Dresden: Innere Neustadt

  • Ich hoffe ja auch auf ein elbseitiges Szenario, die Inlandsfläche an der Theresie7 ist doch viel zu schade und auch immer leicht zu entwickeln.
    Benchmarck müsste jedoch das T3-Dings übernommen haben und der Parkplatz müsste dazugehören. Dolly gehört wohl nicht dazu, und wenn, gebe ich dem EG dort wenig Chancen auf Erhalt - leider.
    Im Gebiet liegen nur Alt-B-Pläne ohne Inkrafttretung. Es kann also ganz normal gebaut werden mit Einfügegebot bei Art und Maß.

  • Für mich ist ja eher "Budget-Hotel" der "elephant in the room".
    Das "Motel One" liegt in Rufweite.
    Wie ich aus Gastgewerbekreisen höre, ist die Hotelauslastung in ganz Dresden bereits jetzt problematisch; ich dachte auch deshalb, dass die "Hotelschwemme" der letzten Jahre jetzt langsam mal am Ende angekommen wäre (weshalb ich auch das Revitalis-Projekt an der Schweriner Str./Wettiner Platz mit Argwohn sehe).


    Was den ex-"Dolly-Buster"-Gebäuderest angeht (ja, das wurde vor ein paar Wochen umbenannt; der Schriftzug ist auch weg): Gerüchteweise hatte ich vor ca. 15 Jahren mal gehört, dass ein Wiederaufbau nicht genehmigungsfähig wäre - aus was für Gründen auch immer. Wie gesagt - gerüchteweise.

  • Für den Rest der Eckbebauung hoffe ich sehr auf eine Wiederverwendung in einem Neubau. Um den Rest des Erkers und die Fassade aus Sandstein mit Rundbögen wäre es jammerschade.
    Allerdings wäre das nicht ganz einfach. Ich denke, man sollte so realistisch sein und nicht von einer Rekonstruktion des Hauses ausgehen. Für den Tragwerksplaner ist die Situation nicht ganz einfach. Auf das vorhandene Sockelgeschoss aufzusetzen, ist sicher nicht möglich. Die alten Wände sind statisch nicht nachgewiesen bzw. der Nachweis aufwändig. Bei der Frauenkirche hat man das zwar gemacht, das ist ja aber ein anderes Kaliber. Bliebe die Entkernung und der Neuaufbau hinter der alten Fassade, wie bei dem Seniorenhaus an der Lukaskirche. Mal sehen, was (irgendwann) passieren wird.

  • Bliebe die Entkernung und der Neuaufbau hinter der alten Fassade, wie bei dem Seniorenhaus an der Lukaskirche. Mal sehen, was (irgendwann) passieren wird.


    Das wäre doch eine akzeptable Lösung. Um die restlichen Räumlichkeiten ist es sicher nicht schade, die Fassade sollte aber unbedingt erhalten werden.

  • Benchmarck müsste jedoch das T3-Dings übernommen haben und der Parkplatz müsste dazugehören.


    Warum müssten die den T3 Teil gekauft haben?
    T3 gehört wie gesagt der rote Teil
    http://www.t3gmbh.de/images/im…lung/wohneinheit-blum.jpg
    Die beiden Flurstücke rechts davon sind die von mir benannten, welche zusammen 2300m² groß sind. Was man grob gesehen auch als die 2400m² sehen kann, welche in der Pressemitteilung gesagt wurden.

  • Dreikönigskirche - Innenumbauten großen Ausmaßes


    SäääääZ berichtet für Interessierte - ausführlich.


    Schon seit Monaten laufen die doch beträchtlichen Umbauten, was von Aussen nur durch paar Bauzäune angedeutet wird (Bild vom Ende Mai 2016):



    Torhaus am Palaisplatz - Aussenanlage fertig
    Der beim Bau durch LKWs schwer beschädigte alte Plattenweg in gerader Linie aufs Torhaus zu wich nun einer auch interessanten und wohl auf die Parkanlage eingehenden Wegevariante. Den zuletzt noch gefällten Strauch (im Bild ehedem vorn rechts im Eck) schulde ich mal der neuen Sichtbarmachung des Torhauses von dieser Seite.



