Leipzig: Trias (fertsch)

  • Auch wenn ich es anfangs bedauert haben, dass das Haus nicht natursteinverkleidet ist - je mehr ohne Gerüst zu sehen ist, desto besser gefällt es mir. Besonders die Detailierung des Anschlusses an das Stadthaus und der Gesimse unter den Fenstern bzw. am Dachrand ist toll. Ob das Putzgesims über den Fenstern auch noch in ein paar Jahren, wenn es drauf geregnet hat, gut aussieht wage ich allerdings zu bezweifeln.









    - alle Bilder von mir -

  • Schauen wir uns das ganze noch mal mit einem Vergleich bei Tages- und Nachtlicht an, aber leider nicht von derselben Perspekive aus >>



  • Soll das wirklich ein Neubau sein? Sieht aus, als ob es in den 1920er Jahren gebaut worden wäre. Dieser Bau ist ein echter Hingucker!


    Für diesen Bau spricht die geschwungene Form durch die abgerundete Spitze.


    TomLE
    Ich stimme zu. Durch eine Natursteinverkleidung wie am Stuttgarter Mittnachtbau hätte man noch mehr herausholen können. Dann hätte es aber nicht mehr die 20er-Jahre-Optik gehabt, wie es jetzt der Fall ist.

  • ^ Die Raumwirkung des Trias ist in natura beeindruckend und hält, was uns die Visualisierung versprochen hat. Kaum zu glauben, dass dort über 6 Jahrzehnte lang eine Lücke klaffte. Mit ein bisschen Glück ist das Trias äußerlich fertiggestellt und abgerüstet, bevor das Grün der Bäume sprießt und die Sicht verdeckt. Und wenn die Schutzfolien der Fenster komplett entfernt sein werden und die schwarzen Rahmen und Simse zum Vorschein kommen, wird es für manche vielleicht deutlicher, warum Putz optisch die beste Lösung ist.

  • Ein bisschen Mosse-Haus, ein bisschen Flatiron Building

    Ohne den Thread gelesen zu haben: In diesem Bau steckt ein bisschen Mosse-Haus drin aus der Berliner Schützenstrasse. Und dann steckt ein bisschen New Yorker Flatiron Building drin. Insgesamt wirkt der Bau sehr visionär.


    Dieser Neubau hebt sich angenehm ab von der Masse der Standardarchitektur im 08/15 Einheitsbrei. Glückwunsch nach Leipzig!

  • Also aus dieser Perspektive ist das Haus wirklich perfekt. Städtebaulich eine glatte Eins.



    Aber kann bitte mal jemand diesen völlig deplazierten Kasten vom Dach entfernen?



    Danke! :)

  • Im aktuellen KREUZER wird das Trias-Gebäude als gelungenes Beispiel einer zeitgemäßen Stadtreparatur bezeichnet. Weiter wird eingeschätzt, dass das Kaufhaus Petersdorff des Architekten Erich Mendelsohn, in Breslau 1928 eröffnet, als Vorbild gedient haben könnte.


    Fotos des genannten Gebäudes.






    Eigene Fotos.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer () aus folgendem Grund: Klarer formuliert.

  • Bis aufs EG ist das Trias äußerlich fertiggestellt. Zeit für ein umfangreiches Update. Zur Architektur wurde schon viel geschrieben. Der Putz und die veränderte Fenster stoßen hier noch am Ehesten auf Kritik. Städtebaulich ist das Ergebnis für die meisten eine glatte Eins (mit Sternchen).



    Als erstes nähern wir uns der Schokoladenseite





    Auch untenrum wird das Trias eine gute Figur abgeben



    Die runde Verglasung wird wahrscheinlich besser zur Geltung kommen als noch auf der finalen Visualisierung zu sehen.




    Ansicht vom Dittrichring gegenüber.




