Singapur - Stadt des Löwen

  • Singapur - Stadt des Löwen

    Der Insel- und Stadtstaat Singapur liegt in Südostasien knapp nördlich des Äquators (1°) und ist vor allem als internationales Drehkreuz für Flugzeuge, aber auch für Frachtschiffe bekannt. Von der Fläche her kleiner als Hamburg und berüchtigt wegen seiner strengen Gesetze ist Singapur eine der sichersten Metropolen der Welt und vielleicht so etwas wie Südostasien für Einsteiger. Wie viele Reisende auch habe ich dort ein "Stopover"-Angebot wahrgenommen, bei dem man auf der Hin- oder Rückreise zum eigentlichen Ziel ein paar Tage in der Stadt verbringen kann. Natürlich mit ein paar lukrativen Touristenangeboten, um die Sache schmackhaft zu machen. Anschließend an die Bali-Galerie werde ich auch hier in loser Reihenfolge immer mal wieder Fotos und Erfahrungsberichte hochladen, Kommentare oder Fragen sind willkommen :)



    -alle in diesem Strang gezeigten Bilder von mir-

  • Kolonialviertel

    An der ehemaligen Mündung des Singapore River liegt die Keimzelle der Stadt, dort haben die Briten unter Sir Thomas Stamford Raffles Anfang des 19. Jahrhunderts einen Handelsposten auf der vorher wenig bevölkerten Insel gegründet und damit den Grundstein für deren Aufschwung gelegt. Noch heute zieren einige schöne Gebäude aus der Kolonialzeit die Gegend, hinter dem großzügigen (ehemaligen) Cricketfeld mitten in der Stadt sticht vor allem der frisch renovierte Turm der Victoria Theatre and Concert Hall hervor.



    Am anderen Ende des Cricketfeldes steht St. Andrew's Cathedral (1861), die größte Kirche des Landes.



    Und die ist, das ist für Singapur bemerkenswert, ohne Klimaanlage!



    Die Victoria Theatre and Concert Hall aus der Nähe.



    Davor steht die Statue von Raffles, der als Begründer des modernen Singapurs gilt.



    Das Gebäude in der Gesamtsicht, im Hintergrund die Kuppel des alten Supreme Courts. Bei der europäischen Anmutung merkt man nur anhand der Vegetation, dass man quasi auf Äquatorhöhe ist. Und vor Ort natürlich am schweißtreibenden Klima.



    Weitere schöne Beispiele europäisch beeinflusster Architektur sind die alte Feuerwache...



    ...und die heute von einem Ministerium genutze Polizeistation. Wie man sicher schon sehen kann, befinden sich die Gebäude alle in einem top Zustand.


  • Singapore River und Marina Bay

    Heute liegt die Mündung des Singapore River wegen der Landgewinnungsmaßnahmen ein ganzes Stück weiter östlich und ist zudem mit einem Damm vom Meer abgetrennt, so dass der Pegel am Unterlauf konstant bleibt und zudem kein Salzwasser eindringt. Dadurch ist zwischen Kolonialviertel und der aufgeschütteten Marina Bay ein Süßwassersee entstanden, der Teil der inseleigenen Wasserwirtschaft ist. Die älteste erhaltene Brücke ist die Cavenagh Bridge von 1870, im Hintergrund das Fullerton Building, vormals hauptsächlich von der Post genutzt, heute ein Hotel der Luxusklasse.




    Blick an der Cavenagh Bridge vorbei zur Anderson Bridge (1910), rechts wieder das Fullerton.



    Hinter den Bäumen kann man schon einen neuen Blick auf eines der neuen Wahrzeichen der Stadt erhaschen, das 2010/11 eröffnete Marina Bay Sands.



    Ebenso ein Blickfang sind die Esplanade Theatres an der Marina Bay (2002 eröffnet), die in ihrem Aussehen stark die zwei Hälften einer Durian (Stinkfrucht) erinnern.



