City of the Future

  • City of the Future

    Der amerikanische History-Channel hat einen Wettbewerb über Konzepte für die Stadt der Zukunft gemacht. Drei Städte sollten architektonisch bzw. städtebaulich verändert werden. Es handelt sich um die amerikanischen Städte San Francisco, Atlanta und Washington DC. Das Konzept sieht eine Planung für 2108 vor, also die Städte der Zukunft in 100 Jahren. 8 Teams entwarfen Konzepte für die einzelnen Städte. Die Modelle mussten in 3 Stunden konstruiert werden und in 15 Minuten vor einer Jury präsentiert werden. Nun kann jeder für den Gesamtsieger aus den drei Städten abstimmen und etwas gewinnen.
    http://www.history.com/minisit…e=mini_home&mini_id=55712



    Der Siegerentwurf für Washington begrünt die Stadt und legt einen Hochhausring um den historischen Stadtkern. Der Siegerentwurf für Washington stammt von Beyer Blinder Belle Architects & Planners.
    Bilder usw.: http://www.history.com/minisit…er=1&mini_id=55712#image3


    Der Siegerentwurf für San Francisco sieht San Francisco als eine komplett von heutigen Automobilen befreite Stadt vor. Der Entwurf geht davon aus das alternative Energiequellen (Wasserstoff) verfügbar sind und Autos in der Stadt komplett unterirdisch verkehren. Entwurfen von: IWAMOTOSCOTT ARCHITECTURE.
    Bilder usw.: http://www.history.com/minisit…lay_order=2&mini_id=55712


    Atlantas Siegerentwurf sieht die Stadt als Metropole im Wald vor. Die Stadt soll vorhandene natürliche Ressourcen wie Regenwasser und Geothermie in hundert Jahren nutzen. Das Ganze soll einem organischen Design folgen. Siegerbüro: EDAW/Praxis 3/BNIM/Metcalf and Eddy
    Bilder usw.: http://www.history.com/minisit…lay_order=3&mini_id=55712


    Was haltet ihr davon? Ist es besser die Natur zu integrieren wie in Atlanta und zum Teil in Washington oder ist ein umweltfreundlicheres San Francisco lebenswerter? Welcher Entwurf gefällt euch am besten? Mir sagt Atlanta am ehesten zu. Ich finde es wichtig das die Städte umweltfreundlicher werden, allerdings darf dies nicht zu Kosten der Lebensqualiät gehen und Menschen im Handeln einschränken. Die Technik schreitet voran und es wird hoffentlich eine Lösung für heutige Probleme geben. Als Antwort auf heutige soziokulturelle Strukturen muss man neue Lösungen finden. Wohndichte alleine für Ghettobildung verantwortlich zu machen ist der falsche Weg. In Städten wie Los Angeles und alten Vierteln von Sao Paulo gibt es trotz niedriger Wohndichte erhebliche Probleme in der sozialen Struktur. Wie stellt ihr euch das vor und was sind eure Meinungen/Vorstellungen.... für die Entwürfe und allgemein für die City of the Future???

  • Ich mag ja solche Spekulationen über die Zukunft unheimlich. Werde mal nen bisschen überlegen, was mir zu diesem Thema einfällt.


    Hier mal ein paar Konzeptzeichnungen von James Clyne (und ein paar anderen) zum Film "Minority Report":


    Bisschen optimistisch, aber interessant: Washington D.C. 2054


    Hier sieht die Stadt noch einigermaßen grün aus:


    http://www.jamesclyne.com/imag…ry/mr_lg_01_895%20_t2.jpg
    http://www.jamesclyne.com/imag…ry/mr_lg_02_234%20_t2.jpg


    Auf dem nächsten Bild wirkt alles schon etwas schmuddeliger und überfüllter (Bevölkerungsexplosion + immer mehr Leute wohnen in Städten: ein Problem, dem sich die Städte in Zukunft auf jeden Fall stellen müssen). IMO wird auch die Werbung dank neuer Technik die Stadt noch mehr für sich einnehmen:


    http://www.jamesclyne.com/imag…ery/mr_lg_12_42%20_t2.jpg
    http://www.thegnomonworkshop.c…ops/goerner/goerner_j.jpg


    Hier sieht man im Hintergrund The White House :D:


    http://www.jamesclyne.com/imag…ry/mr_lg_03_578%20_t2.jpg


    Das Verkehrskonzept (vertikale Straßen) ist ein sehr interessanter Aspekt im Film. Allerdings glaube ich nicht, dass dies auf absehbare Zeit nötig sein wird:


    http://www.jamesclyne.com/imag…ry/mr_lg_04_913%20_t2.jpg
    http://www.jamesclyne.com/imag…ry/mr_lg_05_565%20_t2.jpg


