Sparda-Bank Tower (124 m) und Eingang "Messeplatz" (in Bau)

  • Messe: 124-m-Hochhaus, Eingang Süd (2020), Messehalle 12 (fertig)

    Die Messe lobt einen Realisierungswettbewerb für die Errichtung eines Bürohauses und Messeeingangs Europa-Allee aus. Gegenstand des Wettbewerbs ist die "Erarbeitung realisierungsfähiger und wirtschaftlicher Entwürfe für ein Bürohaus mit integrierten Sonderfunktionen und einem Messeeingang". Das hat die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen soeben bekannt gegeben:



    "Bürohaus und Messeeingang Europa - Allee", Frankfurt/Main
    Wettbewerbsform: Nichtoffener einphasiger Realisierungswettbewerb, ohne vorgeschaltetes Auswahlverfahren, gemäß RPW 2013
    Auslober: Messe Frankfurt Venue GmbH, Frankfurt/Main
    Betreuung: AS&P - Albert Speer & Partner GmbH, Frankfurt/Main
    Preisrichter: Barbara Ettinger-Brinckmann, Martin Oster, Dieter v. Lüpke, Michael Kummer, Joachim Wagner, Olaf Cunitz, Uwe Behm, Jürgen Engel, Frank Junker


    Das Verfahren ist nicht anonym. Ausgewählte Teilnehmer sind:


    - Bille Beye Scheid, Frankfurt/Main
    - Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten, Frankfurt/Main
    - Cyrus Moser Architekten, Frankfurt/Main
    - ASTOC Architects and Planners, Köln
    - Max Dudler, Berlin
    - schmidt hammer lassern architects, Aarhus, Dänemark


    Ausgabe der Unterlagen: 15.10.2013
    Abgabe Pläne: 03.02.2014
    Abgabe Modell: 10.02.2014
    Preisgerichtssitzung: 24.03.2014



    Ein wenig spekuliert: Es kann, da ausdrücklich erwähnt, ein Standort an oder in Nähe der Europa-Allee angenommen werden. Dankbar wäre ein Grundstück im Quartier Boulevard Mitte des Europaviertels, dort an der Nordseite der Allee. Oder auf dem Messegelände selbst, ungefähr in diesem Bereich. Der vorgesehene Messeeingang sollte jedenfalls eine Randlage zum Areal der Messe erforderlich machen, gleich ob auf heutigem Messegelände oder außerhalb davon gebaut werden soll.

  • Die Messe hat zwei Grundstücke im Europaviertel erworben. Das ergibt sich aus einem Artikel des Journals. Eines liegt am Portalhaus, das andere an der Emser Brücke. Hier läuft bekanntlich gerade der oben beschriebene Wettbewerb "Bürohaus und Messeeingang Europa-Allee". Für die Bebauung beider Grundstücke werden noch Investoren gesucht.


    Neben der laufenden Sanierung der Halle 4 sind weitere Arbeiten geplant um die Messehallen in Schuss zu halten. Dabei hilft sicher, dass die Messe gerade ein erfolgreiches Jahr abgeschlossen hat: Bei einem Rekordumsatz von 543 Millionen Euro (plus sieben Millionen) wurde ein Gewinn vor Steuern von über 40 Millionen Euro erzielt. Der Umsatzzuwachs stammt dieses Mal aus dem Inland, das einen Anteil von 375 Millionen Euro am Konzernumsatz hat.


    Edit: Soeben traf auch eine Pressemitteilung von Aurelis Real Estate ein. Beide gekauften Grundstücke sind westlich der Emser Brücke gelegen, also ist Aurelis der Verkäufer. Das mit Baufeld 44 wird bestätigt. Das andere Grundstück ist Baufeld 42 a. Hier ist ein Hochhaus mit bis zu 100 Metern Höhe möglich! An dieser Stelle ist auch der neue Messeeingang ("Messeeingang Süd") geplant.