    Und da ist es nun, das Marina Bay Sands. Die drei 191m hohen Hoteltürme tragen einen 340m langen Dachgarten, wo unter anderem ein riesiger Infinity Pool untergebracht ist (Foto), der aber nur Hotelgästen zur Verfügung steht. Die außergewöhnliche Architektur ist spektakulär, auch weil das Gebäude (noch) als Solitär abseits der Skyline steht und so maximal wirken kann. Neben Hotel und Tagungsräumen beherbergt das Marina Bay Sands auch ein Kasino, was einen Wandel in der Ausrichtung Singapurs einleitete, wo Glücksspiel vorher lange untersagt war. Darüber hinaus zählt es mit rund 4,6mrd.€ Baukosten inkl. Grundstück zu den teuersten Gebäuden der Welt. Rechts im Bild steht der Merlion, ein Mischwesen aus Löwe und Fisch und ein weiteres Wahrzeichen, sowie Schutzpatron der Stadt.


  • Ich fand Singapur Klasse! Wer immer meint, Berlin sei wegen seiner Dönerbuden so international und so kontrastreich wegen ner Betonkiste zw. zwei Gründerzeitlern, muss mal nach Singapur. Vor allem das arab. Viertel. Mit der Moschee kam ich mir vor, wie bei Aladdin.


    Leider war ich nur 1,5 Tage dort und leider ist gerade dieser ehem. Präsident gestorben, sodass Ausnahmezustand im Kolonial-/Regierungsviertel herrschte. Das Raffles-Denkmal konnte ich z.B. nicht sehen und die Kirche war auch kaum zu erreichen. Man musste einen großen Bogen drum machen. Ich hätte lieber einen Tag weniger in dem Drecksloch Bangkok bleiben sollen und einen länger in Singapur.

  • Singapore Flyer

    ^ Sehe ich auch so, die Stadt ist absolut sehenswert und voller schöner (!) Kontraste. Ich war drei Tage in Singapur, was so für die wichtigsten Sachen gereicht hat, 1-2 Tage mehr wären auch noch drin gewesen, ohne dass es langweilig wird. Vor allem architektonisch und städtebaulich gibt es viel zu sehen, wobei ich die angestrebte Perfektion und Ordnung teilweise fast etwas steril und langweilig fand. Das galt aber nicht für Chinatown und Little India, aber dazu später mehr Fotos. Bangkok polarisiert, manche lieben es, viele hassen es... Ich fand es toll, gerade weil es so chaotisch und voller Überraschungen ist. Aber ich kann auch gut verstehen, wenn Leute die Stadt furchtbar finden :)


    Einen guten Ausblick über die Stadt bietet der Singapore Flyer, mit 165m momentan das zweihöchste Riesenrad der Welt.



    Der Flyer liegt nahe der Marina Bay und direkt an der Formel-1-Rennstrecke, hier unten im Bild die Boxengasse. Hinten rechts sieht man das neue National Stadium, welches letztes Jahr eröffnet wurde.



    Richtung Meer blickt man auf die Gardens by the Bay mit den zwei großen Gewächshäusern und den künstlichen "Supertrees".



    Wegen eines heranrollenden Gewitters war die Fernsicht nicht so prall, aber das tropische Wetter ist schwer vorhersehbar, vor allem gegen Nachmittag kann es immer mal einen kräftigen Regenschauer geben. Man kann aber gut erkennen, dass es zwischen den ganzen Häusern viel Grün gibt, weshalb Singapur auch "Garden City" genannt wird. Auch eine Idee vom kürzlich verstorbenen ersten Premierminister Lee Kuan Yew, der überhaupt so ziemlich alles, was Singapur heute ausmacht, in die Wege geleitet hat.



    Etwas rangezoomt erkennt man das pagodenförmige Dach des Marriott Hotels an der Orchard Road, der Haupteinkaufsstraße.



    Aus 165m Höhe hat man einen tollen Blick auf die Skyline und das Gewitter ist zum Glück knapp am Riesenrad vorbeigezogen. Links sieht man das Marina Bay Sands von seiner Schmalseite.



    Und nochmal die Skyline und Marina Bay ohne Gondel im Blickfeld.



    Und so sieht das Kolonialviertel von oben aus. Rechts der ehemalige Supreme Court mit der prägnanten Kuppel, links daneben die roten Dächer des Parlaments, daran anschließend die Victoria Theatre and Concert Hall mit dem weißen Uhrentum. Und ganz im Hintergrund, im Dunst kaum zu erkennen, erstrecken sich über die ganze Bildlänge die Silhouetten der Hafenkräne.



    Aus der Nähe habe ich die Hafenanlagen nicht gesehen, aber schon aus der Ferne wirkte sie gigantisch, sie sollen zu den geschäftigsten der Welt zählen.



