Charité - Bettenhaus und Ambulanzzentrum (ATIZ)

  • Ein paar zusätzliche Zahlen:


    Versorgungszentrum


    Neubau: November 2011 - Juni 2012
    Abriss Bestand: Mai - November 2012


    provisorisches Bettenhaus (360 Betten) an Stelle des heutigen Versorgungszentrums:


    "bauvorbereitende Maßnahmen": Dezember '11-Dezember '12
    Bauphase: November 2012 - Mai 2013


    Sanierung Bettenhochhaus


    Fassadenwettbewerb: Januar 2012 - März 2012
    Baubeginn: Sommer 2013
    Bezugstermin: 1. Quartal 2016


    Baukosten: ca. 185 Mio. €

  • Fassadenwettbewerb Bettenhochhaus

    Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat heute den Fassadenwettbewerb für das Bettenhochhaus ausgelobt:


    • "Gegenstand dieses Wettbewerbs sind die Fassadenerneuerung des Bettenhochhauses der Charité Campus Mitte sowie die Gestaltung der Fassade des OP-/ITS-Neubaus (OP = Operationstrakt, ITS = Intensivtherapiestationen).
    • Der Gesamtkostenrahmen der Baumaßnahme Fassade beträgt maximal 22 Mio. Euro (brutto, KG 200-700 nach DIN 276: 2008), dieses Kostenziel wird als Beschaffenheitsvereinbarung im Architektenvertrag mit dem Wettbewerbsgewinner vorgegeben. Die gesamte Fassade umfasst eine Fläche von ca. 20 000 m².
    • Da es sich um ein stadtbildprägendes Gebäude handelt, wird von den Wettbewerbsteilnehmern ein architektonisch anspruchsvoller Entwurf erwartet. Die Fassade soll unter dem Aspekt des energieoptimierten Bauens im Sinne eines innovativen energie- und kosteneffizienten Gebäudekonzepts erwartet. [...]"


    Quelle: Fassadengestaltung Bettenhochhaus Charité, Berlin - Wettbewerbsauslobung | BauNetz.de

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    Einmal editiert, zuletzt von dieselbär ()

  • Hallo,


    lese schon länger begeistert mit und habe mich nun entschlossen, auch mal meinen Senf dazuzugeben :lach:


    Ich finde den modernen Fassadenentwurf nicht sonderlich passend. Für mich eher etwas, was in 20-30 Jahren wieder als Fehler angesehen werden könnte.
    Die klassische Fassade kann ich mir eher vorstellen, da sie als etwas zeitloses fungieren könnte.

    3 Mal editiert, zuletzt von Goku12 () aus folgendem Grund: Artikel falsch gelesen

  • ^ Von welcher klassischen Fassade sprichst du denn?


    Die jetzige ist jedenfalls ziemlich grausig.



    Der gezeigte Entwurf präsentiert im Detail eine angenehme Struktur.
    Leider wird die Fernwirkung ähnlich grobschlächtig bleiben. Nicht nur die Fassade, auch die Struktur müsste man verbessern. Nach oben hin einige zusätzliche Geschosse mit Rücksprüngen, das wärs. Das würde dem Bettenhaus seine Unmaßstäblichkeit nehmen. Könnte dann ein wenig nach Art Déco ausschauen.


    Am besten fänd ich aber immernoch den Abriss, ein Hochhaus in der Umgebung wirkt einfach nicht in dieser Größernordnung. Aber das ist natürlich auszuschließen.

  • ^


    Im Artikel sind zwei verschiedene Entwürfe aufgeführt, die beide den ersten Platz bekommen haben und jetzt ein neues Kostenkonzept vorlegen müssen.


    Den zweiten Entwurf von Schweger & Partner finde ich passender, der mit seiner klassisch angehauchten Fassade eben zeitloser ist. Von der jetzigen Fassade dachte man bestimmt auch damals, sie würde futuristisch sein und lange Zeit ein ästhetisches Bild abgeben.



    Gegen einen Neubau sprechen natürlich die immensen Kosten und Behinderung des Betriebs.

  • Also ich finde da geht noch wesentlich mehr! Die Entwürfe sind natürlich immernoch besser als der Ist-Zustand aber wenn schon soeine aufwendige Komplettumwandlung gemacht wird dann bitte mit ansprechender Architektur.. Der erste Entwurf (sieht aus als wär das eine Alluminiumfassade) erinnert mich einfach zu sehr an vergangene Zeiten (60er, 70er)

  • Ich glaube ja nicht, dass man die grundsätzliche Wirkung dieses Ungetüms durch eine andere Fassade nachhaltig verändern kann. Immerhin scheint aber der Riegel über die Luisenstraße entfernt bzw. ersetzt zu werden, was zumindest ebenerdig das Ganze wieder ein wenig öffnet.

  • Beitrag aus der Abendschau. Am Schluss zeigt man noch mal ne Ansicht mit neuer Fassade vom Spreebogenpark aus. Also eleganter durch die vertikale Gliederung oder so wirds nicht wirklich. Immer noch genauso klotzig. Daran würde wohl nur die Verschmälerung um ein paar Achsen auf allen Seiten helfen. Aber alles ist besser, als jetzt...

