Dresden: Innere Neustadt

  • Verfüllung Fußgängertunnel am Neustädter Markt


    So, die Fördermittel sind nun zu 100% eingetroffen, aber einen Bauzeitraum gibts noch nicht. Es gibt zwar eine Stadtratsvorlage bis Ende 2016, allerdings wird man jetzt wohl erstmal auf Firmensuche gehen.


    DNN berichtet.



    übrigens: die Aufsetzer der beiden venezianischen Ziermasten sind binnen eines Tages bearbeitet und korrosionsgeschützt worden, sodass ich von baldiger Wiederaufstellung der Masten ausgehe. Eigentlich sollte das bereits im Oktober geschehen.

  • ^ Ich kam heut zufällig mit dem Rad vorbei. Zu mehr als einem miesen Handyfoto hat's aber nicht gereicht ;)



    Übrigens findet sich in der Ratsinfo nun ein SPD-Antrag zum Wiederaufbau des Narrenhäusels: klick. Laut BILD-Zeitung von vergangener Woche will die Stadt mit einem Gutachten prüfen lassen, ob das Haus überhaupt so historisch wertvoll sei und sich ein Wiederaufbau rechtfertigen lässt. Neu-Baubürgermeister Schmidt-Lamontain sagte, das Narrenhäusel sei eine Alternative. Aber er könne sich auch moderne neben historischen Gebäuden sehr spannend vorstellen....


    Wenn die Stadtratsmehrheit dem SPD-Antrag folgt - hätte die Verwaltung überhaupt eine Veto-Möglichkeit?

  • Neu-Baubürgermeister Schmidt-Lamontain sagte, das Narrenhäusel sei eine Alternative. Aber er könne sich auch moderne neben historischen Gebäuden sehr spannend vorstellen....


    Dort stehen ja keine historische Gebäude, besser gesagt garkeine Gebäude, mehr.
    Also sind die Chancen hoch fürs Narrenhäusel.

  • Fahnenmasten Neustädter Markt


    N-Geflüster
    Mopo
    SäZ


    Es wurden lediglich die Bronzesockel gereinigt und konserviert sowie die Seilzugtechnik aufgearbeitet.
    Die Wappenaufsätze der Fahnenmasten wurden neu vergoldet.

    Was da anderthalb Jahre dauert, ist mir schleierhaft. Trotzdem Dank an die Firma in "Affendorf-Gorilla", die übrigens kürzlich auch die güldenen Ziertauben der Leipziger Oper überholt und neuvergoldet hat.



    Bild vom gestrigen Aufbau



    Bild der Sockel vor dem Einheben

    ^ Die Patina wurde nicht erhalten, wie N-Geflüster schreibt, aber ein kleiner Rest des Grünspans ist noch erkennbar.



    Vergleich Vorzustand



    Ein Bild der fertigen Masten reiche ich noch nach. (auf der gestrigen Abendaufnahme im Dunkeln sah man nicht genug)

  • Rahmenplan Innere Neustadt


    Ebenso die SZ berichtet (kostenpflichtig). Darin wundert sich Neu-BauBM Schmidt-Lamontain über die teils hysterische Abrissdiskussion um die Plattenbauten. Er verweist darauf, dass der Rahmenplan nur eine Vision ist. „Aber das bedeutet nicht, dass die Stadt die Häuser abreißen will. Wir greifen nicht in die Rechte von Eigentümern ein." Und weiter: „Wir wollen den Eigentümern der Wohnhäuser Anregungen geben. Wenn sie wieder planen, ihre Häuser zu sanieren, sollen sie wissen, dass Neubauten möglich wären."


    Vor allem die BILD hatte zuletzt mehrfach Stimmung gegen den Rahmenplan gemacht. Wen wunderts: Von den DDR-Verklärten, denen jede Platte heilig ist, den vielen generellen Alles-Neue-Ablehnern in Dresden bis zu den dumpfen Rot-Rot-Grün-Beschimpfern dürften sich viele in der Leserschaft der Bild wiederfinden. Klar, dass die ihr stumpfes Klientel bedient. Kleine Auswahl:


    Klotzt die Neustadt nicht zu!
    "Schon in zwei Tagen soll es für diese Blöcke grünes Licht geben. [...] Auch der Goldene Reiter soll links und rechts mit Blöcken zugebaut werden."


