Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • zumal der Anteil an der Erwerbstätigen in der Bevölkerung demografisch bedingt sowieso immer geringer wird. Angeblich wächst München nur noch durch Zuzug aus dem Ausland. Das Binnensaldo ist schon negativ.


    Mal das Monatszahlen-Monitoring beobachten....

  • Jede Person hat ihre eigenen Vorstellungen vom Leben. Zumal das berufliche Einkommen nur ein Teil der Vermögensbildung darstellt (Aktien, sonstige Kapitalerträge?).


    Das sehe ich auch so. Der Kauf einer Immobilie ist eine persönliche Entscheidung mit Vor- und Nachteilen. Wer es zu Wohlstand bringen möchte, braucht dazu keine Immobilien, es gibt da viele andere Möglichkeiten. Das Grundrezept bleibt aber immer gleich:
    1. Nimm mehr Geld ein als du ausgibst
    2. Investiere dein Kapital so dass es dauerhaft Rendite einbringt


    Im Sinne des Wohlstands macht es keinen Unterschied ob ich a) mit einer selbstgenutzten 900.000 Euro Immobilie und 100.000 Euro auf dem Konto in Rente gehe ODER b) bei Rentenbeginn 1 Mio. Euro in verschiedenen renditenträchtigen Anlageformen halte aber zur Miete wohne.


    Die Leasingbelastung käme in etwa auf den selben Betrag. Nicht mit eingerechnet ist allerdings der ggf. vorhandene Arbeitgeberbeitrag zur steuerlichen Mehrbelastung, eine potentielle Eigenbeteiligung und den in diesen Gehaltsklassen vielfach vorhandenen Tankkarten, die es bei Leasing natürlich nicht mit dazu gibt.
    Sich ein 65.000 Euro Auto per Barkauf in die Garage zustellen, ist hier offensichtlich deutlich teurer (Anschaffung und Wertverlust, Wartung, Unfälle, Versicherung, Benzin).


    Ein Firmenwagen ist im Vergleich zum regelmäßigen Kauf bzw. Leasing eines Neuwagens natürlich ein riesiger Vorteil. Aber welche Privatperson kauft sich schon ständig ein neues Auto? In der Realität haben viele Stadtbewohner überhaupt kein Auto (spart dann auch die Garage usw.) bzw. besitzen ein erheblich günstigeres Gebrauchtfahrzeug das oft über viele Jahre gefahren wird.

  • ^


    Jai-C:
    Bei dem Autobeispiel bin ich von der einschlägigen 120.000 Euro Verdienstgruppe ausgegangen, die sich meiner persönlichen Erfahrung nach, schon häufiger ein neues Auto rauslassen, z.B. einen Zweitwagen oder wenn sie Freiberufler sind ;).


    maciver:


    zumal der Anteil an der Erwerbstätigen in der Bevölkerung demografisch bedingt sowieso immer geringer wird.


    Ne, genau das Gegenteil ist der Fall :D. Der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung nimmt in Deutschland immer mehr zu, die Absolutzahl der Erwerbstätigen nimmt seit Jahren zu und erreichte 2017 sogar den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Immer mehr Frauen und Ältere arbeiten.
    https://www.destatis.de/DE/Pub…df?__blob=publicationFile (S. 330)


    Was richtig ist:
    Es wird prognostiziert, dass die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland mittel- und langfristig zurückgeht. Die Überalterung unserer Gesellschaft wird sich da schon bemerkbar machen, richtig, gleichzeitig sind Zuwanderungswellen aber nicht prognostizierbar. Nicht umsonst liegen die Prognosen der Erwerbstätigkeit seit Jahren falsch. Schon 2010 wurde verkündet, bis 2015 ginge die Quote drastisch nach unten und passiert ist nicht weniger als das Gegenteil. Derzeit heißt es, ab 2020 hätte die aktuellste Zuwanderungswelle keine positiven Auswirkungen mehr auf den Arbeitsmarkt und bis 2030 ergäbe sich dann ein Negativsaldo von gut 700.000 Arbeitskräften ggü. 2014. Wir werden sehen was passiert.
    Davon unberührt bleibt natürlich die gravierende Fachkräftelücke bzw. schon der -mangel in boomenden Großräumen insbesondere im Bereich der MINT-Fächer, aber auch flächendeckend können bereits heute tausende Stellen im Pflege- und Sozialbereich nicht mehr besetzt werden.