    Hier noch ein Beispiel für Leerstand: der Seitenflügel des ehem. DNN-Gebäudes an An der Dreikönigskirche/Hauptstrasse.
    Was hier mal werden soll, ist vermutlich noch offen. Das Erdgeschoss ist für diese Lage sicher verbesserungsbedürftig.

  • Große Meißner Straße: GHND wünscht sich Rekonstruktionen


    Jetzt, wo für den Bereich südlich der Großen Meißner/Köpckestraße zwischen Bellevue und Finanzministerium ein B-Plan aufgestellt werden soll, bringt sich auch die GHND ins Spiel. In ihrem neusten Newsletter teilt sie mit:
    "Die GHND wünscht sich, eingedenk der großen Bedeutung, welche dieser Straßenzug bis zu seiner Zerstörung 1945 besaß, die Häuser Blockhausgäßchen 3, Große Meißner Straße 1, 3 und 5 zu rekonstruieren, deren Grundstücksflächen sich im Geltungsbereich des künftigen Bebauungsplans befinden."


    Dabei handelt es sich um Gebäude, die sich östlich ans Hotel Bellevue anschließen. Das Hotel habe bereits beim Stadtplanungsamt nach Anbaumöglichkeiten angefragt. Eine Visualisierung liefert die Gesellschaft gleich mit:



    (c) GHND / arte4d


    Der gesamte Newsletter findet sich hier.

  • @ Tobschi


    vielen Dank für die News. Das ist natürlich eine sehr tolle Nachricht. Die Große Meißner ist natürlich eine der Highlight Straßen des alten Dresden gewesen. Eine Rückkehr zumindest dieser vier Bauten wäre daher absolut zu begrüßen.


    Aber.....


    ich kann mir nicht im Ansatz vorstellen, dass die Stadt da mitspielt. Schon das Narrenhäusle kommt (wenn es denn kommt und man nicht noch Ausreden findet) nicht gerade zur großen Freude der Leute im Stadtplanungsamt. Wenn man bedenkt, wie hartnäckig man in der Hauptstraße gegen die Reko war, wird man hier sicherlich die gleiche Haltung einnehmen.


    Und warum?....


    ganz einfach, wenn man hier mit 4 Häusern anfängt hat man ganz schnell einen Neumarkt 2.0. Da man den Neumarkt ja schon mit allen erdenklichen Mitteln versucht zu unterminieren wird man hier vermutlich erst gar nicht damit anfangen wollen, denn wenn diese Bauten erst mal stünden, hieße das folglich, dass es weiter gehen muss. So steht dann die gesamte Bebauung der DDR zur Disposition inklusive dem Wiederaufbau des Neustädter Rathauses.


    So sehr ich mir das wünschen würde, aber ich glaube nicht, dass die Stadt da mitspielen wird. Dabei wäre der Mehrwert so fantastisch. Von der Frauenkirche über den Theaterplatz und die Augustusbrücke bis zum Albertplatz. Herrlich. Es wäre die perfekte Anbindung von Altstadt und innerer Neustadt. Wenn man in Dresden eine Vision hätte, die der Stadt gut tun würde. Aber wenn ich mir so ansehe, was man derzeit am Postplatz und drumherum baut und ich dann lese, dass man am Neustädter Ufer gerne selbstbewusste Solitäre hätte, dann erschaudert es mich ob der Zukunft des Areals.

  • Ich schätze das leider ähnlich ein. Auch im Stadtrat dürfte es dafür keine Mehrheit geben, zumindest nicht in der Koalition R-G-R. Man denke nur an die Torpedierungsversuche der Linken, das Narrenhäusel als Nazibau zu verunglimpfen. Und deren Kulturbürgermeisterin faselte in der DNN in Bezug auf Rekonstruktionen neulich von einer "Illusion am Neumarkt".

