Neubau Rhein-Main-Hallen (realisiert)

  • Neubau Rhein-Main-Hallen (in Realisierung)

    Rhein-Main-Hallen - Messe und Kongresszentrum


    Die Wiesbadener Rhein-Main-Hallen sind ein großer Gebäudekomplex in der Nähe des Hauptbahnhofs mit zahlreichen Kongresssälen und Ausstellungshallen. Der größte Raum bietet Platz für bis zu 2600 Personen. Genutzt werden die Hallen z. B. für Messen, Musikveranstaltungen, Kongresse und viele Abendveranstaltungen (Bambi-Verleihung). Pro Jahr finden im Durchschnitt 110 Veranstaltungen mit ca. 400.000 Besuchern statt.



    Die mit 20.000 m² größte Halle auf dem Areal ist baufällig, die Betriebsgenehmigung läuft 2015 aus. Die gesamte Bebauung steht zur Disposition, also auch das erst 2006 fertiggestellte Haupteingangsgebäude. Den Teilnehmern eines 2012 ausgeschriebenen Architektenwettbewerbs ist es jedoch freigestellt, diesen relativ neuen Bau mit in die Neuplanung einzubeziehen. Die Entscheidung über den Wettbewerbsgewinner soll voraussichtlich im März 2013 fallen.



    Während der Baumaßnahmen können in Wiesbaden keine großen Messen und Kongresse stattfinden. Abwanderungen werden befürchtet. Ein großer Ankermieter, die „Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin“, die ihren jährlichen Internistenkongress in den Rhein-Main-Hallen veranstaltet, hat aber anscheinend signalisiert, nach der Neueröffnung nach Wiesbaden zurückzukehren. Für viele Geschäftsleute (z. B. Hotelgewerbe) wird es eine Durststrecke geben.


    Wichtige Daten:


    Abriss Bestand: voraussichtlich Mitte 2014
    Fertigstellung: 2017 / 2018
    Kostenrahmen: 54 Mio. Euro + USt.
    Raumprogramm:
    - Multifunktionshalle mit 5.000 m²
    - 2 Säle mit 15.000 m²
    - Break-out-Bereiche, Cateringflächen, Veranstalterbüros, Serviceräume, Geschäftsräume
    - Kindertagesstätte mit 1.100 m²
    - Tiefgarage: mindestens 1.000 Stellplätze


    Quellen:
    www.wb-rmh.de
    FAZ
    Wiesbadener Kurier
    www.competitionline.com
    Wiesbadener Kurier
    www.hr-online.de
    Echo Online
    Wikipedia


    Weitere Bilder der Rhein-Main-Hallen:






  • Wettbewerb entschieden

    Gestern hat das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Turkali getagt. Im oben erwähnten Wettbewerb wurden folgende Preise und Anerkennungen vergeben (Q:(


    1. Preis Staab Architekten, Berlin
    2. Preis KSP Jürgen Engel Architekten GmbH, Frankfurt am Main
    3. Preis Code Unique, Dresden
    4. Preis Ferdinand Heide Architekt, Frankfurt am Main


    Anerkennung schneider+schumacher Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main
    Anerkennung Prof. Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt am Main


    Visualisierung 1. Rang:



    Modellfoto 1. Rang:



    Bilder: Staab Architekten


    Visualisierung 2. Rang:



    Bild: KSP Jürgen Engel Architekten


    Visualisierung 3. Rang:



    Bild: Code Unique Architekten


    Visualisierung 4. Rang:



    Bild: Ferdinand Heide Architekt


    Weiterführendes: Wiesbadener Kurier / Immobilien-Zeitung

  • Nach meinem Empfinden müssten die Ränge 1 - 4 genau andersherum sortiert werden. War in der Ausschreibung nicht von einem "bauhistorisch bedeutsamen Umfeld sowohl in städtebaulich-architektonischer Hinsicht bzw. in Bezug auf Denkmalschutz, Grün und Stadtgestalt" die Rede. Wie passen denn die Betonkästen von Rang 1 in dieses Umfeld? Die Plätze 2 - 4 bieten wenigstens noch etwas für das Auge und sind nicht zu reinen Nutzobjekten verkommen.