    Dresden will Albertstraße zubauen
    "Die Folgen für den Verkehr sind enorm: Fahrspuren sollen wegfallen!"


    Politiker geschockt: Stadt will nun auch halbe Hauptstraße abreißen
    "Neben Klötzern am Elbufer, der zugebauten Albertstraße, sollen nun auch noch die DDR-Neubaublöcke abgerissen werden!"


    Entsprechend der unterirdischen Berichterstattung sind auch die Leser-Kommentare des oben genannten Bild-Klientels...

  • ^ ja, die treudoofen Lokalmedien sind immer noch Teil der miefigen "Streitkultur" dieser Stadt.
    Es hat ja "Tradition" und Methode, durch unsachliche Behauptungen die Leute aufzumischen. Ich würde das Ganze aber nicht überbewerten - im Prinzip wars ja schon immer so - auch sonstwo. Die Gazetten leben zum Teil von Stimmungsmache.
    In der Sache sollte man ruhig bleiben, wie es der neue BauBM gemacht hat.


    Wo ich eher substanzielles Zerreden fürchte, ist das Bauen im HW-Gebiet. Dort wird wohl eine (mE richtige) geringe Rückziehung der Bebauung von der Elbe weg noch stattfinden. Besonders neben dem Blockhaus würde ich dessen Bauflucht doch aufnehmen und den Neubau etwas verkürzen. Ansonsten muss wohl auch hier einigen klargemacht werden, dass HW-angepasstes Bauen möglich ist. Das ist in zahlreichen Städten so erforderlich und erlaubt - in DD aber oft in Frage gestellt.



    Fahnenmasten fertig


    leider ist mit der Aufstellung sofort der Weihnachtsmarktrassel angekommen und lies keinen freien und genussvollen Blick auf die sanierte Errungenschaft mehr zu. Aber eine letzte Ansicht, bevor sich die Hütten breitmachten, möchte ich euch nicht vorenthalten:

  • ^ Hast schon recht, Elly. In diesem Zusammenhang muss mal die Mopo gelobt werden, die sonst ja auch allerhand Blödsinn verzapft. AmText über den Rahmenplan gibts aber wenig auszusetzen - klick


    Zu der Flutgebiet-Problematik ist in der heutigen (gedruckten) SZ ein Artikel, aber offenbar noch nicht online.


    Unterdessen hat sich die DresdenFernsehen-Baumaus mit Herrn Kulke von der GHND zum Narrenhäusel getroffen - klick

  • ^ mitunter ist die Mopo ganz passabel, oft auch mit mehr oder gutem Bildmaterial.


    Kaum die HW-Soße angesprochen, schon kommts geflutet: SäZ.
    (ich lese es aber erst später)



    und noch was: Narrenhäusel: Baubeobachterin macht Hoffnung.

  • DNN Artikel: Plannungen zur Innere Neustadt

    "Abkehr von autogerechter Stadt"


    DNN-Artikel


    "Die Stadtverwaltung will die „langfristig angelegte Stadtreparatur“ fortsetzen. Dafür soll jetzt der Rahmenplan für den Bereich Innere Neustadt fortgeschrieben werden. Die Vorlage für den Bauausschuss ist ein Mammut-Werk voller Visionen. Die letzte Fassung des Rahmenplans stammt von 2003."

  • Oh Mann, die Meinung von Herrn Thiele von der CDU finde ich ja wirklich wunderbar! Eigentlich findet er doch den genzen Rahmenplan Mist und meint, es sollte alles in der Inneren Neustadt so bleiben, wie es ist, oder?
    Im Zusammenhang mit dem Rahmenplan über das Narrenhäusel zu diskutieren, ist so, als würde man sich bei der Planung des Jahresurlaubs darin verzetteln, was man an einem bestimmten Urlaubstag zu Mittag essen will!
    Ich wage eine Prognose: Die Wiedergewinnung eines lebendigen Stadtraumes am Neustädter Markt hat keine reelle Chance. Hier entscheiden einfach zu viele Akteure mit!

