Kulturhauptstadt RUHR2010

  • Ist irgendwie ein subtiler Ohrwurm geworden, finde ich.


    Mir geht es mittlerweile auch so. Wirklich ein Ohrwurm, und wenn ich mir den Text so anschaue, dann bringt der Mann es schon auf den Punkt. Besonders liebgewonnen habe ich die letzte Zeile. "Ich mein ja nur" - das sagt hier im Pott doch jeder (unbewusst) mindestens 10 mal am Tag... :daumen:


    Ich mein ja nur: Komm zur Ruhr.


    Für mich: Gänsehaut pur!

  • Hinsichtlich des gelungenen Startes in das Kulturhauptstadtjahr...


    ...habe ich mir mal so meine Gedanken gemacht und mir überlegt, was der Gast in unserer Stadt gesehen, gehört und gewußt haben sollte. Einen Anteil am Titel der Kulturhauptstadt haben hier neben der Industriekultur sicherlich auch das UNESCO Welterbe Zollverein die Kirchenschätze des Essener Doms und der Abtei Werden. Außerdem brillieren Aalto-Oper und Theater bundesweit und die Folkwang Idee mit dem Museum und der Hochschule (jetzt Uni) genießt weltweiten Ruf. Allerdings haben wir im gesamten Ruhrgebiet eine dermaßen vielfältige Auswahl an kulturellen Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten zu bieten, dass es einem Freude bereitet, Europa das Gesamtpaket der Metropole Ruhr zu präsentieren und so das Bild/Image positiv zu verändern.


    Eine Übersicht über alle kulturellen Einrichtungen der Stadt Essen findet ihr unter essen.de


    Eine Liste der Essener Sehenswürdigkeiten findet ihr unter wikipedia


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    Hauptattraktion der Stadt Essen...


    ...sind das zur Industriekultur gehörende UNESCO Welterbe Zollverein, die Villa Hügel und die GartenstadtMargarethenhöhe. Alle drei Orte haben eine ganz besondere Geschichte. Darüber hinaus wäre ein Besuch des Baldeneysees und der Gruga sehr zu empfehlen. Weitere Attraktionen sind das Ruhrland- und das Folkwangmuseum. Aber auch die Innenstadt hat, wenn auch keine mittelalterliche Altstadt, doch Sehenswertes zu bieten. Dazu gehört allen voran natürlich der Essener Dom mit seinem Schatz und Kreuzgang, die im April fertig sanierte Synagoge und eine Führung durch die Lichtburg. Industriekultur gibt’s auch in der Innenstadt: Das Colosseum. Die Hingucker im Essener Stadtgarten südlich des HBF sind natürlich die neue Philharmonie, Aalto-Theater und RWE-Turm.


    Dies sind für mich die Orte, die man gesehen haben muß, wenn man die Kulturhauptstadt Essen besucht.


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    Natürlich gibt es auch diverse Touren und Führungen:


    • Führungen durch die Essener Innenstadt und durch Kettwigs Altstadt



    • Spatziergang über den Kulturpfad (Folkwangmuseum – Stadtgarten – Marktkirche)



    • Radtouren an Ruhr und Emscher.



    • Sightseeing durch Essen oder auf den Spuren der Krupp Dynastie



    • Touren entlang der Essener Industriekultur: Zeche Carl, Welterbe Zollverein, Zeche Bonifacius, Colosseum, Krupp Stammhaus, Luisenhof, Margarethenhöhe, Altenhof II, Villa Hügel, Carl Funke



    • Ausflüge zu mittelalterlichen Anlagen: Schloss Borbeck, Stiftskirche, Essener Dom, Haus Horst, Waisenhaus der Fürstäbtissinen, Blücherturm, Schloss Schellenberg, Burgruine Altendorf, Haus Heisingen, Isenburgruine, Haus Scheppen, Schloss Baldeney, Abtei Werden, Luciuskirche, Haus Heck, Römisches Haus, Haus Schuir, Schloss Oefte, Schloss Landsberg, Schloss Hugenpoet. Dazu gibt es die Möglichkeit, interessante Rundgänge durch die Altstädte von Werden und Kettwig zu unternehmen.



