Marienturm und Marienforum (realisiert 2019)

  • Gute Nachrichten!


    Den Entwurf finde ich insgesamt in Ordnung.


    Über die Gestaltung des Hochhauses lässt sich sicherlich streiten. Wenn man aber Gestaltungsentgleisungen, wie bspw auf dem Rundschauareal betrachtet, ist das Hochhaus gelungen.


    Das Forumsgebäude allerdings ist eine deutliche Aufwertung, optisch als auch städtebaulich. Sehr schön! Beide Daumen hoch hierfür.

  • Soeben wurde dem Forum von einer bekannten Frankfurter Agentur für Immobilienmarketing Pressematerial zugesandt. Daraus zunächst die Daten des Marienturms:


    • Höhe: ca. 155 m
    • Geschosse: 38
    • Mietfläche: ca. 42.500 m²
    • Stellplätze: 250 Tiefgaragenstellplätze
    • Geplante Nutzungen: Lunchrestaurant im 1. OG; Kindertagesstätte
    • Büroflächen: ca. 1.200 m² Bürofläche pro Regelgeschoss
    • Lobby: viergeschossig


    Daten des Marienforums:


    • Höhe: ca. 40 m
    • Geschosse: 10
    • Mietfläche: ca. 11.500 m²
    • Stellplätze: 50 Tiefgaragenstellplätze
    • Geplante Nutzungen: Gastronomie mit großer Außenterrasse im Erdgeschoss; Einzelhandel
    • Büroflächen: bis zu 1.420 m² flexibel gestaltbare Büroflächen pro Regelgeschoss
    • Zugänge: zweigeschossiges Entree an der Mainzer Landstraße, Eingang am Marienplatz
    • Freiflächen: große Dachterrasse im 6. Obergeschoss


    Und die offizielle Pressemitteilung:


    Pecan Development übernimmt Projektentwicklung des Büroensembles Marienturm und Marienforum
    Baubeginn ist für Sommer 2016 geplant


    Frankfurt, 10.09.15. Nachdem kürzlich der Frankfurter Magistrat den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 913 gefasst hat, treiben neue Investoren die Umsetzung der Projektentwicklung Marienturm und Marienforum auf der Marieninsel an der Taunusanlage und Mainzer Landstraße weiter voran.


    Im Frühjahr 2015 erwarb der Immobilien-Fonds PWREF II von der Hochtief-Gruppe Kaufoptionen für das etwa 6.500 Quadratmeter große Areal und hat diese im Anschluss ausgeübt. Mit der Projektentwicklung wurde die Pecan Development GmbH beauftragt, die das gesamte Spektrum der Projektentwicklung abdeckt. Die Gesellschaft wurde im Mai 2015 von ehemaligen Mitarbeitern der Hochtief Projektentwicklung GmbH (HTP) gegründet. Gründungsmitglieder sind die Partner Markus Brod, früherer Niederlassungsleiter der HTP Rhein-Main, Rüdiger Lehmann und Jan Kunze. Zu Pecan Development wechselte zudem das komplette Projektteam, das seit 2012 die Projektentwicklung für dieses Areal betreibt.


    Unweit der Deutsche-Bank-Zwillingstürme, an der Taunusanlage 9-10, ist der 155 m hohe Marienturm geplant, der mit etwa 42.500 Quadratmeter Mietfläche auf 38 Geschossen realisiert und bis Anfang 2019 fertiggestellt werden soll. In direkter Nachbarschaft wird bis Anfang 2018 das 40 m hohe Marienforum entstehen, das auf 10 Geschossen eine Mietfläche von 11.500 Quadratmetern bieten wird.


    "Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dem Marienturm und Marienforum zur richtigen Zeit die richtigen Produkte im höchsten Qualitätssegment schaffen und werden Ende 2015 mit der aktiven Vermarktung beginnen. Derzeit arbeiten wir an der Bauantragsplanung", so Markus Brod. Mit den ersten bauvorbereitenden Arbeiten wird daher noch im September begonnen. Die planungsrechtlichen Grundlagen wurden vom Magistrat der Stadt Frankfurt im vergangenen Monat geschaffen. Nach entsprechendem Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung und der Veröffentlichung im Amtsblatt wird der Bebauungsplan dann rechtskräftig. Die Baugenehmigung für die Hochbauten wird im Frühjahr 2016 erwartet.


