Kaia - Revitalisierung Union-Investment-Turm (112 m geplant)

  • Union-Investment-Hochhaus wird "Riverpark Tower" (95 m / ab 2019)

    Die DIC (Deutsche Immobilien Chancen) teilte heute mit, sie habe das Union Investment-Hochhaus von der DZ Bank erworben. Im Zusammenhang mit der ebenfalls heute bekannt gegebenen Anmietung von 60 Prozent der Büroflächen des Maintor-WINX schreibt die DIC in einer Mitteilung:


    Zeitgleich hat die DIC von der DZ BANK den sogenannten "Blauen Turm" in der Wiesenhüttenstraße 10 in Frankfurt mit rund 19.000 Quadratmeter Büroflächen erworben. Nach Abmietung der heutigen Mieter bis Mitte 2018 plant die DIC ein umfassendes Redevelopment für das Landmark-Gebäude, um es einer neuen Funktion und Nutzung zuzuführen. Finanzierungspartner ist die Deutsche Hypo. Die Kanzlei bhp - Bögner Hensel & Partner war beratend für die DIC tätig, die DZ BANK wurde durch die Rechtsanwälte Kraus, Sienz & Partner begleitet.


    DIC-Vorstandschef Ulrich Höller: "Mit dem Erwerb des seit Jahrzehnten in Frankfurt etablierten Landmark-Gebäudes übernimmt die DIC ein attraktives Mietobjekt mit außergewöhnlichen Projektentwicklungspotenzialen für die Zukunft."


    Der sogenannte "Blaue Turm" wurde 1978 nach den Plänen der Architekten Albert Friedrich Speer jun. und Diedrich Präckel auf einer mehr als 4.000 Quadratmeter großen Grundstücksfläche erbaut. Auf 93 Meter Höhe erstrecken sich 19 Geschosse, ein angehängter Flachbau sowie drei Tiefgaragen-Untergeschosse. Auftraggeber war die ehemalige DG-Bank. 1999 wurde das Gebäude grundlegend saniert und revitalisiert.


    Auch wenn bis zum Beginn des Umbaus noch viel Zeit ist, kann aus heutiger Sicht davon ausgegangen werden, dass im Rahmen des "umfassenden Redevelopments" Wohnungen entstehen werden. Damit würde die ab 2008 im Zusammenhang mit dem einst vorgesehenen dritten Hochhaus der DZ Bank am Platz der Republik geplante Umnutzung doch noch realisiert. Damals sagte Albert Speer, wie erwähnt in den Siebzigern einer der Architekten, das Hochhaus sei "prädestiniert für eine Umnutzung in exklusives Wohnen" (Q). Das Hochhaus im November 2013:



    Bild: Jürgen Matern (mit Lizenz CC BY-SA 3.0 @Wikimedia)

  • Sehr gute Neuigkeiten. So wird verhindert das es zu Leerstand kommt. Zudem die Lage am Main natürlich sehr attraktiv für ein Wohnhochhaus ist. Die Anbringung von Balkonen/Loggien wird auch nicht schwer werden wenn man sich die Struktur des Turmes ansieht.
    Alternativ wäre wohl noch eine Hotelnutzung möglich, aber davon gehe ich nicht aus.

  • Nachfolgend ein Bestandsbild der Nord- und Westseite mitsamt Sockel für die Akten und für spätere Vergleiche. Noch ist alles beim Alten; im Turm werkeln Unioner:



    Bild: epizentrum

  • ^ Ach nee, das sieht ja fürchterlich und äusserst billig aus. Hoffentlich bleibt uns eine solche Umsetzung erspart.


    Dabei frage ich mich, wieso die jetzigen schönen und qualitativ hochwertigen Fassadenplatten für Glas und Metall verschwinden sollen?
    Und ebenso frage ich mich, was dieses Grünzeug auf dem Dach soll, wo ich gar keinen Nutzen erkennen kann ... so ein Quatsch. Wenn, dann gehört sowas ins Gebäude integriert oder an die Fassade angebracht.


    Zum Glück scheint es nur ein unverbindlicher Entwurf zu sein.

  • ...Und ebenso frage ich mich, was dieses Grünzeug auf dem Dach soll, ....


    Der Architekt hat halt erkannt, was heutzutage beim Bürger ankommt.


    Jetzt noch in Niederrad und Nordweststadt ein paar Büsche aufs Dach gesetzt und man hat zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
    1) Der Durchschnittsbürger ist auf einmal von Wohnhochhäusern schwer begeistert
    2) Ein weiterer Meilenstein D´s beim Projekt Klimarettung wird gesetzt

  • Bei einem anderen Gebäude hätte ich kein Problem mit diesen Umbauplänen, insbesondere da mir die Idee von begrünten Gebäuden gefällt. Aber bei dem Union-Investment-Hochhaus finde ich es wirklich schade, da die momentane Architektur doch sehr einmalig und unverwechselbar ist. Das was da kommen soll, sieht, obwohl es bislang nur auf Bildern für Ameisen zu sehen ist, doch zu sehr nach Dutzendware aus.