    • Schiffsfahrten auf der Ruhr, dem Baldeneysee oder entlang der Emscher


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    Gewußt haben sollte man...,


    ...das Essen neben der Industriestadt und dem Titel der Waffenschmiede, Kruppstadt und größten Bergbaustadt des Kontinents die längste Zeit Stiftsstadt war. Vor der Industrialisierung wurde Essen Jahrhunderte lang von Frauen, den Fürstäbtissinen, regiert. Der Domschatz zeugt von der Macht der Damen und des Stiftes. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Essen Bistumsstadt des neu gegründeten Bistums Ruhrgebiet und hatte mit Franz Hengstbach sogar einen Kardinal. Andere mächtige, wichtige oder berühmte Persönlichkeiten waren und sind die Familie Krupp, Heinz Rühmann, Helmut Rahn, Paul Klinger, Theo Albrecht, Heinz-Horst Deichmann, Ruth Leuwerik, Heinz Drache, Elisabeth Volkmann, Otto Rehhagel, Diether Krebs, Juliane Werding, Anja Kruse, Ingo Appelt, Frank Mill, Jens Lehmann, Christian Keller. Von hier aus starteten Deichmann, Aldi und Karstadt ihren Siegeszug durch Deutschland. Weitere große Konzerne sind RWE, Evonik, ThyssenKrupp, DB Schenker und Eon Ruhrgas, was Essen auch den Ruf der Konzern- und Energiestadt eingebracht hat. Gemessen an 210qkm und 50 Stadteilen ist die Ruhrmetropole drittgrünste Stadt der Republik und darüber hinaus sogar Kurort. Darauf ein Pils von Stauder oder Stern, ein Dampfbier aus Borbeck oder ein Kellerbier aus Rüttenscheid. Wär’s schärfer mag, trinkt Essener Korn oder Absolut Absinth aus der Essener Destillerie. Alkoholfrei geht’s auch: Tut Gut Malzbier oder Schlossquelle und Stiftsquelle, wenn man ein Wässerchen trüben möchte. Dazu noch zwei Besonderheiten: Das Werdener Teegebäck Abraham und das Softgetränk Fanta, das hier in Essen erfunden wurde.


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    Noch ein paar Superlative zum Schluß:


    Essen hat….
    das größte Rathaus
    das größte Privathaus (Villa Hügel)
    die älteste Pfarrkirche (Luciuskirche)
    die älteste Marienplastik (Goldene Madonna)
    das größte Theater/Opernhaus (Aalto)
    das größte Kino (Lichtburg)
    das größte Multiplexkino (Cinemaxx)
    die längste Messehalle (Billini-Bau)
    die längste freistehende Rolltreppe (Kohlewäsche, Zollverein)
    die erste deutsche Fußgängerzone (Kettwiger Strasse)
    das größtes innerstädtisches Einkaufszentrum (Limbecker Platz)
    die größte Gourmetmeile (Essen verwöhnt…)
    Deutschlands…


    …und ist die einzige Stadt der Republik mit mehr als einer halben Millionen Einwohner, die weder in der 3,. 2. noch in der 1. Fußballbundesliga einen Verein hat und auch als einzige kein großes modernes Stadion. :nono:


    Dafür hatte das Georg-Melches Stadion aber die erste Flutlichtanlage und einst die erste multifunktionale Haupttribüne. ;)


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    Der Inhalt dieses Posting erhebt kein Recht auf Vollständigkeit. Ich wünsche viel Spaß beim Durchlesen. ;)

  • Infratest dimap hat im Auftrag von west.art, dem Kulturmagazin des WDR, eine repräsentative Umfrage zur Bekanntheit der Kulturhauptstadt RUHR.2010 durchgeführt - mit, wie ich finde, ganz ordentlichem Ergebnis. Details und weitere Umfrageergebnisse zur Bewertung der "Metropole Ruhr" stellt das WDR Fernsehen am Dienstag, 19. Januar, um 22.30 Uhr in "west.art" vor.

  • Dazu noch folgende Geschichte:


    Bekam am We einen Bericht bei Radio Essen mit, indem es ebenfalls um die Bekanntheit der Kulturhauptstadt ging und auch darum, in wie weit Ruhr 2010 in den Reisebüros der Republik angeboten wird. Als Beispiel wurde Hamburg aufgeführt und das Resultat war vernichtend. Keines der befragten Reisebüros hatte was von Ruhr 2010 gehört und dementsprechend auch nicht im Angebot. Darauf hin wurde dem Marketing Chef der Ruhr 2010 die Frage gestellt, ob man nicht genug Werbung gemacht hätte, worauf dieser antwortete, dass dies nicht an ihm sondern an den Reistebüros läge, die sich nicht um Infos gekümmert hätten. Peinlich, arrogant und disqualifizierend, diese Bemerkung, wie ich finde. Denn meiner Meinung nach ist es die Pflicht einer Marketing Abteilung, mit dem eigenen Produkt, in diesem Fall Ruhr 2010, Klinken putzen zu gehen. Erwartet der Mann, dass man ihm die Türe einrennt?! Gesagt wurde nämlich auch, dass die Reisebüros nicht unbedingt daran gedacht hätten, Reisen nach Essen und dem Ruhrgebiet anzubieten, weil der Hamburger im Allgemeinen nicht auf die Idee kommt, Städtereisen dorthin macht.