    Der Entwurf für das markante Landmark auf der Marieninsel stammt von den Berliner Büro Müller-Reimann Architekten und wurde im September 2013 in einem Architektur-Wettbewerb ausgewählt. Mit dem Marienturm wird die Frankfurter Skyline einen weiteren zentralen Blickpunkt hinzugewinnen. Dazu wird der attraktiv gestaltete Marienplatz das Bankenviertel um einen neuen Anziehungspunkt bereichern: So sind Gastronomie und Einzelhandelsflächen geplant, die den neuen öffentlichen Platz beleben. Weiter ist eine Kindertagesstätte vorgesehen.


    Darüber hinaus trägt das Projekt zur Verbesserung des Wohnungsangebots in der Frankfurter Innenstadt bei: Rund 10.000 Quadratmeter des im städtebaulichen Vertrag vereinbarten Ersatzwohnraums wurden u. a. mit dem Projekt "Twenty7even" der ehemaligen Hochtief-Tochter formart GmbH & Co. KG, Niederlassung Rhein-Main, bereits geschaffen. Weitere 5.000 Quadratmeter geförderter Wohnungsbau sind geplant.


    Zum Schluss noch Ausschnitte aus zwei weiteren Pressebildern. Die folgende Ansicht des Marienturms aus der Taunusanlage ist zwar schon bekannt. Bei dieser Visualisierung sind aber die Details der Fassadengestaltung deutlich besser zu erkennen:



    Visualisierung Bloomimages, Copyright: Pecan Development GmbH, Entwurf: Thomas Müller Ivan Reimann Architekten


    Auch die folgende Ansicht des Marienforums hat man schon gesehen, verglichen mit der Version oben ist das benachbarte Hochhaus Taunusanlage 8 hier realistischer ausgearbeitet:



    Visualisierung Bloomimages, Copyright: Pecan Development GmbH, Entwurf: Thomas Müller Ivan Reimann Architekten

  • Zeitlos ja - Landmark eher nein

    Sehr schön, dass es hier schneller voran geht, als gedacht. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man hätte den Turm-Abschluss besser gestalten können. Zeitlos für den Turm ist schon das richtige Wort - allerdings sehe ich keine Landmark. Dies würde aber an dieser Stelle gut passen.

  • Finanzdistrikt wird gestärkt - gut so

    An dieser Stelle ist dieser aufhellende, wenn auch etwas zu sachliche Bau absolut in Ordnung. Besonders der transparente, hohe Eingangsbereich gefällt mir gut. Nüchternes Understatement passt insgesamt besser zu Frankfurt (besonders als Sitz mehrerer Zentralbanken), solange es wertig ausgeführt ist.


    Ich bin generell kein Freund des rein spekulativen Bauens, aber Hochhäuser, die im direkten Finanzdistrikt entstehen, stärken die Innenstadt und das ist schon mal ein großes Plus. So entstehen innerhalb der Stadt überfällige Verschiebungen, die letztlich zur Erhöhung des Wohnraums beitragen könnten (besonders im Westend).


    Das Marienforum ist Gegenwarts-Architektur „at its best“, heller Sandstein, Nutzung der Dächer als Dachterrassen, symmetrische Gliederung, große, transparente Fenster und im Sockel ein repräsentative Eingang sowie belebende Gastronomie. Ein Gewinn für die Mainzer Landstrasse und für das Bahnhofsviertel.

  • Wenn mich nicht alles täuscht hat der Abriss der Bestandsgebäude mittlerweile begonnen. An dem Gebäude rechts von dem 68-m-Neubau an der Taunusanlage fehlen jedenfalls Teile der Fassade.