    Und hier noch die von Ben erwähnte Sultan-Moschee im arabischen Viertel, die wirklich wie aus Aladdin aussieht :)


  • Chinatown

    Chinatown hat mir mit am besten gefallen, das Viertel ist lebendig und voller sehenswerter Straßen, kleinen Geschäften, Restaurants und Ständen. Als viktorianisches Überbleibsel inmitten von Hochhäusern steht der achteckige Telok Ayer Market, auch Lau Pa Sat genannt. Heute befinden sich in der Markthalle vor allem viele kleine Restaurants, die jeweils auf bestimmte, vor allem asiatische Küchen spezialisiert sind.



    Die Sitzplätze sind keinem bestimmten Restaurant zugeordnet, so dass man sich hinsetzen kann, wo man möchte.



    Die Robinson Street in Downtown. Früher war hier mal Meer, mittlerweile liegt dieses ein ganzes Stück weiter südostlich.



    An der Telok Ayer Street, der alten Uferstraße, beginnt das eigentliche Chinatown. Zwar haben auch in Singapur die Bagger der Stadtentwicklung Mitte des 20. Jahrhunderts vielerorts ziemlich rücksichtslos gewütet, was man anhand einiger Verkehrsschneisen im Gebiet noch sehen kann. Doch hat die Stadt rechtzeitig den Wert der alten Bebauung entdeckt und so nach und nach viele alte Viertel saniert (und in manchen Fällen auch totsaniert). Hier rechts der Nagore Durgha Shrine, ein Heiligtum südindischer Muslime aus dem Jahr 1830.



    Direkt daneben der fast ebenso alte buddhistische Thian Hock Keng Temple (1839), der aber leider schon geschlossen war.



    Die alten Häuser von Chinatown geben einen tollen Kontrast zu Skyline.



    Die Bauart dieser alten Häuser nennt man Shophouse. Dabei war traditionell im Erdgeschoss ein Ladengeschäft, in den Etagen darüber und im oft vorhandenen Hinterhaus lebten die Geschäftsinhaber und ihr Familien. Das Haus selbst ist eher schmal, aber dafür sehr tief und hat fast immer eine Arkade ("five-foot way"), damit man wettergeschützt flanieren kann.



    Typische Häuserzeile mit Shophouses unterschiedlichen Alters in der Club Street.



    Im Hintergrund sieht man den gewaltigen öffentlichen Wohnkomplex "The Pinnacle@Duxton". 2009 eröffnet besteht er aus sieben 156m hohen Gebäuden, die auf Höhe der 26. und 50. Etage alle miteinander über einen Dachgarten verbunden sind. Dort können sich die Bewohner im Grünen erholen, auch eine 800m lange Joggingstrecke gibt es. Der obere Dachgarten steht auch Besuchern offen, dafür hat mir aber leider die Zeit gefehlt.



    Doch auch in Singapur ist nicht immer alles Hochglanz, aber die angenehme kühle Luft in den Gebäuden muss halt irgendwo herkommen :)


  • Und weiter geht es durch Chinatown, wo in einigen Straßenzügen solche Laternen hängen, die vor allem abends eine schöne Stimmung erzeugen.



    Auf einem kleinen Platz wurden zwei Brettspieler aufmerksam von etlichen Kennern beobachtet.



    Der Buddha Tooth Relic Temple wurde erst 2007 vollendet und soll, wie der Name es vermuten lässt, ein Zahnrelikt Buddhas beherbergen. Im Hintergrund eine der vielen architektonisch eher anspruchslosen Wohnmaschinen des staatlich gelenkten Wohnungsbaus.



    Von innen ist der Tempel noch deutlich üppiger als von außen.



    Keine Angst vor Form und Farbe, eine wohltuende Abwechslung zum kritischen, ornamentfreien Minimalismus, der in Deutschland so oft produziert wird.




    Und schon ist es nach einer kurzen Dämmerung dunkel.


  • Chinatown fand ich auch cool - und vor allem lecker (letztes Bild, rechts ;)).


    Bei Buddhas Zahnarzt kam ich mir auf den ersten Blick vor, wie auf der Sonderfläche des KaDeWe zu nem asiatischen Motto.


    Je mehr ich die Bilder sehe, je mehr ärgere ich mich, dass ich nicht länger da war :(. Die "Neustadt" habe ich gar nicht bei Tag gesehen. Es wird aber auch früh dunkel am Äquator!