  • Ich hatte mich schon gefragt, wann die GHND mal wieder mit Rekoforderungen für den Neustädter Markt ankommt.
    Dieser Platz und der Neumarkt können nicht miteinander verglichen werden. Was am Neumarkt Sinn machte, das brach liegende Umfeld der rekonstruierten Frauenkirche ebenfalls mit Rekonstruktionen wiederherzustellen, ist am Neustädter Markt Unsinn. Hier gibt es keine Brache, sondern einen Platz, der mit überdimensionierten Verkehrseinrichtungen und weiträumig angelegten Wohngebäuden besetzt ist. Die Eindämmung der Straßen- und Schienenflächen ist zwar ein Muss, genauso wie die Bebauung freier und frei werdender Flächen, doch eine Wiedergewinnung des ursprünglichen Platzes und der wesentlichen Straßenräume ist nicht möglich. Nun die Fläche zwischen Hotel und Blockhaus zu rekonstruieren und dabei zu ignorieren, dass der Rest nicht wiederhergestellt werden kann, halte ich für kurzsichtig. Für den Neustädter Markt braucht es ein Gesamtkonzept, welches alle Rahmenbedingungen einbezieht und nicht nur den verträumten Blick auf alte Fotos.

  • So schön die Visu auch ist, so sehr Wunschdenken wird Sie wohl auch bleiben.
    Wenn man berücksichtigt wie auf der Haupstraße der einzige Neubau nach der Wende knallhart an die Platten angepasst wurde und noch nichtmal der Kompromissentwurf genommen wurde kann ich mir hier nicht vorstellen das man an dieser Stelle dann plötzlich rekonstruiert.


    Die Idee ist aber nicht schlecht auch mal eine andere Architektursprache anzupreisen als das was uns wohl zu erwarten hat, 0815 Kisten mit großen Fenstern und Flachdächern.
    Es ist ein Anstoss zur Diskussion, wenn man am Ende auch wirklich mehr diskutiert auch mit den Bürgern dann wäre schon viel geholfen.
    Danke GHND fürs Ideen einwerfen.

  • Das sehe ich durchaus ähnlich Arwed. Nur steht das betreffende Grundstück zwischen Blockhaus und Bellevue ja zur Verfügung und ist nicht überbaut oder verkehrstechnisch überplant. Konsequenterweise müsstest du dann auch die Rekonstruktion des Narrenhäusels ablehnen.
    Falls diese Fläche bebaut würde, müssten sich die Gebäude ohnehin zwischen Blockhaus und Hotel einpassen. Die Ergebnisse würden wahrscheinlich sehr stark dem ähneln, was wir an Füllbauten am Neumarkt haben. So wie ich das sehe, kann man dafür dann durchaus auch Rekonstruktionen ins Spiel bringen. Inwiefern die von der GHND visualisierte Variante realistisch ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt. In der dargestellten Version wären umfangreichere Umbaumaßnahmen am Bestandsbau nötig.

  • @ Arwed


    deine Begründung ist meiner Meinung nach völlig falsch. Wenn man deine Maxime anlegen würde, dann wäre Städtebau obsolet. Dann könnte man nämlich gar nichts mehr ändern.


    Ich sehe es nämlich genau anders herum. Gerade weil dieser Platz eigentlich kein Platz mehr ist sondern eine riesige Verkehrsschneise, die die Altstadt von der Neustadt völlig abriegelt, braucht es signifikante Veränderungen im Bestand. Und da jetzt die Aufstellung eines Bebauungsplans ansteht, muss selbstverständlich alles auf den Tisch, was für das Areal möglich und nötig wäre.


    Nur leider habe ich das Gefühl, dass eine ergebnisoffene Diskussion nicht möglich ist, sondern dass man hier eher einen Postplatz 2.0 als einen Neumarkt 2.0 haben will. Und dagegen wehre ich mich entschieden. Nachdem man Postplatz und Wiener Platz ruiniert hat, soll nicht auch noch der Neustädter Markt folgen.