  • ^ Ganz Deiner Meinung. Gerade den Staab-Entwurf finde ich von seiner äußeren Hülle her erschreckend abweisend. Das Innenleben und die Pfiffigkeit der Anforderungslösungen kennen wir ja nicht.


    Gerade der Heide-Entwurf hätte wegen der elegant hohen Kolonnaden und der Durchblicke ein Hingucker werden können, der eine große Leichtigkeit ausstrahlt. Der gerade eingerichtete Projektsteckbrief zeigt auf 5 Seiten weitere Visualisierungen und beschreibt die Entwurfsideen genauer. Das Grundprinzip des Baus sei das einer Schichtung. Der angrenzende Park und der Vorplatz würden in den Lobbys der beiden Baukörper fortgesetzt. Auch ist im Text zu erfahren, dass die Fassade mit hochwertigen Materialien in warmen Gelb- und Beigetönen verkleidet sein soll.

  • Welches bauhistorisch wertvolle Umfeld? Der Commerzbank-Bunker schräg gegenüber? Der aus so ziemlich jedem Baustil der letzten 120 Jahre zusammengeklotzte Block mit dem HMWK nördlich? Die 60er-Jahre-Mietskasernen der Kronprinzenstraße, von denen man auf das Teil runterschaut?


    Den Staab-Entwurf finde ich hauptsächlich wenig innovativ. Das ist das, was jetzt schon da steht, nur dass in der Nordhälfte zur Friedrich-Ebert-Allee hin ein paar schwebende minimalistisch-kubische Formen drangeklotzt werden um etwas Staab zu zeigen. Wird langsam langweilig.

  • Heute habe ich mir die Ausstellung zu den Entwürfen in den Rhein-Main-Hallen angesehen.
    Die Ergebnisse werden aufwendig und großformatig präsentiert.
    Mit dem Siegerentwurf kann ich allerdings nicht warm werden.
    Der ganze Komplex wirkt abweisend und kalt und drängt sich unangenehm an die Strassenkreuzung.


    Da wirkt die mit dem zweiten Platz gekürte Arbeit schon etwas "leichter".


    Überrascht hat mich der Entwurf von "Hilmer & Sattler und Albrecht":
    http://www.rmh-2018.de/archite…ttbewerbs/arbeit-119.html
    Hat sich hier doch mal jemand erbarmt, eine vergangene Epoche zu zitieren und sich mit dem Charakter der Umgebung auseinanderzusetzen.

  • Nein, kto2k8,


    die Fassade des Siegerentwurfs soll aus sandfarbenem Sichtbeton bestehen, für die aufgesetzten Hallen ist eine bronzefarbene Oberfläche vorgesehen.


    Die Opposition in Wiesbaden bemängelt, dass lediglich funktionale Aspekte zur Preisvergabe führten, Ästhetik und Berücksichtigung der historischen Umgebung seien kein wichtiges Kriterium gewesen. Recht hat sie, die Opposition. Die Begriffe "Lagerhalle" und "Bunker" finden Verwendung. 1000 Bürger sollen jetzt telefonisch nach ihrer Meinung gefragt werden, hoffentlich ändert sich dadurch noch etwas an der Entscheidung.


    FAZ, wiesbaden.de, FR, FR

  • Ferdinand Heide erhält Auftrag

    Nur den vierten Rang belegte das Büro Heide im Wettbewerb. Und doch wurde der Planungsauftrag nun an die Frankfurter Architekten vergeben. Der Entwurf verdrängt damit den vor allem seitens der Bevölkerung stark kritisierten Siegerentwurf von Staab Architekten, Berlin. Die Stadtverordneten entschieden bereits Anfang Juli zu Gunsten von Heide. Diese Entscheidung wurde vom Büro Staab auf dem Rechtsweg angefochten, was jedoch keinen Erfolg hatte.


