Umgang mit dem Bauerbe

  • Umgang mit dem Bauerbe

    Da mir der entsprechende Thread im Leipziger Bereich so gut gefällt, wollte ich für Sanierungen, Modernisierungen und Abrisse von Gebäuden mit Entstehungsjahren vor 1950 einen entsprechenden Strang eröffnen.


    Beginnen möchte ich mit der Sanierung der Kaiserstraße 237, die bereits seit längerer Zeit weitestgehend abgeschlossen ist und wenn man von den unpassenden Fenstern absieht, ein sehr erfreuliches Ergebnis zeigt. So wurde das Dach wieder in Schiefer eingedeckt und das Balkongitter abgetragen und originalgetreu wieder hergestellt. Die aufwändige Sanierung ist um so erfreulicher wenn man bedenkt, dass sich das Gebäude in einer denkbar ungünstigen Lage direkt neben der Reuterstraße bzw. Reuterbrücke sowie der Bahnstrecke befindet.


    Vorzustand hier und hier und hier


    Bilder aus August 2014


    eigene Bilder

  • Reuterstraße 114

    Weiter geht's mit einer auch bereits etwas länger zurückliegenden Sanierung bzw. Fassadenauffrischung mir einem ziemlich augenfälligen Vorher-/ Nachher-Vergleich.


    Vorzustand


    Zustand August 2014


    Eigene Bilder

  • Reuterstraße 57

    Die Reuterstraße 57 zeigt sich nach der Sanierung äußerlich mit einer aufgehübschten Fassade und passenden Fenstern. Erfreulicherweise wurden auch die vorgesetzten Rolllädenkästen entfernt, die das Erscheinungsbild der Fassade beeinträchtigt haben. Bedauerlicheweise wurde das Giebelfeld nicht entsprechend dem Ursprungszustand wiederhergestellt (Siehe Nachbar).
    Der Vergleich mit dem spiegelbildlichen Nachbarn zeigt , welche negative Wirkung die Verwendung sprossenfreier Fenster sowie unpassender Bauelemente (Brüstung des Balkons bzw. unsensibel ersetztes Fenster im Giebel) auf die Wirkung der Fassade hat.


    Vorzustand


    Eigene Bilder

  • Reuterstraße 49

    Hier wurde bei der Sanierung leider scheinbar die Fassade nur neu gestrichen. Die unpassanden Fenster wurde nicht ersetzt, dafür leider aber wohl eine neue Haustür eingebaut, die mit den Fenstern im Baumarktstil harmoniert.


    Vorzustand


    Eigene Bilder

  • Reuterstraße 46 und 42

    Bei der Reuterstraße 46 ist der Zustand der Fassade vor der Sanierung in Maps.google leider gepixelt. Ich kann mich allerdings erinnern, dass die Fassade einen etwas runtergekommenen Eindruck machte und mit ein paar Tags beschmiert war. Um so erfreulicher war das Ergebnis der Sanierung nach dem Fall der Gerüste.



    Ebenso war die Reuterstraße 42 beschmiert und ein neuer Anstrich überfällig. Hier wurden wohl auch neue Fenster spendiert und im Treppenhaus scheinbar sogar ein fehlendes Buntglasfenster wiederhergestellt. :daumen:



    Vorzustand


    Es bleibt zu hoffen, dass auch die Nr. 44 bald ebenso mustergültig saniert wird.


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  • Reuterstraße / Argelanderstraße 139

    Bei dem Eckgebäude wurde das verwaschene Gelb der Fassade durch Grauschattierungen ersetzt und wenn man beim Vorzustand in maps.google genauer hinschaut scheinbar die alten Kastenfenster durch neue im gleichen Stil ersetzt.



    Vorzustand


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  • Argelanderstraße 124

    Die Argelanderstraße 124 hat eine Fassadenauffrischung erhalten, die Fenster wurden gestrichen (oder ersetzt) und eine Kletterpflanze entfernt (ebenso an der Nr. 126). Leider wird bei der aktuellen Gestaltung des "Vorgartens" vollständig auf Pflanzen verzichtet.


    Zustand August und Dezember 2014


    Zustand vor Fassadensanierung


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  • Simrockstr. 11

    Auch die Simrockstraße 11 erhält aktuell eine Fassadenauffrischung. Die Fensterrahmen wechseln hierbei ihre Farbe ebenfalls von schwarz nach weiß. Passt aus meiner Sicht besser zu dem Gebäude


    Zustand Dezember 2014


    Zustand 2009


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  • Reuterstraße 26

    Der Abschluss der Sanierung liegt einige Wochen zurück. Hier wurde nicht nur die Fassade wieder aufgefrischt, sondern auch die unpassenden weißen Kunststofffenster im Baumarktlook durch solche ersetzt, die in Farbe und Gliederung mit der Fassade harmonieren. Erfreulich ist ebenfalls, dass bei der Neueindeckung des Daches die Gauben ihre ursprüngliche Gestaltung mit "Schlussstein" und "Segmentbogen" behalten haben und auch Details wie die kleine aufwändig gestaltete Gaube mit rundem Fenster im Giebelbereich erhalten blieb. Insgesamt beispielhafte Wiederherstellung des äußeren Erscheinungsbildes des Gebäudes, bei der lediglich die Eingangstür aus den 50er oder 60er Jahren ein wenig stört. Da jedoch bei den übrigen Bestandteilen der Fassade soviel Aufwand im Detail betrieben wurde, hoffe ich, dass auch die Tür noch zu einem späteren Zeitpunkt durch eine passendere Version ausgetauscht wird.


