Arabellahaus: Abriss und Neubau [in Planung]

  • Arabellahaus: Abriss und Neubau [in Planung]

    Diese Meldung der TZ halte ich jetzt zunächst einmal für einen echten Biergartenratsch.


    Laut der TZ droht dem Arabellhaus der Abriss. Allerdings stehen da noch viele Fragezeichen. Ist es ein Baudenkmal? Wann wird es abgerissen? 2026 oder noch viel später? Und was kommt dann?


    So wie die Stadt aktuell mit der Geschwindigkeit von neuen Projekten umgeht (Werksviertel fertig bis 2028, Bayernkaserne fertig bis 2028) weiß ich nicht, ob wir das alle noch erleben werden :)


    https://www.tz.de/muenchen/sta…droht-abriss-9366364.html

  • Ohne mich jetzt weiter mit dem TZ-Beitrag und dem Thema befasst zu haben, kann ich nur schon mal anmerken, dass ich einen Abriss außerordentlich bedauernswert fände. Für mich ist das Arabellahaus ein Icon der Münchner Architektur. Nur wenige Gebäude in unserer schönen Stadt verkörpern derart konsequent den Aufbruch zur Metropole in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre. Die Fassadengestaltung der riesigen Hochhausscheibe fasziniert mich immer wieder auch ästhetisch. Es ist eben kein klassischer Internationalismus, sondern diese typisch Münchner etwas kitschig-psychodelische, Flower-Power-mäßige Variante der späten Moderne - mit ähnlicher Verspieltheit hat man später dann auch z.B. den Olympiapark gestaltet. Und unten im Keller des Arabellahauses befinden sich ja immer noch die Reste der Musicland Studios :D

  • Ich sehe das genauso. Vor allem heißt ein Abriss ja nicht gleichzeitig, daß etwas Gleichwertiges dort hinkommt.


    Erinnere nur an den Abriss des 55m HH der Versorgungskammer. Was wurde gebaut? Das Arabeska :(.


    Und wie ich einem Vorschlag des BA vernommen habe, solle dies auch die zukünftige Ausrichtung des Arabellaparks sein.


    Moderne, flache Bürogebäude ala Arabeska.


    Der green Tower mit 52m ist da schon eine Ausnahme und hätte ja normalerweise auch gute 20-30m mehr vertragen, um nicht als grüner Stumpen dazustehn.


    Jedes "Giasinga Kloheisl" steht in München unter Denkmalschutz.


    Aber die Münchner Ikone der 70er nicht? Absolut sinnloser Vorschlag, meiner Meinung nach!

  • Naja, jedenfalls bin ich in den späten 70er Jahren mit meinen Eltern daran vorbeigefahren und habe es immer bestaunt. Wie auch das BMW HH, Olympiastadion und später das Hypo HH.


    Damals war München DIE Weltstadt für mich. FFM ein Provinzkaff mit ein paar Banktürmchen.


    Doch leider ist seit der H-J Vogel Ära München eher rückwärts gegangen. Andere Städte vorwärts.


    Und jetzt denkt man darüber nach, auch das noch abzureißen? Kommt dann als nächstes das BMW HH?


    Oh mei...

  • Beeindruckend ist es aufgrund der Dimensionen zweifellos. Ob es auch schön ist? Ich finde es im Vergleich zum daneben stehenden HVB Tower äußerst plump und uninspiriert. Aber es gehört zum Arabellapark wie der Senf zur Weißwurst. Eine Denkmaleintragung würde ich also nachvollziehen können.


    Zitat Munich_2030:
    Und wie ich einem Vorschlag des BA vernommen habe, solle dies auch die zukünftige Ausrichtung des Arabellaparks sein.


    Das schätze ich etwas anders ein. Herr Brannekämper fordert einen Masterplan für den Arabellapark, was auch grundsätzlich sinnvoll ist. Natürlich können wir uns vorstellen, in welche Richtung ein Herr B. gerne möchte ;). Da aber nicht die CSU Fraktion des BAs einen solchen Masterplan aufstellen kann, sondern nur der Stadtrat, ist nicht davon auszugehen, dass angesichts der mittlerweile sogar von Teilen der Rathaus-CSU erkannten Flächenknappheit, keine deutliche Höhenentwicklung angestrebt wird.


    Stellen wir uns mal einen Abriss vor: Das Grundstück ist etwas mehr als zur Hälfte mit dem Hochhaus zugebaut (nach Westen ist Platz). Viele Möglichkeiten bleiben da nicht, wenn davon auszugehen ist, dass die Schörghuber Gruppe - u.a. als Gründer des Arabellaparks -eher kein Interesse daran hat, weniger Qm als zuvor vermieten zu können, sondern im Gegenteil etwas mehr. So wird man um Hochhäuser nicht herumkommen. Ich denke, selbst für den härtesten Hochhausgegner ist es einleuchtend, dass eine dauerhafte optische Trennung von HVB, Westin und BayWa nicht stadtbildverträglich ist (Ensembleschutz wird immer gerne angeführt).


