Ex-Funkkaserne / Domagkpark (1.700 WE) [im Bau]

  • Ein großes Problem sind hierbei auch wieder die unendlich langen Entwicklungsprozesse. Der Bebauungsplan (vermutlich mit der angesprochenen Baumassenstudie) ist von 2002, lange bevor es überhaupt diesen aktuellen Zuzugsschub gab. 13 Jahre später kommt es nun zum Bau der entsprechenden Gebäude. Aktuelle Entwicklungen in der Stadtentwicklung, wie die Notwendigkeit der dichteren und funktionsdurchmischteren Bebauung, konnten damit gar nicht in die Bauplanung einfließen.
    Wenn ich mir dagegen etwas neuere Entwicklungen anschaue, zum Beispiel den Südpark von 2013, die Paul-Gerhardt-Allee von 2011 oder die Bayernkaserne von 2014, dann sind hier eher blockrandartige und urbanere Strukturen mit Gebäudehöhen von minimal 5, eher 6-8, und einigen Hochpunkten vorgesehen. Ihr habt das länger verfolgt, aber viele der aktuellen miesen Planungen stammen aus der Zeit vor Merk (2007), sind die Planungen seitdem etwas städtischer geworden? Gut, Osramgelände ist ein enormer Rückschritt, Paulaner, Südpark, Bayernkaserne aber gefallen.

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    Danke. Dass der Bebauungsplan von 2002 ist (:klo:) und erst jetzt die Gebäude gebaut werden können, zeigt nur wie ineffizient die Verwaltung arbeitet und endlich die schon oft angepriesenen Beschleunigungen und Vereinfachungen umgesetzt werden müssen. Das Personal sei zu wenig, wird immer beklagt, vermutlich wird es aber nur nicht effizient genug eingesetzt.


    Vielleicht sollten die Planungsbüros der Stadt einmal einen VHS Kurs in Lean Management belegen.


    Unabhängig des damals noch fehlenden Siedlungsdrucks, hätte man auch 2002 wissen können, dass direkt am Frankfurter Ring höher als vier geschossig gebaut werden muss.

  • Ja, es gibt zu wenig Persona (ein Bauantrag braucht in MUC auch gerne mal ein halbes Jahr), aber das trifft hier nicht unbedingt zu. Hier mal der Auszug aus Wikipedia:


    "Städtebauliche Konversion


    Am 29. Juni 2005 erwarb die Stadt München vom Bund einen Großteil des ehemaligen Kasernengeländes. Nach dem siegreichen Entwurf eines Architektenwettbewerbs (Architekten Ortner & Ortner für Bauplanung, Topotek1 für Grünplanung) wurde das Gelände für 1600 Wohnungen, gewerbliche Einheiten mit rund 1000 Arbeitsplätzen, eine zentrale Grünanlage und einen „Künstlerhof“ mit 6000 Quadratmetern Atelierflächen überplant. Gemeinsam mit angrenzenden, ebenfalls neu zu überplanenden Flächen der Telekom und des Siemens-Konzerns betraf das „Städtebauliche Projekt Domagkstraße“ eine Fläche von 62,6 Hektar. Nach einer Kanal- und Altlastensanierung sowie einem Rückbau des aus Militärzeiten vorhandenen Eisenbahnanschlusses begannen Ende 2010 die Abbrucharbeiten für die ehemaligen Kasernengebäude, eine Fertigstellung der Neubebauung ist für das Jahr 2016 vorgesehen."


  • Start am Domagpark
    4. Februar 2016
    Im Domagkpark hat die Rosa-Alscher Gruppe ihr Projekt Bauhausplatz gestartet. Auf dem ca. 2.800 m² großen Grundstück entsteht eine Mischnutzung aus Wohnungen, Büros und Einzelhandel für alle Einkommensgruppen. Der Bauhausplatz bildet mit seinen 7.000 m² Bruttogeschossfläche das Entree zum neuen Domagkparkquartier. Schon im Frühjahr dieses Jahres rollen die Bagger an. Im Herbst 2017 ist der Komplex einzugsbereit.


    Quelle: http://www.rosa-alscher-gruppe.de/news/start-am-domagpark/


    Visualisierung. http://www.rosa-alscher-gruppe…/bhp_perspektive-tram.jpg

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    Mei oh mei! Was sind das für Preise am Arsch von München? 2-Zimmer-Wohnungen hier draußen für fast 600.000 Euro? Es steigt wirklich in lächerliche Größen... Aber die kleinen 1-Zimmer-Wohnungen sind fast alle schon verkauft. Für mich auch ein eindeutiges Zeichen, dass es sich hier nur um Investoren / Kapitalisten handelt, die irgendwie ihr Geld weg von Banken bringen wollen. Größere Wohnungen oder sogar Familienwohnungen dagegen verkaufen sich eher zögerlich. Zur Eigennutzung wird hier kaum jemand kaufen.

  • Also nach den zuletzt doch recht nett anzusehenden Projekten in der Funkkaserne (mal abgesehen, dass die Dichte viel zu gering ist), ist das jetzt wieder ein Paradebeispiel für langweiligste Rasterfassadenarchitektur.


