Leipzig: Museumswinkel (realisiert)

  • Leipzig: Museumswinkel (realisiert)

    Die geplante Blockrandbebauung am Bildermuseum scheint in eine neue Runde zu gehen, so dass ein neuer Thread zum Thema geeignet erscheint.


    Das architektonisch sehr umstrittene Bildermuseum, das von den Architekten Hufnagel, Pütz und Rafaelian bis Ende 2004 errichtet wurde, bekam mit dem Stadtgeschichtlichen Museum bislang nur im Südosten eine von vier Winkelbebauungen. Die drei anderen ließen mangels Investoren bis heute auf sich warten. 2009 soll zumindest der zweite Winkel, der sog. Katharinenwinkel, realisiert werden. Vorab jedoch zeige ich ein paar Bilder von der aktuellen Situation sowie von der ursprünglichen Planung des Bildermuseumsareals.



    Bildermuseum aktuelle Situation am Brühl (das Industrieglas, das hier montiert wird, ist bereits angebracht). Die Flächen davor sollen zwar schon verkauft worden sein, konkrete Baupläne gibt es jedoch noch nicht. Der Katharinenwinkel wird diagonal auf der anderen Seite des Bildermuseums verwirklicht.

    Foto: Dr.Faust



    Den unten stehenden zwei Bildern zufolge, sollte die Blockrandbebauung zeitnah mit dem Bildermuseum errichtet werden. Private Investoren blieben jedoch aus.



    Bilder: Weis & Volkmann



    Katharinenwinkel


    Südwestlich des Bildermuseums (Katharinenstr./Böttchergasse) soll nun der zweite Winkel, der sog. Katharinenwinkel, entstehen. Zu den Einzelheiten:


    • Entwickler: Kondor Wessels (Berlin)
    • 4 Architekturbüros verwirklichen das Projekt klassisch bis modern
    • Investitionsvolumen ca. 14 Mio Euro
    • Baustart vorraussichtlich Frühjahr 2009
    • Nutzung im EG: kleinteilige Ladenflächen, Gewerbe, Kontor, Freiberufler
    • Nutzung im OG: vorwiegend Wohnungen
    • Tiefgarage mit 73 stellplätzen



    Erste Visualisierungen zum Katharinenwinkel gibt es von den Büros Krier/Kohl (Berlin) und Fuchshuber & Partner (Leipzig).



    Krier/Kohl werden ihre New-Urban-Fassade in der Katharinenstraße realisieren:

    Bild: Krier/Kohl-Architekten



    Fuchhuber & Partner werden die Ecke Katharinenstraße/Böttchergasse gestalten. Links von F&P würde dann noch ein Abschnitt von einem der zwei übrigen Büros gestaltet werden, bevor schließlich Krier/Kohl ansetzt.



    Ansicht Böttchergasse

    Bilder: Fuchshuber & Partner


    Wie die zwei anderen Büros ihre Fassaden gestalten werden (meines Wissens sind das Weis & Volkmann und Braun & Schlockermann), weiß ich nicht.

  • Dankeschön. Auch für die neuen Entwürfe.


    Jedoch würde ich für die Katharinenstraße/Böttchergasse "Krier/Kohl Architekten" wählen. Und "Fuchhuber & Partner Architekten" eher an der Reichsstraße/Brühl. So dass die Katharinenstraße wieder eine schöne historische Straßenflucht wird. Vielleicht auch wieder als gepflasterte Straße ;)

  • Danke Cowboy für die neuen Infos!
    Die Sockelzone von F&P find ich ok, die Geschosse darüber überzeugen mich nicht (vor allem die austretenden Fenster am Eck wirken irgendwie billig und die "Schießscharten" machen das Ganze zu unruhig).

  • ^ Fuchshuber & Partner war ja ungefähr so zu erwarten, wie man auf dieser Grafik eines Pappmodels sieht:



    Quelle: Stadt Leipzig


    Ich kann allerdings trotzdem nicht so richtig was mit der Betonung der Horizontalen anfangen. Der Entwurf von Krier/Kohl sieht viel höher und großstädtischer aus, weil ihn die Vertikale bestimmt.

