Dresden: Kulturhistorisches Zentrum - Residenzkomplex

  • Altan im Grossen Hof des Residenzschlosses - aktuell


    Schlossbaukonifere BautzenFan bat nach kleiner Privatkorrespondenz um einen aktuellen Blick.
    Diesem komme ich natürlich gerne nach, wobei ich die Einordnung der mutmaßlichen Sachlage dem Fachmenschen überlasse.
    Es liegt hier wohl eine etwaige Bauverzögerung vor, die ggf weitere Termine tangiert.

  • Danke für die prompte Lieferung, Elli. Meine Neugierde über den aktuellen Stand am Altan resultierte aus einer Terminvorgabe im Ausschreibungsanzeiger (veröffentlicht Mitte April 2017). Demnach sollte die nunmehr anstehende Bauleistung *Ausgleichsputz Altan* Anfang Juni starten und am 30. Juni 2017 abgeschlossen sein. Dabei geht es um die Herstellung einer ebenen Fläche im Bereich der später zu bemalenden Altan-Rückwand.


    Der weitere Bearbeitungsprozess für die Ausmalung an sich wurde von Matthias Zahn, einem der Künstler, Mitte Januar 2017 wie folgt dargestellt:
    - Fertiggestellt ist das 1:10-Modell (in den Konturen – noch nicht farbig);
    - für die anschließende farbige Gestaltung des 1:10 - Modells sind noch viele Details zu erarbeiten;
    - danach folgt die Herstellung der 1:1- Kartons (es geht um Bildfelder von fast 20 m Länge und 5 m Höhe – diese Arbeiten werden in der Schlosskapelle durchgeführt, ist wohl der einzige nahe gelegene Raum mit dem dafür notwendigen Platz)
    - außerdem sind vorbereitend noch viele Putzproben in situ erforderlich.
    Letzteres resultiert aus der Maltechnik (Fresken – heißt die Farbe wird in den frischen Putz eingebracht). Auf den Ausgleichsputz wird dann also in kleinen Segmenten (jeweils ein Tagesprogramm für die Maler) noch eine weitere Putzschicht aufgebracht.


    Da man aber offensichtlich mit dem Ausgleichsputz noch gar nicht angefangen hat, liegt die Vermutung nahe, dass der im Januar 2017 offiziell genannte Fertigstellungstermin für die Altanfresken (nämlich Ende 2019) schon wieder ein Stück „verrutscht“ ist.


    Hier noch 2 Bilder von den aktuell laufenden Arbeiten zur Rekonstruktion der Stuckdecke im Turmzimmer:
    Tonmodell eines Reihers
    Stuckversion eines Adlers


    Das Foto hier dürfte ja bekannt sein:
    Klick

  • BautzenFan, diese Renaissance- Stukkaturen sind wunderschön. Das Turmzimmer wird ganz sicher ein absolutes Glanzlicht des Schlosses.


    Zum Bauablauf am Altan:
    Es heißt ja nicht zwangsläufig, dass ein späterer Fertigstellungstermin des Unterputzes auch die Herstellung der Fresken mit nach hinten schieben wird. Wenn die Künstler noch in der Werkstatt tätig sind, bleibt ja noch ein Zeitpuffer bevor es eng wird. (Hoffe ich einfach mal!)

  • Residenzschloss am 28.07. (Teil I)

    Anbei auch von mir einige etwas unsystematische Eindrücke, die während eines gestrigen Besuches entstanden.


    Mittlerweile haben die geöffneten Bereiche einen Umfang angenommen, der den Besucher ob der vielen Eindrücke förmlich erschlägt. Kommen dann noch die bis 2019 fertig zu stellenden Bereiche hinzu, sollte man über die Ausgabe von Drei-Tages-Tickets nachdenken.


    Im Historischen Grünen Gewölbe habe ich das Fotografieren tunlichst unterlassen. Daher beginnen wir im Großen Schlosshof.



    Westflügel, Hoffassade.




    Eingerüsteter Altan.




    Nordöstlicher Wendelstein und Hoffassade des Ostflügels.




    Portal der Schlosskapelle.




    Südöstlicher Wendelstein mit Zwischenflügel (alter Südflügel) und Portal zum Kleinen Schlosshof anstelle des alten Torhauses, J. G. Starcke 1682/83.




    Nordwestlicher Wendelstein, Details. Für die Belüftungsanlage wird sich zukünftig wohl hoffentlich eine dezentere Lösung finden lassen...




    Detail der Tür zum nordwestlichen Wendelstein. Es folgt der Aufstieg zum Hausmannsturm.




    Hausmannsturm:




    Blick zum Theaterplatz währen des Aufstiegs.




    Uhr zum Großen Schlosshof.




    Werk der Turmuhren.




    Aktueller Rundblick vom Turm. Theaterplatz und Oper.




    Turm der Katholischen Hofkirche, Ministerien am Carolaplatz und Dresdner Heide.




    Schloßplatz, Terrassentreppe und Georgenbau, im Hintergrund die Loschwitzer Elbhänge.