    Und so negativ, wie du die mögliche Reko siehst, ist es nämlich gar nicht. Die Südseite der Großen Meißner Straße ist problemlos möglich, angefangen mit den 4 oben gezeigten Rekos, ein Haus steht im Hotel integriert ja noch, der Rest des Hotels könnte bei einer Sanierung relativ einfach und kostengünstig verblendet werden, ohne dass man wirklich an den Bestand ran müsste.


    Die Westseite des Neustädter Marktes von der Hauptstraße aus gesehen ist im Grunde auch kein Problem, es müsste lediglich die eine Platte fallen. Da die Hinterbebauung weitgehend intakt ist, wäre der Aufwand hier überschaubar, die Reko des Neustädter Rathauses möglich. Und wenn man gewollt hätte, könnten ja bereits 3 Rekos an der Heinrichstraße Ecke Hauptstraße stehen. Somit wäre der gesamte Westbereich zwischen Hauptstraße und Königstraße relativ einfach zu bewerkstelligen. Lediglich der Nordblock der Großen Meißener Straße würde erst mal fehlen.


    Schwierig wird es dann im Ostteil, weil hier der gesamte Bestand fallen müsste. Hier wäre sicher erst mal denkbar, dass man sich nur auf die Platte an der Hauptstraße und direkt zum Markt konzentriert und den Rest stehen lässt.


    Das wäre dann eine mittelfristige und umsetzbare Vision für das Areal ohne den Kahlschlag durchführen zu müssen. Aber ich denke selbst für diesen Kompromiss fehlt der Wille. Nicht umsonst hat man ja nur eine einzige Platte saniert und zwar ausgerechnet die auf dem Platz des Neustädter Rathauses, ein Schelm der Böses dabei denkt.


    Ich bin ehrlich, bevor es einen weiteren Postplatz hier gibt wäre ich dafür, außer dem Narrenhäusel gar nichts zu bauen. Allein wenn ich sehe mit welchen Großstrukturen man da am Neustädter Ufer plant wird mir schlecht.

  • Odysseus
    Deinen Ansatz wiederum halte ich für eine komplette Milchmädchenrechnung!
    Selbstverständlich möchte auch ich, dass der Neustädter Markt wieder zu einem klar gefassten schönen innerstädtischen Platz wird. Doch gibt es hier (komplett anders als am Neumarkt) eine Vielzahl von Faktoren, die eine Wiederaufnahme des Vorkriegszustandes grundsätzlich nicht erlauben. Die Straßentrasse soll und wird kleiner werden, doch wird es niemals zurück zu den Dimensionen der Großen Meißner Straße gehen. Dazu kommt noch die Straßenbahntrasse, die es hier ursprünglich ja überhaupt nicht gab. Auch wird die DVB hier definitiv zu verhindern wissen, dass die Tram sich den Platz mit den PKWs teilen muss. Es wird also beim separaten Gleisbett bleiben. Auch werden getrennte Geh- und Radwege hier nicht verschwinden.
    Neben den Belangen der Verkehrsteilnehmer aller Arten, kommen noch die Besitzverhältnisse am Platz. Durch den Verkauf der WOBA (den ich ansonsten durchaus gut fand) hat sich die Stadt hier ein gutes Stück der Handlungsfreiheiten genommen. Noch nicht einmal den Durchbruch der Rähnitzgasse konnte die Stadt daher bisher erreichen und da schreibst Du ernsthaft vom Abriss weiterer Gebäudezeilen?
    Um nochmal zum Vorschlag der GHND zu kommen: Diese barocken Gebäude waren sehr schön. Ihre Rekonstruktion würde den Platz sehr aufwerten. Doch sollte man das Pferd ersteinmal satteln bevor man es reitet. Ersteinmal muss geklärt werden, was hier städtebaulich alles geschehen soll, bevor man über die Architektur einzelner Häuser redet!

