Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Danke für die Fotos. Die Sanierungen in der Zschocherschen Straße überzeugen auf ganzer Linie. Hoffentlich wird das EG ebenso hochwertig saniert.


    So sahen die von Dave gezeigten Häuser auf den ersten 4 Bildern noch im Jahr 2005 aus.

    Foto: Sadik

  • Ein Beweis, daß auch an verkehrsreichen Problemmagistralen hochwertige Sanierungen möglich sind. Nur allzu gern stellte ich hier adäquate Sanierungen aus der Georg-Schumann-, Delitzscher oder Gorkistraße ein. Interessant wäre die Frage, warum dies ausgerechnet dort und ausgerechnet jetzt funktionierte!

  • also ob es wirklich hochwertig ist, steht noch in den sternen. wenn ich mir das schon kurz zuvor zitierte bild 4 anschaue, und dort vorallem den (offensichtlich noch unfertigen) übergang zwischen erdgeschoss und 1. OG betrachte, sieht das sehr unsauber aus. wollen wir den tag mal noch nicht vor dem abend loben!!! :Nieder:

  • ^ Verstehe ich nicht. Wo sieht das denn unsauber aus? Wie man auf dem Vorherbild in #1532 sieht, wurde an dieser Stelle eine Baulücke mit einem - wahrscheinlich - sehr angepassten Stadthaus geschlossen. Wir reden hier ja auch nicht vom Waldstraßenviertel, sondern von einem sehr einfach Arbeitergründerzeitler, der stark heruntergekommen war, und nach wie vor in einer denkbar schlechten Lage steht, wo man zur Miete nicht mehr als 4 Euro/qm verlangen kann. Unter diesen Umständen kann man über das Resultat aller 3 Häuser nur zufrieden sein.

  • ^Ich denke, ihr redet aneinander vorbei: Ranger meint den Übergang in der Vertikalen, du den in der Horizontalen. Ich glaube auch nicht, dass es sich um ein separates Stadthaus handelt, dafür müsste man zumindest mit einer Garageneinfahrt aufwarten können. Die Fensterausführung belegt, dass es sich um einen konzeptionellen Bestandteil des "Götzcafés" handelt, nur das Staffelgeschoss dürfte eine zeitgenössische Interpretation sein. Ich vermute, das die "Flügel" ansonsten dem historischen Zustand entsprechen. Zu Rangers Anmerkung: das Erdgeschoss wird -wie immer- als letztes ausgearbeitet, die Qualität wird der der übrigen Fassadenfläche entsprechen. Danke an Dave für die Bilder.

  • Auf dieser historischen Ansicht kann man erkennen, dass das jetzt jüngst sanierte Haus in der Zschocherschen Straße vorher baulich dem klassizistischen Eckgebäude auf Daves 1. Bild entsprach. Demnach wurde erst nach 1899 das Gebäude umgebaut, nicht unbedingt zu seinem Vorteil, was die Proportion angeht, aber die markanten, sehr schönen Erkerfenster reißen es wieder raus.


    Der 1. BA des Wahrener Rundlings ist jetzt auch online. Dieser umfasst die Gebäude in der Wendeschleife der Linie 10.

  • Aus der Dienstberatung des Oberbürgermeisters:


    Fortschreibung des Gebäudesicherungsprogramms


    Das Gebäudesicherungsprogramm der Stadt soll fortgeschrieben werden. Das beschloss Oberbürgermeister Burkhard Jung auf Vorschlag von Baubürgermeister Martin zur Nedden. Dafür wurde eine Liste mit weiteren 60 Gebäuden von großer städtebaulicher Bedeutung und hohem Denkmalwert zusammengestellt, die dringend baulich gesichert werden müssen. Dabei unterstützt die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Eigentümer durch Beratung und finanzielle Mittel. Die Liste umfasst städtebaulich wichtige Eckgebäude – etwa Angerstraße 31, Bornaische Straße 209, Creuzigerstraße 2, Dieskaustraße 86, Pfaffendorfer Straße 21 – und denkmalgeschützte Objekte in geschlossenen Gebäudezeilen an Nebenstraßen. Die Auswahl erfolgte auf der Grundlage des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (SEKo) und des Fachplanes Denkmalschutz. Sie wurde mit Vertretern der Öffentlichkeit diskutiert. Die Liste wird bedarfsgerecht fortgeschrieben.


    PM: Stadt Leipzig - gekürzte Fassung

  • Gute Nachrichten! Über den augenscheinlichen Erfolg des Programmes wurde ja schon mehrmals hier berichtet. Die genannten Objekte beinhalten das Eckhaus Dieskaustraße 86 in Kleinzschocher, wo vor einigen Wochen durch Brandstiftung massive Schäden entstanden sind, unter anderem wurde das Dach völlig zerstört. Hier ist eine zügige Sicherung natürlich nötig. Noch zwei Bilder von zwei weiteren Gebäuden auf Daves Liste:


    Die städtebaulich enorm wichtige Pfaffendorfer Straße 21 Ecke Emil-Fuchs-Straße, erbaut wohl um 1880, ringsum ist fast alles saniert (bis auf die beiden ähnlich alten Gebäude direkt links daneben), vom Zoo schaut man direkt drauf. Eigentlich ist das Gebäude für eine Pension wie geschaffen (mit fest angemieteten Stellplätzen im Parkhaus 100 m weiter), ich glaube, sowas war da auch früher mal drin.