    Mal nen paar abgedrehtere Zeichnungen (als Denkanstoß):


    http://www.ryanchurch.com/images/personal/RCH03_D_big.jpg
    http://www.ryanchurch.com/images/personal/blimpcity_B.jpg
    http://www.thegnomonworkshop.c…ops/goerner/goerner_b.jpg
    http://www.jamesclyne.com/imag…wmisc_lg_02_410%20_t2.jpg


    Quellen:
    http://www.jamesclyne.com
    http://www.thegnomonworkshop.com/gallery/goerner.html
    http://www.ryanchurch.com

  • Ich frage mich, was die Planer eigentlich glauben, wo der Bedarf für gigantische Stadterweiterungen herkommen soll? Die meisten westlichen Metropolen haben ihre Einwohnerzahlen seit 60 Jahren mehr oder weniger konstant gehalten, und in Zukunft werden sie eher schrumpfen als wachsen. Die westlichen Städte der Zukunft werden wahrscheinlich immer weniger, nicht immer mehr Einwohner haben. Den Zenit der Bevölkerungszahlen haben wir in Europa schon definitiv hinter uns, und in den USA wird es auch nicht mehr lange dauern, bis dieser Punkt erreicht ist.
    Man darf wohl auch nicht den Fehler machen, sich in seinen Zukunftsvisionen allzu drastische Veränderungen vorzustellen. Der eigentliche Stadtkern der meisten westlichen Metropolen sieht heute auch nicht fundamental anders aus als vor 50 Jahren. Sicher, alte Gebäude werden abgerissen, neue gebaut, einiges saniert und umgebaut, usw. Aber ein Zeitreisender des Jahres 1957 würde in einer heutigen Stadt keinen wirklichen Kulturschock erleiden, er würde nichts sehen, was ihm gänzlich unbekannt und unvorstellbar gewesen wäre.

  • Das sehe ich ähnlich. Sicher, wie stark der technologische Fortschritt sein wird, ist eine Sache. Aber was wird sich in gesellschaftlicher Hinsicht verändern? Darüber habe ich schon die Promis in der Kleinkunstszene lamentieren hören. Ich meine hättet ihr euch denn vor 50 Jahren ausmalen können, dass man 2007 ohne Pass von Braga nach Breslau mit dem Auto brettern kann, oder dass ein Ex-Mister Universum das höchste Amt des Sonnenstaates innehat? Wer weiss wie es um die Städte dann bestellt ist. Es kann ja auch sein, dass sie den Charakter von "Terrania City" mehr oder weniger erhalten, aber wenn man da im Hinterstübchen wühlt, bekommt man dabei einen ziemlich dystopisch geprägten Eindruck á la "Equilibrium". Von daher sollte man mit solchen Annahmen immer vorsichtig sein.

  • Ein schöner Thread! Danke!


    Solche Experimente dürften den meisten Architekten nicht ganz unbekannt sein, da sie wohl häufig Bestandteil des Studiums sind.


    Eine kleine Korrrektur hätte ich noch:


    Die Modelle mussten in 3 Stunden konstruiert werden und in 15 Minuten vor einer Jury präsentiert werden.

    soll wohl richtig heißen:


    Die Entwürfe mussten innerhalb einer Woche erarbeitet werden. Für den Aufbau der Modelle (Tafeln, Pläne etc.) war nur drei Stunden Zeit und es wurde 15 Minuten lang präsentiert.


    Wäre nur drei Stunden Zeit für die Herstellung der Modelle gewesen (was in vielen abgebildeten Fällen unmöglich erscheint), wäre das wohl eher ein Modellbau-Contest, statt eines visionärern Stadtplanungs-Wettbewerbs geworden. ;)

  • Wer weiss wie es um die Städte dann bestellt ist. Es kann ja auch sein, dass sie den Charakter von "Terrania City" mehr oder weniger erhalten


    Das Wasser ist naß, das Wasser ist naß,
    wie köstlich schluckt und schlürft sich das.
    Das Wasser ist kühl, kühl ist das Naß,
    ich schwimme in einem ganzen Faß,
    denn heute ist das Wasser naß.


    :D




    Ich bin auch eher die Meinung viel wird sich nicht ändern in der Zukunft. Aber schön wäre es ;)

  • Sehr sehr geiler Thread.