  • Der CDU-Thiele ist echt der Knüller. Aber wer die Königsbrücker Straße selbst bei nachweislich sinkender Kfz-Zahl ohne Rücksicht auf Verluste vierspurig ausbauen will, kann natürlich nicht für eine Verengung von Straßen stimmen. Neue Schneisen schlagen, statt vorhandene zurückbauen - willkommen in den 60er-Jahren. In der Hinsicht ist es ein Segen für die Stadt, dass nicht mehr Schwarz-Gelb die Mehrheit hat.


    Ganz so skeptisch wie du, Arwed, sehe ich das zwar nicht. Allerdings erschweren die unterschiedlichen Standpunkte der Parteien und innerhalb der politischen Lager tatsächlich die Planungen. Man schaue sich nur das Gezerre um die Zuschüttung des Neustädter Fußgängertunnels an. Trotz längst gefälltem Stadtratsbeschluss trommelt die Linke weiter für dessen Erhalt und ignoriert auf wirklich dreiste Weise nicht nur einen demokratisch gefassten Beschluss, sondern auch die weit fortgeschrittene Planung zum Umbau der Augustusbrückenrampe. Leider präsentiert sich die Lokalpresse immer wieder als Sprachrohr und williger Helfer, zuletzt erst wieder vergangene Woche die DNN. Zum x-ten Mal darf Ortsbeirätin Kristin Hofmann dort ungefiltert und kritiklos vorjammern, dass Skater in Dresden nun kein Platz mehr hätten. Und überhaupt spreche sich ja eine "deutliche Mehrheit" gegen die Zuschüttung aus. Woher sie das hat, bleibt ihr Geheimnis. Ein guter Journalist hätte nachgefragt.

  • Rahmenplan Innere Neustadt: Grüne wollen Änderungen


    SZ berichtet (kostenpflichtig)


    Die Grünen-Fraktion hat einen Änderungsantrag zum Rahmenplan erarbeitet. "In dem Antrag unterstreichen wir, dass wir für den Erhalt der derzeitigen Bebauung der Hauptstraße zum Neustädter Markt hin einstehen“, sagt Thomas Löser. Auch die Wohnhäuser an der Sarrasani- bzw. Ritterstraße sollen demnach bleiben. Weiterhin soll die künftige Bebauung des Königsufers nur bis zur Raumkante des Blockhauses verlaufen.


    Letzteres kann man durchaus begrüßen. Aber die Platte erhalten? Es war klar, dass die Pläne auch auf Ablehnung stoßen. Dass sich aber ausgerechnet Löser, den ich für einen der versiertesten Männer in puncto Baupolitik und Stadtentwicklung halte, für den Erhalt stark macht, entsetzt mich geradezu :nono: Wenn ich diese Strukturen nicht aufbreche, wird aus der (östlichen) Inneren Neustadt auch kein vitales Viertel.

  • Ist es nicht schön, wie Stadtplanung in Dresden funktioniert? Damit sind also bereits die Linken, die CDU und die Grünen für den Erhalt des Status quo. Der Neumarktverein will ein Maximum der einstigen Bebauung rekonstruieren. Den Rest der Stadt interessiert das alles einen Dreck!
    Ich bin gestern erst vom Japanischen Palais zur Augustusbrücke gelaufen: im November - bei Nieselregen! Dort ist es ganz toll! Warum sollte man daran denn etwas ändern?

  • ^ warten wir doch mal die Ratsvorlage der Grünen ab. Schon oft hatte die Lokaljournaille zuviel falsch verstanden. Dennoch: Lösers Positionierung verwundert mich auch, aber vielleicht ist das ein innerparteilicher "Kompromiss". Letztlich sollen hier ehrenamtliche und meist sehr fachferne "Politiker" Entscheidungen treffen. Das will man in unserer Demokratie so. Das ist dann immer so, als würde der Zahnarztpatient entscheiden, was der Zahnarzt zu tun hat. Nungut. In Dresden mutet alles immer noch eine Stufe krasser an. Das SPA weiß um dieses "Spielchen" und trifft auf es in fast jeder Vorlage.
    Sollten die politischen Präferenzen so liegen wie es derzeit scheint, dann ist es mal wieder eine ausgesprochen kurzsichtige Dümmlichkeit.