  • ^^Es ist noch nicht gesagt, dass die 3D Bilder die konkreten Pläne zeigt. :nono: Vielleicht ist es nur eine Studie die StudioA für einen Architekten angefertigt hat.

  • Kann mich den Vorrednern nur anschließen, die aktuelle Fassade hat Qualität und ist aus meiner Sicht erhaltenswert.


    Mit geht dieser Hang diverser Architekten/Designer mächtig auf's Gemüt : "Hauptsache anders (als vorher)". Wo bleibt die Demut und der Respekt vor Werten, die ein(e) andere(r) erschaffen hat ?


    Es wäre mehr als erfreulich, wenn vom aktuellen Erscheinungsbild, ich nenne es mal steinerner Monolith im metallischen Kettenhemd,die entscheidenden Elemente erhalten blieben. Hierdurch wirkt die Fassade luftig, sauber rhythmisiert und plastisch.


    Wer bitte schön soll sich noch Gedanken über eine hochwertige, die Zeiten überdauernde Fassade, inklusive beständiger Materialien machen, wenn nach der Abschreibungsphase sowieso alles in den Müll wandert.

  • Ich habe es befürchtet, als ich den Titel des Thread gelesen habe und die erste Visualsierung macht's für mich nicht grade besser. :nono:


    Meiner Meinung nach ist das Union Investment Haus eine hervorragendes Beispiel der 70er Jahre Architektur. Das Haus geht fast schon in Richtung Brutalismus.
    Die Revitalisierung und das heutige aussehen zeigen meines Erachtens, dass man 60er/70er Jahre nicht gleich platt machen oder bis zur Unkenntlichkeit umbauen muss, um Ihr auch heute ein für die breite Masse gefälliges Aussehen zu verpassen.


    Sollten die Pläne umgesetzt werden oder auch nur etwas vergleichbares, dann geht Frankfurt ein prägnantes Gebäude verloren. Die Qualität einer Landmarke hätte der neue Glaskasten sicherlich nicht mehr...


    Schade wenn es so kommen sollte.

  • Mir gefällt's

    Ich finde es noch zu früh, auf Basis dieser kleinen Knibbelbilder ein Urteil zu fällen. Grundsätzlich finde ich aber, dass der Umbau in die richtige Richtung geht. Das Gebäude wird mit den verglasten Ecken, den Loggien und dem begrünten Dach später deutlich freundlicher und zeitgemäßer wirken.
    Das Bestandsgebäude finde ich persönlich seit jeher zwar prägnant, aber vor allem aufgrund seiner wehrturm-, ja fast schon hochbunkerartigen Wirkung. Gut, andere würden von einem prägnanten Monolithen sprechen, aber es ist auch eine in diesem Forum oft kritisierte Look-at-me Architektur, die auf mich immer kalt und abweisend wirkte. Auch ist es fast schon eine Leistung, eine Natursteinfassade von Weitem wie Sichtbeton aussehen zu lassen. Diese seltene Errungenschaft teilt sich das Gebäude in Frankfurt bislang nur mit dem benachbarten Interconti.
    Ich habe schon oft gedacht, wie gut es der Stadt tun würde, mehr grün auf den Dächern zu haben. Frankfurt hat einen enorm hohen Anteil an Flachdachbauten, das sind was-weiß-ich wie viele Millionen Quadratmeter ungenutzter Fläche. Im Grunde eine riesige Verschwendung. Dachgärten bieten sich doch geradezu an, die heutige Dachpappen-Klimaanlagen Ödnis aufzulocken. Mir gefällt das. Klar ist das zeitgeistig, aber vor allem anderswo (das DAM hatte eine Ausstellung zu begrünten Hochhäusern mit Beispielen aus Singapur, Hong Kong, Bangkok). In Frankfurt wird dieser Trend bislang verschlafen, bis auf ganz wenige Ausnahmen: Der neue Henninger Turm und das Parkend im Europaviertel.
    Also, ich werde nicht nostalgisch und weine diesem Trumm keine Träne nach.

  • Riverpark Tower

    Neuigkeiten zum Umbau des alten Union Investment Hochhauses:


    Ulrich Höller von der German Estate Group (GEG) möchte unmittelbar nach Umzug Mitte 2018 der Union Investment Gruppe in das neue WinX Hochhaus mit dem Umbau des alten Turms an der Wiesenhüttenstraße 10 beginnen.