    Damit ist die Messe auf diesen Arealen gewissermaßen ihr eigener Nachbar, was große Vorteile in Bezug auf die Nutzung bedeuten dürfte, auch im Hinblick auf den Bebauungsplan für diesen Bereich. Hinsichtlich der anderen Grundstücke an der Nordseite des Boulevards Mitte wurde eine Nachbarschaftsvereinbarung mit Aurelis als Verkäufer und Eigentümer der verbleibenden Grundstücke geschlossen (was sich aus Sicht der Messe günstig auf den Kaufpreis ausgewirkt haben dürfte). Die Pressemitteilung in voller Länge:


    Zwei Baufelder auf der Nordseite der Europa-Allee hat Entwickler Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG an die Messe Frankfurt veräußert. Das Baufeld 42 a, direkt an der Emser Brücke, beläuft sich auf knapp 3.400 Quadratmeter und ist gemäß Bebauungsplan mit einem Hochhaus bis maximal 100 Meter Höhe bebaubar. Die Messe Frankfurt plant auf diesem Grundstück den Messeeingang Süd. Davor wird künftig eine Haltestelle der Stadtbahn eingerichtet werden. Das Baufeld 44 ist etwa 6.900 Quadratmeter groß und grenzt an den Messeeingang West zwischen Pariser Straße, Römischer Ring und Straße der Nationen an. Hier kann ein siebengeschossiges Gebäude mit ca. 22.000 Quadratmeter Geschossfläche entstehen.


    Neben dem Kaufvertrag haben Aurelis und die Messe auch eine Nachbarschaftsvereinbarung abgeschlossen. Sie regelt die Zustimmung zu den geplanten Bauvorhaben. Dadurch ist Rechtssicherheit für die künftigen Hochbauprojekte im Quartier Boulevard Mitte geschaffen.


    Im Europaviertel sind noch vier Baufelder für gewerbliche Nutzungen und eine Teilfläche zwischen Idsteiner und Hattersheimer Straße für Wohnen verfügbar. Auf den Gewerbebaufeldern kann Aurelis durchgeplante Flächen für Büro und Dienstleistung anbieten: Für das Projekt "The Brick" wurde ein Architekturkonzept entwickelt, das sich am Loft-Stil orientiert. Thaddäus Zajac, Geschäftsführer der Region Mitte sieht sich gut vorbereitet: "Durch die Nachbarschaftsvereinbarung mit der Messe können wir zeitnah reagieren, sobald ein Ankermieter sich für unsere Flächen entscheidet."


    Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, freut sich über den Kauf: "Die Messe Frankfurt besitzt gegenüber ihren Wettbewerbern den Vorteil eines außerordentlich zentral gelegenen Veranstaltungsgeländes. Allerdings muss man bei einer solchen Vorzugslage die Geländeentwicklung langfristig planen, da es in absehbarer Zeit keine weiteren Optionen auf einen Grundstückserwerb mehr geben wird. Daher haben wir diese Kaufoption sehr gerne wahrgenommen, um unser Messegelände auch für die Zukunft optimal ausrichten zu können."

  • cma gewinnt Wettbewerb "Messeeingang Süd" +++ Baubeginn 2016

    Das Frankfurter Büro Cyrus Moser Architekten hat den in Beitrag #1 beschriebenen Realisierungswettbewerb "Messeeingang mit Büro- und Hotelkomplex an der Europa - Allee" gewonnen. Ganz frische Pressemitteilung der Messe:


    Der Sieger in dem von der Messe Frankfurt ausgelobten Architektenwettbewerb „Messeeingang Süd“ steht fest: Die Jury hat mehrheitlich die Entwürfe des Büros cyrus I moser I architekten (cma) zum Gewinner erklärt.


    „Dass sich die Jury nach eingehender Debatte final auf einen alleinigen Gewinner einigen konnte, spricht für die hohe Qualität der Wettbewerbsbeiträge und die Kompetenz des Gremiums“, sagt Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt und Sachpreisrichter der Preisjury. „Der Siegerentwurf von cyrus I moser I architekten setzt ein markantes Zeichen und gibt eine innovative Antwort auf die Frage, wie neue Gebäude mit unterschiedlichen Nutzungen aussehen und funktionieren können.“


    „Alle Arbeiten zeigen, welche überzeugenden Antworten Architektur heute auf anspruchsvolle Fragestellungen geben kann“, so Bürgermeister Olaf Cunitz, Baudezernent und Sachpreisrichter der Jury, zum Stellenwert des Wettbewerbs. „Der hohe Anspruch, den der Bauherr in Hinsicht auf Funktionalität, Nachhaltigkeit und Architektur vertritt, macht dieses Projekt zu einer Bereicherung der Frankfurter Baukultur.“


    Die Messe Frankfurt hatte den Planungswettbewerb im vergangenen Herbst 2013 ausgelobt. Aufgabe war es, Ideen für einen neuen „Messeeingang Süd“ sowie ein Büro- und Hotelgebäude mit mindestens 35.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche zu entwickeln. Fünf deutsche und ein dänisches Architekturbüro haben an dem Wettbewerb teilgenommen.


