Kulturforum

  • Pressemitteilung des Deutschen Bundestages zum geplanten Museumsneubau an der Potsdamer Straße:

  • @ Aixois


    Es ist eigentlich ganz einfach:
    Zwischen Mies´ Nationalgalerie und Scharouns Philharmonie müßte ein moderner beeindruckender formenreicher und höherer Bau gestellt werden.

    Am besten so groß, dass man ihn vom Potsdamer Platrz auch wahr nehmen kann.


    Dann bezieht sich der jeweilige Altbestand auf nur ein Objekt und macht es dem Betrachter leichter, die Korrespondenz der einzelnen Baukörper zum neuen zu entdecken.

  • Wo die Lüscher recht hat, ...

    Sie äußert sich nicht skeptisch, sondern sie kann sich (persönlich) schlecht vorstellen, wie man zwischen N Nationalgalerie und Philharmonie vermittelt, wird aber den Hut vor denen ziehen, die es schaffen. Das klingt eher nach eigener Ideenlosigkeit als nach genereller Skepsis.


    Ich bin beim besten Willen kein Fan der gegenwärtigen Senatsbaudirekorin, aber hier hat sie m. E. recht.


    Wenn man die derzeit noch freie Fläche zwischen Neuer Nationalgalerie und Philharmonie/Kammermusiksaal bebaute, würde das nichts anderes bedeuten, als das Forum zu beseitigen -- denn dann bliebe davon nicht mehr viel übrig außer etwas großzügiger bemessene Abstände der Einzelgebäude zur jeweiligen Grundstücksgrenze.


    Meiner Meinung nach bilden die vier Gebäude(-gruppen) Neue Nationalgalerie - Matthäuskirche - Philharmonie/Kammermusiksaal - Staatsbibiothek ein stimmiges Ensemble mit schönen Sichtbeziehungen, das man nicht zerstören sollte.


    Störend sind zum einen die sechsspurige Bundesstraße, die das Kulturforum durschneidet und zum anderen die wenige gelungene Bebauung auf der Westseite des Forums (Kupferstichkabinett/Gemäldegalerie/Kunstgewerbemuseum).


    Da man innerhalb der nächsten Generation wohl kaum über einen Abriss und Neubau dieser erst ca. 30 Jahre alten Gebäude nachdenken dürfte (irgendwann sollte man es tun), hielte ich es für vernünftig, sich zunächst mit der Verkehrsführung zu beschäftigen, bevor man Standorte für weitere Gebäude plant.


  • Störend sind zum einen die sechsspurige Bundesstraße, die das Kulturforum durschneidet und zum anderen die wenige gelungene Bebauung auf der Westseite des Forums (Kupferstichkabinett/Gemäldegalerie/Kunstgewerbemuseum).


    naja, es wäre mit oder ohne Verkehrsschneise eine Steinwüste ohne Aufenthaltsqualität. Das Areal ist geradezu exemplarisch für das städtebauliche Versagen der Moderne. Wenn man bedenkt, dass nach den Plänen Scharouns große Teile der Stadt auf diese Weise zerstört werden sollten, kann man nur wirklich froh sein, dass es beim Kulturforum geblieben ist. Vielleicht sollte man es ja in der Form erhalten - quasi als Mahnmal für künftige Architektengenerationen...

  • .. Wenn man bedenkt, dass nach den Plänen Scharouns große Teile der Stadt auf diese Weise zerstört werden sollten, kann man nur wirklich froh sein, dass es beim Kulturforum geblieben ist. Vielleicht sollte man es ja in der Form erhalten - quasi als Mahnmal für künftige Architektengenerationen...


    Was für eine unglaubliche Arroganz …


    Mit der Philharmonie hat Scharoun Maßstäbe in neuer Konzertsaalarchitektur gesetzt, es ist ein Juwel um das uns viele andere Städte beneiden. Zusammen mit der Saatsbibliothek, dem Kammermusiksaal, dem Musikinstrumentenmuseum bildet sie ein einzigartiges Ensemble. Vielleicht einfach mal reingehen und sich ein cooles Konzert reinziehen..
    Die Neue Nationalgalerie ist eines der wenigen Bauwerke von Internationalem Rang in Berlin. Es geht hier auch garnicht um den Wettbewerb Hauptstadt Berlin von 1957 an dem Scharoun teilgenommen hat auf den Sie sich mit ihrer Kritik wohl beziehen sondern um die weitere Gestaltung des Areals. Wenn es Ihnen nicht gefällt ist es Ihr ganz persönlicher Geschmack aber erheben sie diesen bitte nicht zur Allgemeingültigkeit. :Nieder:


    ich sehe es wie Frau Lüscher, es bietet sich eine große Chance das Kulturforum im Sinne Scharouns zu vollenden.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Carlo


    die Gebäude der Gemäldegalerie müssen nicht abgerissen werden. Man kann auch einfach einen neuen Kopfbau anbringen oder die Fassade neuordnen. Die Räumlichkeiten sind ja klasse. Dies sollte gleich in den Wettbewerb für ein neues Museum einbezogen werden.


