Leipzig: Trias (fertsch)

  • Leipzig: Trias (fertsch)

    Moderationshinweis Cowboy: Split aus Kleinere Projekte in der Innenstadt. Schön, dass Dave immer engagiert am Ball bleibt. Ab sofort darf hier zum Thema diskutiert werden.


    GESCHÄFTSHAUS AM STADTHAUS


    Seit gestern Nachmittag findet im Neuen Rathaus, Untere Wandelhalle, eine Ausstellung mit den Entwürfen für die Eck-Bebauung am Stadthaus Markgrafenstraße/Martin-Luther-Ring statt.


    101




    102



    Dieser Entwurf ist zurzeit mein persönlicher 1. Platz. Eine Kritik bestehe jedoch an der Fenstergestaltung der Fassaden.



    103




    104



    Diesen Entwurf würde ich auf den letzten Platz aller Einsendungen setzen.



    105



    106



    Dieser Entwurf sieht als Eingang zur Markgrafenstraße und als Alternative gegenüber den anderen Entwürfen richtig gut aus.



    107




    108





    109




    110


    Einmal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: @dj tinitus - danke für den Hinweis :D siehe #110

  • vielen dank für die bilder.


    entwurf 102 wäre auch mein top platz. er nimmt noch mit am besten das stadthaus auf, ohne dabei zu altbacken wirkt. vorallem im vergleich zu entwurf 105, welcher wie eine sehr schlechte 90er jahre kleinstadt-platz randbebauung wirkt.


    106 und 107 ignorieren zwar jegliche gauben, machen auf mich trotzdem einen recht guten, und zeitlosen eindruck .... der einem eventuell auch noch in 10 jahren gefällt.


    dem schulz und schluz entwurf würde ich noch ein satteldach zwischen stadthaus und hochhausspitze aufsetzen. sonst interessant!

  • auch von mir besten dank an dave.


    leider fehlt gerade der entwurf von schneider + schumacher, der neben 108 und 109 in die engere auswahl gekommen ist.


    und wieder einmal lässt sich feststellen, dass architekturwettbewerbe zu interessanteren und vor allem unterscheidbareren ergebnissen führen als einfache fassadenwettbewerbe. auf jeden fall kann man gespannt sein, wie die drei oben genannten entwürfe weiterentwickelt werden.

  • 109 ist zwar total retro, aber mein absoluter Favorit. Mal abgesehen davon, dass er den Anschluss an den Bestand besser schafft als so mancher Entwurf in abstrakt historisierenden Formen, die jedoch größtenteils Fensteröffnungen aufweisen, die in AutoCAD wohl mit geschlossenen Augen ausgestochen wurden (v.a. 102).


    Und bin ich der einzige, den 107 irgendwie an das J. Edgar Hoover-Building in Washington erinnert? Naja, vielleicht habe ich auch zu lange X-Files geguckt... ;)

  • Mir persönlich würde eine Mischung aus 109 und 110 am besten gefallen...ich kann mir nicht helfe, ich bin irgendwie ein Fan dieser Wellen. Wenn man die bis an die Ecke vorziehen würde, so dass sich über alle Etagen ein gleicher Abschluss ergibt und das Erdgeschoss so wie in 109 gestaltete, vielleicht noch die Gesimse harmonisch einbinden würde, dann wäre das glaube ich ganz schön. 102 finde ich irgendwie extrem bunkermäßig. Schade, dass der Atriumgedanke nur von einem (?) Entwurf aufgegriffen wurde, ich vermisse ein bisschen die Einbeziehung des momentan vorhandenen halben Hofes.

  • @ RMA: tatsächlich, ich hab mich die ganze Zeit gefragt, woher mir das bekannt vorkommt:


    Insgesamt kann man wohl sagen, dass die 3 Sieger auch wirklich die besten Entwürfe darstellen. Die beiden Entwürfe, die Giebel weiterführen, halte ich für zu simpel. Da hätte schon die Fassade etwas besonders darstellen müssen, was bei beiden nicht der Fall ist. Zwischen 109 und 110 kann ich mich fast gar nicht entscheiden. Schneider + Schumacher finde ich aufgrund der Fassade und auch der Wellen fast interessanter. Schulz & Schulz müssen auf jeden Fall noch am hinteren Gebäudeteil arbeiten, da wurde bisher augenscheinlich zu wenig Arbeit hineingesteckt.

  • Bemerkenswert, die Jury hat tatsächlich die mit Abstand besten Entwürfe prämiert. Das lässt hoffen. Entwurf 101 ist extrem langweilig. Dagegen macht der Entwurf 102 ein bißchen Angst, das ist wie eine schlechte Persiflage auf die Kubatur des Stadthauses. Ähnliches gilt für 103 mit seinen Monstergauben und 105. Entwurf 104 fußt auf einem simplen, aber vor Ort wohl wenig wirkungsvollen Gedanken (das Dreiecksraster im Obergeschoss setzt die Gauben des Stadthauses fort, was dann zweimal horizontal nach unten gespiegelt wird). 106 ist eher ordinär, 107 nach oben zu blockhaft, sonst nicht schlecht. Der Flatiron-Variante, die wirklich sehr dreißiger-mäßig daherkommt, würde ich die wenig überzeugende Gestaltung des hinteren Gebäudeteils (Verbindungsstück vom Turm zum Stadthaus) vorwerfen. Ich glaube auch, dass sich auf dem eigentlich kleinen Grundstück die großartige Wirkung der Visualisierung nicht in gleicher Weise herstellen lässt. Die anderen beiden Gewinner sind echt gut. Ach, und danke für die ausführliche Bilddokumentation an unseren Agenten im Rathaus. ;)

  • Gut finde ich 102,110,104.Am wenigsten gefallen mir 106,101,109,


    In einem Architekturforum wie dem DAF ist die Begründung das, was zählt. Dieser Thread ist keine Ted-Umfrage. C.