    Auch die Bilder, die Tannne verlinkt hat, sind sehr interessant.
    Nun zum Thema:


    Ich trenne mal Eurorpa, das wirtschaftlich und demographisch in einer gänzlich anderen Situation ist, als der Rest der Welt, von eben jenen Gebieten, in welchen gerade das Feuer der Globalisierung und des Wachstums mit voller stärke, im positiven Sinn, brennt.


    In China ziehen aller vorrausicht nach in den kommenden 30 Jahren etwas 400 (!!!) mio Menschen in die Städte. Fragt sich nur in welche. Die bestehenden Städte sind dort jetzt schon zum bersten voll, siehe Shanghai, siehe HongKong, siehe Guanzhou/Shenzen.


    Wie sich die Situatuion in Ländern wie Indien oder Pakistan entwickeln wird, ist noch vollkommen offen. Auch ist noch nicht klar, wie sich Afrika entwickeln wird, wenn das eintritt, was viele Wirtschaftspropheten vorraussagen, nämlich das nach dem Aufschwung Asiens Afrika der nächste "Tiger" wird.


    Was wir jedoch jetz schon sehen können: Dort, wo die Bevölkerung bei hohem Einkommensniveau wächst (wie Spanien oder USA) oder aber der Wohlstand bei hohen Bevölkerugnszahlen (Indien/China) besteht drigender Bedarf für gänzlich neue Grosstadtkonzepte. Die in Europa enwickelten Konzepte funtkionierne vielleicht für Städte mit 1-4 mio Einwohnern, in Ausnahmefällen sind Individuallösungen wie London oder Paris mit 10 mio vorhanden.


    In Indien und China steht die Menschheit vor der Aufgabe, Wohn und Lebensraum für mehrere hundert Millionen Menschen in kürzester Zeit zu schaffen.
    Wohlgemert: Diese Menschen gehören einer "globalisierten Mittelschicht" an, deren Lebensstandart sich nicht sonderlich von dem in Deutschland unterscheiden wird (mittelfritistig).


    Wo sollen also diese 400 mio Mittelschicht-Chinesen wohnen?
    Bisher ist die Bausubstanz zur Aufnahme dieser Masse NICHT vorhanden.
    Das heisst, man könnte beispielsweise 10 städte a 40 mio (!!!!) Einwohnern komplett neu errichten.
    Oder 5 Städte mit 80 mio Einwohnern. (!!!!!)
    oder 100 Städte wie Berlin mit 4 mio Einwohnern (!!!)


    Was sind die Verkehrskonzepte? Wieviel Grünraum stehen wir jedem Einwohner zu?


    Das sind gigantische Dimensionen und gigantische Probleme die das, was in Dubai derzeit gebaut wird, wie ein kleines Aufwärmtraineing aussehen lassen.


    Dazu kommen gewaltige Fortschritte im Bereich Betonbau.
    500 meter hohe Wohnhochhäuser sind heute schon wirtschaftlich baubar. Die früher oft genannte grenze von 250metern für wirtschaftliche Hochhäuser ist längst gefallen und wird sich mit der Zeit nach oben schieben.
    Derzeit liegen wir bei problemlso machbaren 300-400 metern, in ausnahmefällen gar bei 600 metern ( Wohnhochhaus Burj Dubai/Chicago Spire)


    Letztendlich ist die Frage nach der Stadt der Zukunft die Frage dannach, wieviel Menshcen man pro km² unterbringen möchte und kann. Und zwar so, das sie einen hohen und sicheren Lebensstandart haben.
    Alle diese Menschen wollen neben der Arbeit natürlich mobil sein, sie wollen konsumieren, freizeit verbringen, familien grossziehen.


    Um auf mein Beispiel der 400 mio Chinesen zurückzukommen:
    Würde man diese Menschen in EINER Stadt unterbringen wollen, die eine durchschnittliche Einwohnerdichte von 20 000 Einwohner pro km² hat, was in etwa das dichteste ist, was Städte heute überhaupt haben ( Berlin hat ca 4000 Einwohner pro km²) hätte diese Stadt eine Kantenlänge von 450*450 km.



    Ich denke, das Städte wie jene, die Tanne in seinem Posting gezeigt hat, in der Tat garnicht so weit weg sein könnten.


    Für Europa stellt sich eine gänzlich andere Aufgabe: Wie organisiere ich das "systemetsiche Schrumpfen" der Städte durch den demographischen "Niedergang" der Gesellschaft. Wie baue ich städte umweltschonend und billig zurück, aber eben so, das sie für die verbleibende Bevölkerung lebenswet bleiben.