    Ansicht Markgrafenstraße




    EG-Zone




    Übergang zum Stadthaus in der Markgrafenstraße




    Zu guter Letzt noch ein Bild von oben. Die Technikaufbauten verdienen zu Recht Kritik. Die Nutzung der Dachterrasse ist wenig erquickend.

    Bilder: Cowboy

  • Tolles Ergebnis! Schön finde ich die teilweise vertikale Gliederung zu den Bestandsbauten und die Ecksituation mit der dynamischen Horizontalgliederung. Auch die Entscheidung für eine Verputzung überzeugt, die Rundungen kommen so viel besser zur Geltung, wäre mit Naturstein auch unter Kostengesichtspunkten so elegant nicht möglich gewesen. Außerdem kann man es so auch einfach mal streichen ;)


    Glückwunsch nach Leipzig :daumen:

  • Nun hatte ich endlich Gelegenheit, mir meinen Lieblingsneubau aus der Nähe zu betrachten. Ein wirklich gelungenes Gebäude! Ich schließe mich Cowboys Meinung in städtebaulicher Hinsicht voll und ganz an, viel besser ging es wohl kaum.
    Einige Kritikpunkte seien mir trotzdem erlaubt.
    Die veränderten Fenster wurden ja hier schon erwähnt, die der ersten Visu betonten den horizontalen Charakter der Fensterbänder, schade dass diese Version nicht zur Ausführung kam. Außerdem waren die seitlichen Erker in der ersten Visu etwas abgerundet und hatten damit die gerundete Form der Gebäudespitze aufgenommen, eine tolle Idee, welche aber nicht umgesetzt wurde.
    Die Vermüllung der Dachlandschaft mit dem Haustechnikgerümpel hat Cowboy ja bildlich eindrucksvoll festgehalten. Mit dem Wegfall der sogenannten 5. Fassade (der verschiedenen Dachformen) auf neuen Gebäuden fällt einem die bloße Nutzung der Dachflächen als Abstellplatz für monströse Klimaanlagen etc. sehr oft unangenehm auf und ist in meinen Augen ein ästhetischer Rückschritt. In dem Fall wenigstens von unten nicht sichtbar.
    An der Putzfassade störe ich mich eigentlich überhaupt nicht, wohl aber an deren Ausführung. Dass ungleichmäßige "Rauputz-Spritzputz-Gekleckse" ist nicht zu übersehen, wenn man vor dem Gebäude steht. Sieht für meinen Geschmack billig aus und ist diesem attraktiven Objekt nicht würdig. Ein sauberer Glattputz o. Ä. hätte mir hier besser gefallen. Soweit meine subjektiven ersten Eindrücke.
    Bis auf den Putz erfreut mich aber das Gesamtergebnis und ich wünsche Leipzig noch möglichst viele solche faszinierende Bauten.


    Hier sind noch einige Detailaufnahmen der eckigen Erker und gewöhnungsbedürftigen Putzflächen.


    Trias - Detail Außenputz










    Trias – Erker





    Alle Bilder von mir.

  • Ob es allein an der verputzten Fassade liegt, vermag ich nicht zu sagen aber für mein Dafürhalten fällt das Trias-Gebäuse gegenüber dem Kaufhaus Petersdorff in seiner eleganten Wirkung deutlich ab.

  • Die BILD-Zeitung gewährt einige Einblicke in das innere des Bürogebäudes. Freunde verspielter Details dürften demnach enttäuscht sein. Das Innere ist weitesgehend funktional gestaltet, wohl auch um die ohnehin recht hohen Mietpreise von 11 bis 14€ pro m² erträglich zu halten. 2900 von 5000 m² sind laut Artikel schon vergeben.
    Ein Kuriosum gibt es auch noch. So hat das Gebäude nicht die Adresse Martin-Luther-Ring 10 sondern 12. Während der Bauphase hatte wohl ein Leipziger darauf gedrängt, dass das Standesamt eine Hausnummer bekommt.


    http://www.bild.de/regional/le…neubau-36000034.bild.html