    Neumarktgebiet, Stallhof und Frauenkirche vor bedrohlicher Wolkenkulisse. Kaum zu glauben, dass hier vor 20 Jahren noch gähnende Leere herrschte...




    Mittlerweile fast umbauter Kulturplalast und Türme des Neuen Rathauses und der Kreuzkirche.




    Kuppeldach des Kleinen Schlosshofes, Altmarkt, südliche Altstadt und Seevorstadt.




    Blick über Postplatz, Zwinger und Schauspielhaus auf die sich reurbanisierende Wilsdruffer Vorstadt.




    Bauvorhaben auf dem Postplatz.




    Großansicht des Zwingerareals.




    Bklick zur Friedrichstadt mit Hafenmühle und die nördliche Wilsdruffer Vorstadt mit Haus der Presse und Yenidze. Es ging wieder abwärts.




    Einige Impressionen aus den Innenräumen, mit Schwerpunkt Architektur.


    Wohl das bekannteste Stück im (neuen) Grünen Gewölbe: Dinglingers berühmter Thron des Großmoguls Aureng-Zeb.




    Original des Moritzmonumentes im Renaissancesaal des Ostflügels.




    Im Georgenbau sind die originale Renaissancetür des Schlosskapellen-Portals und Fragmente desselben zu bestaunen.




    Leider gibt meine alte Knipse ohne Blitzunterstützung keine gute Belichtung her, und ein Blitzeinsatz war durch die Glastür nicht möglich: Daher ein sehr dunkler Einblick in die Schlosskapelle mit dem grandiosen Schlingrippengewölbe. Auf deren Fertigstellung am Sankt-Nimmerleinstag freue ich mich, abgesehen von der anstehenden Baugeschichts-Ausstellung, am meisten.



  • Residenzschloss am 28.07. (Teil II)

    Beginnen wir mit einigen Ausblicken aus dem Riesensaal auf das lebendige Treiben in der wiederentstandenen Schloßstraße.





    Englische Treppe:





    Kleiner Schlosshof:




    Kulkas Kuppeldach. Eine wie ich nach wie vor finde grandiose Lösung des Foyer-Problems, welches ursprünglich unterirdisch unter dem Großen Schlosshof angelegt werden sollte.






    Original erhaltene Renaissance-Arkadengänge mit Zerstörungsspuren im Kleinen Schlosshof.





    Georgbrunnen im Kleinen Schlosshof.



    Zu guter Letzt freigelegte bauliche Reste im Inneren des Bärengartenflügels. Originale Sgraffitodekoration des alten Süddflügels, heute Zwischenflügel zwischen Großem und Kleinem Schlosshof. Die einst freistehende Südfassade wurde durch den Bärengartenflügel in den Gebäudekomplex eingefügt.




    Kupferstich aus der "Durchlauchtigsten Zusammenkunft" von Gabriel Tzschimmer (SKD). Der Pfeil markiert die Lage des freigelegten Fassadenteils.




    Äußere Fassade des teilweise noch vorhandenen Verbindungsganges am Bärengarten zu einem wohl von Wolf Caspar von Klengel errichteten kurzebigen Erweiterungsbau. Charakteristisch für Klengel wäre das ovale Fenster.




    Auch hier ein Stich aus der "Durchlauchtigsten Zusammenkunft" (Pfeil zeigt Fotorichtung), rechts angeschnitten der besagte Klengelsche Bau. Frage an die Experten: Gibt es mittlerweile eigentlich genauere Informationen zum Zweck und Nutzen des kurzlebigen Gebäudes?


  • BautzenFan, diese Renaissance- Stukkaturen sind wunderschön. Das Turmzimmer wird ganz sicher ein absolutes Glanzlicht des Schlosses.


    Hier ist noch ein weiteres Foto (entstanden Ende 2016 oder Anfang 2017), das einen etwas größeren Bildausschnitt der zur Zeit rekonstruierten Stuckflächen erfasst:
    Klick




    Auch hier ein Stich aus der "Durchlauchtigsten Zusammenkunft" (Pfeil zeigt Fotorichtung), rechts angeschnitten der besagte Klengelsche Bau. Frage: Gibt es mittlerweile eigentlich genauere Informationen zum Zweck und Nutzen des kurzlebigen Gebäudes?


