Nbger Nordosten: Rennweg, Schoppershof, Weigelshof

  • Stabiusstraße 8

    Die "Stabius-Variationen" präsentieren sich nun bereits gerüstfrei:



    Nach einer hochwertigen Sanierung schaut das jedenfalls nicht aus, was auch immer hier mit "Variation" gemeint ist. Die vorher dunkelbraune Fassade ist nun schneeweiß und frei von jeglichen Details. Die Architektenplakette ist mit Styropordämmung überklebt, und die Graniteinfassung der Haustüre ist auch durch Styropor ersetzt worden. Schaut nicht einladender aus als vorher. Wenn man doch nur die in diesem Straßenzug typischen Fensterrahmen aufgemalt hätte, kostet fast nix, wirkt gestalterisch aber Wunder. Herrjeh....

  • Sanierung Adamstraße 42 und 44

    Welch eine Augenweide sind dagegen die mittlerweile fertigen Jugendstilperlen Adamstraße 42 und 44 im selben Viertel:



    Die beiden Gebäude stehen unter Denkmalschutz und wurden erst vor wenigen Jahren mehrfach verkauft, bis sie in die Hände fähiger Entwickler gekommen sind, die hieraus echte Schätze machten. Selbst die Details, wie die schmiedeeisernen Dachaufbauten und Ausleger sind restauriert und erhalten worden, was selbst bei Denkmalen in Nürnberg nicht selbstverständlich ist. Auch im Innern wurde Türen und Stuckdecken restauriert und aufgearbeitet. Ebenso die tollen schmiedeeisernen Haustüren, die der Hausnummer 42:



    und besonders die wundervolle Türe der Hausnummer 44, die einst vom Hausbesitzer Spenglermeister Wittkopf wohl selbst angefertigt wurde und sicherlich ein Unikat ist:



    Aber nicht minder interessant ist der ergänzte Bau im Hof der Anwesen, der zumindest teilweise anstelle der alten Werkstattgebäude der Spenglerei errichtet werden sollte. Die Erlangener Architekten SSP entwickelten hierzu einen anspruchsvollen Entwurf, der auf den Außenmauern der Hofgebäude eine futuristische Baufigur aufsetzte, die aber dennoch zum Denkmalensemble passen sollte. Das Hofseitige Anwesen war zumindest laut Immobilienportalen auch das teuerste der Wohneinheiten und schlug mit über 500.000 zu buche, wenn ich mich richtig erinnere.



    Zunächst fallen aber die Duplex-Parkanlagen auf, die direkt daneben errichtet wurden. Immerhin, das Thema des mit Rautenmuster strukturierten Blechs in Bronzeoptik zieht sich durch alle neu erichtet Bestandteile und verleiht ihr einen wertigen Charakter:



    Die kleine Hofvilla drängt sich daneben in das schattige Eck mit kleinem, privatem Garten und Loftfenstern im Erdgeschoss:



    Ich bin froh dass das Projekt nun endlich fertig und die Einheiten bewohnt sind. Während es noch 2013 um die Adamstraße nicht so vielversprechend ausgesehen hatte und die Hausnummer 41 mit weiß gestrichener Außendämmung versehen werden sollte, hat sich das Blatt nun doch zum besten gewendet. Die Straße ist um ein paar Perlen reicher und eine der schönsten in Nürnberg geworden.


    Die Aufwärtsentwicklung strahlt mittlerweile auch auf umliegende Straßenzüge aus, wie z.B. die Heerwagenstraße. Sukzessive entscheiden sich hier Eigentümer für den Austausch der alten Einscheibenfenster zugunsten der korrekten Sprossenfenster, wie bei den Eckhäusern zur Mathildenstraße und zur Schoppershofstraße jeweils im 3. OG zu sehen:




    Würden doch nur im großen Stil die ollen Bruchbudenfenster der 1980'er verschwinden, die so einen Altbau so schäbig aussehen lassen, dann wäre unendlich viel gewonnen. Und es ist auch nicht unbedingt superteuer.

  • Sehr erfreuliche Entwicklung! Die beiden stilvoll renovierten Altbauten sehen toll aus.