    Somit bleibt das Forum frei. Bei Aufwertung der Freiräume, zum Beispiel die Bundesstrasse verkleinern und einen anderen parkähnlicheren Strassenbelag wählen und es wirkt wieder.

  • [...] Das Areal ist geradezu exemplarisch für das städtebauliche Versagen der Moderne. [...] Vielleicht sollte man es ja in der Form erhalten - quasi als Mahnmal für künftige Architektengenerationen...


    Mit solchen arroganten Äußerungen bist Du wahrlich kein guter Anwalt für Deine Sache.


    Es gibt viele Befürworter der Moderne, die den Stadtraum des Kulturforums für misslungen halten. Auch Regula Lüscher spricht sich nicht dafür aus, den Stadtraum so zu lassen, sondern sie sagt lediglich, dass ein Gebäude, das sich gegenüber Scharoun und Mies van der Rohe gleichzeitig einfügen wie auch behaupten muss, eine respektable Leistung sein wird, falls das jemand schafft.


    Warum man das Kulturforum nicht einfach so vollbaut hat einen konservatorischen (und konservativen) Grund. Dieser ist, dass dem dortigen Stadtraum ein Konzept zugrunde liegt, das sich eine respektierte Person ausgedacht hat und nicht einfach so hingebaut wurde. Auch wenn viele diesen Raum heute für misslungen halten (ich auch), ist es dennoch gerechtfertigt, das Konzept auf irgendeine Weise zu berücksichtigen. Sei es indem man z.B. zwischen hohen Häusern Sichtbeziehungen bestehen lässt oder wie auch immer so etwas aussehen mag.


    Mit Deiner Polemik wirst Du niemanden von Deiner Sache überzeugen können.

  • Wenn es Ihnen nicht gefällt ist es Ihr ganz persönlicher Geschmack aber erheben sie diesen bitte nicht zur Allgemeingültigkeit. :Nieder:


    Danke, ebenfalls. Natürlich spiegeln sämtliche meiner Beiträge hier meinen persönlichen Geschmack und individuelle Meinung wieder. Was denn auch sonst :confused:? Und ja, ICH finde das Areal in städtebaulicher Hinsicht gruselig, ganz unabhängig von Inhalt und Funktion einzelner Gebäude. Dass es dort eigentlich immer wie entvölkert aussieht, hat schon Gründe und die liegen nicht an der gebotenen Kultur, sondern an der grundsätzlichen Trostlosigkeit des Areals.



  • tel33
    Sie wissen selbst ganz genau, dass das Erscheinungsbild, wie sie es mit ihren Fotos nochmal sehr schön veranschaulichen da sie keines von Scharouns Gebäuden zeigen, so nicht von Scharoun zu verantworten ist, auf den Sie sich ja explicit beziehen. Ich mag den jetzigen Zustand und auch gerade die schiefe Ebene samt verkorksten Eingang für die Gemäldegalerie auch nicht. Aber das kann man nicht Scharoun in die Schuhe schieben. Vielleicht ist es ja möglich sich darauf zu einigen.

  • Also: zumindest MICH überzeugen die ARGUMENTE von Tel33. :D


    Das Kulturforum ist eine windurchwehte, trostlose Fläche, die keinerlei Aufenthaltsqualität hat und selbst bei gutem Wetter
    dem Betrachter keinerlei hervorhebenwerte Ausblicke gewährt - es sein denn mann hätte ein Fernglas dabei.
    Urbanität, Grandezza auf der einen Seite oder Heimeligkeit und Augenzwinkern auf der anderen sucht man vergeblich.
    Wofür also das Ganze?
    Nur damit klingende Namen genannt werden?
    Das Konstrukt könnte auch gut in Dahlem, Marzahn oder Oberschöneweide stehen.

    "Ruhm" hat das Kulturforum nur für Insider und Leser von Reiseführern. :lach:

  • tel33
    Sie wissen selbst ganz genau, dass das Erscheinungsbild, wie sie es mit ihren Fotos nochmal sehr schön veranschaulichen da sie keines von Scharouns Gebäuden zeigen, so nicht von Scharoun zu verantworten ist, auf den Sie sich ja explicit beziehen.