  • Ohja, essen gehen konnte man da echt toll, das hat mir auch gut gefallen! Der Buddha Temple ist schon ganz erstaunlich, auch dass er noch so jung ist. Das glaubt man erst richtig, wenn man die moderne Tiefgarageneinfahrt auf der Seite entdeckt :)


    Vielleicht verschlägt es dich ja bald nochmal in die Ecke mit etwas mehr Zeit, dir die Stadt anzuschauen. Aber da hast du recht, es wird leider ziemlich früh (ca. 19h) und vor allem ziemlich schnell dunkel. Dafür auch schon um 7h hell, aber so früh steh ich als Touri nicht auf ;)


    Ebenfalls mitten in Chinatown steht der Hindutempel Sri Mariamman. Rein kommt man nur barfuß und gegen eine kleine Gebühr darf man auch Fotos machen. Hier nochmal das Thema keine Angst vor Form und Farbe :)




    Im Innenhof waren in einer Bodensenke heiße Kohlen und es roch so, als ob jemand Milch reingekippt hätte. Da meine Kenntnisse im Hinduismus gegen Null gehen, habe ich leider keine Ahnung, was das zu bedeuten hat.



    Durch einen glücklichen Zufall fand kurz nachdem ich ankam eine fröhliche Zeremonie statt, wo eine auf einer Sänfte getragene Figur unter beeindruckender Livemusik zu einer Art Kutsche vor dem Tempeleingang getragen wurde.



    Dazu gab es für die Gemeinde und sogar für die Touris gezuckerte Früchte zum Naschen.



    Auf der Kutsche (gezogen von einem Kleinlaster) stand ein reich verzierter und beleuchteter "Pavillon", unter dem die Figur ihren Platz fand. Man beachte auch die schön mit Glocken verzierte Tempeltür ganz links im Bild.



    Und etwas näher rangezoomt...



    Der Haupteingang des Tempels mit der detailreichen Götterpyramide über dem Portal. Hier sieht man ganz gut, was für eine enorme Leuchtkraft der Pavillon hatte.



    Einmal um die Ecke gegangen fühlt man sich dann wieder wie in Chinatown. Ob mit "bird's nest" die berühmten Schwalbennester gemeint sind?



    Und um den Kreis des Chinatown-Rundgangs zu schließen noch ein Foto des Telok Ayer Markets, diesmal schön beleuchtet bei Nacht.


  • Singapur bei Nacht

    Singapur bei Nacht zu erkunden hat auch Vorteile. Zum einen werden viele Häuser, Brücken usw. gekonnt beleuchtet, so dass vor allem rund um den Singapore River eine beeindruckende Kulisse entsteht. Zum anderen ist es nachts von den Temperaturen her angenehmer, weshalb gerade am frühen Abend viele Leute zu Fuß unterwegs sind. In Downtown hatte ich ein kleines Déjà-vu, denn eine sehr ähnliche Skulptur von Jaume Plensa gibt es auch in Frankfurt auf dem Campus Westend (Forumsfotos). Dort heißt sie "Body of Knowledge" (2010), in Singapur "Singapore Soul" (2011).



    Heute fast versteckt hinter neuen Wolkenkratzern war das Ascott Raffles Place (früher Asia Insurance Building) bei seiner Fertigstellung 1954 mit 87m das höchste Gebäude Südostasiens.



    Hochhäuser entlang der Promenade am Singapore River.




    Auch die Kolonialbauten werden gut in Szene gesetzt. Wie etwa das Fullerton Hotel mit der Anderson Bridge...




    ...und die Victoria Theatre and Concert Hall.



    Parlament und alter Supreme Court.


  • Weiter geht es durch's nächtliche Singapur. Den vermutlich klassischsten Blick auf die Skyline hat man von der Elgin Bridge aus, hinter der sich der Fluss zu einer kleinen Bucht öffnet. Den Platz des höchsten Gebäudes mit 280m Höhe teilen sich in Singapur gleich drei Kandidaten, das UOB Plaza (mittig recht), das One Raffles Plaza (mittig links) und das dahinter liegende, hier nicht zu erkennende Republic Plaza. Momentan ist die 290m hohe zukünftige Nr. 1 in Bau, die 300m-Marke will man aber wohl erstmal nicht knacken.



