Leipzig: Old Industry - Umgang mit Industriedenkmälern

  • Ähm, interessant. Nur was willst Du uns damit sagen? Dass sich die LVB in Sachen Streckenführung besser mit den Sanierungsfirmen absprechen sollte? Oder dass Porsche und BMW in die Buntgarnwerke hätten einziehen sollen. Oder stört Dich einfach nur der Fakt, dass es scheinbar für relativ viele Menschen reizvoller ist in einem hundertjährigen Industriegbäude zu wohnen, als in einem Neuen Haus. Keine Angst, das wird sich geben. In unsere Industriebutzen wird in hundert Jahren jedenfalls niemand einziehen.

  • neues haus,
    deine bisherigen beiträge sind drollig, um nicht zu sagen trollig.


    die umnutzung ehemaliger industriebetriebe in wohnanlagen geht mit einer dekontaminierung der oftmals stark verseuchten böden einher, was auch für die umgebung ein segen ist. mann vergleiche nur die giftigen halden unter dem stelzenhaus mit der heutigen aufenthaltsqualität am karl-heine-kanal.

  • @ neues_haus: von welchen Industriegebieten sprichst du denn? Das BMW-Werk, das GVZ, die Merseburger Straße und Nord-Ost sind per Bus, Amazon per Tram, DHL per S-Bahn erreichbar. Eine Nichtbeachtung durch den ÖPNV sieht m.E. anders aus.

  • ALTER POSTBAHNHOF

    ALTER POSTBAHNHOF


    Der Projektentwickler Peter Kolar geht mächtig in die Offensive. In den letzten Tagen erschienen ausführliche Berichte in fast allen Leipziger Medien, z.B. am Wochenende in der LVZ, oder ein ausführlicheres Interview im Leipzig-Fernsehen:


    Freitag, 22. Oktober 2010 13:32
    Alter Postbahnhof bald neu?
    http://www.leipzig-fernsehen.d…x?ID=5846&showNews=861980


    Auch der Bürgerverein Schönefeld e.V. setzt sich für das Projekt ein und sucht zur Zeit nach weiteren Unterstützern.


    Das Projekt wurde von Kolar vor vier Wochen den Stadträten im Ausschuss Stadtentwicklung und Bau vorgestellt. Außerdem gab es Gespräche mit Wirtschaftsbürgermeister Uwe Albrecht (CDU) und Kulturbürgermeister Michael Faber (parteilos). Demnächst hat er einen Termin bei Baubürgermeister Martin zur Nedden (SPD). "Ich glaube", meint Kolar, "die Stadt hat allmählich erkannt, welche Chance sich ihr bietet." Beim Luxemburger Grundstückseigentümer sicherte er sich schon mal eine Kaufoption.


    Angesichts der bisherigen Reserviertheit der Leipziger Stadtverwaltung gegenüber den Plänen, v.a. der Umwandlung von Gewerbefläche in Wohnfläche, sei noch mal auf das vergleichbare Vorhaben der früheren Bahntocher Aurelis an der Preußenseite (Westseite) des Hauptbahnhofs zwischen Berliner Straße, Kurt-Schumacher und den Gleisen hingewiesen:
    http://www.cg-gruppe.de/cg-gru…g_gruppe/cg_magazin_5.pdf S. 11-13


    Immobilienzeitung vom 05.08.2010
    Neues Stadtviertel am Bahnhof
    http://www.immobilien-zeitung.…ws.php3?id=38510&rubrik=1
    http://www.competitionline.de/index.php/wettbewerbe/15111


    Quod licet Iovi, non licet bovi?

  • Nur, wer ist Rindvieh, wer ist Jupiter? ;)


    Nun, beim Postbahnhof könnte es wirklich so sein, daß die Stadt aufgrund der Lage a) skeptisch ist und b) keine Konkurrenz für andere Viertel entstehen lassen will. Das Ganze dünkt mich wirklich etwas isoliert ....

