Rund um die Parochialkirche

  • Dieser historisierende Entwurf passt gut in die Nähe der Parochialkirche, deren Turm hoffentlich bald rekonstruiert wird.
    Allerdings ist der Raum zwischen Kirche und Hotel etwas eng.
    Egal.. das alles wird meine Lieblingskneipe "Zur letzten Instanz" aufwerten!

  • Abgesehen von der Raumhöhe, finde ich den Entwurf wenig historisierend. Da hat Ben schon eher recht, sieht etwas nach 90er Jahre aus - und wenn ich hinzufügen darf, etwas nach Altersresidenz! Die Türme sind viel zu massiv, gerade wenn man sie als Gegenstück zu dem an dem hinteren Altbau sieht. Außerdem bin ich skeptisch, ob die Parochialkirche eine direkte Verbindung zu einem Hotel haben möchte...am Ende sitzen dann noch die Café-Gäste auf den alten Grabsteinen...

  • Parochialkirche

    Gute Nachricht für die Rekonstruktion der Turmspitze. Von einer ungenannten Spenderin fließen 15.000 Euro dem Verein zu. Mit dem Geld kann Denkmalverein einen Löwenfigurnachbau (von insgesamt vieren) finanzieren.


    Wieviel von den für die Rekonstruktion der Turmspitze der Parochialkirche veranschlagten 3 MEURO bisher gesammelt wurden, wollte man nicht sagen. Geplant ist die Turmspitze bis März 2012 wieder aufzubauen.


    Artikel BW

  • Über ein Jahr ist der letzte Beitrag her und es gibt endlich erfreuliche Nachrichten über die Rekonstruktion des Kirchturms der Parochialkirche zu berichten. Wie die GHB meldet kamen durch Hans Wall (90.000 €) und dem Verein „Denk mal an Berlin" (10.000 €) im Dezember genügend Spenden zusammen um den Bauantrag im Frühjahr stellen zu können.
    Noch unklar ist, wann die tatsächliche Bauphase beginnen soll.


    Meldung GHB
    Meldung EKBO

  • Aus Kreisen der Kirche hörte ich, daß der Hotelinvestor, welcher das Areal südlich der P-Kirche (Klosterstraße 65) gekauft hatte, dieses wieder weiterveräußert hat. Weiß jemand Neues, was dort hinkommen soll?

  • Kloster 65

    Das unbebaute Areal neben der Parochialkirche soll jetzt wirklich bebaut werden. Investor ist eine NCN Consulting GmbH, die Architekten Mangold, beide aus Falkensee. Hörte aus dem Stadtplanungsamt Mitte, dass die Abstimmungen kurz vor einer Baugenehmigung seien. Die Denkmalpflege hat wohl zugestimmt (Umgebungsschutz Kirche) und auch die ev. Kirche selsbt.


    http://www.mangold-architect.d…-architekten/KlOSTER.html


    So sah es hier vor 1945 aus:



    (C) gemeinfrei

  • Und was für ein banaler Kasten...und noch dazu mit Staffelgeschossen. Hätte man im letzten Rest "Altstadt" von Berlin nicht einen Bau entwerfen können, der sich harmonisch in das historische Umfeld eingliedert? Ist mir unbegreiflich...

  • Naja, nichts berauschendes...Normaler Neubau eben. Ob diese Stafllengeschoss aber so aber so gut zw. die roten Schrägdächer passt, wage ich mal zu bezweifeln. Aber immerhin eine Lücke weniger. Wird sicher eh noch paar mal überarbeitet. (OK, mein Vorredner war schneller :D)

  • ^
    So ganz banal find ich den Entwurf nun auch wieder nicht. Die Fassade ist zwar streng strukturiert aber für eine Einbettung in ein historischen Baublock einigermaßen passend und scheint mit hochwertigem Naturstein versehen zu werden.
    Probleme hab ich mit der Gliederung der 1. beiden Geschosse und den Staffelgeschossen. Ersteres wirkt ein wenig gequetscht. Würde vielleicht besser aussehen, wenn das Gesims direkt über dem EG (welches möglichst die Geschosshöhe des Altbaus aufnimmt) liegt und dann die Stockwerke bis nach oben hin einheitlich strukturiert sind. Bei letzterem fände ich es besser wenn man auf das obere Geschoss verzichtet. So würde es weniger überdimensioniert wirken.


    Besser als die älteren Planungen (wzB die vom Architekten Claus Peter Claussen) ist die neue m.E. allemal.

  • Vielleicht nicht banal, aber zu wuchtig und monoton - erinnert mich an -zig andere aktuelle Bauten wir z. B. das Ding am Deutschen Theater (Schumann-Palais). Einfach zu groß und massig für diese älteren Stadtgebiete, deren historischer Charakter mit oft nur 3-geschossigen Bauten aus dem 19. JH oder älter dadurch immer mehr flöten geht. Aber das ist ja leider fast überall so - Hauptsache viel BGF. In der Klosterstraße sind zwar auch schon recht große Gebäude vorhanden, aber gegen den Neubau mit 3 massigen Staffelgeschossen wirkt selbst die Rückseite des Stadthauses vergleichsweise dezent. Na mal sehen, wie es später mal aussieht.


    Immerhin soll die Dach- und Terrassenlandschaft typologisch an die "hängenden Gärten der Semiramis" erinnern - na wenn das nichts ist. :D


    Auch wenn es das gefühlt zweimillionste Hotel wird, in der abgelegen und sehr ruhig wirkenden Klosterstraße kann das für etwas Belebung sorgen - hier fänd ich's in Ordnung.

  • Ohne dass man ein abschließendes Urteil fällen könnte (Material der Fenster und Türen kann schließlich von Baumarkt bis edel werden) gefällt zumindest grundsätzlich schonmal die Achsensymetrie, der großzügige Zugang, das 3-fache Staffelgeschoss (was nicht so häufig auftritt und richtung Kirche fast wie ein Stufengiebel wirkt) sowie die höhenmäßige Orientierung an Nachbargebäude (Sims und Dach) und Kirche (Sims). Nichts aufregendes und nicht unbedingt altstadttypisch, aber das war die Vorkriegsbebauung auch nicht.

  • Da der Bau eh nur wie hastig aneinandergereihte Fenster aussieht, ist das Fassadenmaterial relativ egal. Ich kann dieser Rasterarchitektur leider gar nichts abgewinnen.

  • Der Landesdenkmalrat hat sich zu dem Entwurf von Mangold-Architekten positioniert:


    "TOP 2 Informationen des Landesdenkmalamts und des Bezirksamts Mitte
    Neubau Klosterstraße 65
    Auf dem Grundstück soll neben dem denkmalgeschützten Tietzhaus und in direkter Nachbarschaft
    zur Parochialkirche, gegenüber dem Alten Stadthaus ein Hotelneubau mit 5 Vollgeschossen
    und 3 Staffelgeschossen oberhalb der historischen Traufkante errichtet werden.
    Der Bauantrag enthält mehr Fläche als im Bauvorbescheid zugesagt.
    Die nicht mehr vorhandene historische Bebauung auf dem Grundstück nahm in hoher gestalterischer
    Qualität Bezug auf die barocke Parochialkirche mit ihrer vielfältigen Dachlandschaft
    und korrespondierte auch mit dem ehemaligen Pfarrhaus auf dem Grundstück an der
    Waisenstraße. Die Gemeinde plant die Rekonstruktion des Turms und sammelt hierfür
    Spenden, um dieses Ziel mittel- bis langfristig verwirklichen zu können.
    Der in zurückliegenden Jahren erteilte Vorbescheid stellt aus Sicht des Landesdenkmalrats
    eine akzeptable Grundlage für eine zukünftige Baugenehmigung dar – das Projekt sollte
    diese Vorgabe einhalten. Sehr wichtig ist die Aufrechterhaltung der Sichtachse von der Klosterstraße
    zum Turm des Gebäudes an der Waisenstraße. Der Landesdenkmalrat empfiehlt,
    den Grundriss der bebauten Fläche mit ausreichend großen Abständen zum Nachbarn auszubilden
    und das Volumen des Neubaukörpers gegenüber dem Vorbescheid nicht zu vergrößern.
    Zur Parochialkirche sollte keine Brandwand entstehen, sondern diese Seite hat
    aufgrund der öffentlichen Durchwegung über das Kirchengrundstück die Funktion einer Vorderhausfassade
    und ist entsprechend sorgfältig zu gestalten. Die Traufe des benachbarten
    Tietzhauses ist aufzunehmen und dessen Firsthöhe entsprechend einzuhalten. Die Staffelung
    im 45 Grad Winkel gemäß Vorbescheid sollte keinesfalls zu einer steileren Staffelung
    entwickelt werden. Dach- bzw. Technikaufbauten oberhalb der Firsthöhe Tietzhaus sollten
    nicht genehmigt werden. Der Landesdenkmalrat empfiehlt, wegen der Fremdkörperwirkung
    an diesem Ort auf Staffelgeschosse zu verzichten und die Ausbildung eines (ausgebauten)
    geneigten Dachs zu prüfen, entsprechend den im Quartier vorhandenen historischen Gebäuden
    mit geneigten Dachformen.
    Mit Blick auf die Bedeutung des Bauvorhabens als möglicher Prototyp für weitere neubauvorhaben
    im Gebiet soll das Projekt nach weiterer Überarbeitung dem LDR vertieft vorgestellt
    werden." (Protokoll der Sitzung vom 23.9.2011)