  • Ja, stimmt, mit dem Entkleiden der Taunusanlage 9 hat der Abbruch begonnen:



    Alle Bilder: Schmittchen


    Die Abbrucharbeiten erledigt die Firma Robert Zeller aus Offenbach. Bauherr ist Aberdeen Asset Management Deutschland:


  • Das Gebäude ist doch wohl noch nicht alt oder? Dürfte irgendwann aus den 80ern sein, oder?
    Dass das schon abgerissen wird... sehr schnelllebig das Ganze.
    Damals wurden sogar noch richtige Ziegel verwendet. Das werden wir wohl beim Neubau nicht mehr zu sehen bekommen. ^^

  • Die Abbrucharbeiten an der Taunusanlage 9 werden nun mit schwerem Gerät fortgesetzt. Ca. drei Viertel der Front sind schon zu Bauschutt verabeitet worden. Die Taunusanlage 10 (rechts) hingegen sieht seltsam unberührt aus, fast so, als wäre hier noch nicht das Inventar vollständig ausgeräumt worden. Die Fensterscheiben und sogar das Glas-Vordach sind bisher verschont geblieben.


    Einmal editiert, zuletzt von Beggi ()

  • Zeitliche Planung

    Heute hat Pecan Development eine Pressemitteilung herausgegeben, aus der sich hauptsächlich die zeitliche Planung ergibt. Auszug:


    Auf der Marieninsel sind die Vorbereitungen für den Bau des Büroensembles Marienturm und Marienforum in vollem Gange. Mit dem Abriss der Bestandsgebäude an der Taunusanlage 9–10 wurde bereits begonnen.


    Wie im vergangenen Monat angekündigt, treibt der Projektentwickler Pecan Development GmbH die Umsetzung zügig voran: „Der Bebauungsplan wurde am 24. September von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen und wird mit der Veröffentlichung im Amtsblatt wahrscheinlich im November rechtskräftig. Ende November wollen wir den Bauantrag einreichen“, so Jan Kunze, Geschäftsführender Gesellschafter der Pecan Development. Bis Mitte nächsten Jahres wird die Baugrube errichtet, damit der Hochbau im Sommer 2016 beginnen kann. Für die Zeit der Abbruch- und Baugrubenarbeiten werden zur Taunusanlage 11 und zum Marienbogen hin zwei Lärmschutzwände errichtet, zudem werden schallabsorbierende Materialien in der Kletterverschalung verwendet. Mit der Baugenehmigung wird im Frühjahr 2016 gerechnet.


    Die Fertigstellung des Marienturm ist für Anfang 2019 geplant, das Marienforum wird voraussichtlich schon Anfang 2018 bezugsfertig sein. „Dann werden wir im höchsten Qualitätssegment mit den besten Flächen am Markt sein“, ist Jan Kunze überzeugt. „Das gesamte Ensemble wird ein unverwechselbares Profil erhalten. Zu gegebener Zeit werden wir die Gebäudekonzepte vorstellen und noch in diesem Jahr mit der aktiven Vermarktung beginnen.“

  • ^ Hier zumindest der Beleg für erste Hobelarbeiten an der ML5 gleich hinter T11. Der noch intakte Glasturm ist rechts oben angeschnitten. Das Bild ist von Samstag:



    Bild: epizentrum

  • War zuvor bei meiner Bank und daher auch gleich in der Umgebung.
    Von der Mainzer Landstrasse ist es etwas schwierig zu fotografieren, daher auch von mir das schöne Treppenhaus nur angeschnitten von Norden. Beim hinteren höheren Teil des Bestandgebäudes Taunusanlage 10 sind beinahe alle Fenster des Erdgeschosses entfernt, beim vorderen Teil wird gerade das Innenleben entfernt; anders hingegen bei der Taunusanlage 9, wie auf dem 3. Bild zu sehen ist. Dieses Gebäude ist beinahe komplett abgerissen:





    Bilder: Adamas Smartphone

  • Weiter gelüftet zeigt sich das Baufeld aktuell:



    Einen genaueren Blick auf die schwindenden Reste der Mainzer Landstraße 5 konnte ich mit dem Weitwinkel werfen. Schade um das schöne Treppenhaus:



    Das Gebäude ist mehr als angezählt:



    Bilder: epizentrum

  • ^ Der Bestand lichtet sich weiter, die Fotos sind von der Taunusanlage aus geschossen. Bei dem Gebäudekomplex zur Marienstraße (vgl. Karte) steht nur noch ein kleiner Gebäuderest hinten links bei den beiden gelben Baugeräten.



    Doch auch beim Gebäuderiegel zum T11-Hochhaus ist zur Taunusanlage hin schon viel weggebrochen, dadurch hat man jetzt einen guten Blick auf das runde Treppenhaus.