  • Ich find es etwas erschreckend, dass zuallererst der Ansatz und die Visu für gut befunden wird und im Anschluss sofort die ganze Absicht und Mühe zerredet wird. Natürlich gibt es gewisse Umstände, die vorhersagen, dass es porblematisch ist, aber gleich selbst Argumente zur Verhinderung zu liefern ist beängstigend.


    Bis die Bebauung dieses Teils des Neustädter Marktes zur Disposition steht, hat sich die Mehrheit im Stadtrat schon wieder geändert. Und was wäre, wenn das Bellevue Management durchaus mit dem Gedanken spielt, das so umzusetzen? Es wäre für einen Hotelbetrieb von enormer Strahlkraft, wenn sie sich für derlei einsetzen und sie hätten so viel mit diesem Produkt an Marketingmaterial und ein riesiges Vermarktungsplus in der Hotellandschaft Dresdens. Die könnten das "Radebeul-Feeling" in die Innenstadt holen und das würde Gäste ziehen. Nur mal von der Seite betrachtet.


    In Gänze finde ich den Vorstoß der GHND einwandfrei und zu begrüßen. Und ich bin für eine Verfolgung dieser Idealvorstellung (zumal ja sogar zu sehen ist, dass Neubauten/moderne Gestaltung schon eingedacht wurde). Was am Ende bei raus kommt, weiss keiner.


    Und wie sähe der Neumarkt heute aus, wenn man sich gleich am Anfang alles hätte zerreden lassen?


    Kritik ist immer OK, wenn sie sachlich ist. Aber sich ihr allein zu ergeben, sehe ich nicht als Art und Weise an, mit Projekten, die dazu noch so idealistisch und nachvollziehbar sind, und mit solchen Mühen, das Dresdner Stadtbild zu bereichern, sich auseinander zu setzen.


    Zumal in diesem Fall gerade die Linke den Ball flach halten sollte, wenn man bedenkt, dass die originale Bausubstand sehr wohl mit wenig Aufwand wieder hergestellt werden konnte, sie aber von deren Vorgängerpartei rigoros und gegen jeden Widerstand gesprengt wurde.



    Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, copyright Stadtplanungsamt Dresden

  • @ Stadtträumer


    volle Zustimmung. Man muss Visionen und Träume haben. Gerade das ist eigentlich der erste Schritt im Städtebau. Nur leider hat in den Verwaltungen heute niemand mehr Visionen und wenn doch, dann sind es oft leider andere wie jene, die sich der "normale Mensch" vielleicht vorstellt.


    Wenn es nur um Schönheit ginge, müsste man den Neustädter Markt direkt wieder aufbauen.


    Wenn es nur um Stadtmarketing ginge, müsste man nicht nur den Neustädter Markt direkt wiederaufbauen, sondern die gesamte Altstadt gleich mit.


    Die reine Logik und selbst die Marktwirtschaft würden eigentlich sagen: Wofür steht Dresden? Die Antwort ist Barock. Warum kommen die Touristen nach Dresden? Um genau das zu sehen.


    Warum man jetzt aber seitens der Stadt auf jede erdenkliche Art gerade mit dieser barocken Pracht wirbt, im alltäglichen Handeln aber alles dafür tut, den einen riesen Standortfaktor beständig nicht bedienen zu wollen, das ist DIE große Frage, die ich mir seit Jahren stelle.


    Rational ist diese Weigerung der Stärkung der eigenen Marke nicht zu erfassen. Das wäre genau so als würde man bei Daimler plötzlich sagen wir weben zwar mit Autos, bauen aber jetzt Fernseher oder ein Metzger schreibt Fleischerei aufs Türschild und verkauft nur noch vegetarisch.