    Die Frage ist nach meinem Kenntnisstand mit Nein zu beantworten (wie ein gleich folgendes Literaturzitat belegt). Aber dieser Klengelsche Bau beinhaltet, was die Bauhistorie betrifft, noch ein weiteres Rätsel – also ich meine damit für mich. Es geht um die „Interpretation“ von entdeckten älteren Baustrukturen im Inneren des Gebäudes. Diejenigen im EG können ja eindeutig im Kupferstich „wiedergefunden“ werden (siehe das integrierte Bild im obigen Zitat aus dem Beitrag von antonstädter).
    Hier für den Vergleich mit dem Kupferstich noch eine eigene Aufnahme:


    Es gibt (ähm – es gab) aber auch ältere Baustrukturen in den oberen Geschossen – wie gesagt im Inneren des heutigen Baukörpers. Damit Ihr das mich beschäftigende Rätsel nachvollziehen (und vielleicht lösen) könnt, muss ich kurz die bauliche Entwicklung des Bärengartenflügels darlegen. Die heute bestehende Baumasse entstand im Prinzip in 3 Phasen – von Ende des 16. Jahrhunderts bis zum frühen 18. Jahrhundert (spätere Umbauten, zum Beispiel im Dachbereich und vorrangig während des großen Schlossumbaus unter Dunger und Frölich lasse ich hierbei mal außen vor, weil für die konkrete Problemstellung unwichtig).


    Nach Fertigstellung des Moritzbaus bestand im Bereich des heutigen kleinen Schlosshofs bis in das späte 16. Jahrhundert so eine Art Vorhof, der an der Ost- und Westseite aber nicht baulich gefasst war. Dann kam die Regierungszeit von Christian I. und unter seiner Bauherrenschaft vollzog sich Bauphase 1.


    Gleichzeitig mit dem Torgebäude wurde am westlichen Ende des Kleinen Schlosshofs unter Leitung Buchners ein zweites [Anm.: mit dem ersten ist das besagte Torhaus an der Schlossstraße gemeint] würfelförmiges Gebäude von zwei Geschossen mit flachem Dach geschaffen. Es diente als Brunnenhaus und besaß in seinem Obergeschoss eine Badestube. Der im Erdgeschoss gelegene Schlossbrunnen ist heute wieder sichtbar.
    Quelle: L1


    Bauphase 2 (die Klengel-Ära) ist zeitlich in das dritte Viertel des 17. Jahrhunderts einzuordnen:


    Unmittelbar südlich an den Gang angelehnt, das alte Badehaus Christians I. am kleinen Schlosshof einbeziehend, errichtete man in dieser Zeit auch einen prächtigen, relativ selbstständigen Bau mit geschweiftem Dach und hohen, von ovalen Öffnungen überfangenen Fenstern im Obergeschoß. Die markante Architektur dieses nur bis Anfang des 18. Jahrhunderts bestehenden Bauwerks trug deutlich die künstlerische Handschrift Klengels. Bis heute konnte weder die Entstehungszeit noch die Funktion dieses Gebäudes exakt ermittelt werden. Reste seiner Fassaden wurden bei Sicherungsarbeiten in der Schloßruine entdeckt.
    Quelle: L2


    Bauphase 3 erfolgte unter August dem Starken einige Jahre nach dem Schlossbrand von 1701. Jetzt kam es zu einer baulichen Erweiterung (in Bezug auf den Baukörper des Klengel-Baus) in Richtung Westen (damit geriet die westliche Außenmauer von Klengel in das Innere) und in Richtung Norden (Herstellung des baulichen Anschlusses an die Südmauer des Moritzbaus):


    Ein westlich des Kleinen Schloßhofes befindlicher Bau aus Klengelscher Zeit wurde nunmehr mit dem Südflügel auch im Obergeschossbereich verbunden [Anm.: dies die bauliche Erweiterung in Richtung Norden] und zu einem größeren Saal umgebaut. Neben diesem entstand durch Hinzufügen eines Anbaues [Anm.: bauliche Erweiterung in Richtung Westen] ein weiterer Saal ähnlichen Raumvolumens.
    Quelle: L3


    Diese beiden neuen Säle reichten jeweils über 2 Geschosse und sollen fensterreich gewesen sein.
    Kommen wir nun aber endlich zu meinem Mysterium. Die nachfolgenden beiden Bilder sind „Schnappschüsse“ aus der filmischen Dokumentation *Von der Ruine zum Richtfest*, die 1994 vom Sächsischen Finanzministerium herausgegeben wurde. Der Kameramann stand im 1. OG des Bärengartenflügels und hielt seine Kamera (1. Bild) in Richtung Osten:



    Damit man sich die Blickperspektive besser vorstellen kann, hier noch ein zweites Bild aus der Dokumentation. Die Kamera ist ein Stück nach „rechts“ geschwenkt, Blickrichtung ist jetzt fast Südosten:



    Die mit 1 bis 3 bezeichneten Architekturelemente, die man durch die Fensterhöhlen an der im Hintergrund befindlichen Fassade erkennt, habe ich an einem aktuellen Foto analog markiert:



    Von User:Kolossos - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7528599


    Die Mauer mit den betreffenden Strukturen sieht man aus diesem Foto aus der fotothek in wesentlich besserer Auflösung (Foto kann drastisch vergrößert werden; nach dem Öffnen einfach draufklicken):
    http://fotothek.slub-dresden.d…00/df_mbs_0080013_060.jpg


