zu grob
... den Abriß in den Plattenbausiedlungen am Stadtrand zu forcieren ... positives Beispiel: ... eine komplette Plattensiedlung von der Bildfläche verschwinden ... Mit etwas Mut kann man viel erreichen...
Das mag alles sein und ich schätze deine sachliche Herangehensweise an die Problematik, die vielen Daten, Fakten, Statistiken, die du zusammenstellst.
Und dennoch: die Argumente, die Klarenbach drüben im Nachbarthread (Stadt der Moderne) zum Wohnen in der Platte bringt, lassen sich damit nicht vom Tisch wischen. Insofern schade, dass darauf nicht eingegangen wird. Allein mit "Altbau óle - Platte weg" wird (und darf! - wir leben nicht in einer Diktatur) man das Problem nicht lösen. Es gibt sehr wohl Argumente für das Wohnen in der Platte und vielleicht würde es hilfreich sein, die dortigen Mieter einzubinden, zu klären, was im Altbau stört, diese Mängel beseitigen. Und natürlich müsste man in der Platte differenzieren in erhaltenswerte Standorte, müsste die Vorzüge dort noch verstärken (zu enge Bebauung ausdünnen, Flächen noch weiter begrünen, parkähnliche Anlagen schaffen; zu hohe Bebauung auf eine erträgliche Höhe stutzen (wobei die Kosten für den partiellen Rückbau kaum zu tragen sind, ich wäre diesbezüglich sehr gespannt auf die Umgestaltung des unteren Sonnenberg), Fronten und Fluchten auflockern) und nicht erhaltenswerte Standorte am Ende von Versorgungstrassen, Außenbereiche. Problem im Heckert: grad die ganz außen stehenden Gebäude sind angesichts des Blicks ins Erzgebirge wohl besonders nachgefragt - abgesehen von der Fußballfrage verständlich. Den Altbaufreunden sind in der Tat Exkursionen in Platten-Perlen wie die Kräutersiedlung Gorbitz oder auch in -heute vielleicht nur in Ansätzen zu erahnende- zukünftig attraktive Wohngebiete in waldparkartiger Umgebung wie in Halle-Neustadt, ja selbst in ein wirklich nicht schönes Wohngebiet wie Halle-Silberhöhe ob des dort entstandenen parkähnlichen Grünzugs zu empfehlen. Dann muss man noch nicht mal die enge lokale Bindung der Ureinwohner dieser Platten haben, um auch positives an jenen Wohnstandorten zu entdecken und damit den eingeforderten Mut zum Kahlschlag für ein zu grobes Werkzeug zu halten.
Dessen ungeachtet bleibt natürlich stehen, dass sich Stadt und GGG stärker als bisher für ihre alten Stadtgebiete engagieren müssen, enger und sturer an den vorhandenen Visionen festhalten sollten, Perforation und Raubbau an Baukultur und Stadtbild viel mehr eindämmen müssten. Einfache Lösungen dürfte es dafür kaum geben und insofern ists gut, wenn eine breite Öffentlichkeit immer wieder Achtung und Mühe einfordert...