  • Der Entwurf von Krier/Kohl ist der Beste Neubauentwurf, den ich für Leipzigs Innenstadt je gesehen habe. Man sieht dem Entwurf an, dass die beiden Architekten auch mal vor Ort waren und sich von der Katharinenstraße haben inspirieren lassen. Das sieht einfach großartig aus! Das nenne ich moderne Interpretation und Fortentwicklung der Leipziger Gründerzeit! Umso verwunderlicher ist es, dass die beiden Leipziger Fuchshuber & Partner dann so etwas der Öffentlichkeit vorführen. Ich stelle mir gerade den Blick vom Marktplatz aus vor. :nono: Das sieht eher nach 'nem x-beliebigen Neubau in Borna aus. Ich schlage vor, dass Krier/Kohl auch die Ecke Katharinenstraße/Böttchergäßchen mit entwickeln. :master:

  • unabhängig von den einzelnen ergebnissen: die herangehensweise, dem gebäude unterschiedliche fassaden von unterschiedlichen architekten zu geben, sorgt tatsächlich mal für die gewünschte kleinteiligkeit. gut, dass auch an die gestaltung der anderen winkel in gleicher weise herangegangen werden soll.


    der f&p-abschnitt sieht allerdings wirklich nach sparkassen-filiale aus.

  • Habe mal einen Blick auf die Fuchshuber Seite geworfen - was ist das denn?




    Bilder: Fuchshuber & Partner


    Ist dann die von Cowboy gezeigte Abbildung bereits die Überarbeitung oder ein alternativer Entwurf? Aus der Fuchshuber Seite geht das leider nicht hervor.


    Ansonsten ist wirklich schade, dass der von den Sichtbeziehungen her wichtigste Abschnitt der Museumsrandbebauung so daherkommt. Durch die horizontale Gliederung wirkt das Gebäude regelrecht gedrückt.

  • ^ Also wenn diese Entwürfe einer von der Stadt durchwinkt, na dann Prost Mahlzeit! Diese Bebauung könnte ich mir am Lindenauer Hafen perfekt vorstellen. Ohne Spaß!! Aber doch bitte nicht in der Leipziger Innenstadt, direkt am altehrwürdigen Marktplatz samt Altem Rathaus, Alter Waage (wenn auch nur teilweise rekonstruiert, ich weiß) und Alter Börse.


    Obwohl: Das hat man wohl damals bei den Entwürfen vom Bildermuseum auch gesagt und gedacht. Mir wird grad ganz mulmig. Hoffentlich hat die Stadt die Kritik der Bürger am Bildermuseum zur Kenntnis genommen und weiß dies nun zu berücksichtigen.

  • Aber auf meinen Winkel-Entwurf ist auch noch keiner gekommen >>



    Architekten CADMAN.


    Der laut dem Hintergrund an der Reichsstraße/Ecke Brühl entstehen soll. Diesen finde ich ansprechender und würde sich auch gut in die Innenstadt einpassen. Besonders am Brühl und in der Reichsstraße. Da steht eh nur modernes, außer der blau/weißen Platte :D

  • @ Legende : Was heisst da von der Stadt einer durchwinkt? So lange die Entwürfe etc. den Bauvorschriften entsprechen hat die Stadt da keine Handhabe etwas abzulehnen soweit ich weiss. Nur durch Nichtgefallen kann eine Ablehnung nicht erfolgen. Da muss schon rechtlich etwas im Busche sein - und soweit ich weiss gibt es da keine Gestaltungssatzung, die man da ansetzen könnte.


    Da die Umgebung sowieso sehr heterogen ist und mit Krier / Kohl ein echter Eyecatcher auch noch an der "richtigen" Seite realisiert werden soll ist meiner Meinung nach die Planung nach aktuellem Stand nicht als schlecht zu bezeichnen !