    -Bilder von mir-

  • Außer der Abbruchfirma Zeller wird sich bald ein weiteres Unternehmen auf dem Gelände einfinden. Auf dem Foto kündigt sich links hinter dem grünen Sichtschutz die erste Pfahlbohrmaschine an.


  • Bei einem kürzlichen Besuch in FFM (genauer gesagt bei einer längeren Umstiegszeit am Flughafen, die ich genutzt habe in die Stadt reinzufahren ;) ) habe ich mir auch diesen Bauplatz einmal in Persona angeschaut. Die Bilder und auch Google Maps geben das so nicht wider und euch Frankfurtern dürfte es so selbstverständlich erscheinen, dass ihr es gar nicht erwähnt, aber an diesem Bauplatz ist wirklich eine Chance vertan. Blickt man sich dort auf die umgebende Skyline um, dann wäre das ein für einen Hochpunkt prädestinierter Bauplatz. Umgekehrt trägt es aber auch nicht zur Verdichtung der inzwischen schon relativ dichten Skyline bei, an dieser Stelle hat sie gar keine klaffende Lücke mehr in der Stadtansicht. Statt einen neuen Hochpunkt zu setzen geht dieser 155m "Zwerg" ziemlich unter. Es wäre bereits eine Verbesserung gewesen, einfach die Baumassen von Marienturm und Marienforum aufeinander zu "stapeln", es ist doch aufgrund der zusätzlich notwendigen Gründungsarbeiten eher teurer, zwei kleine Hochhäuser zu errichten als ein großes, mit der selben Baumasse und Geschosszahl. Dann hätte man den Grund des Marienforums anderweitig entwickeln oder veräußern können und so sicherlich keine Mehrkosten gehabt?! Gibt es hier einen Grund, der bereits irgendwo im Forum vergraben erwähnt wurde oder ist dies einfach die freie Entscheidung des Investors gewesen?


    Also wirklich eine vertane Chance, muss man leider so sagen.

  • Wer soll denn bitte einen neuen "Hochpunkt" bauen und gesellschaftlich durchhalten?


    Ist doch gar nicht mehr "gesellschaftlich" gewünscht.... weil doch die Banken per se die Bösen sind und vor lauter Hypris immer höher gen Himmel streben..... Man duckt sich also und es wird sich keiner trauen, weil er keine Lust hat, sich ständig verteidigen/ erklären zu müssen ... Sei es als Investor oder als Mieter .....

  • Also so habe ich die Frankfurter nicht kennengelernt. Einzelne Wichtigtuer, die behaupten "für die Mehrheit" zu sprechen, gibt es immer, aber Frankfurt habe ich als geradezu wohltuend unaufgeregte und pragmatische Stadt von Kaufleuten, Facharbeitern und Akademikern kennengelernt, die sich ein gerüttelt Maß an Optimismus und Fortschrittlichkeit bewahrt hat, was anderswo tatsächlich verloren gegangen zu sein scheint. Frankfurt ist mit seiner Skyline, seinen Straßenschluchten und seinen Großen Malls, seinem Riesenflughafen usw. auf recht kompaktem Raum die Art von "big city", die Berlin, mit seiner aufgelockerten Provinzkaffbebauung, gerne wäre. Schau dir nur an, was in Frankfurt die letzte 25 Jahre gebaut wurde, was derzeit gebaut wird (zB das Europaviertel, eine verdammt großstädtische Innenstadterweiterung die gerade binnen weniger Jahre aus dem Boden gestampft wird), man rekonstruiert einen Teil der Altstadt, wo gibt es das denn sonst noch außer in Dresden? Also ich denke solch eine Schelte wäre zB in Berlin sehr treffend, aber für die Frankfurter? Vielleicht haben wir Deutschen inzwischen generell ein schlechtes Image weg, als Verhinderer und Wutbürger und deswegen traut sich dann auch niemand mehr lokal in Frankfurt Ambitionen zu zeigen, mag sein. Dennoch - vielleicht gab es ja eine sachlich nachvollziehbare Erwägung für diese gegenüber dem Hochhausrahmenplan noch deutlich gekappte Planung. Laut Wikipedia gibt der Hochhausrahmenplan an dieser Stelle sogar Luft für ein 210 m hohes Gebäude. Wieso bleibt man 55 m darunter?