    Hier die Angerstraße 31 an der Kreuzung zur Demmeringstraße in Altlindenau.


    Fotos von mir.

  • Eine weitere Einrüstung ist in der Georg-Schwarz-Straße 133 (?) zu melden, dafür ist am Eckhaus Georg-Schwarz-Straße/Spittastraße (Nähe Georgplatz - LE. mon. hist. berichtete) das Gerüst schon fast wieder runter.


    Hier das Haus an der Ecke Georg-Schwarz-Straße und Spittastraße mal im Bild:

  • Auf dem letzten Bild ist auch super zu erkennen was teilweise ein wenig Putz und ein neuer Anstrich ausmacht. Auch hier in Darmstadt stehen einige Gründerzeitbauten rum denen ein neuer Anstrich ganz gut tun würde und schon würden die Gebäude wieder im alten Glanz erstrahlen. Aber scheinbar ist ein einfacher Anstrich meist nur mit einer komplettsanierung kombinierbar, sehr schade denn so werden sie wohl noch länger grau hier rumstehen ...:nono:

  • Das Einzige, was hier entscheidet: Denkmal-AfA nebst Vermietungschancen und süddeutsche Zahnärzte mit zu hohem Steuersatz. ;)

  • Nicht eher mit zu niedrigem? Na gut, im Sinne des Erhalts historischer Bausubstanz werde ich mich mal nicht drüber beschweren ;)


    Um dem ganzen mal noch etwas Inhalt zu geben: Wann und aus welchen Gründen ist man eigentlich auf diese halbetagien Aufstockungen gekommen, wie bei der Angerstraße 21? Sieht man ja in Leipzig öfters.

  • Coheed
    Ich vermute diese Form der Aufstockungen wurden auf Grund der Wohnungsnot in den 20/30 Jahren durchgeführt.
    In dieser Zeit könnte der Wohnungsbau nicht mehr mit der steigenden Bevölkerungszahl mithalten.
    Deshalb konnte auf diese Art schnell und günstig neuer Wohnraum entstehen.
    Warum das grade in Leipzig besonders oft anzustreffen ist kann ich aber auch nicht sagen.

  • So sieht übrigens eine tlw. mit Fördergeldern unterstützte fünfjährige Sanierung in der Gohliser Str. aus.



    Auch in der Georg-Schumann-Str. ging einem Eigentümer die Puste aus.



    Ein paar Ecken weiter wartet diese doch recht anspruchsvolle klassizistische Villa auf ihre Revitalisierung. Das Wohnsinn-Plakat könnte auf einen baldigen Sanierungsbeginn hindeuten.

    Bilder: Cowboy

  • Folgendes Bild hat sich noch auf meiner Festplatte gefunden - die Fassadensanierung der Mendelssohnstraße 6 (Vorzustand) Mitte Juni, dürfte inzwischen fertiggestellt sein:



    Ich persönlich muss aber zugeben, dass ich das Gebäude vorher ein wenig charakteristischer fand. Pastell bleibt eben pastell :)

  • KÄTHE-KOLLWITZ-STRASSE 101


    Das Gebäude in der Käthe-Kollwitz-Straße 101 hat am Mittwoch/Donnerstag seine Gerüste fallen lassen. Die Farbe der Fensterrahmen ist braun, die Fassade ein Vollmilch-Schokoladiges-Braun :D



    Blick auf die Käthe-Kollwitz-Straße 101.




    Im Erdgeschoss wird ein Ladenlokal einziehen.



    Und noch ein Blick auf die anderen sanierten Gründerzeithäuser an der Käthe-Kollwitz-Straße.

    Einmal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Bilder hinzugefügt

  • Zitat von DaseBLN

    Ich persönlich muss aber zugeben, dass ich das Gebäude vorher ein wenig charakteristischer fand.


    Guterhaltene, unsanierte Wohnhäuser, die bewohnt sind (z.B. auch das linke Nachbargebäude der Mendelssohnstr. 6), besitzen oftmals einen ganz würdevollen Charakter, der dann mit einer Sanierung verloren geht. Jedoch bilden solche Gebäude in Leipzig die große Ausnahme. Die meisten unsanierten Altbauten stehen leer und sind von negativen Umwelteinflüssen sowie Vandalismus gezeichnet, weshalb eine Sanierung immer eine Verbesserung darstellt.

  • Zitat von DaseBLN

    Ich persönlich muss aber zugeben, dass ich das Gebäude vorher ein wenig charakteristischer fand.


    Guterhaltene, unsanierte Wohnhäuser, die bewohnt sind (z.B. auch das linke Nachbargebäude der Mendelssohnstr. 6), besitzen oftmals einen ganz würdevollen Charakter, der dann mit einer Sanierung verloren geht. Jedoch bilden solche Gebäude in Leipzig die große Ausnahme. Die meisten unsanierten Altbauten stehen leer und sind von negativen Umwelteinflüssen sowie Vandalismus gezeichnet, weshalb eine Sanierung immer eine Verbesserung darstellt.