    „Wir sind überglücklich, dass wir mit unserem Entwurf die Jury überzeugen konnten“, sagt Andreas Moser, Geschäftsführer von cyrus I moser I architekten, nach Abschluss des Wettbewerbs.


    „Wir sind überzeugt mit unserem Entwurf eine Lösung gefunden zu haben, die sowohl städtebaulich als auch architektonisch hevorragend in die gesamte Architekturlandschaft der Messe Frankfurt passt“


    Der „Messeeingang Süd“ soll bis Ende 2018 entstehen und ein weiteres Unikat auf dem Frankfurter Messegelände werden. Der Baubeginn ist für das Jahr 2016 geplant.


    Modellfotos:



    Über die Ausrichtung der Bauten bin ich mir noch nicht ganz im Klaren. Am ehesten dürfte Süden und damit die Europa-Allee bei folgendem Foto unten sein (das aufgeständerte längliche Bauwerk im Bildhintergrund könnte einen neuen Abschnitt der "Via Mobile" darstellen, zur Verbindung des neuen Eingangs mit der künftigen Messehalle 7):



    Bilder: Marc Jacquemin / Messe Frankfurt GmbH


    Zur Erinnerung nochmals die Teilnehmer am Wettbewerb:


    - Bille Beye Scheid, Frankfurt am Main
    - Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten, Frankfurt am Main
    - cyrus I moser I architekten, Frankfurt am Main
    - ASTOC Architects and Planners, Köln
    - Max Dudler, Berlin
    - schmidt hammer lassen architects, Aarhus, Dänemark

  • Ja, hat was. Immerhin 27 Stockwerke. Und ein mondäner Messeeingang. Ob mich das HH umhaut, kann ich spontan gar nicht sagen. Dazu würde ich erst mal die Render abwarten.

  • ^^ Auf den ersten Blick ein "elegant zeitloses" Kind der amerikanischen Bürohochhäuser der 1970er-/1980er-Jahre. Die dreigeschossige Gliederung, die Knicke und der unregelmäßig verteilte horizontale Fassadenversatz heben das Hochhaus dann doch ins 21. Jahrhundert. Mit dem sehr massiven Sockel, den großen geschlossenen Flächen und mit der Baukörperverteilung kann ich gar nichts anfangen; all das erinnert mich zu sehr an abweisenden Brutalismus, dessen Mitglied AfE-Turm wir doch gerade erst losgeworden sind.


    Mit geschätzt 27 Geschossen dürfte das Hochhaus die zulässigen 100 Meter erreichen.


    Mehr kann man am Modell freilich nicht sehen und urteilen. Insbesondere auf Materialien und Farbgebung bin ich gespannt.

  • Sockel

    In der Tat, der Sockel ist mächtig, aber brutal. Bin gespannt, wie er auf-/gelöst wird.Hoffentlich kein Sichtbeton. Vielleicht findet ja die Feingliederung der HH's eine Fortsetzung an mancher Stelle. An sich braucht es den großen freitragenden Eckbügel nicht als solchen. Säulenarkaden hätten da auch ihren Reiz und würden die Struktur vom HH fortsetzen können.

  • Wirkt spontan mehr wie ein NSA-Abhörbau, der möglichst wenig Tageslicht sehen will und nicht wie ein „Büro- und Hotelgebäude“. Zum Sockel fehlen mir eh die Worte. Wenn das Gebäude denn Ausstellungs- respektive realen Messezwecken oder als Museum dienen würde könnte ich das ja noch nachvollziehen, aber das ist nach dem Hochhaus Marieninsel nun schon das zweite Mal binnen kurzer Zeit, dass man längst begrabene Leichen aus dem Architekturfriedhof der 1970er Jahre karrt.


    Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die Messe in den vergangenen Jahrzehnten immer sehr originelle und hochwertige Architektur vorangetrieben hat, bin ich doch ziemlich enttäuscht. Die übrigen Entwürfe zu sehen dürfte interessant werden.

    Einmal editiert, zuletzt von RMA ()

  • Danke erstmal für das aktuelle Zeigen des Ergebnisses!