  • Jupiter ist in dem Falle die bundesweit mit ähnlichen Projekten angetretene ehemalige Bahntochter http://www.aurelis-real-estate.com/ und der nicht so göttliche Partner ein Schönefelder Projektentwickler und Münchner Verleger.


    a) Bedenken, dass das Konzept an dem Standort wirklich funktionieren kann, kann ich gut verstehen. Aber das ist sein eigenes unternehmerisches Riskiko. Und jedes Engagement ist besser als der gegenwärtige Zustand.


    b) Sollte das Konzept wirklich aufgehen, v.a. der große stationäre Floh- und Antiquitätenmarkt in der Gleishalle und das Zentrum für „leise, kreative Gewerbe“ in der Pakethalle auf der anderen Seite der Adenauerallee, so wäre dies ein großer Gewinn für den gesamten Nordosten einschließlich des Gebietes um die Eisenbahnstraße. Konkurrenz belebt das Geschäft ;) und der Platz für "Kreative" in Plagwitz und Lindenau wird langsam eng - zumindest sind die meisten brachliegenden Flächen bereits verteilt.
    Über die Markthalle für Obst, Gemüse und Feinkost in der Vorverteilerhalle kann man ja immer noch mal reden.

  • Likörfabrik Thurm und Wunder, Paul-Langheinrich-Str.

    Die BILD-Zeitung meldet heute, dass Leipziger Unternehmer die alte Likör- und Spirituosenfabrik Thurm und Wunder in der Paul-Langheinrich-Str. in Böhlitz-Ehrenberg ( http://www.bing.com/maps/?v=2&…ch-stra%C3%9Fe%2C%2004179 ) wiederbeleben wollen. Das Unternehmen war 1891 gegründet worden und stellte unter anderem die Marke "Kräuterhexe" her. Zuletzt wurde hier für den VEB Gewürzkombinat Majoran getrocknet. Nun wollen Unternehmensberater Georg Hofmann (39) und fünf Mitstreiter von der in der Schweiz lebenden Erbin das Haus abkaufen und bereits im nächsten Herbst wieder Spirituosen herstellen. Das Investitionsvolumen wird mit 2,5 Millionen Euro angegeben, sie hoffen auf einen Kredit von der Sächsischen Aufbaubank.

  • AROMAFABRIK LEIPZIG


    Mit Zufall habe ich ein sehr interessantes Video zur Aromafabrik Leipzig entdeckt. Es erzählt die Geschichte dieser Fabrik, die Entwicklung bis Ende 1993 und wie es in der Aromafabrik aussieht.


    Zum Video >> http://www.commlab.de > 02 Projekte (unten) > 2. Reihe, 5. Bild von rechts. Da dies eine Flash-Webseite ist, gibt's leider keinen Direktlink.

  • GIEßERSTRASSE 18


    Bereits im Herbst 2010 wurde ein Gebäude in der Plagwitzer Gießerstraße eingerüstet. Es befindet sich an einem ehemaligen Anschlussgleis, welcher heute Rad- und Gehweg ist.



    An der Gießerstraße, Nähe Naumburger Straße (links, nicht im Bild).



    Neue Fenster sind bereits vorhanden. Soweit ich das von der Straße sehen konnte.

    2 Mal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Danke für die Infos, LE Mon. hist.

  • Danke Dave für die vielen Bilder hier und anderswo. Das ist die Gießerstraße 18, nun unter anderem neuer Sitz der in Leipzig nicht ganz unbekannten Architekten Andreas Hipp und Rüdiger Renno von DENK architekten ingenieure GbR: http://www.denk-ai.de/ (vormals Buntgarnwerke). Beide sind auch geschäftsführende Gesellschafter der Giesserei18 GmbH.