  • In der Dezemberausgabe der ADAC Motorwelt gab es ein paar ansprechende Seiten zum Thema Ruhr2010 inkl. eines Veranstaltungskalenders mit den wichtigsten Events. Zudem schmückte ein gutes Bild der Kokerei Zollverein die Titelseite der Zeitschrift.


    Das Blättchen hat immerhin eine Auflage von ca. 13,5 Mio. Da könnte der eine oder andere schon mal rein- oder zumindest draufgeschaut haben.

  • 17.01.2010

    • Mike Wereschagin von der Pittsburgh Tribune bleibt an der Geschichte dran und schreibt dieses mal über die Hoffnung des Ruhrgebiets mittels Kultur die Kreativität und damit Innovationsfähigkeit der Menschen zu erhöhen, welche letztendlich die Wirtschaft der Region stärken und Arbeitsplätze schaffen könnte.
      Übrigens hat er mittlerweile seinen Artikel vom 10.01.2010 (siehe auch #20) verbessert und behauptet nun nicht mehr Düsseldorf und Köln seien Zentren des Ruhrgebiets (Thank you, sir!)
  • @ Turmbauer


    Reisebüros bzw. deren Betreiber werden doch sicherlich über diverse Foren, Dachverbände, etc. mit den neuesten Informationen und Reisetrends versorgt. Dass das Ruhrgebiet 2009 Partnerregion der ITB in Berlin war, dürfte wohl kaum jemandem entgangen sein, der sich ernsthaft mit Tourismus beschäftigt bzw. sein Geld damit verdient.


    Natürlich muss man sich - wie jeder andere Unternehmer auch - Gedanken machen, wie man an das Geld der Kundschaft kommt. Ein wenig Eigeninitiative wäre sicher angebracht, anstatt in Demut zu verharren. Ich wüsste, wie man Ruhrgebietsreisen in diesem Jahr an den Mann bringt, zumal es von Hamburg aus wirklich nur ein Katzensprung ist.


    Und abgesehen davon, dass die Deutsche Zentrale für Tourismus DZT RUHR.2010 als Themenjahr vermarktet, bieten viele große Reiseveranstalter im aktuellen Katalog Reisen in den Pott an - mich hat diese kleine Auswahl gerade einmal 5 Minuten googlen gekostet:


    TUI: 9 Seiten im aktuellen Städtereisenkatalog
    ITS: vermarktet unter Ruhr.2010 - Glück auf!
    DERTOUR: 10 Seiten im aktuellen Städtereisenkatalog. Essen City auf der Titelseite!


    Alles mit schönen Bildern garniert und ordentlich aufgemacht!


    Das ganze setzt natürlich voraus, dass man sich als Reisebüro-Inhaber ein wenig damit auseinandersetzt, WAS man verkauft. Es kann mir also niemand erzählen, er habe von all dem nichts gewusst. Es wird so sein, wie ich immer vermutet habe: die Metropole Hamburg ist - genau wie München - aufgrund seiner Randlage auch nur ein Provinznest, in dem man nicht gerne über den Tellerrand schaut bzw. keine Konkurrenz neben sich duldet. :daumen: Wo die doch so viel Kultur haben...

  • Auch das ADAC-Reisemagazin beschäftigt sich in der aktuellen Ausgabe (Nr. 114, Ausgabe Januar/Februar 2010) mit der Metropole Ruhr.
    Neben der Print-, gibt es auch eine Online-Ausgabe mit einigen frei zugänglichen Artikeln und Bildergalerien. Übrigens sind die Artikel länger als es auf den ersten Blick erscheint. Der restliche Text wird durch die etwas seltsamen Scrollbalken zugänglich.

  • #31
    Es freut mich doch sehr zu lesen, dass ich nicht alleine mit der Meinung dastehe, dass unser Nahverkehrssystem - nun ja - einfach nur verkrüppelt ist.
    In der Titelgeschichte der ADAC Motorwelt beklagt auch Fritz Pleitgen, dass man im Ruhrgebiet ohne Auto aufgeschmissen ist und wir in puncto Nahverkehr noch in "archaischen Verhältnissen" leben.
    Eine einfache Fahrt im Nahverkehr von Potsdam über Berlin nach Oranienburg koste 2,80€, eine Fahrt von Dortmund nach Duisburg 10,90€ (beide ganz grob 60km). Von der Taktfrequenz der Züge mal ganz abgesehen. :Nieder:


    Der noch immer fehlende RRX sei eine "versäumte Gelegenheit". Die Kulturhauptstadt hätte wie ein Fussballgroßereignis aufgezogen werden sollen (da in Deutschland mehr Menschen Museen als Stadien besuchten).