    Von dort aus ging es dann mit dem Boot weiter, eine sehr angenehme Möglichkeit, sich die Stadt anzusehen.



    Vor der Skyline liegen die putzigen Häuser vom Boat Quay, auch wenn hier die Restaurants teuer und die Bedienungen, die einen dort hineinlotsen wollen, aufdringlich sind.



    Nach einer Weile erreicht man dann die Marina Bay und die Esplanade Theatres.



    Und weil es so schön ist nochmal das Marina Bay Sands bei Nacht. Die musikalisch untermalte Lasershow findet je nach Wochentag 2-3x jeden Abend statt und ist schon ziemlich beeindruckend.



    Am Ufer der Marina Bay erstreckt sich der neuere Teil der Skyline, die konstant nach links und rückwärtig erweitert wird. Ganz links am Rand kann man eine weitere Hochhausbaustelle erahnen.



    Blick auf die Stadt vom Ufer vor dem Marina Bay Sands.



    Von hier erstreckt sich Richtung Riesenrad die Helix Bridge über den Fluss. Ein außergewöhnliches, spannendes Design, das aus zwei gegenläufig ineinander geschobenen Spiralen besteht. Ein paar mehr Infos und Schnitte bietet diese pdf-Datei (auf Deutsch).



  • Gardens by the Bay

    Rechts und links der neuen Mündung des Singapore River liegen die Gardens by the Bay. Das 101ha große Areal soll dazu beitragen, aus der "Garden City" eine "City in a Garden" zu machen. Ich habe mir den 2012 fertiggestellten südlichen Teil hinter dem Marina Bay Sands angesehen, wo zwei große Gewächshäuser und die "Supertrees" stehen.



    Von weitem sehen die Gewächshäuser so aus. Das von der Grundfläche kleinere, aber höhere Haus heißt "Cloud Forest" und präsentiert auf einem 35m hohen künstlichen Berg die tropische Vegetation zwischen 1000 und 3000m. Entsprechend wird es auch gekühlt, was nach der schwülen Mittagshitze draußen eine willkommene Erfrischung war.



    Über Tunnel und Stege kann man Berg von innen und außen erkunden.




    Die Bepflanzungen sind sehr aufwendig und liebevoll gestaltet, vor allem die Pflege an den fast senkrechten Berghängen dürfte eine Herausforderung sein.



    Am "Gipfel" sorgte ständig feiner Sprühregen für das entsprechende Bergklima.


  • Nebenan steht der "Flower Dome", wo Pflanzen aus mediterranen oder anderen eher trockenen und milden Gegenden gezeigt werden.



    Dazu kommt eine blütenreiche Wechselausstellung, die dem Gewächshaus wohl seinen Namen gibt, auch wenn ich die etwas bieder fand.




    Die "Supertrees" sind 25-50m hoch und Multitalente. Sie sammeln Regenwasser, erzeugen mit Photovoltaik Storm, dienen als Kühltürme für die Klimatisierung der Gewächshauser und bieten Platz zur Aufzucht seltener Pflanzen.



    Schön ist dabei, dass zwei von ihnen mit einem Skywalk verbunden sind.



    Im Hintergrund kann man die unzähligen Frachter erahnen, die permanent vor der Küste Singapurs kreuzen.


  • Raffles Hotel

    Das Raffels ist das Hotel in Singapur. 1887 im Kolonialstil eröffnet und mehrfach erweitert nimmt es mittlerweile fast einen ganzen Straßenblock ein. Neben dem Hotelbetrieb gibt es auch Bars, Restaurants und Boutiquen, so dass man große Teile des Gebäudes erkunden kann, auch ohne Hotelgast zu sein.



    Zu den Traditionen des Hauses gehört, dass der Portier ein Sikh ist.



    Auch die anderen Seiten des Hotels sind schön und abwechslungsreich gestaltet. Im Hintergrund das Projekt "South Beach" nach Plänen von Norman Foster.



    Im Hotel gibt es mehrere begrünte Innenhöfe.



    Verbunden durch schöne Arkadengänge.




    Im Raffles wurde um 1915 der Singapore Sling erfunden. Für umgerechnet rund 18€ pro Glas habe ich aber darauf verzichtet, zumal ich nicht schon mittags mit dem Trinken anfangen wollte :)



    Weiter geht es dann nach Sentosa, der Vergnügungsinsel vor der Südküste Singapurs. Auf dem Weg dahin noch ein obligatorisches Foto der hohen Sanktionen für ordnungswidriges Verhalten in der U-Bahn. 1 Singapur-$ sind momentan rund 0,66€.