    Das dortige Genossenschaftsprojekt hat übrigens den Deutschen Städtebaupreis 2016 erhalten. http://staedtebaupreis.de/presse/

  • Das ist ja ganz hübsch anzusehen, aber der Innenhof ist dermaßen laut, dass es fast unerträglich ist. DIe Bewohner sind auchnicht unbedingt zufrieden.

  • Update 28.01.2017 Teil II

    krylosz: Ja, das habe ich mir auch gedacht. Diese Hofsituationen sind natürlich immer nicht ganz unkritisch, weil man viel von den anderen Bewohnern mitbekommt.


    Gegenüber, am südöstlichen Ende des Areals entstehen übrigens diese durchaus interessanten Townhouse- Konzepte. Städteplanerisch völlig schleierhaft ist mir allerdings, warum hier zur Kleingartensiedlung nur 1-2-stöckig gebaut werden durfte. Haben sich die Kleingärtner hier dermaßen quergestellt?










    Architektonisch durchaus interessant, und sicherlich in einem Vorort wie Puchheim oder Grafing genau richtig. Aber hier, letztlich mitten in einem städtischen Entwicklungsgebiet? :nono:

  • Das ist der Haken an großen Entwicklungsflächen. Die werden zig Jahre vorher geplant und die B-Pläne in Stein gemeißelt. Wenn man dann veränderte Rahmenbedingungen hat, kann nicht mehr reagiert werden. Andererseits braucht man diese großen Entwicklungsflächen, die gesamtheitlich angegangen werden um letztlich kein völliges Chaos zu schaffen. Genauso wie man nicht Jahre auf Änderungsvorgänge warten kann, wie Frau Merk immer erwähnt.


    Dieser dringenden Aufgabe der B-Plan Flexibilisierung muss sich endlich jemand annehmen, sei es auf bundes-, länder- oder städtischer Ebene.

  • Diese wunderschöne, großartige Fläche...was hätte hier tolles entstehen können? Das ist wirklich Jammerschade.


    Kann mir die Fotos gar nicht anschauen.


    Schaun wir mal, wieviele "Vollzüge" mit uralten B-Plänen noch gemacht werden, bevor etwas geändert wird?


    Und am Schluß ist das Gejammer wieder groß, daß man keine Flächen mehr habe.

  • Update 28.01.2017 Teil III

    Munich_2030: Ich denke, das wird leider noch große Teile Freihams, Teile des Gebiets an der Paul-Gerhardt-Allee und die Prinz-Eugen-Kaserne betreffen.


    Hier noch einige aktuelle Eindrücke vom südlichen Teil des Areals; hier entstehen entlang der Kleingartensiedlung weitere Typ-Bauten der Gewofag in mehreren Bauabschnitten:






  • Zitat Iconic:
    Munich_2030: Ich denke, das wird leider noch große Teile Freihams, Teile des Gebiets an der Paul-Gerhardt-Allee und die Prinz-Eugen-Kaserne betreffen.


    Wobei keines der genannten Areale eine derart gute Verkehrsanbindung besitzt und in für dichte und hohe Bebauung städtebaulich derart geeigneten Lage liegt wie dieses Areal, das dafür prädestiniert gewesen wäre. Aber gut, das wurde damals vor fast 15 Jahren verschlafen und gebaut ist bereits fast alles, vielleicht haben die Häuser ja nicht reparable Baumängel ;). Die PEK entstammt der gleichen Zeit, demnach ähnlich schlecht beplant, hier schmerzt es aber längst nicht so. Was du mit Freiham meinst verstehe ich nicht. Das B-Planverfahren ist dort von 2012 (nur Freiham Nord, 4000WE), die Bebauungsdichte sogar höher als in der Funkkaserne, und das für Stadtrandpampa. Für den Abschnitt Freiham West liegt noch gar nichts vor, Anpassungen sind hier also durchaus noch möglich: https://www.muenchen.de/rathau…planungsgeschichte710.pdf

  • Update 28.01.2017 Teil VI

    Da hast Du Recht, Freiham gehört in der Tat bereits zur neuen Generation Münchner Stadtplanungskultur und hier kann man erwarten, dass höher und dichter gebaut wird.


    Des weiteren wird im östlichen Teil des Areals dieses Jugendzentrum gebaut:




    Nördlich des dreieckigen Parks, auf den Baufeldern WA4 bis WA6, die direkt zum Park hin gewandt sind, entstehen u.a. diese Punkthäuser:






    Eckbau am östlichen Ende der Straße (auf WA 7)


    ....und ganz am westlichen Ende der gleichen Straße (bei WA 4)


    Hier noch einmal das einzige 'höhere' Gebäude auf WA 10



    Und der Blick in östlicher Richtung die Straße entlang Richtung Kunsthof, mit links im Bild die fertiggestellten Gebäude auf WA 8-9:


    Abschließend der Grundschulneubau nahe der Tramhaltestelle:

  • Vielen Dank für den Link.


    Auch wenn ich mir gerade hier verschieden Geschossebenen von 5 OG - 8 oder 9 OG gewünscht hätte, sind es gute Fotos von einem ambitionierten Architektur Fotographen.