Voltapark - Revitalisierung Elektrizitätswerk von 1892

  • @Edison

    Der Entwurf ist tatsächlich 0815-Unheil, doch ohne Mehrkosten könnten die Macher sogar jetzt ein wenig nachbessern - statt alles hellgrau verputzen zwei echte Farben nehmen - von den Loggien in der Mitte und weiter rechts eine Farbe und links davon eine andere. In vielen Siedlungen funktioniert es. Zumindest haben die uns die ausgeleierten Fensterversetzungen erspart - in solchem zweifarbigen Klinkerlook wäre die simple Kiste sogar interessant.

  • Mittlerweile ist die (nicht sehr tiefe) Baugrube ausgehoben und ein Kransockel deutet auf den Beginn der Bauarbeiten am Kellergeschoss hin. Vermutlich am 04. Januar wird der Kranaufbau durchgeführt, was an den angekündigten Straßensperrungen ersichtlich ist.


  • Voltapark

    Für das Projekt gibt es nun eine Website der BFL Investment GmbH. Hinter der Gesellschaft dürfte Bernd Lunkewitz stehen (die Buchstaben sind seine Initialen). Die Grundstücksgröße ist dort mit 4.591 m² angegeben. Geplant sind demnach 2.492 m² Gewerbefläche, nämlich Einzelhandel und Büros, 2.982 m² Wohnfläche verteilt auf 34 Wohnungen in sechs Obergeschossen sowie 34 Tiefgaragenstellplätze.


    Sehr interessant für industriegeschichtlich Interessierte ist ein verlinkter Schnitt- und Grundrissplan (PDF) aus der Zeit als das Kraftwerk noch in Betrieb war. Aus der Planungs- oder Bauzeit kann der Plan nicht stammen, denn überschrieben ist er mit "Städtische Elektrizitäts-Werke Frankfurt" und bei der Inbetriebnahme 1892 war Bockenheim noch selbständig. Auch war die Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft Lahmeyer (W) Erbauer und zunächst auch Betreiber des Elektrizitätswerks, die Stadt Frankfurt erwarb es erst sieben Jahre nach seiner Eröffnung mit Wirkung zum 1. Januar 1901. Ein Foto der Halle mit den Expansionsdampfmaschinen von 1904 gibt es hier.


    Bestätigt wird auch die Planung eines Lebensmittelmarkts im Erdgeschoss, vor einem Jahr schrieb die FAZ bereits darüber (#20). Damit soll der in "der City West bestehende gravierende Mangel an Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs behoben werden". Auch erwähnt ist eine große vorgelagerte öffentliche Grünanlage.


    Etwas überarbeitet wurde offenbar die Planung von Karl Dudler. Die Staffelgeschosse schließen nun jeweils mittels einer Pergola mit den darunterliegenden Geschossen ab, auf den Ansichten in #4 (und auf der Website des Architekten) sind diese noch nicht vorhanden. Das passt m. E. sehr gut zu dem Bestandsbauten. Vermutlich der aktuelle Entwurf:



    Nordseite:



    Südseite:



    Bilder: Karl Dudler Architekt / BFL Investment GmbH

  • Offenbar beginnt nun auch der Umbau des denkmalgeschützten Elektrizitätswerks. Hinweisschilder wurden aufgehängt, im Hof steht ein Radbagger. An mehreren Stellen wurden Schächte ausgehoben.



    Baufortschritt beim "Das Edison", gesehen von der Ecke Ohmstraße und Pfingstbrunnenstraße:



    Bilder: Schmittchen

  • Das Wohngebäude "Das Edison" ist im Rohbau fertig gestellt:



    Das alte Elektrizitätswerk wartet auf die Hauptbauarbeiten. Probeweise wurde etwas alte Klinkerfassade freigelegt. Die Erwartung aus #3, die darübergeschmierte rosa Farbe werde sich entfernen lassen, wird eintreffen.



    Bilder: Schmittchen

  • Umbau beginnt im Frühjahr

    Ob ein tüchtiger Expansionsmanager aus Rosbach v. d. Höhe tatsächlich in diesen Strang geschaut hat, wie an dieser Stelle gefragt wurde? In der Tat wird der Supermarkt in der Halle des ehemaligen Elektrizitätswerks ein Rewe. Ein Einkauf wie in einer Markthalle soll in zwei bis drei Jahren möglich sein.


    Baubeginn ist im kommenden Frühjahr. Eine Baugenehmigung liegt vor, auch eine Einigung mit der Stadt über die lange Zeit streitige Frage der Zahl der Parkplätze ist erfolgt. An der Planung hat sich offenbar nichts Wesentliches geändert. Getauscht wurden die Farben der Klinker, sofern die heute in der gedruckten FAZ enthaltene Visualisierung aktuell ist. Also nun gelber Klinker für die Wandflächen und roter für das Tragwerk, demnach analog zur Farbe der Lisenen und Blendbögen des Bestands. An der Ostseite entsteht ein 800 Quadratmeter großer öffentlicher Park. Dieser wird zwei Drittel des heutigen Vorplatzes zur Kuhwaldstraße hin umfassen, auf dem übrigen Drittel entsteht ein Parkplatz. Unter der denkmalgeschützten Halle wird eine Tiefgarage gebaut.



    Bild: Karl Dudler Architekt / BFL Investment GmbH


    Nachzutragen sind weitere Einzelheiten aus einem Artikel der IZ vom 7. März 2017:


    • es entstehen nur Mietwohnungen
    • bei 34 Einheiten bleibt es, Wohnungsgrößen 65 bis 140 Quadratmeter
    • der Rewe-Markt erhält etwas mehr als 2.000 Quadratmeter Verkaufsfläche
    • 35 Tiefgaragen-Stellplätze plus Rewe-Kundenparkplatz mit 28 Stellplätzen
    • die Bauarbeiten beginnen im März 2017
    • Bauzeit rund zwei Jahre
  • Das sind fantastische Neuigkeiten für die Bevölkerung der City West bzw. dem südöstlichen Bockenheim, die mit dem einen tegut und Lidl bisher "etwas" unterversorgt sind...

  • Großartig! Wie bei den Straßenbahn-Depot-Rewes in Bornheim (Campo) und Sachsenhausen (Textorstrasse) oder auch dem neuen Rewe-Bau an der Bockenheimer Warte, wieder ein Projekt, dass man gar nicht hoch genug einschätzen kann.


    Ich finde es an dieser Stelle äußerst lobenswert, dass Rewe sich in Frankfurt in den letzten 10 Jahren so an der Stadtreparatur und an der Verbesserung des Stadtbilds beteiligt hat (siehe die drei Meilenstein-Projekte oben) bzw. meistens dort Filialen in Frankfurt öffnet, wo besondere Architektur entsteht und sich aus der grauen Maße abhebt.


    Auch hier entsteht ein hochattraktives Quartier, von Tonalität, Verbindung von alt und neu, sowie Aufwertung der gesamten Umgebung. Das Büro Karl Dudler hat sich hier von den imposanten Bestandgebäuden sehr schön inspirieren lassen. Mögen sich auch andere Architekten dieser Stadt von diesem Projekt einiges abgucken, besonders der neue Bau ggü. der Alten Oper dürfte mehr in diese Richtung gehen.

  • Wieder mal ein Fabrikgebäude gerettet

    [FONT=&quot]Ein Traumschloss von einer Fabrik, wie aus dem Morgenland[/FONT]

    [FONT=&quot]Strang: “Voltapark - Revitalisierung Elektrizitätswerk von 1892“[/FONT]

    [FONT=&quot](Den alten Teil müsste doch eigentlich der Denkmalschutz gerettet haben?)[/FONT]

    [FONT=&quot]Wunderbar, aber ein scheinbarer Zwiespalt beim Außendesign.[/FONT]

    [FONT=&quot]Einerseits wirkt der erste Entwurf #24 mit den hellen “Tragelementen“ und den rötlichen Wänden eben [/FONT]
    [FONT=&quot]heller und lichter, freundlicher.[/FONT]

    [FONT=&quot]andererseits entspricht der neue Entwurf stimmiger dem Schornstein und den niedrigeren Altbau-[/FONT]
    [FONT=&quot]Elementen, bei denen die Simse, die Fensterbögen, die Umrandungen und Schornstein-Zierlinien, die [/FONT]
    [FONT=&quot]dunkleren, rötlichen Elemente sind. Dafür wirkt er nun aber im neuen Entwurf #27 etwas schwerer, [/FONT]
    [FONT=&quot]dunkler.[/FONT]

    [FONT=&quot]Das kann aber natürlich auch am Farbton bei der Visualisierung liegen. Die rötlichen Teile sollten dann
    schon [/FONT][FONT=&quot]heller sein, wie es auch ganz links am Schornstein zu sehen ist.[/FONT]
    [FONT=&quot]Den zweiten Entwurf in #27 halte ich dann im Zusammenspiel für stimmiger und würde ihn auch so [/FONT][FONT=&quot]
    bevorzugen.