  • Sentosa

    Sentosa ist hauptsächlich ein Touristenziel und soll in den nächsten Jahren noch für mehrere Millarden Singapur-$ weiter zu einem hochpreisigen Ferienresort ausgebaut werden. Eine schöne Möglichkeit die Insel zu erreichen ist die Seilbahn, von der man einen guten Überblick hat, auch wenn der Blick über die Hafenanlagen Richtung Skyline leider ziemlich diesig war.




    Bevor man die Inselstation erreicht schwebt man über die "Resorts World Sentosa", ein gewaltiges Areal mit allerlei Hotels und Attraktionen, etwa Universal Studios Themenparks, einem Ozeaneum, einem Kasino und etlichem mehr.



    Dazu gehören auch diese hübschen Ferienvillen mit Pool.



    Auch ein Disneyschloss gibt es; dahinter der nicht zu den Resorts gehörende Golfplatz.



    Auf der Insel steht ein 37m großer Merlion, sozusagen das größere Pendant zu dem an der Marina Bay. Der Name Singapur leitet sich aus den Wörtern Singha (Löwe) und Pura (Stadt) aus dem Sanskrit ab. Daraus wurde in den 1960'ern aus Marketingzwecken die Figur des Merlion als Logo für den Tourismus entwickelt. Das etwas debil guckende Seepferdchen vorne wollte unbedingt mit ins Bild ;)


  • An der Südwestküste Sentosas geht es ruhiger zu, hier gibt es ein paar Strände mit künstlichen vorgelagerten Inseln. Eine davon ist durch eine Hängebrücke mit Sentosa verbunden, über die man zwei Aussichtstürme erreichen kann. Um die Strände sauber zu halten gibt es vor den Buchten schwimmende Barrieren, die vermutlich Öle und anderen Dreck der zahllosen Frachtschiffe vor der Küste abfangen sollen (ganz rechts im Bild).



    Die vorgelagerte Insel soll der südlichste Punkt asiatischen Festlands sein, was aber schon deshalb nicht sein kann, weil es nicht der südlichste Punkt Sentosas ist. Und Sentosa und Singapur Inseln sind, wenn auch über Brücken mit dem Festland verbunden.



    Erwischt!



    Ein tropisches Idyll, weit weg vom Großstadttrubel. Wenn man nicht zu genau hinguckt merkt man auch nicht, dass das Grüne unten Kunstrasen ist ;)



    Nach einem Abstecher auf die Insel geht dann wieder zurück in die Stadt. Generell kann man in Singapur sehr gut essen, beispielsweise auch japanisch, wo die Gerichte ganz klassisch als Kunststoffmodelle im Schaufenster ausgestellt sind.



    Das Essen muss man über Touchscreen vom Tisch aus bestellen. Wobei die Bedienungen einen da gerne helfend unterstützen :)


  • Orchard Road

    Wer gerne shoppen geht, ist in der Orchard Road gut aufgehoben, die mit ihren vielen, großen Malls dafür die erste Adresse in der Stadt ist. Die Straße selbst ist schön großzügig angelegt, von recht stattlichen Bäumen gesäumt und hat sehr breite Bürgersteige.



    Als geschützes Zeugnis alter Zeiten taucht irgendwann die kleinteilig bebaute Wohnstraße Emerald Hill auf, die von der Orchard Road nach Norden abzweigt. Hier gespiegelt in einer modernen Kaufhausfassade.



    Das 33-etagige Marriott (vormals Dynasty Hotel) mit seinem markanten Dach ist Teil des Shoppingkomplexes Tang Plaza.



    Am Beginn der Orchard Road steht inmitten eines riesigen Parks der Istana, ein kolonialer Palast und früherer Sitz des britischen Gouverneurs, der heute Sitz des Präsidenten (nicht des Premierministers) ist. Von der Straße kann man nichts erkennen, aber wikipedia hilft mit Bildern aus.



    Ein Stück entfernt ist dieses alte Haus von fast allen Seiten von moderner Architektur umgeben.



    Überhaupt gibt es im Innenstadtbereich viel bauliche Kreativität, auch bei Bürohäusern, etwa hier mit interessanten hängenden Gärten.