    Ich fände es zwar auch Schade, wenn der Haremsschleier nach gut 55 Jahren dem Erdboden gleich gemacht wird aber was für eine gewaltige Chance würde sich da gleichzeitig eröffnen!?


    Hier ist DER Standort für 100m+ Hochhäuser in München. Die Skyline drum herum ist schon da, es braucht nur noch die Vollendung durch drei, vier schlanke Türme zwischen 70m und 170m.


    Angesichts dessen ist es gut, dass der Eigentümer vor 2026 nicht vor hat, das Gebäude anzutasten. Denn bis dahin ist noch etwas Zeit - für einen weiteren OB und eine neue Generation Stadträte, aber auch für die Bürger - das Thema 100m Grenze und progressiven Hochhausbau zu diskutieren und mit Mut anzugehen. Ja, die Ankündigung des potentiellen Abrisses könnte DER ideale Ausgangspunkt für eine breite Debatte in der Öffentlichkeit sein.


    Was für eine Chance!

  • ^
    So hatte ich zuerst auch gedacht. Aber dann hab ich mich an den SZ Artikel erinnert, den ich hier auch schonmal irgendwo gepostet habe.


    Und da stand eben, daß der Arabellapark, diese morderne, flachere Architektur für die Zukunft anstrebt.


    Ob diese Aussage jetzt vom BA kam oder von der Stadt weiß ich nicht mehr?


    Kann den Artikel leider auch nicht mehr finden.


    Aus unserer Sicht könnte es eine gute Chance sein.


    Aber von den guten Chancen hab ich seit dem 88 North Flachbau (wo mind. 2-3 Tower hingepaßt hätten) und allem anderen in der Umgebung des Uptwon genug.


    Die Stadt versucht (auf mir nicht bekannte Weise) eine Clusterbildung tedenziell eher zu vermeiden anstatt zu fördern.


    Deshalb schwant mir absolut nichts Gutes, nach dem Abriss des Arabellahauses.


    Außerdem kann bis 2026 noch sehr viel passieren und es ist dann wegen Denkmalschutz sowieso gar kein Thema mehr.


    Den Arabellapark hätte man schon vor 15-20 Jahren als HH bzw. Clustergebiet ausweisen können, um dann dementsprechend dort zu bauen.


    Aber wie schon erwähnt wird das ja gar nicht angestrebt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Munich_2030 ()


  • Ich fände es zwar auch Schade, wenn der Haremsschleier nach gut 55 Jahren dem Erdboden gleich gemacht wird aber was für eine gewaltige Chance würde sich da gleichzeitig eröffnen!?


    Hier ist DER Standort für 100m+ Hochhäuser in München.


    Da gebe ich Munich_2030 recht, genau diese Chance der Erweiterung/Ergänzung des Ensembles gibt es doch bereits seit Jahren direkt um den Bestand herum. Dafür braucht man die letzten vier noch existierenden Hochhäuser aus der Arabellapark-Entstehungszeit (Sternhaus, Westin Grand Hotel, HVB und eben das Arabellahaus) nicht abzureißen, sondern könnte auf den Abstandsflächen dazwischen mit Punkthochhäusern verdichten, bzw. die vielen Büroflachbauten an der Arabellastraße durch höhere Bebauung ersetzen. Der größte Fehlschlag diesbezüglich war zweifellos das Arabeska-Projekt :nono:



    Außerdem kann bis 2026 noch sehr viel passieren und es ist dann wegen Denkmalschutz sowieso gar kein Thema mehr.


    Ich denke doch eher, dass der Denkmalschutz sich mit den Jahren der Bedeutung der 1960er/1970er Jahre Architektur für München noch stärker bewusst wird. Einfach auch, weil bis dahin vermutlich noch mehr Bauten aus dieser Zeit abgerissen oder durch "Revitalisierungen" unkenntlich gemacht sein werden.

  • Südlich der Münchner Bank ( leerstehende Siemens Blöcke )
    als Standort für Wolkenkratzer als Beispiel.
    Zusätzlich zwischen Westin Hotel und TG Einfahrt Hypohaus ?

  • Schachbrett:


    Klar wäre da eine gute Chance, wenn die lerrstehenden Siemens Blöcke abgerissen werden.


    Aber man darf jetzt auch nicht plötzlich erwarten, daß München von dem sogenannten "Münchner Mix" abweicht. Das heißt, einzelne Hochpunkte (unter 100m) an den Stadtgrenzen zu bauen.


    Habe hier ja auch vor mehr als 1 Jahr mal das Antwortschreiben von Frau Strasse (im Auftrag von Frau Merk) gepostet.


    Damals hatte ich nach der Möglichkeit eines Hochhausrahmenplans für München, nach dem Vorbild von FFM, angefragt.


