Das alte Frankfurt im Bild

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    In der sehr symmetrisch ausgeführten Art der je drei Balken auf jeder Seite und dem sichtbaren Verlust jeweils des im Bild rechten Bretts mangels Gebäudeunterhalt, würde ich ein Zeichen dafür sehen, dass diese Bretter zwar statisch funktionslos, aber durchaus bewusst als Dekoration gedacht waren.
    Dafür spricht auch die im Bild wahrnehmbare Profilierung der noch vorhandenen Bretter - eine schlampige Reparatur hätte wohl eher eine wahrnehmbare statische Funktion (in Zeiten vor Panzerband) ohne den Versuch des Dekors gehabt.

  • Mod: Vier Beiträge aus dem Thread "Hauptbahnhof Frankfurt" hierher verschoben.
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    Da kann ich mich nur anschließen, der Vorplatz war bis zum 2. Weltkrieg nahezu perfekt. Um einen schöneren ersten Eindruck zu gewinnen wäre eine Rückbildung der Dächer gegenüber dem Hauptportal von größtem Effekt.
    http://commons.wikimedia.org/w…_Am_Hauptbahnhof_1903.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von mikesch ()

  • Ist ein bisschen Off Topic, aber das Bild ist ja Weltklasse! Was für tolle Häuser, rechts neben dem Bahnhof! Ich wusste gar nicht, dass es so tolle Architektur in Frankfurt gab. In diesem Stil ist aber nichts übrig geblieben, oder? Das geht ja noch weit über den Altbaubestand im Bahnhofsviertel hinaus. Gibt es irgendwo noch mehr s historische Bilder Frankfurts?

  • Einfach mal bei Google Historisches Frankfurt eingeben. Frankfurt war mit Sicherheit eine der schönsten Städte der Jahrhundertwende.

  • Flugplatz Rebstock 1924

    Eine historische Luftaufnahme des Rebstock-Geländes aus dem Jahr 1924 hat die Fraport AG als Pressebild online. Anlass sind verschiedene runde Geburtstage in diesem Jahr, darunter auch der der Gründung der Flughafengesellschaft im jenem Jahr. Die Südwestdeutsche Luftverkehrs AG hatte ihren Sitz auf dem Hofgut Rebstock im Westen von Frankfurt. Bereits 1909 wurde an gleicher Stelle mit der Deutschen Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft DELAG die erste Fluggesellschaft der Welt gegründet. Diese war Betreiberin des Luftschiffhafens am Rebstock. Kurze Zeit später wurde das Gelände auch als Start- und Landeplatz für Flugzeuge verwendet. Im Juni 1912 beförderten das Luftschiff LZ10 Schwaben und der Doppeldecker Gelber Hund im Rahmen der Flugpost am Rhein und am Main von hier aus zum ersten Mal Luftpost in Deutschland (Q).


    Mit 234 planmäßigen Starts und Landungen verlief der Luftverkehr im Jahr 1924 noch in einem überschaubaren Rahmen. Ein Jahr später starteten und landeten bereits 2.357 Flugzeuge, die rund 5.500 Passagiere beförderten. Zehn Jahre später wurde der Flughafen dann an den heutigen Standort am Frankfurter Kreuz verlegt.



    Check-In im Jahre 1924:



    Ein Flughafenbus 1924:



    Boarding vor 90 Jahren:



    Bilder: Fraport AG

  • Bienenkorbhaus und Konstablerwache 1977

    Eine interessante Aufnahme des Bienenkorbhauses und der noch podestfreien Konstablerwache aus dem Jahr 1977 bietet das Deutsche Architekturmuseum. Anlass ist die Ausstellung "Himmelstürmend. Hochhausstadt Frankfurt", die dort vom 8. November 2014 – 19. April 2015 gezeigt wird. Durch Anklicken wird das Foto zum Wimmelbild in hoher Auflösung von 1.772 x 2.343 Pixel:



    Bild: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, Foto: © Klaus Meier-Ude, 1977


    Das Bienenkorbhaus hat noch die Fenster mit schmalen Stahlrahmen aus dem Jahr 1954, die dem von Johannes Krahn geplanten Hochhaus eine wesentlich elegantere Erscheinung als mit den heutigen Fenstern mit viel zu breiten Profilen verschaffte. Es ist zu hoffen, dass dieser Eindruck bei der wieder einmal geplanten Fassadenumgestaltung wiederhergestellt wird. Auf der Konstablerwache hat es die im Zusammenhang mit der möglichen Beseitigung des Podests angeregten Hochbeete und Bäumchen in Betontrögen früher schon gegeben. Schön war das bereits damals nicht.