    Allerdings möchte er eine mögliche Wohnnutzung weder bestätigen noch dementieren. Bringt allerdings den Namen Riverpark Tower ins Spiel.
    Besonders hebt er die Lage, gute Bausubstanz und den Blick auf den Main hervor.



    Quelle: http://www.immobilien-zeitung.…r-geg-plaene-in-frankfurt

  • Ole Scheeren plant

    Das Projekt wurde nun offiziell vorgestellt. Mit der Planung des Umbaus wurde Ole Scheeren beauftragt. Für den in Karlsruhe geborenen Architekten und sein 2010 in Peking gegründetes Büro ist es das erste Projekt in Frankfurt und auch in Deutschland (das bestehende Hochhaus von 1977 wiederum war der erste große Auftrag für den Mitte dieses Monats verstorbenen Albert Speer junior). Im Spätherbst 2018 ist der Baubeginn geplant. Die Höhe wird knapp 95 Meter betragen. Bisher wird die Gebäudehöhe mit 93 Metern angegeben, durch den Umbau wird der Turm also geringfügig höher.


    Im "Riverpark Tower" sind auf 23 Obergeschossen Eigentumswohnungen und ein Boardinghouse geplant. Im unteren Teil sind rund 100 Appartements für das Boardinghouse vorgesehen. In den 17 Obergeschossen darüber sollen 120 bis 130 Eigentumswohnungen entstehen. Im Erdgeschoss sind voneinander getrennte Lobby-Bereiche geplant, von hier gelangt man entweder zum Boardinghouse oder zu den Eigentumswohnungen.


    Zwischen dem Hochhaus und dem Mainufer ist auf dem 4.100 m² großen Grundstück des weiteren das Gebäudeensemble "Riverpark Suites" geplant. Bestehen wird es aus einem Gebäude mit sechs Obergeschossen mit 22 Eigentumswohnungen und einem weiteren Baukörper mit sieben Obergeschossen mit mindestens 34 öffentlich geförderten Mietwohnungen. Hier wird die Planung, vermutlich ein kompletter Neubau, von dem Frankfurter Büro Jo. Franzke Architekten kommen.


    Insgesamt entstehen 33.0000 Quadratmeter Wohnfläche sowie 230 Tiefgaragenstellplätze. Im ersten Halbjahr 2021 ist die Fertigstellung des Gebäudeensembles geplant. Das Gesamtinvestitionsvolumen wird mit mehr als 220 Millionen Euro angegeben. Visualisierungen, Klick auf die erste öffnet eine Detailansicht:



    Bild: GEG German Estate Group / Büro Ole Scheeren


    Gesamtansicht, hier sind auch die "Riverpark Suites" abgebildet:



    Wesentlich besser sind diese Bauteile hier zu sehen:



    Bilder: GEG German Estate Group / Büro Ole Scheeren / Jo. Franzke Generalplaner


    Die obersten Geschosse des Hochhauses bei Dämmerung:



    Abschließend eine Grafik, die schematisch die Umbauphasen des Hochhauses darstellt, Klick vergrößert:


    Bild: http://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/riverside_tower_geg_und_olescheeren_05.jpg
    Bilder: GEG German Estate Group / Büro Ole Scheeren

  • Danke für übersichtliche Zusammenfassung am frühen Morgen!


    Der Umbauentwurf erinnert mich sehr stark an den 56 Leonard Tower von Herzog & de Meuron in New York. Natürlich niedriger, aber eine Inspiration kann man deutlich erkennen.


    ---> https://abload.de/img/meuron2qzu1.jpg



    Mein Gusto ist der Entwurf nicht unbedingt, was aber vor allem an der "Krone" liegt.


    Ein Positives hat der Umbau jedoch, das Interconti Hotel nebenan wird in Zugzwang kommen auch etwas zu machen.

  • Mein erster Gedanke eben war, ob der Hochhaus-Entwurf ernst gemeint ist. Das milchschnittenartige Gekastele ist nicht mein Fall, und der Aufsatz ist es noch weniger. Meine Aversion mag daran liegen, dass ich den nachts blau beleuchteten Brutalismus-Turm von Speer liebgewonnen habe, gerade auch wegen der ingenieursmäßig anmutenden Schatten- und Fluchtkonstruktionen rund um die Fassade.


    Dass mit dem Umbau nur zwei Höhenmeter hinzukommen sollen, obwohl der Turm von 19 auf 23 Geschosse anwächst, liegt wohl an der verkleinerten Technik, oder täusche ich mich? (EDIT: Jetzt erst sehe ich die Bestätigung in der graphischen "Herleitung".)


