Dom-Römer-Areal: Bau-Thread

  • Zum Vergleich die letzten veröffentlichten Entwürfe, die am alten Bundesrechnungshof aushingen:


    M36/M34


    M32/M30

    alle Bilder: DomRömer GmbH


    Außer, dass sich M34 noch über weitere Fenster freuen dürfte und M36 möglicherweise noch weiße Dekorstreifen erhält (das Taubenblau so alleine wirkt wortwörtlich eintönig), dürfte sich an diesen vier Häusern nicht mehr viel ändern. M30 ("Hundehütte") wirkt durch die Farbgebung beinahe etwas edel - Ich mag es immer mehr, das reißt mir keiner ab! M32 ist beige/sandfarbig langweilig wie Seniorinnenstrumpfhosen. Erschrocken war auch ich über seinen optischen Zustand bei Regenwetter, die Fassade saugt scheinbar wie ein Schwamm das Wasser auf - sieht billig aus, sorry. Obwohl es seit heute morgen nicht mehr geregnet hat und der Wind weht, ist es am Giebel immer noch sichtbar nass.

  • Die Fassade von M32 erinnert mich an sanierungsbedürftige DDR-Bauten. Nagelneu und wirkt alsob sie seit Jahren dringend neu verputzt gehört. Ich gehe davon aus, dass diese Bude keine 20 Jahre stehen wird. Was die "Hundehütte" angeht: auch da sammelt sich die Feuchtigkeit deutlich im Giebel. Aber dieses Bauwerk lässt sich zumindest durch eine altstädtische Neugestaltung von Fenstern und Giebel noch retten.

  • In meinen Augen ein stimmiges Gesamtkonzept für diese Zeile. Ja, eine zusätzliche Reko wäre nett gewesen, aber kein wirklicher Grund zum Jammern. Schön, dass mit M34 und 32 das "gekrümmte" der Original-Altstadt aufgenommen wurde. Markt 32: Wahrscheinlich hat man die Nichtfarbe gewählt, um angesichts der Fassadenwinkel jeglichen Eindruck von Exaltiertheit zu vermeiden, aber in der ganzen Zeile ist es das Problemkind. Der mehr oder weniger bündige Giebel macht es nicht besser. Fassadenmaterial: Ich habe nichts gegen ein gewisses Mass an Patina bei all den brandneuen Häusern, sonst wird es gar zu geleckt, aber die Regenspuren jetzt schon lassen nichts gutes erwarten. Das liesse sich auch mit geringem Aufwand verbessern.

  • Durch Verschieferung des Giebels und farblicher Untermalung der Fenster von Markt 32 ließe sich evtl. noch etwas retten. Ansonsten wird dieses Gebäude wohl mit Markt 7 spätestens nach Fertigstellung des Projektes zu Aufschreien führen.


    Wäre es denn nicht möglich, jetzt schon mal Presse, etc. darauf aufmerksam zu machen? Einschlägige Magazine lecken sich doch sicherlich die Finger danach, solche Fehlplanungen öffentlich zu zerreißen :D

  • Nachfolgend noch ein Bild der frisch enthüllten Reihe aus einem spitzeren Winkel in der Abendsonne und eines von der Braubachstraße 27, deren Sockel Gestalt annimmt: (Klicken für größere Version)


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/EPI_D8G2045.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2017/EPI_D8G2051.jpg
    Bilder: epizentrum

  • Ich finde die Braubach Südseite hat sich von Entwurf zur Ausführungsphase eher verschlechtert.


    Ich finde Braubach 25, 27 und 31 sind zu ähnlich. Bei dem Bild von 27 oben von epizentrum, dachte ich erst es wäre 25. Alle drei Häuser mit dreieckigen Kapitellen.


    Hier ein Link zur Seite des Architekten Bernd Albers aus Berlin, der sehr schön zeigt, wie sich der Wettbewerbsentwurf zur Auführung entwickelt hat.


    http://www.berndalbers.com/dom-roemer-frankfurt-am-main


    Ich glaube, das hatten wir hier noch nicht. Sehr aufwendig gestaltete Architekten-Seite.


    Auch ein Bild von der Neugasse ist zu sehen. Mit katastrophalen Balkonen zum Hof.

  • frank353 – Das mit der Braubach Südseite ist glaube ich wirklich Ansichts-bzw. Geschacksache, bei mir ist es genau anders herum.
    Ich war zum Beispiel von dem viereckigen Kasten, der ürsprünglich auf dem Glauburger Hof vorgesehen war so gar nicht angetan
    und bin somit sehr froh über die neue, wesentlich elegantere Variante.


    Btw. auch beim Nachzügler Markt 17 aka „Rotes Haus“ fallen so langsam die Hüllen.



    Schnappschuss von mir.

  • Ich möchte Frankfurt zu diesem großartigen Projekt gratulieren. Es zeichnet sich ab, dass die "neue" Altstadt ein richtiges Schmuckstück werden wird. Die Frankfurter können sehr stolz darauf sein und die Touristen werden es lieben.


    Schade finde ich allerdings, dass nicht alle Häuser bestmöglich nach dem historischen Vorbild rekonstruiert wurden. Die Verantwortlichen hätten hier ruhig etwas mehr Mut beweisen können. Wo keine genauen Baupläne mehr auffindbar waren, hätte man zumindest die Fassade entsprechend alter Abbildungen rekonstruieren können. Manche der halbmodernen Möchtegernmittelalterhäuser wirken an diesem historischen Ort surreal und vermitteln etwas Disneyland Flair.
    Besonders bei Markt 32 wird sich so mancher Tourist fragen, wie es zu einem solchen Unfall kommen konnte.


