Baugeschehen: Zentrum

  • ^ zum Thema “Gedreidemarkt“:


    Sehe ich genauso, dass das Wohnen im Zentrum wieder mit ganz oben auf der Leiter der kommenden Projekte stehen muss. Und das wird es auch, da man im Rathaus dieses Thema zumindest mehr als einmal ausgesprochen hat.


    Zuletzt hier im Beitrag <


    Das Thema mit der Gestaltung ist wohl auch schon beim Investor angekommen.
    Ob es daraufhin eine Änderung geben wird, bleibt abzuwarten.

  • Nun ja, die Referenzen sind ernüchternd. Aber eine Firma kann sich ja weiterentwickeln.


    Sicherlich, das erkennt man bei den viel kritisierten KPM Bauten auch - stetige Weiterentwicklung:lach:


    Ich kann nur hoffen, dass die Stadt an der Stelle richtig schaltet. Der Getreidemarkt ist meines Erachtens nach eines der absoluten Filetstücke in der Innenstadt - steht und fällt aber mit der neuen Bebauung. Wenn man dort auch nur wieder so nen WDVS Investorenklotz hinsetzt, hätte man den Parkplatz auch lassen können wie er ist.


    Naja, vielleicht wird ja ein Wettbewerb ausgelobt, soll´s ja manchmal geben :lach:

  • Getreidemarkt + Wohnen in der Innenstadt

    Ich bin ja eher selten im Zentrum, hab es aber am Wochenende mal geschafft und mir die Ecke genauer angesehen. Was mich wundert: Sowohl rund um den Getreidemarkt als auch in den Vierteln zwischen Schmidt Bank Passage und Hartmannhalle stehen einige und zum Teil wunderschöne Mehrfamilienhäuser leer.


    Ist das wieder so ein Flächenmissmanagement wie man das vom Brühl her kennt?


    Ich verstehe nicht, wieso man trotz des immer noch nicht voll ausgeschöpften Potentials jetzt zusätzlich Neubauten für Wohnzwecke in der Innenstadt erstellen will.


    Hat jemand mehr Infos zu den Eigentumsverhältnissen bei diesen Häusern? Bei genauem Hinsehen scheinen das ja nicht wenige zu sein, vielleicht unsanierter Bestand der GGG?:confused:

  • ^^ Gedreidemarkt


    Erstmal zum Thema Leerstand nähe der Schmidtbankpassage.


    Zu 99% sind die Erdgeschossflächen mit Läden, Kneipen und anderen vermietet, aber als Beispiel an der Hartmannstraße steht dann darüber alles leer.
    Zumindest An der Markthalle füllen sich langsam die Gebäude auch über dem Erdgeschoss. Dazu wurde kürzlich ein Haus dafür wieder aufpoliert, was gänzlich leer stand.


    Das wird auch der Grund sein, warum einiges leer steht.
    Ich vermute dass innen ab 1. OG erst einmal saniert werden müsste.


    Eigentlich sollte das für einen Eigentümer in dieser Lage selbstverständlich sein Geld zu verdienen.


    Zum Gedreidemarkt:


    Die Mopo schreibt das es in diesem Jahr losgehen soll mit dem Bau.
    Die Überschrift ist mir nicht ganz erklärbar. So schön wird der Gedreidemarkt in Chemnitz
    Fielen doch auch sehr viele kritische Töne im Rathaus zum Thema des Aussehens.


    So wie man diesen Beitrag liest, gibt es wohl keine Änderung, und es wird wieder 0815 entstehen.
    Langsam bekommt man schon bissl Wut über diese unachtsamkeiten. Das Erdgeschoss in der Visu, aber auch die Fenster... wo ist das bitte schön? Überhaupt wirkt es klobig, wie so oft, einfach nur hingesetzt, fertig. Nichts was einem anspricht und irgendwie ein Ahaeffekt erzeugt.
    Nichts aber auch gar nichts ist daran etwas besonderes.


    So verbaut man also ein weiteres Filetstück.

  • Ja, es geht um die Maße und die Visualisierung des übrig bleibenden Stadthallenparkes. Und sehr viel schöner sind Neubauten leider nicht.