    Und dass so langsam aber sicher ein Trend einsetzt, bei dem die Einscheiben-Fenster, bei denen noch das schönste Gebäude aussieht wie frisch ausgebombt, gegen klassische und passende Rahmen ausgetauscht werden, ist ein echter Gewinn fürs Stadtbild.

  • Restaurierung Erlenstegenstraße 89

    An der Endhaltestelle der Linie 8 in Erlenstegen kann man derzeit einen Phönix aus der Asche wiederauferstehen sehen:



    Das denkmalgeschützte ehemalige Forsthaus Erlenstegenstraße 89 von 1759 wird nach dem Scheitern früherer Gastronomiepläne und langem Leerstand seither endlich restauriert. Die beteiligten Firmen, darunter eine rennomierte Malerfirme für die Restaurierung von historischer Kirchenmalerei, lassen ein tolles Ergebnis erhoffen. Der neue Dachstuhl sieht schonmal vielversprechend aus:



    Die Vorderfassade ist bereits mit einem Rabbitzdraht verkleidet um darauf anschließend die geschlossene Putzfläche aufzutragen - so wie es vorher war (Streetview). Die Giebelseite wird fachwerksichtig bleiben, so wie es aussieht. Das tolle Projekt hat leider noch einen großen Haken, der so ziemlich wie ein Dorn im Fleisch des Denkmalschutzamtes sitzen müsste, nämlich das etwas jüngere kleine Wohnhaus davor, das ebenfalls denkmalgeschützt ist. Darin hat es vor ich glaube 2 Jahren gebrannt, seither wird über einen Abriss spekuliert:



    Um es zu retten müsste man ein sehr kreatives Konzept haben um es z.B. clever in ein Nutzungskonzept mit einzubinden. Als eigenständige Immobilie sehe ich für das Häuschen keine Überlebenschance. Egal wie schön das fertige ehemalige Forthaus werden wird, dieses Problem muss noch gelöst werden, denn der Istzustand ist für Erlenstegen absolut unbefriedigend.



    Und da SteffenSetzer sowieso kommt; in seinem Blog ist eine sehr ausführliche Fotodokumentation der Umgebung von 2016 zu sehen :daumen::


    http://dernuernberger.blogspot…egens-alter-ortskern.html

  • Offensichtlich steht ein Abriss der Brunswick-Bowling-Anlage an und es sollen dort eine Wohnanlage entstehen. Zumindest hat das der Nürnberger Baureferent getwittern.

    Ein feines Projekt für 119 neue Wohnungen an Stelle der alten Bowlingbahn an der Bayreuther Straße in #nuernberg - das ist eine gute Nachricht!

  • Gibt es denn einen Ersatz für Brunswick Bowling? Da ist doch immer recht viel los und würde mich wundern, wenn man den Markt komplett Bluebowl überlassen würde.

  • Ich sorge mich weniger um die Zukunft des Bowlings in Nürnberg, sondern eher um die Neubebauungspläne an dieser Stelle. 119 (?) Wohnungen? Wie soll das denn an dieser Stelle ohne monströsen Hochhausbau hinpassen? Oder sind nur 19 Wohnungen gemeint?

  • Das Grundstück ist ja sehr groß



    siehe hier:
    https://goo.gl/maps/2piRg6MrpLK2



    119 Wohnungen auf 5 Etagen (Erdgeschoss bis Dachgeschoss, so wie bei den Wohnhäusern nebenan) bedeuten ja gerade mal 24 auf jeder Etage. Das erscheint mir nicht aufregend viel bei der Fläche...



    d.

  • Es ist tatsächlich so wie Dexter beschrieben hat. Zum Vergleich, der Wohnungsblock, der aktuell an der Äußeren Bayreuther Straße Ecke Welserstraße entsteht (letzter Beitrag) realisiert auf nur halb so großem Grundstück satte 191 Wohnungen. Also, die Wohnungen da unterzubringen ist problemlos möglich. Ich würde nur gerne wissen wer das realisiert, im Netz finde ich dazu nichts. Der schmale Tweed des Baureferenten ist da ja wenig informativ, sondern schiebt eigentlich nur Vorschusslorbeeren in die Öffentlichkeit. Der Baukunstbeirat tagt erst kommende Woche, eigentlich müsste bzw. dürfte das Projekt erst dann auch ausreichend beschrieben werden können, oder?

