Grand Central: Icoon (140 m), Hafenstraße 51 (93 m), DB Netz

  • Als Ergänzung noch ein Blick von Ost nach West. Wo vor 4 Wochen noch Gebäudeteile standen, ist jetzt freie Sicht. AWR räumt auf und geht in die Tiefe.


  • Wettbewerbsverfahren für die weitere Entwicklung des Areals

    Derzeit wird ein Wettbewerb ausgerichtet zur "Erarbeitung eines städtebaulichen und hochbaulichen Konzepts" für ein "gemischt genutztes Quartier" auf dem Areal. Auslober ist eine mit den Joint-Venture-Partnern Phoenix Real Estate Development und Groß & Partner verbundene Gesellschaft namens GC TÜ-GmbH. Das Wettbewerbsergebnis soll "Grundlage für die weitere Bauleitplanung und hochbauliche Realisierung" sein.


    Die Teilnehmer haben die Wettwerbsunterlagen bereits vor knapp zwei Wochen erhalten. Bis zum 25. Oktober 2018 sollen die Arbeiten abgegeben werden. Die Preisgerichtssitzung ist nach einer Mitteilung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen am 30. November 2018. Das sind die eingeladenen Architekturbüros:


    • Eike Becker, Berlin
    • Delugan Meissl Associated Architects, Wien
    • Ferdinand Heide Architekt, Frankfurt am Main
    • HPP Architekten GmbH, Frankfurt am Main
    • Mäcklerarchitekten GmbH, Frankfurt am Main
    • Mecanoo architecten, Delft
    • NKBAK, Frankfurt am Main
    • Santiago Calatrava Architects and Engineers, Zürich
    • SchmidtHammer Lassen architects, Kopenhagen
    • Snøhetta, Oslo
  • ^ In der Liste befinden sich ja ein paar Leckerbissen, von denen ich in Frankfurt sehr gerne ein großes Gebäude sehen würde. Das Areal in diesem Fall liegt zwar nicht besonders zentral, direkt am Hafentunnel und dem weitläufigen Gleisbett ist aber zumindest eine große Sichtbarkeit garantiert. Ein weißes Calatrava-Gerippehochhaus? Gerne! Ein Snøhetta-Gletscher oder eine Makro-Fassadenstruktur: Super!

  • Snøhetta brauche ich nicht unbedingt, aber Calatrava oder Delugan liefern eigentlich immer ab.
    Mäckler brauche ich gar nicht.


    Danke für die Zusammenfassung, schön zu sehen dass es auch zügig weitergeht.

  • Einen "Turning Torso 2" wie in Malmö würde aus meiner Sicht dem Messeturm als schönstes Hochhaus der Welt nahekommen...;)
    Sowas in der Art wäre der Hammer und fehlt in good old Francoforte noch!

  • Sehr gut

    Die eingeladenen Büros sind eine sehr gute Wahl. G+P weiss mittlerweile sehr gut einzuschätzen, mit wem man was gut machen kann.
    Es geht ja nun schliesslich um ein Podium und ein ordentliches Hochhaus.


    EB könnte ein nettes Schachtelstapelgebaeude bringen.
    Delugan ist eher nicht der grosse Hochhausbauer.
    Heide wird sicher wieder filigran pseudo retro. aber neben dem Postturm vielleicht nicht so passend.
    HPP entwirft eher sachlich, aber unspektakulaer.
    Maeckler könnte zeigen, dass er noch ganz anders kann. Wird er aber nicht.
    Mecanoo sehe ich eher nicht. Hochhäuser sind nicht deren Stärke.
    NKBAK könnte den Entwurf für Tower2 (jetzt the Grand) nochmal anbieten.
    Calatrava wäre überall nett, aber passt an dieser Stelle nicht. Der sollte lieber die neue Oper bauen. Oder einen turning Torso 2.
    SHL wäre auch nett. Aber für einen Wohnturm braucht man nicht allzu Skulpturales.
    Snohetta wäre charmant, aber ein Wohnturm?


    G+P weiss recht gut, wann sie ein bisschen mehr Geld raushauen und wann nicht. Ich denke an dieser Stelle wird es eher in die Richtung 140WEST gehen mit einem schlichteren Podium. Denn auch der Standort des Podiums ist kaum einsehbar, lediglich der Turm wird Wirkung haben.

  • Einen Monat später liegt das Betonniveau schon höher, der Rohbau wächst stetig. Links ist das Hochhaus-Baufeld zu sehen:



    Die Rundungen der Baukörper sind zu erkennen:



    Bilder: epizentrum

  • Das niederländische Büro Mecanoo hat das Rennen im Wettbewerb um den 140 Meter hohen Wohnturm mit 600 Wohnungen gemacht. Das steht in der FAZ von morgen, inklusive eines Fotos des Modells - ganz in weiß. 30% der Wohnungen sollen gefördert sein, wie Mike Josef mitteilte. Eine Kindertagesstätte sowie Platz für einen Supermarkt und Gastronomie sollen ebenfalls entstehen.