    Insgesamt finde ich dieses Altstadtprojekt aber sehr gelungen und hoffe, dass sich andere Städte daran ein Beispiel nehmen und solche historischen Schätze auch andernorts wiedererstehen. :daumen:

  • Markt 38-30

    Interessant, dass Karlsruhe, der ja wahrscheinlich nicht von Beginn an hier mitgelesen hat, bei den Neubauten Markt 38-32 ein Disney-Land-Gefühl beschleicht. Eigentlich war ja diese Sorge (von Dom-Römer-Seite) immer geäußert worden, um zu rechtfertigen, dass nicht zu 100% rekonstruiert wird.
    Auch ich habe aber direkt das Gleiche gedacht, als ich hier die ersten Fotos der Häuserzeile gesehen habe. Und nachdem ich heute vor Ort war, hat sich daran nichts geändert. Ich finde die Häuser nicht passend für diesen Ort. Gliederung, Fenster, Materialität,...
    Daneben sieht ja die zunächst auch viel diskutierte Nr. 40 aus wie ein Altstadt-Original. Und Markt 32 in einer Reihe mit Markt 28 zu sehen tut mir echt weh.
    Chris 76 muss ich dabei beipflichten, dass Markt 30 noch positiv überrascht.
    Markt 32 erinnert mich irgendwie an die Calwer Straße 42 in Stuttgart, die wie ein Fremdkörper in einer Reihe von Altbauten steht...
    Ich unke mit, dass in den nächsten 15-20 Jahren hier Fassaden noch "angepasst" werden.

  • Erst nachdem sämtliche Gerüste bei den meisten Gebäuden abgebaut sind, wird deutlich, wie Markt 32 regelrecht abhackend und kalt wirkt. Bleibt zu hoffen, dass dieses Gebäude nicht lange Bestand hat


    picload.org/view/rwdigagw/unbenannt.png.html


    Ich hoffe, man kann das Bild aufrufen

  • Ich finde Markt 32 von der Struktur her eigentlich ganz originell. Lediglich über Material und Farbe kann man sich streiten. Man kann gerade dieses etwas rohe Aussehen aber auch gut finden. Ich bin mir da noch nicht ganz sicher. Auch die schlichte Flächigkeit von Markt 30 gefällt mir als Kontrast zu dem rekonstruierten Nachbarn ganz gut. Markt 34 begeistert mich weniger, ich hoffe die Fenster holen da noch was raus. Der ursprüngliche Entwurf gefiel mir jedoch besser. 36 und 38 gefallen mir auch. Es stimmt aber, dass der Zeile eine weitere Rekonstruktion in ihrer Mitte sehr gut getan hätte.

  • Bilder der Schnitzereien und von weiteren Details der Goldenen Waage gibt es auf der facebook-Seite der ausführenden Firma Kramp & Kramp. Auch das Brunnenhäuschen und die Wetterfahne "1624" sind dabei. Laut Firmenchef Kramp geht es jetzt an die Kunstschreinerarbeiten im Inneren. Es bleibt also noch viel zu tun und noch mehr zu bewundern, wenn die Werke fertiggestellt sind.

  • Es macht richtiggehend Freude, die vielen kleinen Gestaltungsdetails der Fassade zu erkunden. Alles nicht wirklich neu, aber vermutlich deshalb so wirkungsvoll.


    Selbst an Kapitelle über den Mezzanin-Fensterchen unter dem Giebel wurde gedacht, was der Fensterabfolge einen beschwingten Abschluss verleiht.

  • Danke fürs Update!
    Braubachstraße 25 ist gestalterisch einfach Top. Persönlich hätte ich mir allerdings eine andere Fassadenfarbe (in diesem Fall einen anderen Sandstein) gewünscht, um mehr Abwechslung zu erzeugen.

  • Danke für die neuen Bilder!
    Das Gebäude gefällt mir zwar gut, aber vielleicht hätten der Fassade Rundbogenfenster im 4. oder 6. OG gut getan. Ich bin mir nicht sicher, ob die Fassade langfristig nicht etwas monoton wirkt, wegen der ganzen geraden Linien.
    Allerdings ist das Gebäude immer noch schön, kein Vergleich mit den Neubauten des Europaviertels.

  • Braubachstrasse 25 finde ich persönlich dagegen eher unterdurchschnittlich. Der Bau wirkt doch sehr streng und kühl (trotz der braunen Sandsteinfassade). Er erinnert eher an Bauten aus den 30ern/40ern; richtiges Altstadtfeeling kommt mir bei diesem Erscheinungsbild nicht auf. Andererseits harmoniert er wenigstens mit seinen Nachbarn. Ebenso wie Adama hätte ich mir persönlich auch einen anderen Sandstein (mit hellerem Braun- oder dunklem Gelbton) gewünscht.

  • Ist ja auch der Sinn des ganzen- der nördlichen Braubachstraße einen Spiegelprospekt gegenüberzustellen. Fachwerkhäuser würden ja wohl kaum in die Braubach passen.

  • Auch ich finde die Gestaltung der Braubachstraße 25 sehr gelungen. Die Anmutung ist für einen Neubau von sehr hoher Qualität und passend zu einer Altstadt. Noch ein weiteres Gestaltungsmerkmal wurde dieser Tage freigelegt: die Laterne auf dem Dach. Aus der von thomasfra gewählten Perspektive ist sie nicht zu sehen, von einem 200 Meter weiter östlich gelegenen Standort auf der Braubachstraße sieht sie so aus: