Ausbau des ICE-Netzes

  • Da es schon eher um den Fernverkehr geht, führe ich diesen Teil der Diskussion (Beiträge 322 ff) aus dem S und U-Bahn-Strang im München-Forum mal hier fort:


    Warum der Transrapid zum Flughafen geführt werden sollte und nicht nach Stuttgart, hat Airdinger ja schon erläutert. Zudem würden TR-Fernverkehrsstrecken in Deutschland nur Sinn machen wenn sie mit einem Schlag das gesamte ICE-Netz ersetzen, was aber mehr als unrealistisch ist.
    Die Verbindung Köln-Frankfurt-München soll ja in Zukunft hauptsächlich über Stuttgart geführt werden, da die Strecke erstens kürzer ist und zweitens früher durchgängig HGV-tauglich ausgebaut sein wird als die Strecke über Nürnberg. Über Stuttgart läge die Fahrzeit Frankfurt-München im Bereich von 2,5 Stunden wenn die bereits sehr konkreten Projekte (Frankfurt-Mannheim, S21, Wendlingen-Ulm, Augsburg-München) mal umgesetzt sind gegenüber 3 Stunden für die Strecke über Nürnberg (die auch nach einem derzeit überhaupt nicht absehbaren Ausbau Frankfurt-Nürnberg nicht ganz die Fahrzeit der Stuttgarter Strecke schaffen würde). Da wäre eine TR-Insellösung für Stuttgart-München ja ziemlich kontraproduktiv. Es fehlt halt noch der Bereich Ulm-Augsburg wo eine Neubaustrecke parallel zur A8 wohl am sinnvollsten wäre, aber zur Zeit ist ja selbst ein Ausbau der Bestandsstrecke auf den StNimmerleinstag verschoben.
    Und da haben wir auch das große Problem hierzulande: die Verkehrsträger Straße UND Schiene sind einfach beide chronisch unterfinanziert, insbesondere in den alten Ländern. Ramsauers Forderung nach einem "Aufbau West" war deshalb auch tatsächlich richtig. Dass München-Nürnberg aber über Ingolstadt geführt wurde und nicht über Augsburg war schon sinnvoll. Eine Führung über Augsburg hätte nur Strecke und Fahrzeit verlängert. So wichtig, dass nicht nur der HGV nach Stuttgart sondern auch der nach Nürnberg über Augsburg geführt werden müsste, ist die Stadt dann doch nicht.

  • Warum der Transrapid zum Flughafen geführt werden sollte und nicht nach Stuttgart, hat Airdinger ja schon erläutert. Zudem würden TR-Fernverkehrsstrecken in Deutschland nur Sinn machen wenn sie mit einem Schlag das gesamte ICE-Netz ersetzen, was aber mehr als unrealistisch ist.


    So generell kann man das meiner Meinung nicht sagen. Gerade die Haupt-Fernverkehrs-Strecke Köln - Frankfurt - Mannheim - Stuttgart - München kann man m.M. recht gut aus dem Netz herauslösen und zu einem Transrapid überführen, solange jeweils Nord-Süd-Queranbindungen ins ICE-Netz bestehen. Evtl. noch etwas ins Ruhrgebiet verlängert.

  • Langsam nährt sich das Eichhörnchen: Nachdem im Jahr 2014 ein Dialogforum für die ABS/NBS Frankfurt - Fulda/Würzburg (mit Arbeitsgruppen zur Ausbaustrecke Hanau - Fulda, zum Raumordnungsverfahren für die Neubaustrecke östlich Gelnhausen, und zur Konzeption des Südkorridors nach Würzburg) ins Leben gerufen wurde, gibt es nun erste Fortschritte:
    als Vorzugsvariante für den viergleisigen Ausbau Hanau - Fulda ist ein Ausbau auf 230km/h (ursprünglich vorgesehen waren nur 200km/h) im Richtungsbetrieb mit schnellen Gleisen innen (also Nahverkehr auf den äußeren Gleisen) ermittelt worden.


    Quelle: https://www.hanau-wuerzburg-fu…gruppensitzung-kopie.html


    Bezüglich der Neubaustrecke hat man mittlerweile einige raumverträgliche Grobkorridore ermittelt, die aber noch weiter im Detail untersucht werden. Auch die konkrete Ausgestaltung der Anbindung an die Schnellfahrstrecke Fulda - Würzburg muss noch aus bahnbetrieblicher Sicht vertieft untersucht werden.


    Bezüglich der Relation Frankfurt-Würzburg (Südkorridor) ist für die Neubaustrecke nach Fulda immer noch eine Variante im Rennen die eine Südanbindung nach Würzburg erlaubt. Ansonsten sollen geschwindigkeits- und kapazitätsverbessernde Maßnahmen entlang der bestehenden Main-Spessart-Bahn zumindest geprüft werden.

  • Raumordnungsverfahren für NBS Gelnhausen - Kalbach

    Nachdem im Dialogforum eine Vorzugsvariante ausgemendelt wurde (siehe Vorbeitrag) wurde jetzt von DB Netz das Raumordnungsverfahren für den Neubau der Schnellfahrstrecke Gelnhausen - Kalbach (Teil des Bahnkorridors Frankfurt - Fulda/Würzburg) eingeleitet.


    Das bedeutet vor allem, dass die Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung zur Einsicht bereitstehen. Auf dem UVP-Portal der Länder kann man Pläne und Gutachten einsehen. Ein Haufen Zeug das alles, für einen Schnelleinstieg aber empfiehlt es sich, im Ordner 1 mit dem Erläuterungsbericht zu beginnen, und zwar mit dem letzten Kapitel 5.2.3 "Ermittlung und Begründung der Antragsvariante" (ab Seite 214) .

  • Die DB vermeldet heute Abend in dieser PM, das sie sich für den Streckenverlauf der NBS Frankfurt - Mannheim entschieden hat. Die favorisierte Variante ist die Nummer II.b weil sie aus Sicht der DB die Mehrzahl der positiven Aspekte auf sich vereint.


    Hier Auszüge aus der PM:

    Doppelt so viele Fernzüge zwischen Frankfurt am Main und Mannheim, nur noch 29 Minuten Fahrzeit für den ICE, mehr Platz für zusätzlichen Nahverkehr und Güterzüge - dafür baut die Bahn zwei neue Gleise zwischen Frankfurt und Mannheim und entlastet so die bestehenden Bahnstrecken. Zwischen Zeppelinheim und Lorsch verläuft die Strecke entlang der Autobahnen A5 und A67, anschließend zwischen Lorsch und Mannheim weitgehend im Tunnel. Darmstadt wird an die neue Strecke angebunden. Im kommenden Sommer soll das Baugenehmigungsverfahren für den ersten Abschnitt der Strecke zwischen Zeppelinheim und Darmstadt Nord starten.

    [...]

    Über den besten Verlauf der neuen Gleise hat sich die Deutsche Bahn in den letzten vier Jahren mit der Region ausgetauscht. Mehr als 30 mögliche Streckenführungen wurden gemeinsam besprochen und hinsichtlich ihrer jeweiligen Vor- und Nachteile bewertet.
    [...]
    Die Neubaustrecke verläuft von Zeppelinheim bis Lorsch entlang der Autobahnen A5 und A67 und bündelt damit zwei Infrastrukturen sodass Neuzerschneidungen der Landschaft vermieden werden. Hinzu kommt, dass der Bau der Neubaustrecke mit dem Ausbau der A67 im Bereich Darmstadt bis Lorsch kombiniert wird, um bauliche Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten.

    [...]

    Dadurch, dass die bestehenden Gleise der Riedbahn und der Main-Neckar-Bahn vom Fernverkehr entlastet werden, kann auch der Nahverkehr ausgeweitet werden. Darmstadt kann mit der jetzt gefundenen Streckenvariante bereits vor Inbetriebnahme der gesamten Neubaustrecke an den Hessen-Express zwischen Wiesbaden und dem Frankfurter Flughafen angebunden werden. Die Fahrzeit zwischen Frankfurt Flughafen und Darmstadt beträgt dann nur noch 15 Minuten. Nachts werden die Anwohner an den Bestandsstrecken Riedbahn und Main-Neckar-Bahn von Güterverkehr entlastet, da dieser auf die Neubaustrecke geleitet wird.

    [...]

    Weitere Informationen zum Projekt Rhein/Main-Rhein/Neckar, zur Variante II.b sowie zum Beteiligungsforum gibt es hier: www.rhein-main-rhein-neckar.de