  • Die drei prämierten Entwürfe als Modell im Kontext zur städtebaulichen Situation.


    Entwurf: Schneider + Schumacher / Frankfurt a. M.





    Entwurf: Schulz & Schulz / Leipzig





    Entwurf: Behzadi + Partner Architekten / Leipzig



    Quelle: Hochtief Construction AG

  • Schon erstaunlich was auf diesem doch recht kleinem Grundstück errichtet werden kann. Für die Stadtreparatur in diesem Bereich wird das ein echter Gewinn werden.


    Bei Schneider + Schumacher / Frankfurt a. M. könnte die Erdgeschosszone etwas ausgeprägter - sprich höher- ausfallen.



    Der Entwurf von Schulz & Schulz hat von den drei gezeigten Entwürfen für mich den größten Charme. Der Anschluss an das Stadthaus sollte aber noch überarbeitet werden.




    Bei der Deutschen Nationalbibliothek ist auch ein Bruch zwischen Alt- und Neubau geblieben:



    Quelle: User Riesz




    Behzadi + Partner Architekten können mich nicht überzeugen. Ist eher ein Standardbau, wie sie weiter östlich reihenweise entstehen.

  • zustimmung unter vorbehalt der tatsächlichen bauausführung und anpassungen des turms ans stadthaus.
    es wird metropolär im schönen leipzig.
    schon verwunderlich, dass sowohl dieser bau, als auch st. trinitatis aus demselben büro kommt.
    oder besser: schön, dass es solch abwechslung produzieren kann.

  • Obwohl ich mit allen drei Preisträgern hätte leben können, hat aus meiner Sicht auch der überzeugendste Entwurf gewonnen


    Wie ungestalt schon sagt, es ist erstaunlich, dass die Entwürfe für einen der wahrscheinlich schlechtesten und einen der wahrscheinlich besten Nachwendebauten aus ein und demselben Büro kommen.


    Diese Mutmaßungen natürlich unter Vorbehalt, mal abwarten was Jekyll & Hyde äh Schulz & Schulz letztendlich tatsächlich hinstellen.;)

  • Glückwunsch. Interessant wäre allerdings, welche Änderungen die drei Finalisten noch vorgenommen haben. Ich hoffe, da wird in den nächsten Tagen noch Bildmaterial unters Volk gebracht.

  • Glückwunsch, aus meiner Sicht hat der mit Abstand beste Entwurf gewonnen. Die beiden anderen prämierten Entwürfe sind für sich genommen sicher nicht schlecht, aber im Gegensatz zum entgültigen Sieger viel zu gewöhnlich, ich möchte fast sagen: langweilig. Schulz & Schulz füllen das dreieckige Grundstück mit einem m.E. ziemlich originellen, aber dennoch zeitlosen Neubau geschickt aus. Bisweilen finde ich auch den Übergang zum Stadthaus sehr passabel.


    Bevor es hoffentlich neue Bilder zum Projekt gibt, noch einmal diese bereits bekannte Ansicht etwas vergrößert (und von daher etwas pixelig):

    Entwurf: Schulz&Schulz/Leipzig
    Quelle: Hochtief Construction AG

  • Erinnert mich extrem an das Flatiron-Building in Manhatten. Was soll hier für ein Fassadenmaterial gewählt werden? Der Entwurf gefällt jedenfalls, wenn man nicht zu sehr bei der Ausführung spart, wird´s bestimmt ein toller Bau an exponierter Stelle!

  • Je länger gucke ich, desto mehr gefällt mir dieser Entwurf. Eine erfolgreiche Anknüpfung zu den besten Zeiten der Moderne.

  • Ja der Entwurf von Schulz & Schulz sagt mir auch von allen Vorschlägen am meisten zu.
    Bleibt nun abzuwarten, dass die Ausführung qualitativ hochwertig ausgeführt wird, sonst kann das Gebäude sehr schnell billig wirken!

  • @ l émigrant: details werden in kürze veröffentlicht.


    @ ungestalt & forza le:
    in der tat erscheint es auf den ersten (und auch zweiten) blick verwunderlich, dass schulz & schulz zwei derartig verschiedene entwürfe abliefern konnten. eine erklärung hierfür scheint mir bereits in ihrer begründung für ihren kirchen-entwurf zu liegen: sie wollten einen bau schaffen, der "sich einfügt, als würde er längst an dieser stelle stehen".
    für den kirchenbau wählten sie dabei allerdings die architektursprache der westdeutschen wiederaufbauzeit - zu der zwar viele jurymitglieder einen bezug hatten, aber für die es nun mal in leipzig keine traditionslinie gibt. darum wird meines erachtens diese kirche auch nach ihrer fertigstellung wie ein fremdkörper wirken.


    bei dem jetzigen projekt scheinen sie durchaus einen ähnlichen gedanklichen ansatz verfolgt zu haben, nur dass sie diesmal einen schritt weiter (oder tiefer) gingen und sich an der architektur der zwischenkriegszeit angelehnt haben. anklänge an ritters ringcity-konzept der 20er und das merkurhaus sind offensichtlich.
    weil sie damit eine in der stadt tatsächlich präsente traditionsline aufgreifen und weiterentwickeln, wird sich dieses gebäude in der tat ins stadtbild einfügen, wie das noch fehlende stück in ein puzzle.


    damit haben sie eine sehr gute arbeit geleistet und den wettbewerb verdient gewonnen.