    Warum man sich in fast jeder deutschen Stadt einer seltsamen Ideologie verschrieben hat und eigentlich gegen die eigenen Interessen handelt, das verstehe wer will. Im Vergleich moderner Füllbau oder rekonstruierte Fassade machen die Unterschiede, wenn es sich nicht gerade um eine komplette Sandsteinfassade handelt, bei den Kosten auf den Gesamtbau gerechnet nicht viel aus. Und wenn man es vorschreiben würde, bin ich mir sicher, dass die Investoren das auch bauen würden.


    Nur hat der Neumarkt ja gezeigt, dass es weder an den Bauherren liegt noch an der Bevölkerung, es ist eine kleine Lobby aus Verwaltung, Architekten und akademischer Elite, die keine Rekonstruktionen will. Selbst wenn es Städten wie Dresden ungemein schadet, weil ich glaube, dass der Tourismus nochmal um ein Vielfaches größer wäre, wenn es statt einem Neumarkt 6 geben würde.


    Und so ist die bittere Realität, dass die Stadt auf die Ambitionen vor 10 Jahren, das Neustädter Rathaus zu rekonstruieren, mit der Sanierung der Platte geantwortet hat, die genau da steht. Die Rekos, die an der Hauptstraße möglich gewesen wären, wurden mit Vehemenz abgelehnt. Und genau so wird es hier sein. Weil man ja auch in der Verwaltung weiß, wo das hinführt. Stehen erst mal die vier Häuser will man die gesamte Südseite, dann das Neustädter Rathaus und dann den gesamten Platz. Aus genau diesem Grund gingen ja auch die Rekos in der Hauptstraße nicht durch.


    Daher bin ich auch mal riesig gespannt, was mit dem Narrenhäusel passiert. Aber nichts würde der Stadt besser tun, als zumindest eine möglichst weitgehende Wiederaufnahme des alten Stadtgrundrisses mit so vielen Rekos wie möglich!


  • Um nochmal zum Vorschlag der GHND zu kommen: Diese barocken Gebäude waren sehr schön. Ihre Rekonstruktion würde den Platz sehr aufwerten. Doch sollte man das Pferd ersteinmal satteln bevor man es reitet. Ersteinmal muss geklärt werden, was hier städtebaulich alles geschehen soll, bevor man über die Architektur einzelner Häuser redet!


    Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Die Gebäude könnte man rekonstruieren ohne die anderen Bereiche am Neustädter Markt anzugehen. Genau das ist ja der große Vorteil. Immer alles miteinander zu verknüpfen, behindert mehr als dass es wirklich vorwärts bringt. Und was würde es hier für einen Unterschied machen? Am Ende wird man die Lücke auf jeden Fall bebauen. Entweder angepasst modern oder eben als Rekonstruktion.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • Saxonia
    Man kann diese 4 Gebäude rekonstruieren, wenn man den Anschluss an das Hotel sauber hinbekommt (passen die Bauflucht zur Straße und die Parzellengrenze an der Ostfassade des Hotels überein?). Aber mal abgesehen davon, dass ich ein noch größeres Hotel dort kritisch sehen würde, wüsste ich schon gerne vorher, ob diese Häuser ein Inselchen in einem ansonsten modernen (im Sinne von nicht rekonstruierten) Platz werden. Aber ich habe generell nichts gegen einen Wiederaufbau der Gebäude.


    Odysseus und Stadtträumer
    Weiterhin viel Freude beim seligen schwelgen in Euren Visionen. Ich will Euch auch nicht weiter darin stören, in dem ich auf böse harte Tatsachen hinweise, die eine Erfüllung Eurer Blütenträume nicht zulassen werden - "Radebeul-Feeling" und Touristen hin oder her. Es wird leider niemals eine Rekonstruktion des historischen Neustädter Marktes geben können.
    Sagt mir, wie das gehen soll (Stichworte Verkehr und Eigentumsverhältnisse) und ich bin gerne bereit meinen Standpunkt zu revidieren. Solange ich aber nur von Visionen höre, kann ich das nicht ganz ernst nehmen.