  • Hier nochmal die 2 Sieger des Wettbewerbs:


    Schweger & Partner





    Dazu das Preisgericht:


    Thomas Müller Ivan Reimann





    Dazu das Preisgericht:


    Bildquellen:
    Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
    und
    Schweger & Partner Architekten, Hamburg
    bzw.
    Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin


    Die Jury empfahl die beiden mit dem 1. Preis ausgezeichneten Arbeiten zur Überarbeitung mit dem Ziel, den vorgegebenen Kostenrahmen einzuhalten.


    Siehe auch Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

  • puh...das bettenhaus ist einfach ein ziemlich dicker kasten...ich mag beide entwürfe, tendiere allerdings ein bischen mehr zum moderneren, da er diesen klotz doch einen hauch leichter erscheinen läßt. der klassische entwurf ist nicht schlecht, aber er scheint die vermeintliche schwere des gebäudes noch zu unterstreichen - obwohl das klinische weiss nebst der konservativen rastergliederung der fassade und dem extra betonten sockel der würde eines vorzeigeklinikums durchaus entspräche...

  • Schweger und Partner

    Ich bin für eine komplette Backsteinverkleidung des Gebäudes und der umliegenden Sockelbauten. Schweger und Partner sollten den Sockel bis oben durchziehen und es wäre zu 100% der beste mögliche Entwurf. Die Masse des Baukörpers wäre mit einem geeigneten Backstein kraftvoll und und sogar schön anzusehn. Zudem würde so die historische Campusgestaltung aufgegriffen.


    Sonst finde ich einen Backsteinsockel und oben weiße Zementbauteile aus kostengründen zumindest einen annehmbaren Kompromiss.

  • Müller Reimann

    Ich bevorzuge ganz klar den Entwurf von Müller Reimann.Ein Entwurf der dem Bau gerecht wird und dem mittlerweile überhandnehmenden Neoklassizismus eine klare,moderne Formensprache entgegensetzt.
    Mit der nachträglichen Verklassifizierung ala US Ostküstenbauten,wie es Schweger & Partner vorschlagen, kann ich überhaupt nichts anfagen.



    Beide Entwürfe müssen sowieso noch überarbeitet werden,da sie den vorgegebenen Kostenrahmen überschreiten.

  • Müller Reimann ist ebenso mein Favorit von den beiden Entwürfen.


    Allerdings bleibt das Bettenhaus halt klobig und breit.


    Mehr Akzente in die Vertikale (vielleicht mehr Betonung auf die "Flügel") könnten daran etwas bessern. Aber allgemein bleibt das ding wohl klobig.


    Ausfpassen sollte man, daß es nicht wieder zu dunkel wird. Reimanns Visualisierung sieht zwar relativ hell aus, aber in Natura fürchte ich ein zweites Spreedreieck.

  • Ja, auch bei mir eindeutig Schweger & Partner. Das ist schön, schlicht und elegant und natürlich kann man die Baumasse nicht verstecken, die bleibt sowieso in jedem Entwurf, solange der nicht vorsieht einen Teil davon abzureißen. Der andere Siegerentwurf ist zwar nicht schlecht, aber erinnert mich vor allem in der ersten Visualisierung sehr an das Axel-Springer-Verlagshaus.


    EDIT: Sorry, meinte Schweger & Partner anstatt Müller Reimann wie ursprünglich geschrieben.

  • ^ Dem schließe ich mich an - Müller/Reimann gefällt auch mir deutlich besser. Nicht nur, dass ich diese hellgrau-weißen Raster-Klotz-Fassaden wie beim Schweger & Partner-Entwurf satt habe, sondern der Müller/Reimann-Entwurf kommt auch dem bisherigen Erscheinungsbild näher. Und dieses ich finde ich eigentlich ganz okay - sicher auch, weil man sich dran gewöhnt hat, aber irgendwie ist hat es was und ist sehr markant.


    Saniert werden muss die Fassade natürlich so oder so - wegen mir könnte man sie aber auch unter Erhalt des "Originalerscheinungsbildes" sanieren.

  • Im Baunetz findet sich ein weiterer Artikel zur Preisgerichtsentscheidung. Auch enthalten ist einer Bildergalerie mit den prämierten Entwürfen. Interessant sind hierbei weitere Wettbewerbsbeiträge u.a. der


    3. Preis von Barkow Leibinger







    sowie der 4. Preis von kister scheithauer gross architekten und stadtplaner




  • Also der 4. Preis scheint mir doch zu nah am Ist-Zustand zu sein, da ist ja selbst die Überführung noch so erhalten. GIbt es eigentlich auch Planungen für die umgebenden Gebäudetrakte?

  • Also der 4. Preis scheint mir doch zu nah am Ist-Zustand zu sein, da ist ja selbst die Überführung noch so erhalten. GIbt es eigentlich auch Planungen für die umgebenden Gebäudetrakte?


    gute frage! ... zumal die umgebenden gebäude wie auch der sockel des bettenhauses ziemlich marode aussehen. ich habe am sonntag eine tour in diesem kiez gemacht und mir die situation direkt angesehen. waschbeton teile sind regelrecht weggesprengt.. wohl durch eindringendes wasser... aber auch die parkplatzsituation direkt unterhalb des bettenhauses ist ein graus... mit einer leitplanke umrandet wie bei einer autobahn und die krönung war ein ca. 2qm großes verglastes etwas mit schrebbeligen sperrmüllstühlen darin das als raucherzelle fungiert... alles drumherum noch absolut desolat und einer klinik wie der charité nicht würdig.