Bebauung des ehemaligen Buchler-Areals

  • Anstatt dauernd diese Wohnblöcke hochzuziehen, hätte man auch mal Kleine Reihenhäuschen oder eben ganz kleine Stadthäuser bauen können. Nicht jeder möchte im Appartment oder in einer "Wohnung" leben.
    Das wäre einfallslos. Was meint ihr?

  • An so einer exponierten Lage an der Oker wird halt höher gebaut. Halt auch alles eine Frage des Gewinns. Leute, die dort wohnen wollen, gibt es genug.
    Aber Reihenhäuschen oder kleine Stadthäuser werden nicht in solch einer Innenstadtlage gebaut.

  • Ich meinte nicht die handelsüblichen Reihenhäuser, sondern viel kleinere. Also im Grunde die Braunschweiger Mietswohnungen, z.B. 3 Zimmer Wohnung, als kleine Häuschen nebeneinander. So hat immerhin jeder sein eigenes kleines Haus.

  • Tatsache ist, dass hier die Grundstückskosten so hoch sind, dass zwangsläufig in die Höhe gebaut werden muss, will man noch wirtschaftlich und möglichst mit Gewinn bauen.

  • Das Grundlegende Problem ist die Vermischung von Öffentlichkeit und Privatheit. Ich bin vorgestern an dem Gebiet vorbeigekommen, und muss sagen, dass ich weder gerne dort wohnen, noch dort lang gehen möchte. Zum Wohnen bietet mir das ganze zu wenig Möglichkeiten des Rückzuges, weil es ja gar keine Hofseiten gibt, sondern sich die Stadtvillen zu allen Seiten gleich verhalten. Zum Spazierengehen, was ich nur auf die Cammannstraße und den Okerweg beziehe, ist es mir entweder zu privat, da möchte ich den Menschen garnicht durch den Garten laufen und ihnen beim Grillen zuschauen, oder die Stadtvillen bilden gar keinen Raum, wie zur Cammannstraße und wirken abweisend.


    Das einzige, was mich an dem ganzen Projekt freut ist, dass die Frankfurter Straße eine Baugrenze bekommt, die auch klar ist. Leider ist sie an der Cammannstraße etwas zu kurz geraten, aber das ist dann auch egal. Jedenfalls gibt es recht schöne Reflektionen der untergehenden Sonne auf der Fassade, wenn man Richtung Ring fährt.


    Gespannt bin ich noch auf den Abschluss zum Europaplatz, da kenne ich unterschiedliche Varianten.

  • Mir geht es ähnlich, wenn ich dort spazieren gehe.
    Die Baugrenze an der Frankfurter Straße / Ecke Cammanstraße bekommt ja noch einen weiteren Wohnriegel, der das neue Wohngebiet zur Cammanstraße hin abschließt.
    Aber da können wir nur abwarten, wie sich das Haus als Baugrenze macht.

  • ^ Ich finde, der BZ-Artikel liest sich, als sei er aus dem Werbeprospekt des Bauherrn abgeschrieben. Es wimmelt nur so von lobhudelnden Adjektiven: "stadtbildprägend", "imposant", "repräsentativ", "hochwertig" (letzteres gleich doppelt). Und dann solche Marketing-Blähwörter wie "Treppenanlagen" statt "Treppen"! Meine Güte, lieber Herr Jonscher, haben Sie etwa ihren Wolf Schneider nicht gelesen? ;)


    Naja, zumindest hätte man mal erwähnen können, dass der "stadtbildprägende" Aspekt doch recht ambivalent wirkt, solange das Haus irgendwo auf der Frankfurter Straße einfach abbricht, weil sich für den zweiten Bauabschnitt noch kein Investor bzw. Mieter gefunden hat. Und auch, dass die Rundung auf der einen Seite recht unmotiviert wirkt, solange die andere Seite keinen Abschluss hat. Nicht dass ich das Ding jetzt misslungen fände, und ich freue mich sehr, dass die alte Baulücke endlich geschlossen ist – aber viel mehr als ein mit Steinplatten aufgehübschter Zweckbau ist es eben nicht. Ein bisschen kritische Distanz stünde der BZ, finde ich, manchmal ganz gut zu Gesicht.

  • @ Dvorak: Volle Zustimmung zu Deinem Beitrag. Nur leider erwähnst Du nicht mehr zu den Varianten für den Gebäudeabschluss am Europaplatz. Könntest Du das noch ergänzen? Danke vorab!

  • Ich stimme zu, dass städtebaulich mehr gewonnen gewesen wäre, wenn der Bau entlang der Cammanstraße ein Stück weit fortgesetzt worden wäre. Dann hätte auch die „unmotiviert“ wirkende Rundung mehr Sinn ergeben.