    Quelle: Vgl. Vogler-Ludwig, K.; Düll, N.; Kriechel, B.: Arbeitsmarkt 2030 - Wirtschaft und Arbeitsmarkt im digitalen Zeitalter, Bielefeld, 2016, S. 51.

  • Bei dem Autobeispiel bin ich von der einschlägigen 120.000 Euro Verdienstgruppe ausgegangen, die sich meiner persönlichen Erfahrung nach, schon häufiger ein neues Auto rauslassen, z.B. einen Zweitwagen oder wenn sie Freiberufler sind ;).


    Dem schließe ich mich grundsätzlich an, mir ging es aber um etwas anderes. Die ursprüngliche Aussage war, dass Menschen mit hohen Gehältern in der Lage sind sehr viel mehr für Immobilien aufzubringen. Das sehe ich nur eingeschränkt so, da viele Gehaltsbestandteile (wie z.B. der Firmenwagen, variable Boni, Aktienoptionen, betriebliche Altersvorsorge etc.) nicht für monatliche Raten zur Verfügung stehen.
    Mir selbst steht z.B. als Teil meines Gehalts monatlich ein Betrag X für einen Firmenwagen zur Verfügung, obwohl ich eigentlich kein Auto brauche. Wenn ich aber keinen Firmenwagen nehme, verfällt dieser Betrag... also nehme ich eben den Firmenwagen.


    Derzeit heißt es, ab 2020 hätte die aktuellste Zuwanderungswelle keine positiven Auswirkungen mehr auf den Arbeitsmarkt und bis 2030 ergäbe sich dann ein Negativsaldo von gut 700.000 Arbeitskräften ggü. 2014. Wir werden sehen was passiert.


    Unsere schlauen Forscher machen doch meist nichts anderes als IST-Werte mit vereinfachten Annahmen in die Zukunft zu projizieren. Kaum ändert sich die eine oder andere Größe, schon kehrt sich das Bild ins Gegenteil um.


    Was man bei all dem auch nicht vergessen darf ist die Dynamik des Arbeitsmarktes und die Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa. Ergänzt wird das zukünftig womöglich noch mit einer gezielten Einwanderungspolitik (sofern die Große Koalition zustande kommt und das umsetzt). Solange es um uns herum also hohe Arbeitslosigkeit gibt und schlechtere Rahmenbedingungen, wird es einen Zustrom von Arbeitskräften geben - je höher der Mangel an Fachkräften ist umso stärker.

  • Wenn ich aber keinen Firmenwagen nehme, verfällt dieser Betrag...


    Interessant. Die Personalabteilung könnte dir auch einfach ein kostenloses oder begünstigtes ÖPNV Jahresticket anbieten, wenn kein Dienstwagen gewünscht ist, schließlich geht es bei allem um die Mobilität / Bindung des Mitarbeiters und nicht darum (außer bei Automobilherstellern auch um den Absatz), möglichst viele Autos an den Mann zu bringen. Aber ich weiß, die Mehrheit der Unternehmen ist da noch längst nicht soweit. Dabei sollte der Einfluss, den die Unternehmen damit zur Lösung der Mobilitätsprobleme beitragen würden, schon auf hoher Ebene diskutiert werden. BMW bietet für die Mitarbeiter in Dingolfing bspw. ein sehr günstiges Busnetz, welches bis nach Tschechien reicht und so gut wie ganz Niederbayern abdeckt, an. Mit dem Auto kommt da kaum ein Werker. In meinem Bekanntenkreis gibt es einige, die haben ihren Arbeitsort mitten in München, der Wohnort bestens mit dem ÖPNV erschlossen und fahren dennoch jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit. Da muss sich was ändern.