  • Zum Getreidemarkt

    Architektur mit AHA-Effekt würde ich jetzt gar nicht erwarten, wir sind ja schließlich nicht in München oder Berlin, da kann man die Ansprüche schon auch ein wenig herunterschrauben - vor allem bei dem Markt hier.


    Trotzdem, ich vermisse einen sanfteren Umgang mit dem Umfeld. Die Visualisierungen lassen tatsächlich nur einen Klotz vermuten, ich hätte mir gewünscht, dass man ein wenig mehr Spiel in den Bau bringt, einfach auch in Anlehnung an die umgebende Bebauung. Sowas kann man ja gerne modern gestalten. Ein paar Versprünge im Gebäude, asymetrische Abstufungen oder ähnliches würden ja schon dazu beitragen dem Ganzen ein wenig mehr Reiz zu geben...


    Als Gestalter lernt man: Das menschliche Auge will gereizt werden.


    Es gibt gute Gründe, weshalb die historischen Bauten oft als schön empfunden werden - dabei sind viele Bauten oft auch nur mit Schmuck aus unterschiedlichen Katalogen gestaltet worden - manchmal, wenn man mal genauer hinsieht findet man auch historische Fassadengestaltungen die nicht in sich stimmig sind. Natürlich trifft das nicht auf alle Fassaden zu, aber zumindest viele Elemente waren definitiv Standard und wurden nur entsprechend ergänzt.


    Bei all den Gestaltungen entstand aber immer ein großer Reiz fürs Auge, nicht nur durch schöne Bildhauerarbeiten, auch "schnöde" Gesimsbänder, Fenstergewände und der ein oder andere herausstehende Ziegel tragen dazu bei, dass ein lebhaftes Licht- und Schattenspiel ensteht.


    Die heute meist sehr symmetrisch gestalteten und glattgeputzten Fassaden haben fast jeglichen Reiz verloren. Das Haus am Wall hat wenigstens noch eine sehr bewegte Fensterfront, wenn ich mir das neue technische Rathaus so ansehe, graut es mir schon jetzt vor der Fertigstellung von dem Ding.


    Bei DDR Bauten kann ich den Gedanken modularen und einheitlichen Bauens ja noch nachvollziehen - war ja irgendwo auch gebautes Idealbild. Dass uns heute jede Fassade schreiend erklären muss wie günstig - pardon - effektiv man gebaut hat finde ich zumindest in der Innenstadt absolut daneben. Keine Frage, wir brauchen auch Sozialwohnungsbau und da ist es absolut nachvollziehbar, dass das so günstig wie möglich gemacht werden muss, darum wird es aber hier nicht gehen.


    Aber was will man tun? Wenn die Stadt meint da nicht eingreifen zu müssen, die paar Bürger die sich ernshaft mit sowas beschäftigen überwiegen leider nicht den großen Rest - der eigentlich auch keine Ahnung hat von Architektur....:nono: Selbst wenn...ob sich dann etwas ändern würde? :confused:

  • Das wir weder Berlin noch München sind ist mir egal.


    Deine weiteren Sätze sprechen es doch genau aus, wie man es verstehen kann, was damit gemeint ist.

  • Die Architektur ist zu schematisch. Neubaugebiet halt. Viel besser wäre es natürlich gewesen, das Baufeld in innenstadttaugliche Parzellen zu teilen und einzeln zu bebauen. Aber das dauert erstens viel länger und zweitens ist es für Investoren nicht mehr lukrativ nur zwei, drei Häuser zu bauen. Muss alles aus einem Guss sein und so siehts dann halt aus. Ich befürchte leider auch, dass im Zuge der Neubebauung die letzten Vorkriegsspuren wie die originale Bebauungskante mit dem Gehweg vor den erhaltenen Gebäuden Getreidemarkt 3 und Lohstraße 9 (warum hier eigentlich kein Denkmalschutz?) verschwinden werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • Am Getreidemarkt

    Die heute meist sehr symmetrisch gestalteten und glattgeputzten Fassaden haben fast jeglichen Reiz verloren. Das Haus am Wall hat wenigstens noch eine sehr bewegte Fensterfront […]


    Kann sich eigentlich noch jemand an die frühere Fassung dieses kostenoptimierten Baus mit flächig dunkler Fassade und bunten Fenstern erinnern? Das war m. E. gar nicht schlecht, noch viel weniger langweilig.