    Stimme meinem Vorposter zu. Grauenhaft. Schlichtweg.
    70iger Jahre war auch das erste was mir in den Kopf beim Betrachten der Modellfotos als auch Renderings. Der Sockel viel zu massiv, 3 Geschoss Fassadengliederung scheint (leider) wieder in Mode zu kommen.
    Irgendwie hat man das Gefühl die Architekten in Deutschland können, wenn man sich diverse Wettbewerbe anschaut, nur noch lange Rechtecke entwerfen und diese dann als diverse Kuben ineinander verdrehen. Da fehlt mir die Stringenz. Selbst diverse Idee-Entwürfe für Aurelis usw. waren da um Welten besser. Den Sockel hätte man zB. zumindest am Hochhaus entfernen können und nur am kleineren Bau bis an die Europa-Allee führen können. Der Messeeingang Süd wäre so immer noch repräsentativ genug gewesen. Wie Epizentrum sagt kommen da AfE Turm Assoziationen hoch. Oder aber statt des dicken "Dachs" eben ein dünnes und eleganteres.


    Bin echt schockiert.


    Und lachen muss ich bei: welche überzeugenden Antworten Architektur heute auf anspruchsvolle Fragestellungen findet
    :lol: Passt zur Messe? Mit Sicherheit nicht. Schade das man den Boulevard Mitte nun so verhunzt.
    Vielleicht hat man ja noch Glück und es gibt diverse Optimierungen bis zum Baustart, vielleicht zu Gunsten des Entwurfs.

  • Ich scheine wohl der einzige zu sein, dem der Entwurf gefällt. So lange es kein Sichtbeton-Bau ist, gefällt mir das Gebäude, insbesondere dieses massive "Dach" der Sockelbebauung steht heraus.

  • Nun ja, der Komplex im Ganzen hat nur eineinhalb Schauseiten, nämlich die Südseite und die Ansicht "über Eck" die das Rendering wiedergibt. Der besonders auf dem ersten Modellfoto an der Ostseite massiv und verschlossen wirkende Sockel wird in der Realität von der Emser Brücke verdeckt. Auch andere Seiten sind von öffentlichem Gelände aus nicht zu sehen, nimmt man mal den Gehweg der Emser Brücke aus.


    Berücksichtigt man dies, dann kann man den Entwurf durchaus für ansprechend halten. Der Eindruck des sehr massiven Sockels wird durch die großen Lichtöffnungen sehr deutlich abgemildert. Der Eingangsbereich selbst wirkt auf der Visualisierung durchaus elegant. Auch den Fassaden der Hochhäuser halte ich für gelungen. Das Licht- und Schattenspiel der Lisenen unterschiedlicher Breite dürfte in Verbindung mit dem Glas reizvoll wirken.


    Aus meiner Sicht alles in allem ein Entwurf der zur Messe passt. Die vorhandenen Bauten sind ja eher monochrom gehalten. Auch die anderen von Ungers, Grimshaw, Jahn, KSP etc. gestalteten Bauten sind keine "Look-at-me-Architektur", abgesehen vielleicht vom Portalhaus von Hascher Jehle, sie wirken eher zurückhaltend und beweisen gleichwohl gestalterische Qualität. In diese Reihe fügt sich der cma-Entwurf ganz gut ein, denke ich.


    ***


    Nachtrag: Das höhere der beiden Hochhäuser soll tatsächlich 100 Meter hoch werden, vorgesehen sind 28 Geschosse und Büronutzung. Das niedrigere Gebäude soll Hotel werden, 14 Geschosse und eine Höhe von 45 Metern sind geplant. Das steht neben vielen anderen Einzelheiten jetzt auf der Website der Architekten.


    Dort finden sich weitere Ansichten und Pläne. Unter anderem eine Innenansicht der Messeeingangshalle:



    Für beide Hochhäuser schlagen die Architekten eine Natursteinfassade vor. Die Nordwestecke vom Messegelände gesehen - hier springt der höhere Teil des Büroturms zurück, so dass sich ein Dachgarten ergeben kann:



    Ausschnitt aus einem größerem Lageplan, hier sieht man auch die Anbindung der geplanten Halle 7 recht gut:



    Grafiken: cyrus | moser | architekten BDA

  • Was für mich jetzt noch nicht 100% klar aus den Meldungen hervorgeht: Ist
    mit Baubeginn 2016/Fertigstellung 2018 der gesamte Komplex incl. der 2 HH (als "Messeeingang Süd") gemeint??


    Wäre ja schön. Das 100m HH wollte die Messe ja (zumindest zum Teil) fremdvermieten. Ob denn da nicht eine gewisse Vorvermietung abgewartet werden muss...!?