    Von der Figur her orientiert sich der Turm "mit schlichtem Nebengebäude" an einem regelmäßigen Stapel von Platten, die sich nach oben hin anscheinend leicht verbreitern. Es dominiert die Horizontale, die Fensterbänder sind zurückgesetzt, und es sind unregelmäßige Unterbrechnungen zu sehen, die im oberen Bereich wohl Loggien ausbilden. Dies alles vorbehaltlich der Fehlinterpretation meiner müden Augen.


    Offizielle Bilder und der Pressetext folgen sicher morgen, weder bei Groß & Partner noch bei Mecanoo konnte ich gerade etwas finden. P.S.: Am 19.11. schaltete Mecanoo eine Stellenanzeige für einen deutschsprachigen Architekten zur Begleitung von mehreren "large-scale projects" gleichzeitig. Einsatz so bald wie möglich.

  • Du hast es schon ganz gut beschrieben Epizentrum.
    Auf mich wirkt das Ganze sehr massiv und etwas kopflastig, vielleicht täuscht mich mein erster Eindruck aber auch. Davon abgesehen sind 600 Wohnungen wirklich viel in einem 140m Turm.
    Aber anscheinend wird auch das Hochhaus (Commerzbank) nebenan einbezogen, lief mal unter dem Arbeitstitel "Virage" mit Hotelnutzung. Die scheint vom Tisch zu sein, inklusive der Bar oben (welche die spektakulärste in FFM gewesen wäre).
    Auf die anderen Entwürfe bin ich gespannt.

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Das ist der erstplatzierte Entwurf der Architekten aus Delft:



    Bild: Mecanoo Architecten


    Insgesamt sollen im Quartier zwischen dem Neubau der Deutschen Bahn, der Adam-Riese-Straße, den Bahngleisen und der Hafenstraße etwa 55.000 m² Wohnraum entstehen.

  • Entsteht der Eindruck von Kopflastigkeit, weil zumindest teilweise das Runde zum Eckigen wird? Eine Frontalansicht könnte Aufklärung liefern...

  • Während des Wartens auf aussagekräftige Ansichten und nähere Informationen die weiteren Preisträger: Den zweiten Rang belegte das Frankfurter Büro Mäckler Architekten, der FR zufolge nur knapp geschlagen. Es wurden zwei dritte Preise vergeben, an Ferdinand Heide und HPP Architekten.



    Bilder: Groß & Partner / links: Mecanoo Architecten, Mitte: Mäckler Architekten, rechts oben: Ferdinand Heide, rechts unten: HPP Architekten


    Alle Entwürfe müssen "aufgrund der komplexen Erschließung des Quartiers und der Gebäudeabhängigkeiten" überarbeitet werden, geht unter anderem aus einer heutigen Pressemitteilung hervor.

  • In der FR spricht man von einem 2. Wohnturm, 60m hoch? Von diesem 2. Gebäude ist aber bis jetzt noch nichts zu sehen...

  • Hier kommen die Modellfotos alle vier Preisträger in Großansicht. Der erste Preis von Mecanoo Architecten:



    Bild: Mecanoo Architecten / Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft_mbH


    Der zweite Preis von Mäckler Architekten:

    Bild: Mäckler Architekten / Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft_mbH


    Ein dritter Preis von Ferdinand Heide:

    Bild: Ferdinand Heide / Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft_mbH


    Ein weiterer dritter Preis, HPP Architekten:

    Bild: HPP Architekten / Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft_mbH


    Pressemitteilung der Stadt Frankfurt:


    Der Sieger des Architekturwettbewerbs zur Errichtung des geplanten Wohnquartiers im Projekt Grand Central am Frankfurter Hauptbahnhof kommt aus den Niederlanden: Das Delfter Büro Mecanoo Architecten überzeugte in der Preisgerichtssitzung vom 30. November die achtköpfige Jury und sicherte sich den ersten Platz in einem hochkarätigen Wettbewerb, an dem namhafte Architekturbüros teilnahmen. Ausloberin des Preisentscheids war die Grand Central Frankfurt GmbH, ein Joint-Venture der beiden Immobilienentwickler PHOENIX Real Estate und Groß & Partner, welche das Areal in enger Absprache mit der Stadt Frankfurt am Main entwickeln.


    Der Architekturwettbewerb widmete sich der Gestaltung eines gemischt-genutzten Quartiers zwischen Hafenstraße und Adam-Riese-Straße, das in fußläufiger Distanz zum Frankfurter Hauptbahnhof liegt und in dem insgesamt rund 55.000 Quadratmeter neuer Wohnraum entsteht. Bis zu 600 Wohnungen sind hier geplant, die sich auf einen 140 Meter hohen Wohnturm und ein angrenzendes Nachbargebäude (bis zu 60 Meter Höhe möglich) verteilen. Eine rund 1300 Quadratmeter große Kita sowie 1700 Quadratmeter Gewerbeflächen für Nahversorgung und Gastronomie komplettieren den Quartiers-Mix und schaffen einen neuen, attraktiven, urbanen Standort. Der Anteil an geförderten Wohnraum beträgt insgesamt etwa 16.500 Quadratmeter Wohnfläche, hälftig aufgeteilt auf die Förderprogramme 1. Förderweg und 2. Förderweg. Für die Bewohner und Besucher des Quartiers stehen rund 400 PKW-Stellplätze bereit.