    Heide wird seinen Entwurf nun bis Sommer kommenden Jahres bis zur Eingabeplanung weiterentwickeln. Im zweiten Halbjahr 2014 beginnt der Abbruch der alten Rhein-Main-Hallen. Der Neubau startet Anfang 2015, die Fertigstellung ist Ende 2017 geplant.


    Der Neubau wird zehn bis 18,5 Meter hoch. Verteilt auf mehrere Hallen und Säle sollen 20.000 Quadratmeter Fläche für bis zu 10.000 Personen entstehen. Die Tiefgarage mit zwei Geschossen erhält 1.000 Stellplätze. Quelle / weitere Informationen hier. Eine Visualisierung gibt es oben in Beitrag #2, unten ein Modellfoto des Wettbewerbsentwurfs:



    Bild: Ferdinand Heide Architekt / TriWiCon

  • Danke Schmittchen, das ist die beste Architektur-Meldung für Wiesbaden seit langer Zeit. Gott sei Dank hat sich der Betonklotz-Entwurf von Staab Architekten nicht durchgesetzt, den Stadtverordneten sei Dank, dass sie sich für den das Stadtbild aufwertenden Enwurf von Ferdinand Heide entschieden haben. Die Formgestaltung passt auf jeden Fall, hoffentlich wird auch das Fassadenmaterial hochwertig sein.

  • Weiteres Bildmaterial zu Ferdinand Heides Rhein-Main Hallen

    Im Wiesbadener Stadtmagazin stand am 20. Dezember ein umfangreicher Artikel zu den neuen Rhein-Main Hallen an dieser Stelle. Dort sind weitere Renderings von Ferdinand Heide zu sehen.


    Darin die folgenden Informationen:

    • Ab 30. Juni 2014 erfolgt der Abriss des Bestands
    • Der Baubeginn soll planmäßig am 1. Januar 2015 beginnen
    • Eine zweigeschossige Tiefgarage mit 1.000 Stellplätzen entsteht
    • Feierliche Wiedereröffnung für das "modernste Kongress- und Veranstaltungszentrum Deutschlands" ist Anfang 2018


    Die Tonalität erinnert sehr an den Westend Campus, wo Heide auch tätig war. Besonders die großzügige Eingangshalle und die imposanten Kolonnaden gefallen mir. Dieser Neubau passt voll und ganz zu Wiesbaden und stellt eine erhebliche Aufwertung dar. Gut zu sehen, dass sich Wiesbadens Bürger gegen den Brutalismus-Entwurf von Staab zu wehren wussten und die Stadt hierauf reagierte. Hoffentlich legt man auch beim Kureck-Hochhaus solchen Pragmatismus an den Tag.

  • Bei den Einwohnern Wiesbadens scheint der Entwurf von Ferdinand Heide gut anzukommen, das wurde bei einer Diskussionsveranstaltung in den Rhein-Main-Hallen deutlich. Die Bürger scheinen sich eher um den bevorstehenden Baulärm und das LKW-Aufkommen Sorgen zu machen. Für den späteren Lieferverkehr wird es laut Heide Einhausungen geben, die von den Fahrzeugen direkt angesteuert werden können und ohne Wendemanöver befahrbar sind.


    Einem Frankfurter-Rundschau-Artikel lassen sich noch zwei weitere Neuigkeiten entnehmen:


    • Wegen des Grundwassers wird die Tiefgarage nur ein Untergeschoss aufweisen.
    • Über Außenfassaden-Material und die Innenraumoberflächen wurde noch nicht entschieden, das ist laut Heide eine Preisfrage.


    Ich hoffe auf hellen Sandstein als Außenverkleidung.

  • Nach einem heute im Wiesbadener Tageblatt erschienen Artikel müssen die Gründungsarbeiten vorgezogen werden.
    Probebohrungen hätte ergeben, dass "umfangreiche Bodenverbesserungsmaßnahmen" erforderlich seien.