  • Zugegeben, der Entwurf ist mehr schlicht als aufregend, hat aber auch aus meiner Sicht Qualitäten: Eine gewisse Eleganz und Zeitlosigkeit erkenne ich schon. Man kann das ganze legitimerweise auch einfallslos nennen, aber im Kontext des Standortes finde ich das durchaus stimmig (Ins Bankenviertel hätte es halt eben nicht gepasst).

  • Das Gebäude ist für seine niedrige Höhe schlichtweg zu breit. Es wirkt unförmig.


    Der Sockel ist wirklich brutal, gibt dem Gebäude allerdings auch einen gewissen Wiedererkennungswert.

  • Diese Krankheit kennzeichnet die aktuelle Generation der Frankfurter HH, allen voran die EZB.


    Viel positives ist an dem Entwurf nicht zu entdecken, schön ist die optische Streckung der Fassade, wobei man auf die horizontalen Streben hätte ganz verzichten sollen ( wie beim Poseidon-Haus früher).


    Der AfE-Gedächtnissockel wurde ja schon angesprochen, auch nicht gut finde ich die unregelmäßige Fassade. Statt des hier gelobten Licht/Schattenspiels befürchte ich, daß es eher einen von den Glastürmen bekannten Jalousie hoch - Jalousie runter Effekt hat.


    Das Hotel, das wie ein mickriges Anhängsel wirkt, hätte man oben auf den Turm drauflegen sollen. Aber klar, geht halt nicht ( bzw. nicht gewollt ) wegen der zusätzlichen Kosten. Schade.

    Einmal editiert, zuletzt von Äppler () aus folgendem Grund: Zitat gelöscht

  • Eine Karikatur des PanAm Buildings auf einem Sockel, der versucht dem Museum of London etwas gutes abzugewinnen?!
    Nachdem schon das geplante Gebäude Marieninsel, lieber aus 50ern stammen würde, gibt es nun eine etwas verquere Hommage an die 60er und 70er Jahre... wenn das so weitergeht, kommen nächstes Jahr Entwürfe mit goldenen Fenstern zurück.


    Zwar bin ich kein Hadid-Fan, aber an dieser Ecke hätte man schon mal etwas effekthascherischeres wie eben von der genannten Dame planen können. Wird die nicht sonst zu jeeedem Wettbewerb in Frankfurt eingeladen?! Ich bin enttäuscht.

  • Schwierig zu beurteilen dieser Entwurf ist. Der Einfachheit halber vielleicht ohne viel Text als +/- Liste:


    + Volle Ausnutzung der zulässigen Höhe und zulässigen BGF
    + Der Hotelteil nimmt die Flucht des Meininger Hotels auf und der Büroturm mit Sockel die Baulinien von The Brick links daneben
    + Schöne Höhenstaffelung wenn man von Osten die Europaallee herunterkommt
    + Durch den Sockel und den Ausschnitt wird an der einzig dafür sinnvollen Ecke ein kleiner Platz geschaffen
    + Saubere Trennung der Nutzungen Büro und Hotel, würden sich nicht gut miteinander vertragen, und das Hotel bleibt mit 14 Geschossen unter 60 m Höhe und damit im weniger anspruchsvollen Bereich der Hochhausrichtlinie
    + Es wird versucht, die Fassade optisch zu strecken, damit die 100 m Höhe nicht zu sehr wie ein Hochhausstumpf aussehen



    - Die Dachfläche des Sockels ist viel zu groß oder muss besser durch z.B. Gastronomie genutzt werden
    - Die Visualisierungen sind geschönt, der Sockel wird statisch bedingt niemals so freischwebend gebaut werden wie es im Modell und den Visualisierungen aussieht
    - Das gleiche gilt für die Eingangshalle in Bezug auf Licht, alle Flächen leuchten merkwürdigerweise, die gesamte Halle erstrahlt in gleißendem Sonnenlicht
    - Es ist kein separater Eingang für Büroturm oder Hotel erkennbar, beim Hotel ginge dies vielleicht noch, aber ein Büronutzer (Fremdvermietung) wird kaum akzeptieren, das Gebäude durch die Eingangshalle der Messe zu betreten
    - Der Büroturm ist zu wuchtig, die Visualisierungen sind merkwürdig. Gemäß Website hat das Grundstück 3.300 m2 und der Büroturm bedeckt davon max. ein Drittel, also Pi mal Daumen 1.000 m2 BGF pro Geschoss, obwohl die Gesamtsumme von 35.000 dem beinahe schon widersprechen würde. Das ist deutlich kleiner als andere Hochhäuser wie z.B. Opernturm/Trianon/T185 und wohl eher im Bereich MainTor Porta oder T8, aber eben 100 m hoch. Das Gebäude kann also eigentlich nicht so massiv wie in der Visualisierung wirken.
    - Der Versuch der Streckung durch eine dreigeschossige Fassadengliederung ist eben nur ein netter Versuch. Vielleicht eher mal über die Fensterbreite nachdenken, dann wirkt die Fassade weniger wie Schießscharten und optisch eher gestreckt.