    Zu guter Letzt auch noch ein Vergleich der Finanzausstattung der Kulturhauptstädte:

    • Istanbul.(2010): 600 Mio.€ bei 12.000.000 Einwohnern*. Macht 050€ je Einwohner. :daumen: (bei niedrigem Kostennivau)
    • Linz.....(2009): 073 Mio.€ bei 00.190.000 Einwohnern. .Macht 380€ je Einwohner. :daumen::daumen:
    • Ruhrgebiet.....: 060 Mio.€ bei 05.500.000 Einwohnern. .Macht 011€ je Einwohner. :Nieder::Nieder::Nieder:


    *Manche Quellen wollen in Istanbul bis zu 20 Millionen Einwohner gezählt haben. In diesem Fall läge das Kulturhauptstadtbudget bei 30€ je Einwohner.

  • Es wird so sein, wie ich immer vermutet habe: die Metropole Hamburg ist - genau wie München - aufgrund seiner Randlage auch nur ein Provinznest, in dem man nicht gerne über den Tellerrand schaut bzw. keine Konkurrenz neben sich duldet. :daumen: Wo die doch so viel Kultur haben...


    Das dürfte generell ein Problem sein, insbesondere weil viele Medienkonzerne in ebendiesen Städten ihren Sitz haben. Deutlich wird das immer wieder bei unserem "Heimatsender" WDR, der uns Köln jeden Tag aufs neue als Welthauptstadt verkauft und vom Ruhrgebiet nur berichtet, wenn es absolut notwendig ist. Der gesamte Karnevalsspuk des Rheinlandes wird wieder zig Stunden des Programms füllen, die Metropole Ruhr wird mit weniger auskommen müssen. Viele wollen das Ruhrgebiet auch absichtlich einfach nicht wahrnehmen, auch wenn oder gerade weil Sie um die Stärken des Potts wissen. Das heißt für mich am Ende immer wieder, dass man sich diesbezüglich bei der Außendarstellung nicht auf andere verlassen kann. Das Ruhrgebiet tut gut daran sich selbstbewusst zu vermarkten. Mit RUHR.2010 ist ein erster Schritt gemacht.


    Es müssen meiner Meinung nach eigenständig Fakten geschaffen werden, an denen keiner vorbeikommt. Man darf nicht darauf hoffen, dass sich die Medien plötzlich in positiver Weise über das Ruhrgebiet hermachen. Ich warte beispielsweise immer noch auf Musiker, HipHoper, Rapper, DJs, die mal Musik aus dem Pott und über den Pott in die Charts bringen. Ein Grönemeyer-Liedchen alle 20 Jahre reicht da nicht. Der Song von Creutzfeld&Jakob auf der Eröffnungsfeier war top! Downloaden oder kaufen kann man den natürlich mal wieder nicht. In solche Richtungen muss noch viel mehr passieren. Mehr Filme, mehr Musik, mehr Trendsetting aus dem Pott!

  • Zu guter Letzt auch noch ein Vergleich der Finanzausstattung der Kulturhauptstädte:

    • Istanbul.(2010): 600 Mio.€ bei 12.000.000 Einwohnern*. Macht 050€ je Einwohner. :daumen: (bei niedrigem Kostennivau)
    • Linz.....(2009): 073 Mio.€ bei 00.190.000 Einwohnern. .Macht 380€ je Einwohner. :daumen::daumen:
    • Ruhrgebiet.....: 060 Mio.€ bei 05.500.000 Einwohnern. .Macht 011€ je Einwohner. :Nieder::Nieder::Nieder:


    *Manche Quellen wollen in Istanbul bis zu 20 Millionen Einwohner gezählt haben. In diesem Fall läge das Kulturhauptstadtbudget bei 30€ je Einwohner.


    Ganz so schlecht steht man im Etatvergleich nicht da. Wenn man sich die Zahlen genauer ansieht, relativieren sich die Unterschiede ein wenig.


  • Der Stadtspiegel/ Südanzeiger hat auf seiner Homepage einen Film vom Eröffnungsfest, wo unter anderem das Feuerwerk zu sehen ist, eingestellt.