    Die Antwort (nach ca. 4 Monaten!) war: Diesen wird es weder zwischen den BVT und SZ noch an anderer Stelle geben. Wir werden auch in den nächsten Jahren den "Münchner Mix" weiterverfolgen.


    Damit ist eigentlich alles gesagt.

  • ^^
    "Münchner Mix" was für ein bescheuertes Schlagwort, wenn man sich die aktuelle Situation am Wohnungsmarkt, den Gewerbeflächen und der Infrastruktur vor Augen hält. Synonym für das komplette Versagen von Politik, Stadtplanung und Verwaltung schlussendlich bis zur Architektur von einzelnen Projekten. Ehrlich und selbstkritisch wäre der Begriff "Münchner Chaos"! Mix? Vielmehr Ironie zur Realität wenn man sich den schlechten Einheitsbrei der baulichen Masse Münchens seit 40 Jahren vor Augen hält? München ist wohl das krasse Gegenteil von Mix. Keine Stadt mit einer vergleichbaren wirtschaftlichen Kraft hat wohl ein derart monotones Aussehen? Mix? Da fallen mir im europäischen Raum Städte wie Wien, Mailand oder Frankfurt ein. Amsterdam, London oder Barcelona! Aber München? WTF! :D

  • Bitte um Entschuldigung wegen meinen Vorschlägen.
    Reiter hatte in einigen Interviews gemeint, „ dass es doch in Singapur auch ginge, nach dem es hier immer heißt es geht nicht“.
    Merk: Ich könnte mir durchaus ansprechende Wolkenkratzer außerhalb der Innenstadt unter 200m gut vorstellen.
    Bei solchen Aussagen kommen bei mir halt Gedanken.
    Blöd, wenn man Vorstellungsvermögen hat, gell ?

  • @ Schachbrett: Ich hatte diese Vorstellungen auch noch vor ein paar Jahren, als einige neue Projekte angekündigt waren.


    Seit dem Antwortschreiben von Frau Strasse (Merk) habe ich keinerlei Erwartungen mehr.


    Zu Herrn Reiter. Wieviele Projekte hat er denn mit 100m+ bisher in die Wege geleitet, seit seiner Amtszeit?


    Dieser Wahlpropaganda Artikel ist jetzt über 5 Jahre her und einfach nur zum Schmunzeln:


    https://www.tz.de/muenchen/sta…ieter-reiter-2450126.html

  • munich 2030,
    Aus dem Auszug geht für mich hervor, dass man zB den Arabellapark weiter
    entwickeln kann typische Bauform dort: Große Hochhäuser.


    Wo ist das Problem jetzt ?

  • Wieviele Projekte hat er denn mit 100m+ bisher in die Wege geleitet, seit seiner Amtszeit?


    Wieviel Eigenbedarf hat denn die Stadt für Hochhäuser? Erstmal muss es einen Bauträger mit Interesse geben.


    Vielleicht hat ja in diesem Fall die Schörghuber Gruppe Interesse.

  • Bei dieser Büroleerstandsquote frägst Du nach Bedarf? Da man nicht unendlich in die Breite bauen kann, müßte es theoretisch genug Investoren geben, die Büro HH bauen wollen.


    Nur machen sie das vielleicht lieber in einer Stadt, in der es nicht so beschwerlich ist, wie in München.


    Und das liegt eben an Frau Merk, Herrn Reiter, etc. die sich anscheinend im Kopf immer noch an die 100m Marke von 2004 halten.


    Aber egal, drehn uns hier im Kreis. Wir werden ja dann sehen, was für tolle Projekte am Arabellapark entstehen.

  • Das Westin Grand Hotel sollte man abreißen und durch 3-4 Hochhäuser erstzen. Das Hotel benutzt trotz Hochhaus ein sehr großes Gelände.


    Das Arabellahaus ist für mich auch eine Münchner Ikone. Ein Abriss wäre sehr sehr schade.

  • ^


    Sehe ich genauso. Um das Westin Grand wäre es wirklich nicht Schade.


    Aber das Arabellahaus gehört einfach zu 100% zu München.


    Man hat ja das Siemens HH in Sendling auch nicht abgerissen, sondern den höchsten, südlichen Wohntower in Deutschland daraus gestaltet (bzw. ist dabei).

  • iconic:


    Du hast mich missverstanden.
    Es geht nicht darum, auf einen Abriss zu hoffen, nur um nachher wieder Hochhäuser bauen zu können. Nein, es geht um die zwingend erforderliche Neubebauung, sofern die Schörghuber Gruppe zu dem Schluss kommt, das Haus abreißen zu wollen. Das Grundstück wird ja wohl kaum unbebaut bleiben. Das Haus kennt jeder Münchner, entsprechend groß könnte der Bedarf für eine neue stadtweite Hochhausdiskussion sein. Ganz ehrlich: Der Abriss vom Arabeska-Vorgänger hat doch keinen wirklich vom Sofa gezogen. Das Arabellahaus spielt da in einer ganz anderen Liga.