  • gardelon, dass die USA demographisch da landen werden, wo Europa ist, denke ich nicht. Dazu gibt es in den USA zu wenig Sozialleistungen und auch zu wenig Antrieb, das zu aendern. Und, wie bitter es auch klingen mag, Sozialleistungen sind die beste Kinderverhuetung ueberhaupt. (Wozu noch Kinder, die einem im Krankheitsfall, Pflegefall und Alter helfen koennen, wenn es Rentensystem, Pflegesystem, Krankenversicherung gibt? Kinder sind in Europa ein Luxus, in den USA nicht.)


    @Bilder von Tanne
    Ich bezweifele stark, dass solche Monsterkomplexe die Zukunft sind. Dazu sind glaub ich einfach alleine schon die wirtschaftlichen Risikien da zu hoch.


    @Monsterstaedte ala Pflo
    Sicher, es werden gigantische Herausforderungen in China auf die Staedte hinzukommen, allerdings ziehen die Menschen nicht nur in 5-10 Staedte, sondern in Hunderte. Dadurch verteilt sich auch das etwas. Und wie man gigantische Staedte gut organisieren kann, sieht man ja zB auch an Tokyo, was ja laut wikipedia als Ballungsgebiet etwa 35 Millionen Menschen beherbergt. Angesichts dessen, kann man sich auch gut ein Tokyo*2 was in etwa deinen 80 Millionen entspricht vorstellen. Ich bezweifele deshalb stark, dass es hier Staedte geben wird, die wirklich grundlegend anders zu dem sein werden, als was man heutzutage schon kennt.


    Bezueglich Afrika:
    Die demographischen Daten in Afrika sehen inzwischen in vielen Staaten recht bitter aus. Grund dafuer ist einfach der hohe Aids-Verseuchungsgrad. Ein Problem, was uebrigens auch mal in Indien akut werden koennte.
    Und ausserdem hat Afrika, was ja in etwa so viele Einwohner wie Europa, hat also noch wirklich sehr viel Platz.


    Generell denke ich auch nicht, dass Europa demographisch "am Ende" ist. Es ist eher ein Problem, was lange Zeit ignoriert wurde und erst in den letzten Jahren aktueller wird. Gesellschaftlich wird das sicherlich einige Umwerfungen noch mit sich bringen, aber am Ende werden auch wieder in Europa gleichbleibende Bevoelkerungen oder wachsende Bev. stehen.

  • Die Frage ist doch, ob man eine Stadt wie Tokyo so bauen würde, wie sie jetzt ist, wenn man mit der vollen Wirtschaftskraft, aber einem leeren Grundstück anfangen würde.
    Ich behaupte nein. Und mit 35 mio Einwohnern bräuchtest Du 10 Tokios, um die Wanderungsströme aufzufangen. Die müssen auch erstmal irgendwo hingebaut werden, rein platztechnisch.
    Für mich ist Tokio zwar in jeglicher hinsicht sehenswert, aber eben ein "Kompromis".


    Dazu kommt,das China ein totalitärer Staat mit gänzlich anderer Planungspraxis ist.

  • Hier mal zum Vergleich ein paar überlebte Zukunfsvisionen, die mir dennoch realitätsnäher erscheinen als das, was Tannenschnaps von James Clyne verlinkt hat.


    http://www.retro-futurismus.de/buergle_verkehr1.htm


    Im Prinzip haben sich die unerfüllten Zukunftsvisionen seit über hundert jahren kaum gewandelt. Es werden einfach stets die aktuellen Strömungen in die Zukunft extrapoliert. Nur je nach dem, ob man vor der prognostizierten Zukunft warnen will, oder ob man sie als Verheißung verkauft, ändern sich die Farben des Himmels, die Formen der großmaßstäblichen Bauten und die Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen der Personen. Clyne zeigt einen bedrohlichen, grauroten Himmel, Bauten, die wie Müllberge oder gar Waffen aussehen und lässt die Menschen geknickt am Boden rumlungern. Das ist genau so absurd wie das von mir verlinkte Gegenteil - und spielt letztlich nur den Ökologisten in die Hände.

  • Was das Wacht der Städte angeht, glaube ich wird Indien weit interessanter werden als China. China ist schon fast an seinem Bevölkerungsgipfel angelangt. Die Ein-Kind-Politik und die Tatsache, das Chinesen nur Söhne haben wollen, und keine Töchter, die dann mal Kinder bekommen könnten ist eine nicht zu verachtende Hypothek für das Land.


    Ich habe die Zahlen für die Städte >10millionen Einwohner aus dem UN-Bevölkerungs-Bericht mal zusammengeschrieben, und nach absolutem Wachstum geordnet.