    Meine Frage: Wie und wann sind die (später zugemauerten) Öffnungen entstanden??? Es handelt sich ja wohl eindeutig um ehemalige Fenster. Aber was sollen Fenster in der Trennmauer zwischen 2 barocken Sälen? Die Mauer mit den betreffenden Elementen muss aus der Zeit Augusts des Starken stammen, denn erst in dieser Phase entstand der bauliche Anschluss an den Südflügel des Moritzbaus (man beachte dazu das ganz links befindliche „Fenster“, das allerdings durch eine später eingebaute Türöffnung nur noch zum Teil sichtbar ist). Die einzige Erklärung für mich wäre, dass im frühen 18. Jahrhundert zuerst die Erweiterung des Klengel-Baukörpers nach Norden realisiert wurde und dann erst später die Erweiterung nach Westen – so dass es eine kurze Phase gab, wo barocke Fensteröffnungen im Bereich der alten Klengel-Westmauer erklärbar wären. Das wird aber bei keinem der zitierten Fachautoren auch nur angedeutet, sondern die jeweilige Passage klingt formulierungsmäßig immer so, als ob die betreffenden Baumaßnahmen unter Augst dem Starken in einem Zuge erfolgten.
    Hier noch ein Grundriss aus der Zeit um 1830 (ist vielleicht hilfreich):
    http://www.deutschefotothek.de…bj/70300597/df_dk_0002649


    Zu der Mauer ist noch anzumerken, dass sie leider beim Wiederaufbau des Bärengartenflügels abgetragen wurde.


    L1: *Die Rückkehr des Dresdner Schlosses*; Dirk Syndram und Peter Ufer
    L2: *Das Dresdner Schloss in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts* (in: Das Dresdner Schloss – Monument sächsischer Geschichte und Kultur); Steffen Delang
    L3: *Die Residenz Augusts des Starken* (in: Das Dresdner Schloss – Monument sächsischer Geschichte und Kultur); Norbert Oelsner und Henning Prinz


    Ganz zum Schluss, damit es nicht untergeht, vielen Dank antonstädter für die tolle Fotoserie

  • Liebe Bautzenfan,


    vielen Dank für die wie immer äußerst interessanten Ausführungen. Leider scheint die Zeit des Frühbarocks bezüglich der Umbauten im südlichen Schlossbereich bislang eher dürftig dokumentiert.


    Die Video-Schnappschüsse waren mir so unbekannt und die finde ich sensationell. Meine Deutung wäre wie folgt: Die beiden komplett sichtbaren Hochrechteckfenster mit darüberliegenden Ovalfenstern scheinen, vergleicht man mit dem Kupferstich, ja recht eindeutig der Klengelschen Westwand zuzuordnen sein. Die rechten Türöffnungen könnten dann ursprünglich durchaus die dritte derartige Achse gebildet haben.


    Der Bereich zwischen dem einzeln stehenden Bau und dem alten Südflügel des Renaissancebaus war ja recht schmal und betrug, vergleicht man mit den vorhandenen Resten des Arkadenanschlusses, etwa eine Fensterachse.



    Ich finde Deine These sehr schlüssig, dass man hier recht schnell (möglicherweise noch vor Beginn des 18. Jahrhunderts) allein aus praktischen Gründen einen Anschluss an den Moritzbau hergestellt hat, der in der gleichen Formensprache erfolgte wie der Bestandsbau. Hierauf komme ich, da dies bezogen auf den aktuellen Wiederaufbau genau die Begründung dafür war, das Torhaus an der Schloßstraße wieder zu überbauen (zwecks direktem Anschluss der oberen Stockwerke des Süd- an den Ostflügel) und die ursprünglich vorgesehene Rekonstruktion des Rundtempelchens ad acta zu legen. Leider ist dies aber nicht zu verifizieren, da das dann vorhandene Rundbogenfenster durch die obere Türöffnung zerstört worden wäre.


    Eine andere Deutung meinerseits wäre die: Vergleicht man mit dem Kupferstich, so fällt dort beim zweiten Obergeschoss des Klengelbaus ein Überhang genau auf Höhe der Verdachung der Rechteckfenster auf. Man könnte das Ruinenbild auch so deuten, dass dieser Versatz als Teil des neuen Türsturzes fortgeführt wurde, dafür spräche die Gesteinsstruktur des Wandaufbaus: links im Anschluss an das Klengelsche aufgehende Mauerwerk (?) scheinen hier über dem alten Sturz deutlich gröbere Blöcke verbaut. Möglicherweise wurde die Türöffnung erst später verkleinert. Dafür könnte ein Vergleich mit der wesentlich höheren Öffnung im 2. OG sprechen.


    Da kann man nur mit Ungeduld auf den zweiten Band der Residenzschloß-Reihe warten. Möglichweise bekommt man dorf ja genau diese Fragen beantwortet. Ist der eigentlich schon absehbar?