    Falsch, ich habe doch nirgends behauptet, das Kulturforum wäre Scharoun's Werk? Seine Pläne haben allerdings insofern schon etwas damit zu tun, da sie die grundsätzliche städtebauliche Blaupause dafür lieferten. Und in ihrer Radikalität noch ein ganzes Stück weitergingen. Auch das muss ich nicht gut finden, nur weil ein wohlklingender Name dahintersteht.

  • ^ von den Plänen Scharouns sind aber nur die Staatsbibliothek, die Philharmonie und der Kammermusiksaal umgesetzt worden.


    Es geht nicht um ”große Namen“ sondern um große Architektur bei diesen Gebäuden.


    siehe auch hier:


    http://www.stadtentwicklung.be…arouns_plaene/index.shtml


    Um diese Planungen zu verstehen muss man sich mit dem Begriff der ”Stadtlandschaft“ beschäftigen. Natürlich würde man heutzutage so nicht mehr planen, aber mit der Erfahrung der Hitler-Diktatur, der totalen Zerstörung danach aber absolut nachvollziehbar.


    http://www.stadtentwicklung.be…adtlandschaft/index.shtml

  • Das Kulturforum ist eine windurchwehte, trostlose Fläche, die keinerlei Aufenthaltsqualität hat


    Den Eindruck habe ich beim letzten Begehen ähnlich gehabt. Es ist ein ganz ähnliches Problem wie mit dem Rathausforum/MEF - keine ablesbare städtische Räume. Bei Gelegenheit sieht man, dass die Zeit unabhängig vom politischen System städtebauliche Fehlplanungen erzeugte - im Osten genauso wie im Westen.


    Ich habe auf der Berliner Webseite gelesen, worauf die Stadtlandschaft reagieren sollte, doch das alles ist bereits Generationen her. Man sollte vielleicht diesen Straßenblock zwischen der Sigismundstraße, der Potsdamer Straße und der Scharounstraße bebauen - der Matthäikirchplatz gewänne Kontur genauso wie die Straßen. Funktion: Läden im EG, Wohnungen, vielleicht ein Hotel, Künstlerateliers. So wie auf dem MEF die Altstadt-Wiederherstellung geboten wäre, hier könnte die Moderne zeigen, was sie anbieten kann - die Altstadt gab es hier nicht.

  • Also: zumindest MICH überzeugen die ARGUMENTE von Tel33. :D


    Das Kulturforum ist eine windurchwehte, trostlose Fläche, die keinerlei Aufenthaltsqualität hat und selbst bei gutem Wetter
    dem Betrachter keinerlei hervorhebenwerte Ausblicke gewährt


    Das streitet auch kaum jemand ab und darum geht es in dieser Diskussion gar nicht.

  • @298: Offenbar nichts, wobei der Entwurf lässt die angesprochene Fläche frei - was mE ein Fehler ist. Dafür wird das Quartier westlich von der Nationalgalerie dicht bebaut, was man gerne ebenso machen könnte.


    Der Baunetz-Entwurf stellt ansonsten hier und da ein paar Solitäre hin - die planerischen Fehler werden dadurch fortgeführt statt repariert zu werden.


    Ich präzisiere ein wenig - natürlich meinte ich geschlossene Straßenfluchten rund um den angesprochenen Block, keine Ansammlung skulpturaler Solitäre. Im Süden könnte man die Höhe des südlichen Endes der Kirche übernehmen und bündig zu dieser bauen. Dort, wo es vor dem Kircheneingang eine Straße gibt (Südseite des Matthäikirchplatzes) könnte ein Durchgang durch den Straßenblock zur Potsdamer Straße führen - an diesem Durchgang könnte man das Blockinnere nachverdichten. Die Gestaltung im Stil der Moderne sollte dennoch etwas kleinteiliger ausfallen, ein paar verschiedene Fassaden um den Straßenblock - die monumentale Wirkung gebührt hier nur den bereits stehenden kulturalen Einrichtungen wie die Nationalgalerie.

  • Wie wahr! :lach:


    Nur leider, wie so oft - es gibt keine entsprechenden Vorschläge. 'Moderne' das scheint mittlerweile eher so ein Synonym für das Konservieren von seelenlosen Freiflächen und möglichst hässlicher Baumassen zu sein (allgemeine Beobachtung, nicht explizit auf Kulturforum bezogen). Wo sind denn die Entwürfe für einen intelligenten und vor allem den heutigen Bedürfnissen angepassten Städtebau? Es hat schon einen Grund, warum man allenthalben auf strukturelle Reko zurückgreift...