    Solange es um uns herum also hohe Arbeitslosigkeit gibt und schlechtere Rahmenbedingungen, wird es einen Zustrom von Arbeitskräften geben - je höher der Mangel an Fachkräften ist umso stärker.


    Ganz genau. Obige Quelle zur Arbeitsmarktprognose dient übrigens der Bundesregierung zur Anpassung ihrer Arbeitsmarktpolitik. Ich bin gespannt, wie sich die Verschiebungen innerhalb von Deutschland noch dramatisieren. Am Anfang der Seite hatte ich es schon geschrieben, die Metropolregion zieht von immer weiter her, Arbeitskräfte an, fast könnte der Eindruck entstehen, die Zahl der Stellenausschreibungen wächst exponentiell. Sollten die Wohnungspreise sinken, dann vermutlich nicht lange, da sinkende Preise sofort wieder mit erhöhter Nachfrage quittiert werden dürften, sollten die Menschen sich nicht damit abfinden wollen, weit draußen im Umland wohnen zu müssen.

    Fortsetzung der Firmenwagen bzw. Mobilitätsdiskussion hier http://www.deutsches-architekt…d.php?p=595220#post595220

  • Markt für Luxusimmobilien:

    Die Nachfrage nach Immobilien im gehobenen Sektor:


    Steigerung ggü. 2016 um:


    Berlin: +13%
    München: +10%
    Frankfurt: +9%
    Hamburg: +5%
    Köln: +2%


    Das Budget der Investoren lag im Jahr 2017 bei:


    München: 2,7 Millionen Euro pro Luxusimmobilie
    Hamburg: 2,5 Millionen Euro pro Luxusimmobilie
    Frankfurt; 2,4 Millionen Euro pro Luxusimmobilie
    Berlin: 2,2 Millionen Euro pro Luxusimmobilie
    Köln: 1,2 Millionen Euro pro Luxusimmobilie


    Erhebung:


    Suchanfragen auf LuxuryEstate.com vom 1.1.2016 bis zum 31.12.2017 für die größten deutschen Städte Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt a.M.


    http://www.deal-magazin.com/ne…Luxusimmobilien-gestiegen

  • Ist natürlich nur eine Anekdote, aber so erscheint mir das auch derzeit, dass die extremen Auswüchse nur noch schwer zu verkaufen sind. Für das Ex-Paulanerareal, Holzkontor und PGA werden massiv Werbungen bei Immoscout und in der SZ-Freitagsbeilage geschaltet, was wohl nicht nötig wäre, wenn sie wie warme Semmel weggehen würden. Vor allem die "Familienwohnungen" im Holzkontor und Paulanerareal für 1,3 mio und mehr gehen wohl doch nicht so ganz weg. Bin da wieder optimistischer als zukünftiger Wohnungsinteressierter.

  • Wenn ca. 20 000 Arbeitsplätze/ Jahr nur im Stadtgebiet hinzukommen (runtergerechnet), sinkt die Nachfrage nur, wenn ein Grossteil der Arbeit mit Robotern aufgenommen werden kann. Ausserdem schieben wir einen Nachfrageüberhang noch vor uns her. Die Fertigstellungszahlen von 1950-1965 haben wir noch nicht erreicht, usw.........

  • Vom Holzkontor sind laut Homepage noch 4 Wohnungen nicht verkauft, eine Wohnung ist reserviert und für 3 gibt es einen Notar Termin.

  • Tolle Aufarbeitung der Zahlen, Mia. Die 13 475 Genehmigungen sind natürlich schon mal sehr gut. Es bleibt zu hoffen, dass es so die nächsten Jahre weitergeht, dann werden die Fertigstellungen auch endlich nachhaltig anziehen.