  • Hallo BautzenFan,
    ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich Deine Frage richtig verstehe. Grundsätzlich ist ja die bei den Ruinenfotos sichtbare Wand mit den vermauerten rechteckigen Öffnungen im 1.OG und den vermauerten runden Fenstern im 2.OG eben genau die bei dem Kupferstich sichtbare Fassade von Klengel.
    Falls Deine Frage aber darauf abzielt, wann die Lücke zwischen dem Klengelschen Bau und dem alten Südflügel geschlossen wurde (ja, offenbar mit Fenstern, wie der Sturz über der Türöffnung verrät), kann ich Dir leider auch nicht sagen. Meinst Du das?

  • Arwed
    Die Sache wäre ganz eindeutig, wenn es diesen Fenstersturz ganz links nicht geben würde. Da der Klengelbau nicht direkt an die Südmauer des Moritzbaus anschloss (da gab es einen kleinen Zwischenraum), kann dieser Fenstersturz erst im Rahmen der Erweiterungsbauten unter August dem Starken entstanden sein. Das aber würde bedeuten, dass die Erweiterung der Baumasse nach Westen erst später erfolgte als die Erweiterung nach Norden. Denn wenn das zeitgleich erfolgt wäre, hätte man doch keine Fensterfront mit einem „vierten“ Fenster im Inneren des nunmehr erweiterten Traktes hergestellt. Die Vermutung, dass Bauphase 3 in 2 Schritten erfolgte (mit mindestens mehrjähriger Pause dazwischen), ist aber bei keinem der mir bekannten Fachquellen auch nur angedeutet.


    antonstädter
    Ich halte Deine Erklärung für sehr schlüssig. Auf die anderen beiden Bände des Schlosskompendiums müssen wir wohl noch eine ganze Weile warten. Oktavian hatte im APH mal ausgeführt, dass die wohl frühestens 2019 herauskommen werden (und Oktavian hat aufgrund seiner beruflichen Vernetzung ja sicher Insiderwissen). Erscheint mir, wenn ich darüber nachdenke, auch „logisch“. Bis 2019 werden noch etliche hochkarätige Maßnahmen abgeschlossen, die sicher in dem Werk Berücksichtigung finden sollen.

  • Ich ergänze mich gleich mal selbst mit einigen Bildchen vor und während des großen Schlossumbaus.


    Aus der SKD-Kollektion stammen die ersten beiden Bilder. Hier der Bärengartenflügel auf einem Kupferstich von Tschirschky (Hersteller), 1859. Man beachte die Einfriedung des Schlossgartens hinter dem alten Komödienhaus, damals Archivgebäude.




    Archivgebäude unmittelbar vor dem Abbruch 1888 (Kupferstich um 1900). Man erkennt dahinter die wüste, zusammengewürfelte Dachlandschaft um den Kleinen Schlosshof und den Südflügel vor dem Umbau, entstanden durch die planlosen sukkzessiven Erweiterungen unter Einbeziehung ehemaliger Bürgerhäuser.




    Fotos von E. A. Donadini, um 1892 (Deutsche Fotothek). Der Schlossumbau begann am West- und Bärengartenflügel. Wir sehen den bereits fertigen Bärengartenflügel, entstanden aus der Altsubstanz (siehe Fensteröffnungen) und den alten Südflügel im Abbruch.




    Hier erkennt man sehr schön die unterschiedlichen Etagenhöhen des wohl aus ehedem unabhängigen Häusern entstandenen Gebäudekomplexes und die zweistöckige Brücke über dem Taschenberg. Ebenso interessant die noch bestehende alte Einfriedung des Schlossgartens hinter dem bereits abgerissenen Archivgebäude, gut zu sehen auf dem ersten SKD-Kupferstich.




    Dieser zusammengewürfelte Bauzustand unmittelbar vor dem Umbau, der in den bisherigen Veröffentlichungen leider bislang viel zu kurz kam, interessiert mich neben den Umbauarbeiten nach dem Brand 1701 persönlich mit am meisten. Zwar sind der Schlosshof, der Stallhof und die "Schauseiten" zum Theaterplatz recht gut dokumentiert, vom Süd- und Ostflügel sind mir außer den Donadini-Fotos leider kaum aussagefähige Bilder bekannt.

  • Stadtrundgang am 4.8. - Theaterplatz und Zwinger

    Bei einem altstädtischen Rundgang am Freitag ist einiges Bildmaterial angefallen, was ich hier gern zum Besten geben möchte. Dabei handelt es sich i. d.R. um etwas "spezielle" Motive...


    Beginnen wir am Theaterplatz, wo hoch droben der Dante-übersetzende König Johann huldvoll über sein Sachsenvolke wacht.. Das Denkmal schuf Johannes Schilling 1889.





    Beiderseits des Haupteinganges der Semperoper sitzen Goethe und Schiller, von Ernst Rietschel für den 1869 abgefackelten Vorgängerbau geschaffen.





    He, she it, das "-s" muss mit... Offenbar benötigen die zuständigen Mitarbeiter der Oper noch einmal Nachhilfe in very basic English.




    Gedenkinschrift am Haupteingang.




    Ab in den Zwinger, Pomeranzen begutachten.




    Polnisch-sächsische Union: Durch das Kronentor leuchtet das Sachsenwappen am Schauspielhaus.