  • Guter Beitrag, porteño. Dazu im selben Stil:


    • das Hotelhochhaus ist im B'plan ohnehin nicht vorgesehen, fraglich also, ob es überhaupt (im Wege einer Befreiung) genehmigt wird;
    • ein Regelgeschoss des Büroturms soll laut cma-Website ca. 950 m² Fläche erhalten, unterteilbar in bis zu vier Mieteinheiten pro Etage;
    • die Hotellobby soll an der Seite zur Emser Brücke angeordnet werden, die zweigeschossige Bürolobby an der westlichsten Ecke des Messevorplatzes, zusätzliche Verbindungen gibt es über den "Panorama-Weg", einer Plattform im Bereich des Sockels;
    • das Hallendach, 16 Meter über dem Gehweg, soll dem Vorschlag von cma zufolge sehr wohl genutzt werden, die Rede ist von einem Freilichtauditorium und großzügig begrünten Dachterrassen;
    • zu skyliner und #23: ich sehe nicht, wie der Bau dieses Komplexes sinnvoll in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden könnte;
    • sehr bemerkenswert in diesem Zusammenhang, dass der cma-Entwurf eine eingeschossige Tiefgarage mit gerade einmal 28 Stellplätzen vorsieht, diese sollen auch noch Hotelgästen zur Verfügung stehen; Stellplätze für Büronutzer müssen demnach an anderer Stelle nachgewiesen werden und da kommt letztlich nur das Messegelände und die dortigen Parkdecks in Frage; gut möglich schon aus diesem Grund, dass die Messe einen erheblichen Teil der Bürofläche selbst nutzen möchte;
    • noch etwas Grundsätzliches: das ist ein Wettbewerbsbeitrag, vieles kann und vieles wird sich noch ändern.


    Der Dachgarten bzw. das "Freilichtauditorium" soll mit dem noch im Sockel vorgesehenen "Eventbereich" durch eine sehr breite Treppe verbunden werden. Man sieht diese auf den Modellfotos und auf dieser Grafik:



    Grafik: cyrus | moser | architekten BDA

  • Europa Tower

    Sieht aus, als hätte das Türmchen schon einen Namen oder zumindest einen Arbeitstitel: Europa Tower. So steht es zumindest im Bild in Beitrag 17 auf der Seite des Turms.
    Sehr einfallsreich aber zumindest konsequent...
    Ich denke, dort links könnte auch ein getrennter Eingang zum Turm sein. Ansonsten ein Kind seiner Zeit. Wilde Formen werden wir wohl eher nicht mehr in der Frankfurter Hochhauskultur serviert bekommen. Da wird die EZB schon der Exot sein. Wir Deutsche sind da wohl solide und haben zu wenig Ölvorkommen.

  • Die Messe wünscht an dieser Stelle kein neues "Landmark Building", da es sich um einen Nebeneingang und nicht um den Haupteingang handelt. Das steht heute in der gedruckten FAZ. Daraus weitere Informationen:


    • ein zweiter Preis wurde an das Kölner Büro Astoc vergeben
    • durchgefallen sind die Entwürfe von drei Büros, die die Funktionen nicht so klar wie die anderen drei voneinander getrennt haben
    • alle Entwürfe werden vom 15. bis 25. April im Planungsdezernat (Kurt-Schumacher-Straße 10) ausgestellt, bestimmt wie üblich zu den Öffnungszeiten der Behörde
    • die Messe möchte ca. 200 eigene Mitarbeiter im Büroturm unterbringen (das dürften fünf Etagen sein, schätze ich), bisher sind sie auf Mietflächen im Messeturm und über das Messegelände verstreut tätig
    • das Hotel wird wahrscheinlich eines der Budget-Kategorie
    • noch unklar ist, ob die Messe selbst baut oder einen Investor ins Boot holt
    • der Bau soll mit der Errichtung der neuen Halle 7 koordiniert werden, zudem ist auf den Messezyklus Rücksicht zu nehmen
    • die FNP berichtet auch