  • http://www.sueddeutsche.de/mue…ht-verschwinden-1.3911191


    Der Moderator fragt doch tatsächlich auf der MIM in die Politikerrunde, was getan werden muss, um die Wohnungsnot zu lindern :lach:.


    Die Antworten der Politiker sind nicht besser. Langsam nerven diese immer gleichen Diskussionsrunden, die überall in Deutschland abgehalten werden. Als ob es nicht schon seit über 100 Jahren bekannt ist, was gegen die Wohnungsnot hilft und getan werden muss. Ich lese allerdings ständig nur Phrasen und schwammige Worthülsen. Dass das Umland eingebunden werden muss, erzählen die Politiker nun schon seit einer Ewigkeit, wo bleibt hier der Fortschritt? Dass höher gebaut werden muss, proklamieren alle Beteiligten seit eh und je. Wo wird diese Forderung sichtbar? Da wird eine wirksame Mietpreisbremse gefordert... lachhaft, das zu erwähnen, auf die konkrete Umsetzung kommt es an, darüber macht sich aber offensichtlich niemand Gedanken, sonst wäre der erste Versuch nicht kläglich gescheitert. Wo bleibt die Bodenrechtsreform? Warten bis zur nächsten Wirtschaftskrise?


    8.500 Wohnungen pro Jahr sind zwar eine nette Zahl, dennoch viel zu wenig, da auch das Umland nicht gerade großzügig mit dem Wohnungsbau umgeht. Der ausgeblutete Büromarkt kommt in solchen Diskussionen zugleich fast überhaupt nicht vor.


    Die Politiker sollen endlich aufhören nur zu schwätzen und anfangen ihre Hausaufgaben zu machen. Überall in Deutschland der gleiche Mist, das kann doch nicht wahr sein :angry:

  • Kaufpreisentwicklung bis 2030:

    Das Welt-Wirtschaftsinstitut ermittelte für 401 Städte und Kreise den Preisanstieg für Wohneigentum bis 2030 (Postbank-Wohnatlas 2018).


    München: + 1,5 % / Jahr
    Düsseldorf: + 1,02 % / Jahr
    Hamburg: + 0,96 % / Jahr


    Wertsteigerungen seien weiter zu erwarten, die Zeit der großen Preissprünge ist in den Metropolen laut Institut aber vorbei.


    http://deal-magazin.com/news/5…enpreise-steigen-bis-2030


    Postbank Atlas:


    https://www.postbank.de/postba…er_im_aufwaertstrend.html


    Preis / qm 2017 und Anstieg ggü. 2016:


    1. München: 6.789 Euro (+ 8,6 %)
    2. Frankfurt: 4.500 Euro (+ 11,1 %)
    3. Hamburg: 4.211 Euro (+ 6,6 %)
    4. Stuttgart: 3.843 Euro (+ 6,9 %)
    5. Berlin: 3.676 Euro (+ 11,4 %)


    Bundesdurchschnitt: + 5,5 %

  • 1,5% pro Jahr sind bis 2030 aber auch wieder 20% Steigerung


    Während der "Immobilienweise" Simons von 25-33% Rückgang auf 5 Jahres-Sicht ausgeht.


    Ich tendier ja eher zur weiteren, aber mäßigen Steigerung. Die uns allen bekannten Fakten geben einfach nichts anderes her...

  • Diese Prognosen sind doch alle nur Szenarien mit sehr vielen Annahmen dahinter. Im Prinzip ist die größte Unbekannte die Entwicklung des Leitzinses der EZB. Wenn der deutlich zulegt werden Immobilienfinanzierungen sehr teuer. Das hat dann wiederum massiv Einfluss auf Preisentwicklung.

  • Ich warte, dass es mit London und Sydney krachend bergab geht, dann investiere ich meinen letzten Groschen in ein Appartment dort. :)
    Wer so was glaubt?