  • Tolle Bilder. Wäre wirklich schön wenn man der Stadt vom alten Glanz und der alten Gemütlichkeit etwas wieder geben könnte. Habe mal gelesen dass Frankfurt vor dem Krieg zu den schönsten Städten in Deutschland gehörte. Zudem die Stadt mit den meisten Fachwerkhäusern war.

  • Mod: Beitrag geteilt, gemeint ist der Bauzaun um den Neubau des Historischen Museums.
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    Etwas deprimierend die Bauzaudeko, die nahelegt, dass das Salzhaus durchaus hätte wiederhergestellt werden können, immerhin ist ein guter Teil der Fassade laut wikipedia eingelagert worden und der Giebel stand noch, bis man ihm 1947 (!) den Rest gab...



    -Bilder von mir-

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    Das ist aber nur die Giebelseite, die als Brandmauer zwischen Wanebach und Salzhausstand. Davor und dahinter ist nur Schutt zu sehen.

  • Ja und nein. Im Gegensatz zu den anderen Fachwerkhäusern ist vom Salzhaus der größte Teil des zum Römerberg gewandten Giebels erhalten geblieben, da man die demontierbaren Teile der geschnitzen Fassade rechtzeitig entfernt und eingelagert hat. Das Historische Museum hat die Fassade vor ein paar Jahren mal mit den Originalteilen rekonstruiert und ausgestellt.
    Zwei der originalen Holzplatten wurden seinerzeit in den Neubau - allerdings nicht am alten Ort und zusammenhanglos - integriert. Es wäre daher mit dem vorhanden gebliebenen Sockelgeschoß, dem Steingiebel und den Fassadenteilen weit mehr Originalsubstanz vorhanden gewesen, als von irgendeinem anderen Fachwerkhaus der Altstadt. Aber wer noch seine Erfahrungen mit der damals maßgeblichen Generation gemacht hat, weiß, daß ihr alles Historische als 'aal Gelerch' galt und keine Lobby hatte. Nach der 'Stunde 0' bevorzugte man Tabula Rasa. Dumm nur, daß ausgerechnet das neue Salzhaus zu den gelungensten Neubauten der 50er Jahre auf dem Römerberg gehört. Um andere Objekte der Nachkriegsbebauung wäre es weit weniger schade, schon weil sie für den Standort mit nur zwei Obergeschossen zu kurz geraten sind.

  • Haus Brentano, Taunusplatz 16

    Ein Foto von Carl Friedrich Mylius des 1853 erbauten Hauses Brentano, Taunusplatz 16. Nach Louis Brentanos Tod ging das Haus in den Besitz des Landschaftsmalers Carl Morgenstern über. Es handelt sich um ein Pressebild zu einem Vortrag über die traditionsreiche Frankfurter Familie Brentano am Mittwoch, 2. März 2016 im Historischen Museum (=30371639"]Info). Anklicken vergrößert:



    Bild: Carl Friedrich Mylius, Repro Ausschnitt Horst Ziegenfusz, historisches museum frankfurt (hmf)


    Das nicht mehr existente Haus, wann es untergegangen ist, konnte ich nicht herausfinden, befand am ebenfalls nicht mehr bestehenden Taunusplatz. Ravenstein-Plan von 1862:



    Grafik gemeinfrei (urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen)


    An dieser Ecke der Weserstraße und der Niddastraße im Bahnhofsviertel steht heute ein von KSP Engel und Zimmermann geplanter, 2003 fertig gestellter Teil des künftigen Deutsche Bank Campus (Street View). Auf dem Platz selbst befindet sich ein Baukomplex der Deutschen Bundesbank.

  • Der Laterne des Polizeipräsidiums fehlt aktuell die Spitze.


    Ich glaube, das war noch nicht zu sehen.



    Quelle: Polizei Frankfurt (Foto von 1914; Bildrechte abgelaufen)

  • Römerberg 1971

    Dieses Bild zeigt den Dom-Römer-Bereich im Jahr 5 nach Beginn des Baus der Tunnelstrecke Konstablerwache - Theaterplatz, entnommen einer Broschüre der Stadtbahnbauamtes zum U-Bahnbau.



