Thüringens 20er-Jahre-Chic

  • Thüringens 20er-Jahre-Chic

    Eines meiner Lieblingsthemen: Rückbau und Umnutzung von Plattenbausiedlungen.


  • Hört sich jetzt blöd an, aber bei dem gezeigten Beispiel gefällt mir die urspüngliche Platte besser...

  • Ästhetisch gesehen, wäre die alte Platte mit einer neuen Fassade hübscher gewesen. Man muss aber auch bedenken, das in dem haus menschen leben sollen und dafür ist der Rückbau eher geeignet. Die Balkone sind großzügiger und offener, es gibt diese Dachterassen und es ist etwas "individueller" als die alte Platte.
    Klar, ist die architektur nach wie vor bescheiden, aber trotzdem eine Verbesserung :toll1:

  • das oben ist uebrigens "echter" mainstream.


    als solcher ist er auch mit das langweiligste wie man stadt gestalten kann. nicht umsonst tauchen solche bauten in der regel in saemtlichen architekturforen der welt nicht auf. sie interessieren keinen.


    solche fehler machen vor allem gruene oder traditionalisten, die glaubten, durch minimierung von hoehe waere irgendwas besser. nein, danach sind viertel, die so gewandelt sind nur ausm fokus. sie sind keine interessante stadt mehr, noch nicht einmail morbide interessant. echtes 0815 ist entstanden.

  • vielleicht braucht der mensch zum leben überwiegend auch nur 0815. muss ja nicht immer alles super spektakulär sein..


    ich finde die gebäude oben gar nicht so schlecht, auch wenn ich nicht solche unästhetischen balkonkisten dort ranhängen würde, die ja scheinbar heutzutage an fast jedem wohnneubau pflicht sind.

  • es geht mir ja nur um die bauweise.


    ansonsten ist das beispiel oben eigentlich ziemlich "arm". könnte man mit ein bisschen farbe mehr draus machen.

  • larved ...


    vielleicht braucht der mensch zum leben überwiegend auch nur 0815. muss ja nicht immer alles super spektakulär sein..


    oh, da gebe ich dir schon recht. mich stoert weniger der aspekt, dass der mainstream einfache beduerfnisse hat, die davon abgesehen zumeist praktisch sehr vernuenftige sind. alles soll funktionieren, vielleicht etwas gruen, etwas nachbarn drumherum ... zufriedenheit ... alles voellig legitim ...


    mich stoert auch nicht der aspekt eines umbaus, der natuerlich ebenfalls abwaegungen finanzieller natur ausgesetzt ist und keine schloesser produzieren kann. allerdings ginge mit dem gleichen aufwand durchaus oft mehr als es scheint. damit meine ich das obige modell aber nicht, das ist an sich soweit schon ok.


    mich stoert, das aber grundsaetzlich, ein ideologischer anteil in der art des umbaues. der muss in diesem speziellen fall gar nicht gegeben sein, aber er herrscht nach wie vor im kopf von vielen vor ...


    die falsche formel, die uebrigens bei vielem gilt: gross = negativ, klein = gut ...


    du findest diese art von "fehlpraegung", denn das ist ja schlicht gelogen, weder ist gross per se negativ noch umgekehrt, in saemtlichen politischen bereichen... und die gehoert abgebaut ...


    ich wende mich also weniger gegen dich, das klang vielleicht so etwas, sondern gegen eine "ideologische umbaumentalitaet", die 0815 produziert, aber vorgibt 0815 vermeiden zu wollen. du findest eine solche mentalitaet z.b. beim alexanderplatz, bei dem leute ohne hirn und verstand etwas verschlechtern wollen. sowohl alter ddr-look als auch neuer hochhauslook haben beide ihre vor- und nachteile. letzteres mehr.


    GAR KEINE vorteile, sondern ledigliches mitprofitieren vom umstand, dasss der platz belebt ist, hat es aber 0815-bauten hinzustellen. genau das wollen ja manch schlichte traditioalistengemueter, WEIL sie nie gelernt haben mit gross/klein umzugehen, folglich auch die "alte" architektur und den entsprechenden kontext gar nicht verstanden haben.


    fuer emanzipiertes bauen, gegen ideologisches bauen! ;)