  • Entwurfsplanung vorgestellt / Abrissbeginn terminiert

    Am 1. August beginnt der Abriss. Ein paar Informationen dazu in einem PDF-Dokument. Ab Januar 2015 soll die Baugrube ausgehoben werden.


    Am 16. Juli wurde bei einer öffentlichen Veranstaltung in den Kurhauskolonnaden die Entwurfsplanung präsentiert und diskutiert. Dazu liegt eine ergiebige PDF-Präsentation der Architekten vor, mit Schnittzeichnungen, Grundrissen, Freiflächenplan etc. Auch neue Visualisierungen gibt es - der Haupteingang:



    Hauptfoyer:


    Innenraum:


    Öffentliche Durchwegung:


    Nochmals die öffentliche Durchwegung:


    Kolonnade bei Nacht:

    Bilder: Ferdinand Heide / TriWiCon

  • Wahnsinnig ... langweilig

    Einfach wahnsinnig langweilig was hier entsteht. Es würde mich nicht wundern, wenn das Ganze in dreißig Jahren wieder abgerissen und anschließend neu überplant wird. Schade um diese so prominente Stelle der Stadt.

  • Die FAZ berichtet heute über die Zustimmung der Wiesbadener Stadtverordneten zum Neubau. In einer Sondersitzung stimmte eine große Mehrheit für das 194-Millionen-Projekt und beschloss auch gleich den dafür notwendigen Bebauungsplan. Die Opposition kritisierte in erster Linie die Finanzierung: Die Kostenschätzung von ursprünglich 125 bis 130 Millionen Euro werde massiv überschritten, ein positives Betriebsergebnis könne wohl nie erwirtschaftet werden. Die große Koalition aus CDU und SPD hielt dem entgegen, dass die 194 und die 130 Millionen nicht vergleichbar seien; im jetzigen, höheren Betrag seien u.a. Kosten für die Abschreibung der alten Hallen, eine zweite Tiefgaragenausfahrt, ein Teleskopbühnensystem und Ausgaben für die Weiterbeschäftigung des Hallen-Personals enthalten.

  • Abbruch hat begonnen

    Der Abriss der alten Hallen hat begonnen, wie üblich mit dem Entfernen und Sortieren des Materials im Inneren. Es stehen auch schon ein paar Bagger in den Startlöchern. Laut Zeitplan soll mit dem Ausheben der Baugrube schon im Januar 2015 begonnen werden, die Abbruchfirma hat also nicht lange Zeit.


    Aktuelle Informationen gibt es auf der Seite >>> www.rmh-2018.de <<<.
    Über eine Webkamera lassen sich die Abbruch- und Bauarbeiten verfolgen.


    Stand der Arbeiten:




  • Das einst stattliche Haupteingangsgebäude sieht gegenwärtig gar nicht mehr gut aus. :) Lediglich die schrägen Stahlpfeiler lassen noch erkennen, worum es sich handelt.


    Einige große Hallen sind schon völlig dem Erdboden gleich gemacht worden, im nördlichen Bereich finden immer noch Entkernungsarbeiten statt.


    Haupteingang (Stand von heute):


  • Spatenstich

    Obwohl die Abrissarbeiten erst im Mai abgeschlossen werden sollen, fand schon heute der "erste Spatenstich" statt. Parallel zu den Abbrucharbeiten soll nun die Baugrube ausgehoben werden. Der Neubau soll dann im Jahr 2018 mit dem "Ball des Sports" eröffnet werden. Der Wiesbadener Kurier berichtet heute darüber.


    Ab Februar 2015 können sich Interessierte in einem Pavillon über die Projekt-Planung und das Baugeschehen informieren. Die Stadt Wiesbaden wird 194 Millionen Euro für das Kongress- und Veranstaltungszentrum ausgeben, so viel, wie noch für kein anderes Gebäude in der Stadt.