    [/FONT]

  • Voltapark | "Das Edison"

    Nun geht es wirklich los mit dem Umbau. Für die Entkernung hat sich die Firma Antal eingerichtet:



    Im westlichen Teil wurden rundum die Dachkanten gesichert:



    Weitgehend fertig ist das benachbarte Neubauprojekt "Das Edison". Das Ergebnis entspricht den geringen Erwartungen.



    Bilder: Schmittchen

  • Die Entkernung des alten Kraftwerks ist deutlich vorangekommen. Ein paar aktuelle Eindrücke (weitere Fotos auf der Website des Abbruchunternehmens):



    Der hier noch sichtbare Verbindungsbau an der Ohmstraße wurde bereits abgerissen:



    Halle mit Durchblick - anfangs standen in diesem Teil die Dampfkessel des Kraftwerks, letzter dauerhafter Nutzer war der Fuhrpark-Dienst einer Frankfurter Bank.



    Die abgestützte Fassade dieses Bauteils mit dem verbliebenen (und verbleibenden) von ursprünglich zwei Schornsteinen:



    Bilder: Schmittchen

  • Der Teilabbruch scheint abgeschlossen zu sein. Es übernimmt die Adam Hörnig Baugesellschaft, Aschaffenburg. Heute wurden Container angeliefert.



    Auch zu sehen ein Transparent der Schindler & Werb AG, das Ingenieurbüro war auch mit dem Umbau des alten Tramdepots Sachsenhausen befasst (wobei das mit dem Lokalbahnhof natürlich nicht stimmt). In einer stillen Ecke der Baustelle stehen Elemente der historischen Dachkonstruktion, wahrscheinlich im Wartestand bis zum Wiedereinbau:



    Bilder: Schmittchen

  • Für mich überraschend, dass immer noch der Abbruch zu laufen scheint. Viel sieht man wirklich nicht, aber ein Bagger hämmerte heute unaufhörlich im Inneren:



    Es geht in die Tiefe:



    Viel mehr übrig als das Gerippe ist ja nicht mehr:


  • Zehn Monate später wird es Zeit für ein Update. Bis zum Beginn der Hochbauarbeiten hat es lange gedauert, doch inzwischen wachsen die Wohntürmchen aus der historischen Halle heraus. Bilder von heute:



    Östlicher Wohnturm:



    Die nordwestliche Ecke:



    Südwest-Ecke:



    Fonpix: Schmittchen

  • Das Projekt wurde im Rahmen eines Forward Deals an eine Tochtergesellschaft der Frankfurter Volksbank verkauft. Dazu wurde heute eine Pressemitteilung herausgegeben. Daraus ergibt sich auch, dass die Vermietung der Wohnungen im Sommer 2019 beginnt.


    Aus diesem Anlass ein paar aktuelle Bilder - von der Kuhwaldstraße:



    Zwei von der Ohmstraße ...



    Vor der westlichen Stirnseite der alten Kraftwerkshalle ist eine Rampe entstanden, für die Anlieferung des Supermarkts und wahrscheinlich zugleich als Zufahrt zur Tiefgarage.



    Zum Schluss zwei Fotos von der Voltastraße:



    Zwischen den beiden turmartigen Neubauten wurden einige Teile der historischen Dachkonstruktion eingesetzt.



    Bilder: Schmittchen

  • An der Fassade zur Kuhwaldstraße wurde größtenteils die unsägliche, vor einigen Jahrzehnten über die Klinker geschmierte rosa Farbe entfernt. Endlich!



    Zwischen den beiden historischen Turmbauten an der Ohmstraße wurde wieder ein Füllbau errichtet.



    Noch ganz frisch ist der Beton über dem Untergeschoss, das an der Westseite über die alte Halle hinausragt, verblieben ist natürlich eine Rampe als Ein- und Ausfahrt.



    In Arbeit sind auch die Fenster an der Ohmstraße. Es sieht so aus, als würden einzelne neue Scheiben in die aufbereiteten bauzeitlichen Metallrahmen gesetzt. Das erinnert an eine Sanierung in Fechenheim. Damals hieß es, dass jede einzelne Scheibe individuell nach einer Schablone gefertigt werden musste, weil kaum eine so groß wie die andere war. Feine Sache!



    Bilder: Schmittchen

  • Das westliche Türmchen hat zur Ohmstraße hin seine Fassade erhalten.



    Bild: Schmittchen


    Wie man an den Rändern sehen kann, handelt es sich auch hier um die Neubauten derzeit so beliebten Riemchen, diese werden direkt auf die Dämmung geklebt.