    2003 2015
    Lagos 10,1 17,0 +6,9
    Neu-Delhi 14,1 20,9 +6,8
    Dhaka 11,6 17,9 +6,3
    Jakarta 12,3 17,5 +5,2
    Karatschi 11,1 16,2 +5,1
    Mumbai 17,4 22,6 +4,2
    Kalkutta 13,8 16,8 +3,0
    Kairo 10,8 13,1 +2,3
    Metro Manila 10,4 12,6 +2,2
    Sao Paulo 17,9 20,0 +2,1
    Mexico 18,7 20,6 +1,9
    New York 18,3 19,7 +1,4
    Buenos Aires 13,0 14,6 +1,6
    Tokyo 35,0 36,2 +1,2
    Rio 11,2 12,4 +1,2
    LA 12,0 12,9 +0,9
    Moskau 10,5 10,9 +0,4
    Peking 10,8 11,1 +0,3
    Osaka-Kobe 11,2 11,4 +0,2
    Shanghai 12,8 12,7 - 0,1





    Tannes Bildchen finde ich so unrealistisch gar nicht mal! Das Hier (Quelle: BauNetz) ist der Entwurf zu einem Hochhausblock in China von Steven Holl. Wenn man ein bischen weiter denkt, sich vorstellt, man würde 4x4 Blöcke so bebauen, vielleicht so verbinden, dass alles wie eine komplette Struktur wirkt, dann ist dass den Visionen oben so unähnlich gar nicht mal.

  • China hat vor, Hong Kong und Shenzen zu einer Megastadt zu fusionieren.
    Auch ist die Rede davon ,die Städte am Yangtze delta, Shanghai und Hangzhou samt der dazwischenliegenden Satellitenstädte jeweils einer grossen Stadt zusammenzufassen.
    Es würden jeweils Städte mit 50- 60 mio Einwohnern entstehen.
    Im Prinzip bestehen diese Städte heute schon, da sie schon teilweise zusammenhängende, bebaute Siedlungsräume darstellen.
    Das Interessante dabei ist, das Beispielsweise durch neue Hochgeschwindigkeitszüge wie TR/CM1Dolphin bzw. CRH Züge diese riesigen Stadträume innerhalb von 30 minuten durchquert werden können, und somit eben "handlebar" sind, für die Bewohner.
    Ansonsten ist es richtig, was AEG sagt, das solche Prognosen in der regel immer das überzogene Hochprojezieren aktueller trends ist.
    Allerdings lassen sich ein paar entwicklungen jenseits aller trends feststellen.
    Dazu gehört: Wunsch nach mobilität, wunsch nach flexibiltität der bautypen, grosse Höhen werden wirtschaftlicher,kompatibilität und wachstum der Netzwerke.

  • Auch wenn's unglaublich klingt: Das Wachstum der Weltbevölkerung ist historisch gesehen eine EINTAGSFLIEGE!


    Der demographische Übergang wird selbst in Indien bis in gut 50 Jahren mehr oder weniger abgeschlossen sein. Schon heute liegt die Kinderzahl pro Frau in 3 indischen Bundesstaaten um die 2,0! China wird schon ab der nächsten Generation schrumpfen. Ich kann nur empfehlen: Zieht euch 'Wie schnell wächst die Zahl der Menschen?' von Münz, Reiterer Fischer Verlag rein.


    Die Frage wird nur sein, wie gehen die jetzt ökonomisch stark wachsenden Gesellschaften mit der radikalen Verknappung der Ressourcen um? Ich bin da weniger optimistisch als etwa Pflo777... Dieser Faktor wird es 90 % der Menschheit nahezu unmöglich machen jemals unseren Lebensstandard zu erreichen.


    Bezüglich der zunehmenden Urbanisierung der Welt kann ich nur anmahnen, dass Ressourcen schonende Städte langfristig auf der Gewinnerseite liegen! Was ist eine Ressourcen schonende Stadt? Ein Hauptfaktor ist der Naturraum in welcher eine Stadt liegt. So brutal es klingen mag, Dubai, Riad oder auch LosAngeles werden es in 100 Jahren EXTREM schwer haben. Dort wird Wasser und die Klimatisierung der Räume exorbitant teuer werden. Eine Stadt muss in der Lage sein, sich aus dem "Umland" versorgen zu können.

  • Pflo, das sind aber doch alles nur Strukturkonzepte um vorhandene Ballungsräume, oder deren in Zukunft bevorstehendes Entstehen zu kanalisieren, und und zu ordnen. Es handelt sich dabei aber um -auf die ein-oder andere Art- endliche Entwicklungen.