    @ Arwed: Bist du an der Elbseite gelaufen, dann betrifft es nicht das Anliegen hier. Bist du an der Strasse gelaufen, dann soll an diesem Abschnitt auch gar nicht so viel geändert werden. Vielleicht läufst du mal an einem sonnigen Sommertag die Sarrasanistrasse lang (?). Oder östlich hinter der Hauptstrassen-Platte.

  • Elli Kny
    Ich muss gestehen, dass ich nicht so ganz verstanden habe, worauf Du mich hinweisen willst mit den Vorschlägen für die Neustadtspaziergänge.
    Mein Weg ging über Königstraße und Palaisplatz, weiter über die Große Meißner Straße zum Neustädter Markt. Zugegeben - die von Dir genannten Bereiche haben noch weniger mit dem zu tun, was man wohl allgemein als schöne Innenstadt versteht (wobei das im Sommer mit grünen Bäumen vielleicht nicht ganz so auffällt).
    Die Nachricht zum Votum Herrn Lösers (den ich durchaus schätze) passte nur recht gut zu den noch recht frischen Erinnerungen an meinen Besuch in der Inneren Neustadt.


    Allgemein würde ich mir in Dresden und besonders auch hier am Neustädter Markt die Weitsicht bei den Entscheidungsträgern wünschen, was man wiedergewinnen oder neu erschaffen könnte, wenn man nur über den Tellerrand der eigenen Wählerschaft hinaus entscheiden würde. Natürlich sind die Interessen unterschiedlich, sogar widersprechend. Aber es kann doch einfach nicht sein, dass man in dieser Stadt fast immer nur zu Lösungen kommt, die bestenfalls mittelmäßig zu nennen sind.
    Im Grunde finde ich den Ansatz für den zur Diskussion stehenden Rahmenplan durchaus vielversprechend, obgleich auch ich darin nicht alles toll finde. Mich stört nur ungemein zu lesen, was diverse Akteure daraus nun bereits auf die Vetoliste gesetzt haben. So wird das m.E. leider nichts mit der Inneren Neustadt!

  • ^ Ich hatte dein Spaziergangsfazit noch nicht ironisch aufgefasst (das übliche social-media-problem, wenns nicht dabeisteht) - daher wohl ein kleines Missverständnis. In der Sache sind wir, denke ich, im Konsens. Ganz abschreiben würde ich die Planung zum jetzigen Zeitpunkt nicht - man ginge ja mit weiten Teilen des Rahmenplans konform, heisst es. Sich aber durch zB eine Rückversetzung der Elbbebauung bis auf eine Blockhausbreite einen wie auch immer gearteten "Gewinn" zu erträumen, zeugt seitens der Politmehrheit schon von eigenartigster Wahrnehmung. Aus ihrer meist fruchtlosen Ketzerei gegen schon einige Bauprojekte haben die Laien im Bauausschuss offensichtlich noch keine Lehren gezogen. Ich hoffe, dass auch hier die Argumente sprechen und über die nun sichtbar gewordene Unkenntnis siegen.

  • Fußgängertunnel: Zeitplan für Zuschüttung


    Wenigstens hier geht's voran ;) - SZ berichtet (kostenpflichtig)


    Die Zuschüttung des Tunnels soll im Juni 2016 beginnen, die Bauleistungen Anfang des Jahres ausgeschrieben werden. Zuerst sollen die oberirdischen Tunnelmauern und die Rampen am Neustädter Markt und vorm Blockhaus abgebrochen werden. Die Rampe am östlichen Brückenopf bleibt zunächst: „Dort steht unter anderem noch die Frage, ob ein neues Narrenhäusel kommt“, sagt Straßenamtschef Koettnitz. Der neue Fußgängerüberweg über die Köpckestraße soll parallel dazu gebaut werden. Mitte 2017 soll das alles geschafft sein.


    Nicht absehbar ist dagegen der Umbau/die Verengung des Straßenzugs Großen Meißner/Köpckestraße. „Dafür gibt es noch keine Planungen. Auch finanziell ist bisher nichts gesichert“, stellt Koettnitz klar.