  • Kleine Korrektur: Das Grundstück des verlinkten Objekts ist größer als das des Brunswick Bowling (4900 vs 4400 Quadratmeter).
    Deine Aussage ist aber natürlich dennoch korrekt. Die Einheiten pro Quadratmeter sind dort höher. (knapp anderthalb mal so hoch). Und das, obwohl es nochmal weiter von der Innenstadt entfernt liegt.


    Persönlich werde ich die Bowlingbahn auch vermissen. Ich bin aber optimitisch, dass sich ein passendes Ersatzgrundsück finden lässt. Weiter stadtauswärts, zB am Flughafen, wo auch der Sportpark Nord sitzt. Und nach dem Verkauf des Grundstücks sollte ja genügend Investkapital vorhanden sein. ;)

  • ^ tatsächlich, du hast Recht wenn man nur genau hinguckt, erkennt man dass das Brunswick-Gelände nicht doppelt so groß ist. Ist aber trotzdem auffällig, dass hier "nur" 119 Wohnungen entstehen sollen. Mich interessiert aber sehr, ob noch mehr geplant ist, z.B. die Einmündung der Ludwig-Feuerbach-Straße absperren, die Platzfläche für dem U-Bahn-Abgang Rennweg vergrößern wie z.B. der Schillerplatz vergrößert wurde. Aber vermutlich ist das Projekt kein städtebauliches, sondern ein einfaches "Grundstück kaufen - Bestand abreißen - möglichst viele Wohnungen hinknallen"-Geschäft.

  • Heute ist ein kleiner Artikel zu dem Vorhaben auf dem Brunswick-Gelände in der NZ (Printausgabe) zu lesen. Umsetzen will es Projekt Immobilien, welche in den nächsten Tagen das Vorhaben vorstellen will. Leider gibt es keine weiteren Infos dazu außer "über 100 Wohneinheiten" und eine kurze Stellungnahme des Baureferenten.

  • ^


    Die Pläne sehen doch sehr ordentlich aus. Weit entfernt von dem Einheitsbrei von Schultheiss.
    Positiv finde ich auch die Erläuterung zur Bauausführung, die üppige Tiefgarage (bei der Stellplätze sicher auch von gern von den Nachbarn angemietet werden) und die Dach- und Hofbegrünung.
    Letzteres ist eine wichtige Verbesserung fürs Mikroklima vor Ort...


    d.

  • Eine andere Ansicht gibt es bei NZ-online:
    http://www.nordbayern.de/regio…-bowling-center-1.7183622


    Auf den Ansichten sieht es so, als würde der geplante Neubau in der Flucht an den bestehenden Häusern (Richtung Rathenauplatz) ausgerichtet werden. Die heutige Bowlinghalle dagegen steht dagegen locker einen Meter weiter vorne. Das ist interessant und könnte, so es kommt, die Ecke deutlich aufwerten, da endlich Platz für Fußgänger und Bäume entstünde..

  • Vorweg: Die traurigen Bestandsbauten, die sich im Süden anschließen oder auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegen und Plattenbau-Charme verstrahlen, sind auch nicht gerade die Krönung der Architektur. So hebt sich der Entwurf für den Neubau durchaus positiv ab. Ich bin mir auch im Klaren darüber, dass Wohnbebauung ihre Schauseite heutzutage nicht mehr Richtung großer Ausfallstraßen zeigt.