    Barockisierende Laterne, Fontäne, Pomeranzen und Mathematisch-Physikalischer Salon.




    Blick zum nach wie vor im Bau befindlichen Wallpavillon.




    Gemäldegalerie und Pavillon Français.




    Stadtpavillon und Bogengalerie, dahinter das Taschenbergpalais.




    Wallpavillon mit Bogengalerie und den flankierenden Eckpavillons.




    Stadt- bzw. Glockenspielpavillon, Nahaufnahme.




    Im Glockenspielpavillon: Dokumentierte Baugeschichte in sozialistischer Lesart.





    Ausblick aus dem Stadtpavillon mit Hausmannsturm.




    Zoologischer Pavillon vom Stadtpavillon gesehen.




    Cholerabrunnen aus dem Zwinger fotografiert.




    Gutschmid- oder Cholerabrunnen (Gottfried Semper, 1846), seit 1927 am Taschenbergpalais. Vorher zierte er den Postplatz, wo er bereits 1891 leicht versetzt wurde, da er dem Ausbau der Straßenbahnanlagen im Wege stand. Den ursprünglichen Standort ziert heute die "Käseglocke".




    Cholerabrunnen, Details.





    Ein mir bislang unbekanntes bauliches Detail in Form einer ordinären Columba livia dresdensia.




    Die Architektur erinnert mit ihren zahlreichen biblischen Motiven bewusst an eine hochgotische Kathedrale, sollte doch die gottgewollte erfolgte Verschonung der Stadt Dresden vor der Cholera zelebriert werden.


  • Stadtrundgang am 4.8. - Schloßplatz, Schloßstraße, Stallhof

    Schloßstraße, Blick zum Georgenbau.




    Replik der Pöppelmann-Statue von 1936 in der Schloßstraße.




    Schloßstraße, Blick aus der Durchfahrt des Georgenbaues.




    Inschrift an der katholischen Hofkirche aus Kriegstagen.




    Die Hofkirche ist ein wahrlich geschichtsträchtiger Ort.




    Der leider von den Baustelleneinrichtungen beeinträchtigte "Napoleonstein". Wie gedankenlos muss man eigentlich sein? Abgesehen davon, dass die neumodischen knallgelben Baustelleneinzäunungen eine optische Beleidigung sondersgleichen darstellen und die Umgebung über Gebühr entstellen.




    Denkmal für Friedrich August den Gerechten von Ernst Rietschel, auf dem Schloßplatz in Nachfolge des nach 1945 eingeschmolzenen König Albert seit 2008 aufgestellt. Das Monument wurde 1843 für den Zwingerhof geschaffen und fristete seit den 1920er Jahren ein eher unbeachtetes Dasein neben dem Japanischen Palais.





    Der heilige Dominikus vom Balustradenkranz der Hofkirche steht nun geschützt im Stallhof.




    Die Original-Minerva des Portals vom Großen zum Kleinen Schlosshof, ebenfalls im Stallhof.




    MORS CERTA - HORA INCERTA.




    Stadtseitige Zwingermauer des originalen Stadtmauerverlaufes im Stallhof, dahinter das Kanzleihaus. Auf den Fundamenten der äußeren Mauer wurde nach der Erweiterung des Stadtgebiets um den Neumarktbereich der Lange Gang errichtet.


  • Stadtrundgang am 4.8. - Brühlsche Terrasse und Albertinum

    Terrassentreppe - die Vier Tageszeiten von Johannes Schilling (1862-68). Die Originale wurden 1908 durch Bronzeabgüsse ersetzt und befinden sich heute am Schloßteichpark in Chemnitz.


    Der Morgen.




    Der Mittag.




    Der Abend.




    Die Nacht.




    Denkmal für Ernst Rietschel (1856, Johannes Schilling). Es befindet sich am Standort des Brühlschen Gartenpavillons, der 1828 bis 1833 von der Technischen Bildungsanstalt genutzt wurde und danach als Atelier Rietschels diente.




    Gedenktafel für den Pavillon, leider räumlich arg versetzt gegenüber der Treppe zur Münzgasse angebracht.




    Der "Malerblick" mit Münzgasse und Frauenkirche.




    Blick in den kleinen Kanonenhof.




    Dresdner Elbpanorama von der Bastion am Ziegeltor aus.




    Einblicke in das Albertinum. Gläsernes Depot der Skulpturensammlung.




    Der überdachte Hof des Albertinums. An sich ein in meinen Augen sehr gelungenes Raumgebilde. Die schreienden Neonschriftzüge nehmen dem Raum aber leider sehr viel seiner Noblesse - es hätte sie wirklich nicht gebraucht.





    Georg-Treu-Platz, Blick nach An der Frauenkirche.


  • Vielen Dank Antonstädter für die sehr interessanten Fotos. Zu diesem Bild hier macht sich eine kleine Ergänzung erforderlich:



    Von Antonstädter wie folgt betitelt: Die Original-Minerva des Portals vom Großen zum Kleinen Schlosshof im Stallhof.