    Gelungen hingegen finde ich den Sockelumbau, die "Riverside Suites", zum klassischen Blockrand mit abgerundeten Ecken und repräsentativen Eingangsportalen. Positiv auch, dass zu den Straßen hin keine Balkone herausschauen, sondern die Frischluft über Loggien geschnappt werden soll.

  • Ich habe da ja mal früher drin gearbeitet und die Technikebene ist ein paar inoffiziellen Etagen groß sprich 3.1+3.2 18.1 18.2 18.3 und 19 Etage.
    Daher wird auch in der Höhe nicht viel ändern. Trotz mehreren Etagen.



    Finde den Entwurf etwas leicht überdimensioniert am Kopf (was es irgendwie Kopflastiger macht) Könnte natürlich auch am Rendering liegen.


    Ich muss sagen mir persönlich war die Ecke immer ein Dorn im Auge gerade mit dem Interconti neben dran, war mir das alles zu Grau.


    Hoffe es bessert sich dann in naher Zukunft.

  • Haette nicht gedacht, dass der Turm einmal komplett auf links gezogen wird. 220 Mio Euro (!) ist schon ne ordentliche Hausnummer.
    Der Entwurf ist mir persoenlich zu unruhig (gefaellt mir schon beim 140West nicht), zu viel "Gekastele" wie epizentrum schreibt und zu kopflastig. Schade um den Speer-Turm. Trotzdem wird das Projekt der Ecke guttun. Die Wohnungen im Turm, speziell jene Richtung Main, werden sicherlich der Hammer. Mal sehen was da fuer Preise abgerufen werden (bzw. werden muessen - bei der Investitionssumme). Die "Riverside Suites" gefallen.

  • Ich weiß nicht wirklich, was ich von diesem Projekt halten soll, aber "kopflastiges Gekastele" trifft es wohl ganz gut. Im Europaviertel (z.B. auf dem Baufeld 43) könnte ich mir so etwas eher vorstellen, aber für die Lage direkt am Main fände ich den neuen Anblick gewöhnungsbedürftig. Das Union-Investment-Hochhaus mit seiner einmaligen Beleuchtung bei Nacht werde ich ebenfalls sehr vermissen! Schade, dass man diesen Charakter in der Skyline nicht beibehält.
    Was mir ansonsten eher positiv beim geplanten Riverpark Tower auffällt, sind die begrünenden Elemente, auf die hoffentlich nicht verzichtet wird. Recht gefällig wirken auch die Riverpark Suites mit den horizontal durchgezogenen Fassadengliederungen und der abgerundeten Ecke.

  • http://www.spiegel.de/fotostre…m-fotostrecke-152730.html


    Selbst SPON ist das Projekt eine Meldung wert - allerdings fällt es mir schwer, den Bestandsbau als Bausünde anzusehen, ganz im Gegenteil, er gefällt mir sogar recht gut, vor allem Nachts. Vielleicht kann ja einer unserer Fotokünstler noch ein schönes Abschiedsbild schießen :)


    Der geplante Umbau ist auch mir zu verschachtelt, die Riverside-Suites finde ich jedoch sehr solide.

  • Sicherlich ist diese Architektursprache (da sie ja eine Art von Dekonstruktion der Silhouette bzw. der klaren Linien des jeweiligen Gebäudes darstellt) generell ein wenig gewöhungsbedürftig.
    Entweder man mag die Verschachtelung verschiedener Ebenen oder nicht, zudem lässt sich natürlich auch im Detail über die Ruhe oder Unruhe der jeweiligen Entwürfe streiten.


    Einige ruhigere Vertreter dieses Trends, sind sicherlich der neue Henninger Turm und der OmniTurm, einige bewegtere Entwürfe stehen jedoch bereits in den Startlöchern.


    Allerdings verstehe ich gerade nicht so ganz die Kritiken an diesem speziellen Entwurf, vor allem es um Kopflastigkeit des Gebäudes geht.
    Hier haben wir in den letzten Wochen und Monaten bereits einige, meines Erachtens unwuchtigere, Vertreter dieser Gattung gesehen,
    zum Beispiel the Spin und One Forty West. Hier die drei Renderings mal zum Vergleich fix nebeneinander gescrapt...



    Bilderquellen // The Spin: Hadi Teherani Architects, Panoptikon, Groß & Partner / GEG Riverpark Tower: German Estate Group, Büro Ole Scheeren /
    One Forty West: cma cyrus moser architekten, Groß & Partner, Commerz Real


    Ich finde den Entwurf tatsächlich gar nicht so schlecht, die vertikale Spange aus Fassadenteilen fasst und hält die Grundform des Gebäudes gut zusammen,
    die Penthouse-Insel als Abschluss macht den Turm meines Erachtens interessanter und verjüngt das Gebäude nach oben sogar eher noch ein wenig.