    Mit dem Sci-Fi-Manga, den manche der Bildchen, die hier verlinkt worden sind, zeigt (Ich gebs zu, ich habs mir nur oberflächlich angeschaut) hat das aber doch nix zu tun!


    Wer die Stadt der Zukunft kennen will, muss die Welt der Zukunft kennen, und ich bin sicher, dass wir da manche Ernüchterung erleben werden.


    Um Iseks Post aufzunehmen: Entweder das Globale Bevölkerungswachstum regelt sich von selber auf nahe 0 zurück, oder die Evolution belehrt uns sowieso eines Besseren!


    Solche oben gezeigten Blade-Runner-Visionen gehen immer davon aus, dass umgesetzt wird, was wahrscheinlich technisch machbar sein wird. Wird es aber nicht, schon allein deshalb, weil man immer davon ausgeht, dass die Paradigmen, die bestimmen, in welche Arten der Forschung investiert wird, dieselben sind, wie jeweils heute.
    Oder wie AEG schon sagte, man extrapoliert einfach Trends.


    Wer hätte in den 60ern daran gedacht, dass wir heute nicht mal mehr in der Lage sind, auf den Mond zu fliegen?!?
    Wer auf der anderen Seite hat an das Internet gedacht?
    Genaugenommen müsste ich heute morgen im Jahr 2008 glatzköpfig in einem komischen weißen Neoprenanzug aufgewacht sein, und meine Roboterhaushälterin müsste mir die Zähne geputzt haben, bevor ich zur Arbeit auf den Saturn geflogen wäre.


    Irgendwelche Fanzi-Funzi-Vertikalstädte wie in Minority Report etc. kann ich mir -außer als Prestigegetriebene Ausnahmen ala Dubai- kaum vorstellen, weil der Bevölkerungsdruck, der solche Bauten rechtfertigen könnte, innerhalb der nächsten 30 Jahre noch immer da am größten sein dürfte wo das Geld dafür am wenigsten vorhanden ist. Möglich, dass es da in Asien gewisse Überschneidungseffekte gibt, aber die Regel wird es nicht, besonders nicht in Europa -klar- aber in Amerika auch nicht!
    Wenn sich das Thema bis dahin nicht von selber erledigt hat, dann wird die Ressourcenknappheit unseres Planeten ein Übriges tun.

  • Ich würde die Ressourcen-"Knappheit" bei der Entwicklung neuer Städte und der Anhebung des Lebensstandardes nicht überbewerten.


    Im Gegenteil, ich finde es sogar erstaunlich, wie einerseits zu recht über die, seinerzeit als positiv empfundenen, Prognosen gelacht wird, andererseits aber die negativen Verheißungen, die sich oft ebenso überlebt haben, weiterhin für bare Münze genommen werden. Dabei sind selbst die Ökologisten mittlerweile von der angeblichen Rohstoffknappheit auf den vermeintlichen Klimawandel umgeschwenkt.


    Fakt ist - entgegen der damaligen Beteuerungen des Club Of Rome und anderer Institutionen - die zur Verfügung stehenden Rohstoffe werden zwar weniger, ein Engpass ist aber während der prognostizierten Bevölkerungszunahme in Asien nicht zu erwarten. Es werden immernoch mehr neue Vorkommen an fossilen Brennstoffen entdeckt, als derzeit benötigt werden. Es ist nur so, dass der Förderaufwand dabei größer wird. Aber, so lange der Abnahmepreis fast überall auf dem Globus wesentlich von den Regierenden und nicht von den Förderen bestimmt wird, brauchen wir uns keine ernsthaften Sorgen um den auf der Strecke bleibenden Wohlstand zu machen - jedenfalls nicht von dieser Seite.


    Dazu kommt, dass eine Vielzahl dessen, was heute noch mit nicht regenerativen Rohstoffen erzeugt wird, mittelfristig durch andere Verfahren ersetzt werden kann und wird. Und wer sagt uns, dass andere nicht wesentlich offensiver im Umgang mit gänzlich neuen Methoden agieren? Auch die Angst vor allem, was irgendwie mit Strahlung zu tun hat, ist vieleicht auf die westlichen Demokratien begrenzt. Warum sollten die Chinesen ihre Forschungsmittel - so wie wir - ausschließlich für Sicherheits- und Lagerungsfragen ausgeben? Und weshalb sollten sie Angst vor z. B. der Kernfusion besitzen? So verwegen es klingen mag: aber wo der Pöbel nicht gefragt wird, kann er auch nicht im Weg stehen.