    Zustand vor Sanierung in August 2014 oder auch in maps.google



    Zustand Januar 2015



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  • Neubauprojekt Kaiserstraße/Schedestraße

    Das Neubauprojekt wurde bereits in 2012 vorgestellt. Mittlerweile sind die Altbauten Kaiserstraße 173 und 175 sowie Schedestraße 14 abgerissen. Sie werden durch einen Neubau ersetzt, der die historistisch geprägte Nachbarschaft durch ein Beispiel aktueller Baukunst ergänzt. So wird die Ecke zukünftig durch einen weiteren banalen weißen Kasten bereichert, dessen gestalterische Qualitäten sich darin erschöpfen, in die Fassade bodentiefe Fenster mal versetzt, mal einheitlich zu setzen und dieses Maximum an Kreativität noch mit farblich abweichend gestalteten Balkone zu ergänzen.


    Aktueller Zustand der Baustelle





    Zustand Ende 2014






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  • Neubau Sebastianstraße 48-52

    Das neue Wohnhaus Sebastianstraße 48-52 ist fertiggestellt und da hierfür Bestandsgebäude abgerissen wurden poste ich das Ergebnis mal in diesen Strang. Diese drei kleinteiligen alten Häuser wurden hierfür im Vorfeld abgerissen:
    (Bildquelle google maps)



    Das Ergebnis ist jetzt nicht wirklich schlecht im Sinne städtischer Nachverdichtung, beweist allerdings null Sensibiltät für Bestehendes und den lokalen Kontext. Ein bisschen Fassadenfarbe soll die ehemalige Kleinteiligkeit simulieren. Der richtige Architekt in Verbindung mit einem verantwortungsvollen Bauherrn hätte hier mit Sicherheit ein tolles Ergebnis unter Beibehalt weiter Teile des Bestandes erreichen können. Das hier dagegen ist Investorenbau der rigorosen Sorte (Bild von mir)


    Einmal editiert, zuletzt von Tilou ()

  • Argelanderstraße 141 / Ecke Reuterstraße

    Nach dem Abriss erhaltungswürdiger Altbauen für einen banalen Neubaukasten in der Sebastianstraße hier mal wieder eine erfreuliche Sanierung im Umfeld der Reuterstraße. Hier wurde äußerlich das Dach neu eingedeckt, die Fassade saniert und neue der ursprünglichen Gliederung entsprechende Fenster eingesetzt. Lediglich die Gestaltung der Fenster des Waschsalons bleiben ein störendes Element. Vielleicht passiert hier allerdings ja noch was. Die Haustür wird sicherlich auch noch angepackt werden.


    Zustand August 2014 und Juni 2015




    Eigene Bilder

  • Friedrichstraße 33

    Lange gedauert, endlich fertig: Das stark ramponierte Haus in der Friedrichstraße 33 ist revitalisiert und durch einen seitlichen Neubau ergänzt, welcher den alten Stil aufnimmt, sich aber gegenüber dem Altbau dennoch zurückhält. Besonders erfreulich: Neben einem neuen Ladenlokal ist in allen Obergeschossen neuer Wohnraum entstanden, auch in dem Altbau. Dieser wird wohl über das Treppenhaus des Neubaus erschlossen. Somit gibt es hier keinen toten Lagerraum über dem Geschäft (wie in so vielen Gebäuden z.B. in der Sternstraße), sondern eine echte Belebung. Gelungenes Innenstadt-Projekt :)




    Bilder von mir


    P.S. Auf den Bildern nicht zu sehen: Durch die Einfahrt hindurch im Hofbereich wird ebenfalls noch gewerkelt, dort wird ein altes Hallenbauwerk revitalisiert.

  • Moin,


    kann mir jemand verraten ob die Sanierungen durch die Stadt enstehen oder privat vorangetrieben werden?

    Einmal editiert, zuletzt von Askan ()

  • ^ Hallo Askan,


    die hier gezeigten Bonner Beispiele sind nach meinem Wissen in erster Linie durch private Eigentümer oder Investoren angestoßen. Die Stadt wird nur über die Überwachung denkmalrechtlicher Belange mit involviert sein.

  • Danke dir Tilou,


    schön zusehen wie sich drum gekümmert wird. Teilweise werden ja sogar Bauelemente wiederhergestellt. Das würde ich mir auch so in Hamburg wünschen.