    Bei DDR Bauten kann ich den Gedanken modularen und einheitlichen Bauens ja noch nachvollziehen - war ja irgendwo auch gebautes Idealbild.


    … wobei es auch im Grundprinzip der Modularität eine gewisse Vielfalt der Ansätze gab, die sich allerdings nicht durchsetzen konnte. Der Verweis auf ein Idealbild strikterer Einheitlichkeit ist da anscheinend sehr treffend. Hübsches Zitat aus der Wikipedia: „Das Wohnungsbauprogramm der DDR sah im Zwölfeckhaus eine Konkurrenz zu den üblichen Plattenbauten. Eine Weiterentwicklung des Konzepts wurde unterbunden.“


    Dass uns heute jede Fassade schreiend erklären muss wie günstig - pardon - effektiv


    – pardon – effizient


    man gebaut hat finde ich zumindest in der Innenstadt absolut daneben.


    Ich habe schon schlimmeres gesehen als diesen Entwurf für den Bereich östlich des Getreidemarkts. Trotzdem stell ich mir hier originellere, weniger monolithisch erscheinende Gebäude vor. Wenn das das beste von fünf Konzepten so veranschaulicht wurde, wie muss man sich dann die anderen vorstellen?

  • Generell finde ich den Entwurf nicht so schlecht.
    Positiv fallen auf jeden Fall die Einzelhandel-Flächen im EG sowie die turmartige Ausarbeitung des Eckhauses auf. Auch die Höhe und den angedeuteten Arkadengang finde ich eigentlich sehr ansprechend. Ein Problem habe ich mit der einheitlichen Fassade. Würde man den Turm und die Zeile optisch in zwei Gebäude unterteilen, wäre ich recht zufrieden.


    Das Video auf der Stadtbild-Chemnitz Seite finde ich im Übrigen ziemlich dumm. Schon der Anfang "Claus Kellnberger: Was ich im Stadthallenpark wirklich bauen will" ist reiner Populismus und zielt nur darauf, Stimmung gegen den Bau zu machen, ohne sich mit den Vor- und Nachteilen intensiv zu beschäftigen. Dazu noch ein paar äußerst ungelenke Ansichten. Das ist so AfD!

  • Was mich wundert: Sowohl rund um den Getreidemarkt als auch in den Vierteln zwischen Schmidt Bank Passage und Hartmannhalle stehen einige und zum Teil wunderschöne Mehrfamilienhäuser leer.
    (...)
    Hat jemand mehr Infos zu den Eigentumsverhältnissen bei diesen Häusern?


    Mal kurz und knapp ohne langes Suchen und Verlinken von Belegen:


    - Häuserzeile in der Theaterstraße: Dürfte weitgehend im Besitz der GGG sein. Einerseits lässt das schon der Zustand vermuten, andererseits wurde anlässlich der regelmäßigen Anschläge auf das AfD-Büro in einem der Gebäude auch deren Vermieter GGG genannt.
    - Das Eckgebäude Theaterstraße/Getreidemarkt dürfte der Eins gehören, wie mir mal zugetragen wurde.
    - Die Gebäude Getreidemarkt 3 und Lohstraße 9 sind sicherlich immer noch im Eigentum der Stadt Chemnitz. Irgendwo hier im Forum dürfte man einen Beitrag finden, wo anlässlich der Suche eines neuen Standortes für das Umweltzentrum eine Präsentation der Stadt verlinkt ist, warum diese Häuser dafür nicht in Frage kommen.


    Wenn man bedenkt, dass damit alle diese größtenteils denkmalgeschützten Gründerzeitgebäude in absoluter Filetlage direkt oder indirekt in den Händen der Stadt Chemnitz sind, ist es umso bitterer, in welchem Zustand diese sind. Dieses schlechte Umfeld dürfte auch dazu beitragen, dass am Getreidemarkt jetzt wohl wieder so eine Sch... hingeklatscht wird.

  • Haltestelle Roter Turm – Barriereabbau

    Und dann noch zur Straßenbahn: das Schlimmste ist noch, dass das teilweise mit Geländer und hohen Stufen abgetrennt ist. Das heißt, man kann nicht mal schnell die Seite wechseln.