  • One Raffles Place

    Nach Sonnenuntergang hat es mich dann wieder Richtung Downtown gezogen. Bevor es auf das One Raffles Place ging, gab es noch einen kleinen Abstecher zum Clarke Quay, einem bonbonbunt gestrichenen und schönen, wenn auch etwas überrenovierten Komplex alter Shophouses, die heute Restaurants und Diskos beherbergen.



    Auf der Spitze von One Raffles Place angekommen hat man dann eine grandiose Aussicht über die Stadt (auf dem 1. Bild in #2 der zweite große Turm von rechts). Bei seiner Fertigstellung 1986 war das One Raffles Place das höchste Hochhaus außerhalb von Nordamerika, heute ist es natürlich von zahllosen neuen Wolkenkratzern weit überholt worden. Doch im Bereich Downtown dürfen die Hochhäuser wegen der Nähe zu einer Airbase nicht höher als 280m sein.


    Auf dem Dach gibt es eine Skybar mit Club, wo man stilvoll bei einem Drink die Aussicht genießen kann.



    Blick über das Marina Bay Sands, wieder mit Lasershow. Die hellen Lichter links gehören zu einem Golfplatz, all die zahllosen Lichter im Hintergrund zu vor der Küste fahrenden oder ankernden Schiffen.



    Rechts das ebenfalls 280m hohe Republic Plaza.



    Blick über Downtown und die Hafenanlagen hinweg nach Sentosa, rechts unten beginnt Chinatown mit seinen kleinen Gebäuden.



    Das helle Areal in der Mitte ist der Hindutempel Sri Mariamman, der in #9 zu sehen war, links oben am Rand der Buddha Tooth Relic Temple aus #7.



    Die Esplanade Theatres und Umgebung.



    Und abschließend noch einmal das schöne Kolonialviertel.


  • Oh mann, wie geil! Die Bar habe ich nur vom anderen Ufer aus gesehen. Mit der Lasershow waren sie aber etwas Sparsam...


    Was ich auch cool fand, war die überdachte Fressmeile in der Parallelstr. neben Buddhas Zahntempel.


    Ich sollte mir die ganzen Fotos nicht mehr anschauen, sonst ärgere ich mich nur noch mehr, dass ich nicht länger dort war :(.

  • Arab Street (Kampong Glam) & Little India

    ^ Ja die Bar war schon echt cool, dank eines Gutscheinheftchens war der Eintritt sogar frei, weiß gar nicht, was das sonst gekostet hätte. Es gab sogar eine große Cola als welcome drink :) In "bewegt" sah die Lasershow schon gut aus, mit einer Standardkamera lässt sich das leider schwer einfangen.


    Diese Fressmeilen mochte ich auch sehr, vor allem war es da nicht nur lecker, sondern auch überraschend günstig für so eine teure Stadt.


    Aber mit ein paar Fotos muss ich Ben noch "quälen" ;) Angefangen mit dem Viertel um die Arab Street, dem Kampong Glam. Hier wurden in der Kolonialzeit die Muslime angesiedelt und so ist das Viertel auch heute noch geprägt. Das beeindruckendste Gebäude ist sicher die Sultan Mosque (1928), die gut als Blickfang am Ende der zur Fußgängerzone umgestalteten Bussorah Street liegt.



    Nicht weit entfernt liegt Little India, das wie Chinatown ziemlich quirlig und bunt ist. Die quer durch das Viertel laufenden Serangoon Street war auf ganzer Länge zur Feier des anstehenden hinduistischen Lichterfests Deepavali geschmückt.



    Spannend sind auch die überdachten Märkte und Passagen rechts und links der Hauptstraße, wo man in eine ganz andere Singapurer Welt eintauchen kann.



    Es gibt eine unglaubliche Dichte von Waren aller Art.



    Barbie hat wohl auch den indischen Markt für sich entdeckt.




    Auch in Little India gibt es Moscheen, wie etwa die Abdul Gafoor Mosque in der Dunlop Street.



    Aber natürlich auch hinduistische Tempel, wie den Sri Veeramakaliamman, der zentral im Viertel direkt an der Serangoon Street liegt.




    Stärken kann man sich nach soviel Lauferei im Tekka Centre. Von außen ein riesiger, hässlicher Klotz gibt es innen zahlreiche kleine Imbisse, wo man - wie das so schön heißt - authentisch essen gehen kann.