    Einige wenige nicht besonders eindrucksvolle Eindrücke vom Inneren des Komplexes gibt es in dem Bericht über den 4. UNTERNEHMERSTAMMTISCH Leipziger Weste, der am 11. Oktober 2010 in der Gießerstraße 18 stattgefunden hat:
    http://www.freie-wirtschaftsfo…tisch_protokoll111010.pdf

  • Ein paar Bilder der Aromafabrik, deren erster Bauabschnitt ja bereits fertig ist - Blick aus der Gustav-Mahler-Straße:


    Im Schrebergässchen:


    grenzwertig - Klo mit Aussicht - von Außen:


    Der zweite Abschnitt ist ebenfalls bereits im Bau:

  • Danke für die Fotos. An der Sanierung der Aromafabrik gibt es sicher nichts zu kritteln, jedoch beobachte ich seit einiger Zeit mit Sorge, dass in der Stadt zunehmend langgezogene Sichtbetonmauern das Straßenbild "schmücken". In der Gustav-Mahler-Straße, wie oben auf dem ersten Bild zu sehen, ist dies besonders ärgerlich, da diese Mauer die Straßenkante ziert, wo eigentlich Häuser stehen sollten.

  • Naja, wenn eine Bebauung kommt, ist sone Mauer ja schnell wieder weg. Wenn ich das auf dem Bild richtig erkenne, ist dort eine Kletterbepflanzung vorgesehen - dann ist es erträglich.

  • GROSSMARKTHALLE


    In der heutigen Bild-Ausgabe outet sich Peter Degner (classic open), dass er mit im Boot der neuen Nutzung der Großmarkthallen (Kohlrabizirkus, Eisdom) sitzt.


    In der ersten Halle soll es eine Konzerthalle mit 2500 Sitzlätzen geben. In der zweiten Halle folgt ein Ballsaal mit 4500 Plätzen.


    Die Sanierung beläuft sich auf 500 € pro m². Dies macht bei 1,2 ha Fläche rund 6 Millonen €. Die TLG, Eigentümer der GMH*, will für dieses Objekt rund 2 Millonen € haben. Der Schweizer Geldgeber will in die ehemaligen Großmarkthallen 8 Millionen € investieren. *Großmarkthalle(n)


    Quelle: Bild LEIPZIG > http://www.bild.de/BILD/region…er-degner-verspricht.html

  • Super Idee, finde ich. Langfristig könnte das mit der weiteren Bebauung der Alten Messe etc. mit Wissenschaftlichen Einrichtungen usw. und der Anbindung an den Südraum über den neuen Park auf dem Areal Bayerischer Bahnhof richtig gut sein. Momentan liegt der Kohlrabizirkus ja etwas im Abseits. Ich frage mich nur, wie das akustisch gelöst werden soll, wenn ich mich richtig erinnere entspricht die Nachhallzeit etwa der größerer Kirchen.

  • Die Buchbinderei Teubnerstr./Johannissallee sollte bereits 2009 saniert werden, aber bisher hatte sich nichts getan. Nun hat das Projekt vielleicht endlich begonnen, denn zurzeit wird ein unansehnlicher Teil des Druckereikomplexes an der Johannisallee abgerissen.
    Details zum Projekt: hier
    bzw. hier
    (ob die Planungen noch aktuell sind?)
    Street-View-Link: hier


    Einige Bilder vom Abriss (bitte entschuldigt die schlechte Qualität):




    Der abgerissene niedrige Gebäudetrakt war sicher nicht erhaltenswert. Die zwei benachbarten dreistöckigen Gebäudeteile (Bj.?) werden womöglich erhalten und zu Wohnungen umfunktioniert. Es handelt sich um eines der letzten unsanierten Gebäude in der Johannisallee bzw. im Viertel rund um den Ostplatz.


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • Aromafabrik

    Mit Zufall habe ich ein sehr interessantes Video zur Aromafabrik Leipzig entdeckt.


    Ergänzend zu DAvE LEs interessantem Hinweis: Den historischen und auch einen Film jüngeren Datums sowie eine Fotostrecke mit dem Altbestand und den neuen Wohnungen gibt es auf http://www.aroma-fabrik.de. Die ersten Wohnungen wurden nun zum aktuellen Monatsbeginn bezogen, leider prangt schon die erste große Satellitenschüssel auf einer der Dachterrassen.