  • @Fuchshuber ----> willkommen in hamburg: hafen-city .... ^^


    das passt ja mal überhaupt nicht in meinen augen an die stelle. :Nieder:


    das von DaveLE gezeigte sieht doch ganz gut aus, und zeigt ähnlichkeiten zu dem Krier/Kohl-Entwurf. :daumen:

  • Fassen wir zusammen: von den vier fraglichen Winkeln
    - ist einer zum Teil mit Museum von der Stadt bebaut
    - gibt es für zwei an der Katharinenstraße Investoren und Vorentwürfe
    - auf denen ab Frühjahr 2009 etwas passieren soll
    - vom 4. weiß man noch nichts
    Ist das so korrekt?

  • @ Dr. Zott: fast korrekt, m.W. handelt es sich bei den zwei Winkeln mit konkreten Bauabsichten um den Katharinenwinkel Katharinenstraße/Ecke Böttchergässchen sowie um die Ecke Reichsstrasse/Brühl. Vielleicht trügt mich meine Erinnerung da aber auch.


    @ Tarsis: zumindest konnte die Stadt dem Investor die Kleinteiligkeit sowie den Wettbewerb vorschreiben. Das ist ja schon mal mehr als nix.


    @ Dave: Der Vorentwurf für die Frankonia Eurobau ist schon ein wenig älter und taucht leider bei eben dieser nicht auf der Seite auf. Ich würde also mal davon ausgehen, dass er nicht realisiert wird. Schade, sieht zwar nach Berlin aus, würde aber m.E. trotzdem sehr gut dorthin passen. Das Bild scheint übrigens spiegelverkehrt zu sein :)

  • Vielen Dank für die Information. Das Bildermuseum ist ja wirklich ein grausiger Klotz, gut dass man den jetzt ein bisschen versteckt.
    Ich finde die gezeigten Entwürfe durchweg gelungen. Der von DaseBLN gepostete Fuchshuber-Entwurf weist imo eine sehr interessante Gliederung auf. Bei dem anderen Fuchshuber-Entwurf stören mich auch die langgezogenen Eckfenster etwas, ansonsten gefällt er mir aber gut.

  • Der von Dave in #10 gezeigte Cadmann-Entwurf ist längst vom Tisch. Und ganz ehrlich, ich bin auch nicht bös' drüber. Ansonsten was Dase sagt: Der F&P-Entwurf bedarf einer gründlichen Verbesserung. Dass die Horizontale über dem einigermaßen gelungenen EG so betont wird, ist auch für mich nicht nachvollziehbar. Ebenso die grausliche Anordnung der Fenster. Ansonsten verstehe ich die von Dase in #7 gepostete Visualisierung so, dass hier lediglich der Winkel ohne Gebäudehülle (sprich Fassade) gezeigt werden soll.


    Dass Kondor Wessels in ihrem Winkel "hochwertige Penthouse-Wohnungen" planen, ist ja nicht neu. Von daher müssen wir auch mit dem zurückgesetzten Dachgeschoss leben. Aber während Krier/Kohl diese Maßgabe ganz geschickt umsetzt, enttäuscht F&P auch hier auf ganzer Linie. Bitte nochmal hinsetzen, und den Entwurf gründlich überarbeiten!

  • nein.
    dieses cadmann-dings hatte eh eine etage zuviel. auf dem grundstück soll ein hotel gebaut werden. vom selben investor, der auch an der ecke ring/gerberstrasse ein hotel erichten will - und sich gerade wundert, warum die stadt im eilverfahren einen bebauungsplan verabschieden will, um wenigstens grottigste schuhkarton-kubatur zu verhindern.
    rings ums bildermuseum soll prinzipiell weiter nach der devise verfahren werden: verschiedene architekturbüros erarbeiten unterschiedliche fassaden. wie dies bei einheitlicher nutzung dahinter funktionieren soll, ist dann wieder eine andere frage.

  • Die Nutzung legt ja das Aussehen der Fassaden nur bedingt fest. Wieso daher die Nutzung Wohnen / Einzelhandel bzw. Hotel die Fassaden der verschiedenen Blöcke festlegt und eine Variation durch Vergabe an verschiedene Büros daher schwer oder erschwert sein soll erschließt sich mir eher weniger.


    Vielleicht könntest du das noch mal etwas erläutern?