht's. Also ein andermal wären angedeutete Parzellen auch schön.

  • Also ich find es sehr gelungen, es paßt sich auch hervorragend in den Altbaubestand ein. Hätte ich jetzt nicht gewußt daß es sich um Neubebauung handelt, würde ich vermuten dies ist zusammen mit der ehemaligen Stalinallee einst erbaut worden, welche ich architektonisch auch sehr interessant und ansprechend empfinde.


    Schade nur daß die alte Sporthalle Anfang der 70iger Jahre nicht mehr gerettet werden konnte - aber ich denke das ist ein anderes Thema ;)

  • für mich sieht es aus wie aus der falschen zeit gefallen. mit zeitgemässer wohnarchitektur hat das nichts zu tun. welche fahne wird man wohl einst oben am mast hissen? und kann es erstrebenswert sein heute so zu bauen, dass menschen wie mein vorredner nicht an der gestaltung des gebäudes ablesen können ob sie aus der stalinistischen zeit des ostens stammen sondern aus der jetztzeit? ich finde das sehr erschreckend.

  • ^
    Wesentlich wichtiger für mich sind die inneren Werte des Gebäudes (Wohnungsschnitt, Ausstattung, Licht, etc.). Wenn dann auch noch das Äußere wie bei diesem Projekt stimmt, dann mache ich mir über das Entstehungsjahr keine Gedanken mehr. Warum sollte das auch so wichtig sein?


    Und warum sollte es nicht erstrebenswert sein so zu bauen? Wenn die Wohnungen verkauft bzw. vermietet werden und es kaum Leerstand gibt...warum nicht? Zudem fügt es sich gut in die Umgebung ein und ist kein autistischer Fremdkörper.

  • @ARCADIEN: Ich frage mich eher ob es erstrebenswert wäre so zu bauen das du mal nichts zu meckern hast - wie das wohl aussehen würde?


    Mit dem Ergebnis kann man sicherlich gut leben, allerdings finde ich die Farbwahl nicht unbedingt optimal... da hätte ich etwas wärmeres besser gefunden.

  • @ARCADIEN,


    Stalinistische Zeit - gut, das ist die eine Sache, jedoch geht es hier um ansprechende Architektur, und die kann man auch den (möglicherweise) stalinistischen Architekten im Falle der ehemaligen Stalinalle nicht absprechen.


    Im Falle der Richard -Sorge - Str. (auch eine Straßenbenennung stalinistischer Zeit) empfinde ich diesen Baustil als um vielfaches angenehmer als diese seelenlosen Glas-Betonkisten.