    Dass der Bau nach 120 Metern einfach abbricht ist aus jetziger Sicht gewiss unbefriedigend. Ich denke aber auch, dass eine bloße Verlängerung des Baukörpers entlang der Frankfurter Str. doch arg monoton wirken würde. So ergibt sich zumindest die Gelegenheit, den Ostbereich des Grundstücks auch mit Blick auf die städtebaulichen Potenziale des Europaplatzes ansprechend zu gestalten. Für genauere Informationen wäre ich, wie das Architektenkind, sehr dankbar.


    Wichtig wäre es natürlich schon, dass diese Baulücke in absehbarer Zeit geschlossen wird. Ich habe nur geringe Kenntnisse bezüglich des Braunschweiger Immobilienmarktes, sehe aber schon, dass allein durch den Bau des BC II im Brawo-Park in nächster Zeit reichlich Büroflächen entstehen dürften...


    Alles in allem gefällt mir das Kontorhaus aber gut. Zugegebenermaßen bin ich da recht leicht zu begeistern, freue ich mich doch bereits über jeden Neubau in BS, der nicht bloß weiß verputzt wird.


    An Dvoraks Kritik des Wohnquartiers kann ich mich gleichfalls hundertprozentig anschließen. Die Situation ist exakt beschrieben. Mich beschlichen beim Anblick des Wegs entlang der Oker ganz ähnliche Gefühle.

  • Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts. :???: Anhand der ganz alten Pläne (zwei versetzte Baukörper) und den aktuellsten auf der Seite der Wiederaufbau, kann man schon zwei Varianten ausmachen. Mein letzter Stand ist aber auch schon länger her, so dass, ich da auch nicht so viel Informationen habe.

  • gut, dass du es ansprichst!
    Braunschweig bräuchte grundsätzlich mal futuristisch / moderne Bauten! (z.B. wie das Paläon in Schöningen oder das Phäno in Wolfsburg). In den Niederlanden auch viel zu sehen. Jedenfalls könnte man damit endlich mal ein paar Stadtviertel mit den monotonen, typischen 60/70 er Mietsblöcken aufweichen.
    z.B. Radeklint, Güldenstraße, im gesamten nördlichen Teil des Westl. Ringgebietes.


    Auch der Rathausanbau scheint wieder in Vergessenheit geraten zu sein!

  • ^Ich halte es für falsch, pauschal besonders spektakuläre, „avantgardistische“ Bauten zu fordern. Ein „Bilbao-Effekt“ ist natürlich nett, kann aber nicht das Ziel einer nachhaltigen Bauplanung sein. Herausragende, gerne auch „abgefahrene“ Bauten: Ja, doch nur, wenn es auch dem Umfeld und der Bauaufgabe entspricht.


    Eines der größten städtebaulichen Probleme Braunschweigs ist m. E. die Tatsache, dass die Höhendominante der Stadt derzeit von einem Schornstein gebildet wird. Ich habe diesbezüglich hier bereits vor einiger Zeit einen kleinen Vorschlag unterbreitet, der leider auf keine Resonanz gestoßen ist (http://www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showpost.php?p=353225&postcount=41"]http://www.deutsches-architekt…php?p=353225&postcount=41[/URL]).


    Gerne können wir uns diesbezüglich im entsprechenden Thread austauschen: http://www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showthread.php?t=6141&page=12"]http://www.deutsches-architekt…thread.php?t=6141&page=12[/URL]

  • ^Pauschal sollte es natürlich nicht geschehen. Es soll sich auch nur um 1-2 solcher Bauten handeln.
    Ich denke da eher an 2 Argumente: eine neue Sehenswürdigkeit und eine "Aufpolierung" eines speziellen Quartieres, z.B. des westl. Ringgebietes.
    Gerne rege auch Ich dazu eine Unterhaltung im Unterforum "Die Zukunft Braunschweigs" an.

  • Der Neubau ist nun fertig gestellt und wird gerade bezogen. Teilweise wird bereits drinnen gearbeitet:






    Am rechten Bildrand des oberen Bildes ist eine der drei gerade entstehenden Stadtvillen zu erkennen. Hier ein weiteres Bild von der Cammanstraße aus:


  • Vielen Dank für die schönen Bilder! Im Großen und Ganzen bin ich recht zufrieden. Aus meiner Sicht eines der besten neuen Gebäude der vergangenen Jahre in BS.

  • Dem kann ich nur zustimmen, wobei ein oder zwei Stockwerke mehr dem Gebäude meiner Meinung nach bei seiner doch krassen Länge sicherlich auch gut gestanden hätte. Bin ja gespannt, wie sich der zweite Bausbschnitt mit seiner größeren Höhe dann machen wird.

  • Hm, ja, ich bleibe bei meiner Einschätzung: Ein unspektakuläres, aber im Prinzip gelungenes Bürohaus, das bislang mittendrin abbricht. Ohne den zweiten Bauabschnitt bleibt das städtebaulich sehr unbefriedigend. Hoffen wir mal, dass sich da zügig was tut...