    Es ging doch um den Stadthallenpark und die Haltestelle Roter Turm. Da will ich mal etwas korrigieren:


    „Geländer“ – in Form zwischen Pollern gespannten Ketten – gibt es ausschließlich nordöstlich der Haltestelle, bei den (ehemaligen?) Taxiplätzen. Die erscheinen recht unnötig und sind inzwischen auch nicht mehr (vollständig) vorhanden.


    An der Haltestelle selbst ist überhaupt kein bisschen Geländer verbaut.


    Stufen bringt die Haltestelle natürlich rein, durch die Bahnsteigkanten. Allerdings wurden zugunsten der Begehbarkeit weitere Stufen vollständig vermieden. Die Rückseiten der Straßenbahnsteige gehen eben in die Fahrbahnen über. Um trotzdem ein Befahren zu verhinden, wurden Poller hingestellt. Durchgehen kann man aber problemlos und das war offensichtlich beabsichtigt.


    Mit den neuen Bahnen des Chemnitzer Modells wird es schlimmer, weil die Bahnsteigkanten höher werden.


    Klar, höhere Bahnsteige stören mehr. Allerdings verhält es sich in der Überschreitbarkeit mit 38 cm hohen Bahnsteigen, wie sie jetzt gebaut werden, ähnlich wie mit 21 oder 24 cm hohen (und auch den eigentlich sinnvollen 55 cm hohen, mit denen man die Sonderhöhe 38 cm einsparen könnte): Sie sind nicht frei zu überlaufen, aber sportlichen Menschen sind sie keine Hürde. Insofern bleibt es mit so einer Bahnsteigerhöhung grob betrachtet beim Alten – nur wird rückwärtig dann wohl eine Stufe nötig. Das wiederum kann man wohl als Verschlechterung sehen, wie auch die größere optische Dominanz höherer Bahnsteige.


    Dennoch will ich der Aussage, mit dem Umbau werde es schlimmer, entschieden widersprechen.


    Heute gibt es an den Straßenbahngleisen ja sehr lange Bahnsteige. Diese wurden von der CVAG früher als Doppelhaltestellen betrieben: Mehrere Busse und Bahnen können gleichzeitig einfahren und halten dann eben dort, wo sie zum Stehen kommen, zum Aus- und Einsteigen – und fahren danach weg.


    Kurz nach Einführung der unsäglichen Vordereinstiegspflicht beim Bus durch die CVAG wurde diese Bedienungsweise abgeschafft. Seither ist vorgesehen, dass alle Fahrzeuge am vorderen Haltestellenende halten. Nun ja, de facto entfällt dieser Halt, wenn ein Bus an zweiter Position gehalten hatte und dann vorn niemand mehr einsteigen will. Aber grundsätzlich kann man schon sagen, dass mit dem Ansatz, vorn zu halten, die Haltestelle in ihrer Länge nicht mehr sinnvoll genutzt wird.


    In Zukunft wird man die Haltestellenbereiche jedoch eh umnutzen – von viel Kapazität zu mehrere Bahnsteighöhen. Die Bahnsteige werden in je zwei Teile mit unterschiedlichen Höhen geteilt. Anscheinend dadurch ist man auf die Idee gekommen, in der Mitte einen Übergang anzulegen. Das wiederum ist gar nicht dumm. Also, in Zukunft wird es einen ebenerdigen Übergang vom Haupteingang des RAWEMA-Gebäudes zum Hauptweg zum Stadthalleneingang (Großer Saal) geben – sage also keiner, mit dem jetzigen Umbau werde die Querbarkeit der Haltestelle verschlechtert!

  • Hannes: jetzt war ich wirklich noch mal gucken und muss sagen, du hast Recht. An der Haltestelle Roter Turm kommt man tatsächlich ganz gut rüber. Die Absperrungen gibt es nur an der Haltestelle an der Bahnhofstraße und dann wieder am Theaterplatz.
    Im Grunde freue ich mich, dass die Zenti wieder erneuert wird und dass z.B. eine Weiche mehr und ein Stück Gleis mehr verlegt wird. Hoffentlich reicht das dann noch alles für die Züge des Chemnitzer Modells.