    Ich mutmaße sogar, Inder oder Chinesen werden die ersten sein, die nicht-irdische Ressourcen nutzen werden (ich meine damit nicht das Sonnenlicht ;)). Und sie werden sich dabei kaum von ein paar Zottelviechern, die irgendwo in Europa für das kosmische Gleichgewicht demonstrieren gehen, abhalten lassen (wenn es denn überhaupt so weit kommt - und wir Europäer nicht in chinesischen Haushalten Putzen gehen müssen).

    Okay, die westliche Welt hat ihren Wohlstand im Wesentlichen in der Prä-OPEC-Ära aufgebaut. Genau genommen fußt unsere Gesellschaft aber auf Werten und Tugenden, die noch lange vor den ersten Bohrtürmen entstanden sind!

  • Ja Servus, der AEG, wie gehts denn so?


    Auch, wenns grad a weng OT wird, interessant isses aber doch...


    Ich möcht nämlich mal wissen, wo sich denn die Rohstoffknappheit in Luft aufgelöst haben soll? Schön, wenn immer noch was gefunden wird.
    Die Vorräte an Fossilem Brennstoff sind aber endlich, das liegt in der Natur der Sache. Insofern relativiert das auch die Voraussagen des Club of Rome nur, wenn ich darüber eingermassen richtig orientiert bin nur, aber widerlegt sie keinesfalls!
    Und da ich kein Experte in der Sache bin, aber mich offenbar vom Augenschein trügen lasse, möchte ich gerne mal wissen, wie man auf die Aussage kommt, wir hätten es nicht jetzt schon mit ersten engpassartigen Situationen zu tun. Die das Angebot übersteigende Nachfrage lese ich täglich in der Zeitung, und an der Zapfsäule - was de Facto bedeutet, die Verfügbarkeit nimmt ab. Und zwar steil, und das ist es letzlich, was zählt.
    Die Ölfördermenge, so lese ich, ist derzeit, Kosten hin oder her, dabei Ihren Peak zu überschreiten. Du sagst es selbst, es wird teurer , zu fördern.


    Was die gesammelten anderen Energiemengen angeht, die uns potentiell zur Verfügung stehen:
    Erneuerbare Energien brauchen Erdoberfläche, um sie zu erzeugen, egal, in was für einer konkreten Form.
    Und was die Nutzbarkeit von Fusionsenergie angeht, so ist derzeit auf dem Sektor meines Wissens immer noch Europa führend, und selbst ich als potenzieller Insider habe trotzdem an der Sache schon seit bald 30 jahren geforscht wird, weder von einem Zottelvieh gehört, das demgegenüber aus völlig irrationalen Gründen negativ gegenübersteht, aber auch (jetzt wieder als interessierter outsider) von irgendeinem Wissenschaftler , der von einem realistischerweise zu erwartenden Durchbruch redet.
    Gold machen war auch lange unmöglich, jetzt gehts, aber keiner machts.
    Dasselbe Problem, wie das weswegen ich nicht auf dem Saturn arbeite.


    P.S.: ach was solls, wahrscheinlich höre ich mich gerade so an, wie:" Es wird auf der Welt nie Bedarf für mehr als 5 Computer geben"

  • Geht so, Danke. ;)


    Die von Dir angesprochenen Lieferengpässe sind doch lediglich ein Beleg dafür, dass die Förderung nicht mit der Nachfrage standhält. Sie sagen jedoch nichts über die förderbaren Vorkommen aus, für die es oft noch gar keine Infrastruktur gibt. So weit ich weiß, wurde erst vor ca. einem halben Jahr wieder in Vietnam irgend etwas in unvorstellbarer Größe gefunden, was auf seine "Abschöpfung" wartet. Und auch andernorts werden regelmäßig noch neue Vorkommen gesichtet, wenn auch in größerer Tiefe oder sonstwie schwerer zugänglich.


    Dass man derzeit glaubt, den Peak überschritten zu haben, leuchtet ein. Schließlich fördert man seit gut 100 Jahren Öl in nennenswerten Mengen. Und die Aussage der Förderer lautet, bis 2100 sei die Versorgung gesichert.


    Selbst wenn man alle künftig noch zu erschließenden und/oder aufwändiger zu fördernden Vorkommen außer Acht lässt, bewegen wir uns außerhalb des oben angesprochenen Zeitrahmens für die Konsolidierung des asiatischen Wachstums. Mehr wollte ich damit nicht sagen. ;) Dass die Vorkommen endlich sind, sollte jedem Hauptschüler einleuchten. Und deshalb halte ich im Übrigen auch den Club Of Rome für widerlegt - es ging schließlich nie wirklich um das ob, sondern um das wann. Da waren die Herren nunmal alles andere als treffsicher.