    Ich lasse mich gern korrigieren, aber meines Wissens handelt es sich dabei nicht um die Originalplastik. Im Rahmen des großen Schlossumbaus wurden die beiden Sandsteinfiguren am Starcke-Portal (Herkules und Minerva) durch Kopien ersetzt (dies um 1900). Die originale Plastik des Herkules aus dem 17. Jhd. erhielt einen Ehrenplatz im Hof der Kunstakademie, wo sie den Krieg überdauerte und bis Ende der 1990er Jahre stand.
    Hier eine Aufnahme von 1987:
    http://fotothek.slub-dresden.d…df_pos-2013-g_0000030.jpg


    Die Originalplastik der Minerva existiert ebenfalls noch. Sie wurde im Jägerhof aufgestellt (ob sofort nach ihrem Abbau um 1900 oder erst in der DDR-Ära ist mir leider nicht bekannt). In der Aufnahme von Antonstädter (Skulptur der Minerva im Stallhof) ist die 1. Kopie zu sehen (um 1900 gefertigt). In dem nachfolgend verlinkten Foto sieht man das Starcke-Portal im Zustand von 1957.
    http://fotothek.slub-dresden.d…_hauptkatalog_0134829.jpg


    Ich finde es bemerkenswert, dass man die beiden Plastiken (also die beiden ersten Kopien) relativ zeitig geborgen hat. Leider ist mir kein Foto bekannt, das das kriegsbeschädigte Portal MIT den beiden Skulpturen zeigt (die gibt es aber sicher).


    Zum betreffenden Sachverhalt noch ein Auszug aus einem Artikel der Sächsischen Zeitung vom 28. April 1999:


    Die Originalplastik [Anm.: gemeint ist die des Herkules] fand im Hof der Hochschule für Bildende Künste in einer Nische einen neuen Standort. Dort wurde eigens für sie ein kleiner Teich angelegt, damit sie gebührend zur Wirkung kam. Salze und Regen drangen ungehindert in Herkules ein. Dessen steinernes Gesicht wurde bis zur Unkenntlichkeit ausgelöscht, der prächtige Bart zerfiel. 1995 machte das Staatshochbauamt I auf den desolaten Zustand der Plastik aufmerksam. Die Standfläche trug nicht mehr fest, die Figur war nach hinten an die Wand gekippt. Es verwies darauf, daß ein Totalverlust der Figur drohe, verbleibe sie am ungeschützten Ort. Schließlich kam man im Juni 1998 überein, Herkules vor weiterem Verfall zu schützen. Die Hochschule sollte für die Originalfigur die erste Kopie, die freilich erst noch konserviert und ergänzt werden muß, erhalten. Die Experten sind sich einig. Der originale Herkules darf nicht wieder auf das Starcke-Portaltor zurückkehren. Dafür ist die Figur zu wertvoll. Es wird überlegt, ob sie nicht neben der Kopie der Minerva - das Original befindet sich im Jägerhof - im Durchgang des Georgentores am Stallhof eine angemessene Bleibe finden könnte.



    Und noch eine Bildergänzung zu den Plastiken am Treppenaufgang der Brühlschen Terrasse. Antonstädter hatte ja erwähnt, dass sich die originalen aus Sandstein gefertigten Exemplare heute in einem Park in Chemnitz befinden. Hier ein relativ aktuelles Foto:
    https://upload.wikimedia.org/w…._Sachsen._IMG_4373WI.jpg

  • Ich weiß: Es ist Krümmerlkackerei. Aber in der Weltkulturerbestadt Weimar hätte ich damit bei Kunsthistorikerinnen und Restauratoren keine Gnade zu erwarten.


    Der Diskussionsgegenstand ist eine Skulptur.

  • ^ Was will uns der Mitdiskutant eigentlich mitteilen?


    ^^Danke, Bautzenfan, für die Ergänzung zur Minerva!


    In Chemnitz diskutiert man zur Zeit, die Vier Tageszeiten einem würdigen Standort im Zentrum zuzuführen, im Gespräch ist der Theaterplatz. Geht man von dem Bild und dem Zustand des Umfelds aus, dann ist der jetzige Ort mehr als unglücklich. Vandalismus und mangelnde Pflege tun ihr Übriges.


    Man kann nur hoffen, dass in Bezug auf die äußerst wertvollen Figuren schnellstens etwas getan wird. Es handelt sich schließlich nicht um irgendwelche Lenin- oder Pionierstatuen aus sozialistischer Massenproduktion...

  • Mangelhafte Pflege würde ich in Chemnitz nicht so sehr als Problem ansehen. Man ist sich dem Wert der Objekte schon bewusst, sie werden im Winter auch immer artig von einer Behausung geschützt. Das Problem ist ganz klar Vandalismus.