    Dennoch, ein wenig mehr erhofft hätte ich mir vom Entwurf für dieses Eckgrundstück schon. Da war man vor einigen Jahren mit dem Entwurf für das modern-verschachtelte Haus am Stadtpark-Eck schon deutlich ambitionierter. Ich bin mir auch nicht einmal sicher, ob diese Innenhof-Orientierung der allergrößte Geniestreich ist. Wenn erst mal Carsharing und Elektromobilität voll greifen und damit Lärm und Abgase an den größeren Straßen zurückgehen, mag es durchaus etwas für sich haben, den Blick aus dem Fenster nicht nur auf spielende Bälger im Innenhof richten zu müssen. Aber das nur nebenbei. Selbst wenn die Straßenseite des Gebäudes den aktuellen Bedürfnissen entsprechend nur als Rückseite geplant ist, könnte man ihr trotzdem etwas mehr Wiedererkennungswert verleihen, z.B. indem man die glatte Gebäudefläche durch angedeutete Erker oder abgesetzte Treppenhäuser stärker strukturiert. Das kriegen sogar die Gebäude auf der anderen Straßenseite noch fertig.


    Alles in allem: Besser als der Brunswick-Kasten isses allemal. Besser als das Bestands-Umfeld oder die weißen Schultheiss-Bunker ebenfalls. Aber eine echte städtebauliche Aufwertung, durch die das Umfeld hochgezogen wird, wird´s wohl auch nicht werden.

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    Ich sehe das ähnlich, der Komplex ist mir von seiner Kubatur her doch zu wuchtig, etwas mehr Struktur hätte das ganze etwas aufgelockert. Der Entwurf setzt in der Gestaltung einzig auf die Fassadentextur, die durch die Fenster und die verschieden groß gezeichneten brauenn Flächen gestaltet ist. Ich würde mal sagen: Sehr modisch - momentan modern - aber in meinen Augen eben auch kurzzeitig befriedigend. In wenigen Jahren wird das als altbacken, typisch 2010'er Jahre, bezeichnet und dann bleibt dem Bauwerk nichts mehr was es auszeichnet.



    Visu: Grassinger Emrich Architekten, Erlangen


    Was mir gefällt ist die schräge Fassade zu der kleinen Grünfläche hin, die ihn zu einem Platz aufwertet. Vergleich zu heute:



    Irgendwann, wenn die Stadt Nürnberg mal wieder jemanden ehren will, kann sie die Stelle offiziell in einen Platz umbenennen. Auf die Geschäfte im Erdgeschoss bin ich mal neugierig. Ist auch völlig richtig, dass dort welche vorgesehen sind. Wir mir außerdem scheint, wir der Weg zum Heizkraftwerk, der aktuell durch ein Tor abgesperrt ist, zu einer öffentlichen Anwohnerstraße aufgewertet zu werden.


    Bemerkenswert: Man baut nicht direkt an die bestehenden Häuser an, sondern lässt eine Durchwegung. Hätte ich jetzt nicht erwartet:



    Visu: Grassinger Emrich Architekten, Erlangen


    Es wird viel wert auf den Hofraum und das Private gesetzt, deswegen finde ich strahlt die Visualisierung der Hofsituation durchaus etwas hochwertiges aus:



    Visu: Grassinger Emrich Architekten, Erlangen


    So denn diese Bronzegitter, die Farbigkeit durch abwechselnd graue und weiße Flächen auch kommen, mit den Bäumen, könnte das sehr attraktiv werden.


    Insgesamt finde ich aber gut dass da endlich was passiert. Der aktuelle Bau des Brunswickbowling gefällt halt auch nur Bowlingspielern, und gerade abends ist es hier doch schon eher gruselig, v.a. wenn man sich den riesigen, kaum beleuchteten Parkplatz dahinter ansieht.
    Interessant auch: Die Visualisierung oben zeigt eine Tram auf der stillgelegten Strecke!

  • Erlenstegenstraße 93: Rettung in Sicht


    Offenbar ist nun Rettung in Sicht. Wie der Stadtanzeiger am Montag berichtete, plant der Eigentümer des fast fertig restaurierten Forthauses auch die denkmalgerechte Restaurierung des desolaten Zollhauses. Über den Eigentümer und seine Pläne wird allerdings nichts verraten. Egal, hoffentlich wird es was, Erlenstegen bietet jedem Reisenden, der von Norden nach Nürnberg hereinkommt, immernoch ein zauberhaftes Bild. Es ist perfekt, wenn das Zollhaus wieder hübsch gemacht wird.