  • ^^
    Schön, dass die sich soviele Gedanken machen, aber Denkmalrat ist halt nicht Denkmalamt. Denn ob dieses alle Vorschläge gegenüber der Politik durchsetzen kann ist nicht gesagt. Aber ein Dach wäre schon ne feine Sache - ein geziegeltes Dach wohlgemerkt, kein Zink-und-Glas.

  • Mir gefällt der Entwurf durchaus. Sicher kein Kreativitätspreisgewinner.


    Aber als banale Rasterarchitektur würde ich es auch nicht unbedingt bezeichnen. Leider sind die Bildchen auf der Webseite des Architekten sehr klein und nicht vergrößerbar (oder ist das nur bei mir so?), aber die Perspektive auf der Startseite zeigt doch, dass es eine schön strukturierte Fassade werden soll.


    Das ganze erzeugt für mich einen hochwertigen, gediegenen Charakter den ich für dieses Umfeld sehr befürworte.

  • Sicher, der Entwurf sieht auf dem ersten Blick ziemlich wuchtig aus. Das relativiert sich aber meiner Meinung nach, weil die drei oberen Etagen zurückversetzt sind und man sie bestimmt nicht sieht, wenn man genau vor dem Gebäude steht.


    Ich kann die Belebung, zunächst durch das geplante Hotel, in dieser etwas zu ruhigen Gegend nur begrüßen. Ich stelle es mir sehr gemütlich vor, wenn an Parochialkirche mehr Menschen unterwegs sind, sich vielleicht auch zwei, drei Cafés ansiedeln würden.

  • Wie das Gebäude aussieht, wenn man direkt davor steht, ist doch nur eine Seite der Medaille. Die Klosterstrasse ist eine der Tangentialstrasse um die Nikolaikirche herum und in ihrer Krümmung von der Gruner- und der Stralauer Strasse aus gut erleben. In dieser Halb-Fernsicht wäre das dreigeschossige Staffeldach fatal - die Parochialkirche ist der Hauptdarsteller.


    Zudem geht es, wie der LDR schon zitiert, um die Seite Richtung Kirche. Die Gemeinde lehnt eine Überbauung ihres Grundstücks ab.

  • Wie das Gebäude aussieht, wenn man direkt davor steht, ist doch nur eine Seite der Medaille. Die Klosterstrasse ist eine der Tangentialstrasse um die Nikolaikirche herum und in ihrer Krümmung von der Gruner- und der Stralauer Strasse aus gut erleben. In dieser Halb-Fernsicht wäre das dreigeschossige Staffeldach fatal - die Parochialkirche ist der Hauptdarsteller.


    Zudem geht es, wie der LDR schon zitiert, um die Seite Richtung Kirche. Die Gemeinde lehnt eine Überbauung ihres Grundstücks ab.


    Was meinst Du mit Überbauung?


    Ich bin heute mal wieder in der Gegend gewesen. Da ist ja wirklich tote Hose. Ich hoffe in Zukunft wird, gerade mit den Neubauplänen, mal wieder etwas mehr los sein. Ich wäre ja für eine Straßenbahnanbindung. Platz der Vereinten Nationen -> Jannowitzbrücke -> Quartier Klosterstraße. Die Straße vorm Amtsgericht ist ja sowas von breit und unbelebt. Das kann doch nicht so bleiben, oder was denkt Ihr?