    Wer im Moment welche Technologie am besten beherrscht, ist doch relativ irrelevant. Bisher kam der ostwärts gerichtete Technologietransfer noch immer wie ein Bumerang zurück - im negativen Sinne. Und klar sollte auch sein, dass, sofern etwas auf dem Gebiet zum Durchbruch gelangt, dessen Anwendung auch eher dort hinten vonstatten geht. Hierzulande finden sich für alles und jedes Bedenkenträger, die letztlich ihren Einfluss auszuüben wissen. Das ist der Gesellschaftsform, der Medienstruktur und der politischen "Kultur" geschuldet.


    "Zottelviecher" waren von mir als Sinnbild für den aktionistischen Flügel der Bedenkenträger gedacht. Okay, ich weiß natürlich auch, dass das Klischee vom Langhaarigen mit Hirschbeutel in der Praxis längst nicht mehr gilt ;). Aber falls tatsächlich noch zu unseren Lebzeiten die Xing Xang Eins auf dem Pluto oder so landet, um irgendwelchen energiereichen Kram abzubauen, gibt's garantiert in Westeuropa Leute, die dagen auf die Straßen gehen, Scheiben einwerfen und Autos anzünden, jede Wette! Denn man kann ja nie wissen ... Und falls da ein langhaariger und unrasierter Typ dabei ist (so wie ich gerade, oh Gott!), dann war das der, den ich gemeint habe. Zufrieden? :D

  • Öl wird immer nur als fossiler Brennstoff erwähnt, logisch müssen wir aufpassen das uns nicht die Rohstoffe ausgehen. Ohne Öl müssen wir auf eine Menge Dinge die uns als normal erscheinen verzichten (http://de.wikipedia.org/wiki/Erdöl#Chemische_Produkte_aus_Erd.C3.B6l). Wenn man sich Gedanken um die Zukunft macht ist man doch kein langhaariger Zotteltyp. Selbst wenn, wir sind hier doch nicht auf Hauptschulniveau und "dissen" nur unsachlich blöde rum? Die Essenz ist doch das wir eine Vorstellung oder grobe Vision gegen den Stillstand haben. Um politische Richtungen geht es nicht, ich wäre froh wenn "Free Speech" uns erhalten bleibt. Wir dürfen nicht vergessen das vielleicht etwas passiert womit wir nie rechnen. Der Weltraum wird hoffentlich wieder in Angriff genommen und es ist eine Schande das die Menschheit ihre Visionen nach dem zweiten Weltkrieg allmählich verloren hat und nun unter dem primitiven Stigma der radikalen Islamisten lebt.

  • Liebe Leute,


    ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich diese Zukunftsvisionen (von mir verlinkte Bilder) für realistisch halte. Ich halte diese aber für sehr kreativ und interessant. Wollt ich nur mal gesagt haben. :D


    Der Aussage, dass bei sowas naiverweise immer derzeitige Trends extrapoliert werden, stimme ich zu. Dazu beachte man bitte folgendes Video (:D):


    http://www.youtube.com/watch?v=6S18LCISRm4


    Denke auch nicht, dass sich die Zukunft (in der westlichen Welt) groß vom Heute unterscheiden wird (außer es kommen wieder ein paar Knaller, wie bspw. Internet, Mobiltelefon, TV, Verbrennungsmotor,...). Für die ärmeren Ländern sieht es allerdings düster aus.


  • Die von Dir angesprochenen Lieferengpässe sind doch lediglich ein Beleg dafür, dass die Förderung nicht mit der Nachfrage standhält. Sie sagen jedoch nichts über die förderbaren Vorkommen aus, für die es oft noch gar keine Infrastruktur gibt. So weit ich weiß, wurde erst vor ca. einem halben Jahr wieder in Vietnam irgend etwas in unvorstellbarer Größe gefunden, was auf seine "Abschöpfung" wartet. Und auch andernorts werden regelmäßig noch neue Vorkommen gesichtet, wenn auch in größerer Tiefe oder sonstwie schwerer zugänglich.


    Also diese Statistik http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:%C3%96lfunde.png
    sagt da einiges anderes aus, naemlich, dass die Foerderung >> Oelfunde ist. Sicherlich muss das nicht so stimmen, aber ausser von dir habe ich anderslautendes noch nicht gelesen.