  • #36 nietnagel


    Es ist schon ein Kreuz mit unserem Heimatsender WDR, der besser nur Kölsche Rundfunk hieße. Was soll man von einem Sender erwarten, der die Kölner Lichter oder Sylvester von den Rheinbrücken live überträgt und den Rosenmontagszug den halben langen Tag durchnudeln lässt, aber bei der Loveparade in Essen und Dortmund nur mal kurz live reinschaltet. Und das dieser Sender auch federführend bei den NRW-Tatorten ist, bewies er kürzlich im Tatort Klassentreffen, als er uns Ruhris den Spruch aufdrückte, dass die Stadt mit der besten Currywurst (Köln) ja auch die Kulturhauptstadt sein müsste. Da hat man wohl die Niederlage bei der NRW-Vorauswahl zur Kulturhauptstadt nicht verwunden. Ich meine, keiner von uns käme doch auf die Idee, den Kölnern ihren Karneval abzusprechen, also sollen sie uns auch unser Würstchen lassen. Auf jeden Fall wird der WDR als NRW-Sender seiner überregionalen Aufgabe nicht gerecht. Was das für das Ruhrgebiet bedeutet? Unterpräsentiert und nicht wahrgenommen fristet der Pott sein Dasein. Abseits der Rheinmetropole, die überall allgegenwärtig ist. Die einzige Chance für das Ruhrgebiet scheint wohl darin zu bestehen, einen eigenen Sender zu gründen. Und wie wäre es mal wieder mit nem eigenen Tatort oder ner Soko etc.? Köln hat beides im Angebot, wie übrigens auch einige andere Städte (Stuttgart, München etc.)


    In diesem Sinne ein Glück auf!

  • "Ruhris"

    Lese oder höre ich den Pseudo-Begriff "Ruhris", stellen sich bei mir die Nackenhaare hoch. Provinzieller, weil verniedlichend bis zum Abwicken, geht es meiner Meinung kaum.:nono: Man stelle sich nur folgendes vor: Frankfurter = Rhein-Mainis, Hamburger = Hamburgerlein,....P.S. Das östliche Ruhrgebiet wird vom WDR nicht benachteiligt. So ist das Studio Dortmund eines von insgesamt drei Hauptstudios, unter anderem wird hier die Sendereihe "Planet Wissen" produziert. Auch die Sport-Redaktion des WDR (ehemaliger Chef war der Schalker Manni Breuckmann) hat ihren Sitz am Mommsenweg.

  • Ich möchte an dieser Stelle auch noch an die Klischee-Sendung A40 erinnern. Ich weiß nicht ob es diese Sendung überhaupt noch gibt, aber dort wurde der moderne Ruhrgebietsmensch mal wieder eines besseren belehrt. Teilweise musste ich mich kneifen und fragen, ob ich wirklich in dieser Gegend aufgewachsen bin und gelebt habe, oder ob diese Sendung aus einen Paralleluniversum ausgestrahlt wird, wo halt alles ein wenig ähnlich aussieht aber ganz andere Wesen leben. Anstatt wie versprochen mal ein objektiveres und ein der Realität näheres Format zu machen, wurden wieder mal alle Kamellen über das Ruhrgebiet ausgegraben und zelebriert: als Pseudo-Info-Sendung für den 'kaputten Ruhri' und als Comedy oder Zooreportage für die anderen drumherum....

  • Ruhri

    #40


    Da wir ja eine Städtelandschaft und keine große Stadt sind, ist es durchaus angebracht, einen Überbegriff für die Bewohner dieser Landschaft/Region zu haben. "Ruhri" wird zwar (noch) nicht überall verwendet, ist aber auf dem Vormarsch. Ob man das jetzt gut findet oder nicht, ist ne andere Sache. Werde aber, um zu vermeiden, dass dir wieder die Nackenhaare hoch stehen, in Zukunft auf "Pottler/Potter" oder "Pöttler/Pötter" um steigen. Oder wie wäre es mit Ruhrtaler? ;) Vielleicht kann man ja einen Wettbewerb starten. Darüber hinaus bleibt natürlich der Essener weiterhin Essener und der Duisburger Duisburger.


    Zur Medienpräsens kann ich sagen, dass ich noch keine Live-Übertragung eines Feuerwerks, Karnevalsumzuges oder eines anderen Events aus Dortmund gesehen habe. Es gibt auch keinen Krimi oder eine andere Serie. Dortmund und der Pott finden in der Medienlandschaft faktisch nicht statt und das muß sich ändern, wenn wir außerhalb der Ruhr wahrgenommen werden wollen. Und an RUHR 2010 kommt man eben nicht so leicht vorbei.