  • Residenzschloss: Altan im Grossen Hof


    Bauleute führen Arbeiten am Laubenvorbau des Altans aus - so um die Reliefs sowie Nachschleifen der Säulen mit Schleifgerät.
    Der Zweck des jetzigen Baugerüsts düfte damit zusammenhängen und weniger mit baldigen Putzarbeiten an den Innenseiten. Für letzteres braucht man hier nicht zwingend ein grosses Aussengerüst.
    Die Abfolge (zuerst Laubenvorbau, erst dann Verputzung) erscheint logisch, da man weder die dann frischen Putzflächen noch gar neuerliche Wandbemalungen einstauben bzw durch Unachtsamkeit beschädigen möchte.
    Foto vom Freitag, 4.8.17.

  • ^ Was will uns der Mitdiskutant eigentlich mitteilen?


    Der Mitdiskutant weist darauf hin, dass es einen - minimalen - Bedeutungsunterschied zwischen den Begriffen "Plastik" und "Skulptur" gibt, wie Wikipedia weiß: "Die ursprünglich differenzierte Bedeutung – eine Plastik entsteht durch Auftragen von Material und Modellieren, eine Skulptur dagegen durch Hauen und Schnitzen – ist heute nur noch selten im Sprachgebrauch anzutreffen." (Wikipedia).

  • Ich bin doch sehr verwundert, dass die Hammermeldung zum Schloss hier noch keine Erwähnung gefunden hat. DAS RESIDENZSCLOSS SOLL 2021 FERTIG SEIN. Und das bedeutet (in logischer „Spekulation“), dass in Kürze weitere Innenräume begonnen werden müssen – sonst ist das nicht zu schaffen. Im Rahmen eines Festaktes zur feierlichen Fertigstellung des Renaissanceflügels soll gemäß DNN die Aussage von Tillich gefallen sein, „dass größere Projekte wie die Restaurierung des Ballsaals schon 2019 abgeschlossen werden können“. Das kann sich nur auf den Großen Ballsaales beziehen, denn die Fertigstellung des „kleinen Bruders (Kleiner Ballsaal) ist ja für Ende 2017/Anfang 2018 angekündigt. Tillich äußert so etwas nicht, wenn das nicht quasi feststeht (nicht öffentlich, nicht in diesem hochkarätigen Rahmen).


    Es steht offensichtlich fest – gestern wurde vom sächsischen Finanzministerium folgende Pressemitteilung veröffentlicht:



    Zugegeben, der von Tillich im April 2017 verlautbarte Fertigstellungstermin 2019 taucht in dieser Pressemitteilung nicht auf. Aber man kann doch herauslesen, dass die Ausbauarbeiten in den beiden großen Sälen im Nordflügel (Propositionssaal, Großer Ballsaal) noch in diesem Jahr beginnen werden (wörtlich heißt es ja: „stellt der Bund in diesem Jahr sechs Millionen Euro zur Verfügung“).



    Noch ein paar Anmerkungen zu den gestrigen Beobachtungsmitteilungen von Elli, was die aktuellen Aktivitäten am Altan betrifft.


    Bauleute führen Arbeiten am Laubenvorbau des Altans aus - so um die Reliefs sowie Nachschleifen der Säulen mit Schleifgerät.


    Hochinteressant (vielen Dank an den Autor) – das führt mich zu einer Fragestellung, die mich schon ziemlich lange beschäftigt, und zwar bezüglicher etlicher noch ausstehender Details der Gestaltung der Hoffassaden.
    „Nachschleifen der Säulen mit Schleifgerät“??? Das ist doch wohl kaum eine „Nachbesserungsleistung“ aus dem ursprünglichen Steinmetzauftrag (die Teile stehen doch schon einige Jahre). Ich kann mir das eigentlich nur so erklären (wer weiß hier was?), dass die Säulen für die anschließende Bemalung vorbereitet werden („Glättung“ der Oberflächen). Dazu muss man sich das Modell für die Hoffassaden in Erinnerung rufen. Hier ein Bild in sehr guter Auflösung (die Ansicht kann drastisch vergrößert werden, nach dem Öffnen einfach nochmal draufklicken):
    Klick


    Ich habe nie in Erfahrung bringen können, ob das hier Dargestellte wirklich in allen Details auch so kommt (deshalb weiter oben die Formulierung: „Fragestellung, die mich schon lange beschäftigt“). Möglicherweise diente das Modell ja für die Entscheidungsfindung und wird nicht in allen Einzelheiten 1:1 umgesetzt. Es geht explizit um folgende Aspekte:
    - Aufstellung der Giebelfiguren (bislang nur am Westgiebel)
    - Vergoldung der Giebelfiguren (die am Westgiebel haben bislang einen ockerfarbenen Anstrich)
    - Bemalung der Sandsteinelemente des Altans, wobei die Säulen „marmoriert“ gestaltet werden
    - Bemalung und Teilvergoldung im Bereich des Schlosskapellenportals
    - Bemalung im Bereich des Turmschaftes


    Ich will freilich nicht verhehlen, dass mir die Belassung der Sandsteinoptik am Altan und im Bereich des Schlosskapellenportals mehr zusagt.