    Bild: Stadt Frankfurt, Stadtbahnbauamt


    Interessant ist die Bebauung auf dem Paulsplatz, die ich in dieser Form zuvor noch nicht gesehen habe; es handelt sich anscheinend um einen 2-geschossigen festen Pavillon. Vielleicht gibt es in diesem Forum jemanden, der dazu sachdienliche Informationen geben kann.

  • ^Ich habe mich hierzu durch einige Unterlagen gewühlt aber nicht viel zu Tage gebracht. Einzige gesicherte Erkenntnis: 1970 war der Pavilon schon da, 1976 war er weg.


    Wahrscheinlich wurde er 1975 entfernt als der Platz neu gepflastert wurde:

    Der Paulsplatz in Frankfurt wurde nach einem Wettbewerb 1975 bis 1978 mit rotem Porphyr, grauem Granit und weißem Marmor gepflastert, erhielt also, der historischen Bedeutung der Paulskirche entsprechend, eine besonders hochwertige Oberflächenmaterialität.

    Quelle: Architektur-Wettbewerbe 95: Fußgängerbereiche, Freiräume. Stuttgart 1978. S.13.


    Bei meiner Suche bin ich allerdings auf zwei mir noch unbekannte Dokumente zur jüngeren Baugeschichte gestossen. Beide mit Abbildungen:


    1. Dieter Bartetzko - Triumph- oder Mahnmal (1983, PDF) ein Überblick über die (unrealisierten) Vorschläge aus einem Wettbewerb zur Platzgestaltung 1983


    2. Ingrid Bock - Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg - Erhaltung des Status quo heute: Die Paulskirche (1996, PDF) ein Rückblick auf Wiederaufbau und die verschiedenen Anläufe zur Platzgestaltung

    2 Mal editiert, zuletzt von Coatilex () aus folgendem Grund: freundliche Hinweise;)

  • Mod: Verschoben, es geht um die Matthäuskirche.
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    Der Kirchturm wurde nach dem Zweiten Weltkrieg an der Spitze an den 1950er Jahre Neubau der Kirche angepasst. Wenn nur der Kirchturm stehen bleibt, könnte man den alten Zusatnd wieder herstellen. Das wird zwar jetzt nicht passieren, aber vielleicht in einer künftigen Generation.




    Bild von 1905 nach Fertigstellung; Urheberrechte erloschen

  • Südbahnhof (Bahnhofshalle)


    An dieser Stelle hatte Schmittchen den "alten" Südbahnhof erwähnt. Aus gegebenem Anlass ein paar Impressionen aus dem Februar 1978, wenige Tage, bevor mit dem kontrollierten Abtrag des Bahnhofsgebäudes begonnen wurde. Nach Abschluss des U-Bahnbaus (Schweizer Platz <> Südbahnhof) wurde die Haupthalle und die Außenfassade originalgetreu wieder aufgebaut, wie wir sie heute kennen.


    diesterweg1978-2k3kxd.jpg



    sdbahnhof2-78wzkmv.jpg


    sdbahnhof2-78.2rkkn3.jpg


    sdbahnhof2-78.3n5j0m.jpg


    suedbahnhof_bahnsteignpk8q.jpg


    suedbahnhof_diesterwe54ker.jpg


    suedbahnhof_moerfelden5jzj.jpg

    eigene Bilder (02/1978)

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Bilder unverkleinert eingestellt

  • Tolle Bilder. Offensichtlich würden für den Ausgang zur Mörfelder auch noch zwei ansehnliche Gründerzeitler geopfert. Hatte ich schon immer vermutet, aber noch nie auf Bild gesehen. Das Hauptgebäude wurde abgetragen wegen des Tunnelbaus der U-Bahn habe ich verstanden, oder musste es auch versetzt werden wegen der S-Bahn? Aber eigentlich war nordseitig eh nicht genügend Platz, die übrigen Gebäude existieren ja auch heute noch, die westlich davon standen.


    PS: ich steh ja auf die Autos.... :D

  • Auf der anderen Seite der Mörfelder wurde auch noch mindestens ein Gründerzeitler abgerissen. Das Bahnhofsgebäude wurde nicht versetzt aufgebaut, aber wegen der Nutzungänderung konstruktiv verändert. Nur Außenhülle und Haupthalle sehen aus wie vorher.