    An der Ausschreibung nahmen neben Mecanoo auch die Frankfurter Architekturbüros Mäckler, HPP, Ferdinand Heide und NKBAK teil, dazu das Berliner Büro Eike Becker sowie die dänischen Architekten Schmidt Hammer Lassen aus Kopenhagen. Das Preisgericht, welches aus Vertretern der Stadt Frankfurt am Main, Architektur- und Städtebauexperten sowie der Ausloberin bestand, durfte sieben Entwürfe bewerten und vergab aufgrund der hohen Qualität der Vorschläge insgesamt vier Preise. Zum Sieger des Wettbewerbs wurden Mecanoo Architecten gekürt. Das Frankfurter Team von Mäckler Architekten erreichte knapp dahinter den zweiten Platz, der dritte Platz wurde gleich zweimal vergeben - an die Architekturbüros Ferdinand Heide und HPP. Alle Entwürfe müssen aufgrund der komplexen Erschließung des Quartiers und der Gebäudeabhängigkeiten allerdings noch einmal überarbeitet werden.


    Die Stadt Frankfurt zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis des Wettbewerbs: „Wir begrüßen es, dass in dieser zentralen Lage in beachtlichem Umfang neuer Wohnraum entsteht, wovon 30 Prozent geförderte Wohnungen sein werden. Mit diesem Projekt der Innenentwicklung werden Brachflächen sinnvoll genutzt, ohne zusätzliche Flächenversiegelung. Das Quartier öffnet sich auch künftig besser zur Nachbarschaft. Die neue Kita, Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten im Erdgeschoss der beiden Gebäude tragen ebenfalls zur Belebung bei“, äußerte sich Frankfurts Planungsdezernent Mike Josef zur Entscheidung des Preisgerichts.


    „Das Konzept von Mecanoo hat uns dadurch überzeugt, dass die Herausforderungen dieser Quartiersplanung mit einem sehr sehenswerten, nachhaltigen und gleichzeitig intelligenten Architekturkonzept gelöst wurden. Die exponierte Lage am Hauptbahnhof und die hohe Visibilität des Wohnturms verlangen nach einem herausragenden Fassadendesign, welches wir bei Mecanoo sehr positiv bewertet haben“, kommentierten die Auslobervertreter Jürgen Groß und Frank Lebsanft gemeinsam den Siegerentwurf.


    Der neu entstehende Wohnkomplex ist Teil der größeren Projektentwicklung Grand Central, welche an der Nordseite des Frankfurter Hauptbahnhofs angrenzt. Auf dem Areal zwischen Adam-Riese-Straße und Hafenstraße standen jahrzehntelang leerstehende Posthallen, die im Laufe des Jahres 2018 abgerissen wurden, um auf der ca. 130.000 Quadratmeter großen Fläche neue Nutzungen zu realisieren. Den Startschuss für die Konversion dieses urbanen Areals machte die Deutsche Bahn AG mit der Anmietung der neuen Unternehmenszentrale für die DB Netz AG, welche bis Ende 2020 errichtet wird. Neben neuen Wohnungen, Büros und einem Hotel sind auf dem Areal auch gastronomische Flächen geplant. Eine Fußgängerbrücke über die Hafenstraße soll das Quartier direkt mit dem Hauptbahnhof verbinden.


    Mit der Realisierung des neuen Wohnquartiers einschließlich des 140 Meter hohen Wohnturmes soll frühestens nach Fertigstellung der Unternehmenszentrale für die DB Netze AG Ende 2020/Anfang 2021 begonnen werden.

  • Interessant, denn auf dem Bild des Entwurfs von HPP Architekten sieht man dass der 60m Turm hinter dem großen steht. Dies wird bei den anderen Entwürfen ähnlich gelöst sein.


    Das bedeutet dann auch dass das alte Commerzbank Hochhaus revitalisiert wird.

  • Wenn ich richtig gezählt habe, hätte der Mecanoo-Entwurf 40 OG, die Grundfläche misst in etwa 40 x 40 m, das wären rd. 1.600 m² pro Geschoss, mithin eine BGF von 64.000 m². Rechnete man mal mit 75% Nutzfläche und 25% für Konstruktion und Erschließung, bliebe eine Nutzfläche von 48.000 m². Bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 80 m², könnte man um die 600 Wohnungen unterbringen. Das ist schon viel!

  • Zumindest in den unteren Etagen kann man ja auch in den Balkonen Einbuchtungen erkennen - ich nehme an, dass es jeweils ein Balkon pro Wohnung ist. Meist kann man zwischen 5 und 7 Balkone auf den beiden sichtbaren Seiten sehen.