Oldenburg und Umgebung

  • Oldenburg und Umgebung

    Ich möchte hiermit eine neue Bildergalerie für die Stadt Oldenburg (Oldb.) und die nähere Umgebung - etwa Kreise Ammerland und Oldenburger Land - eröffnen. Ich werde nach und nach Bilder aus dieser meiner Heimatstadt hier einstellen, um allmählich die ganze Stadt vorzustellen. Jeder wer will, kann hier gerne Bilder aus Oldenburg, Rastede, Bad Zwischenahn, Hude usw. einstellen.
    Ältere Galerien zu Oldenburg im DAF sind:
    "Ein Nachmittag in Oldenburg"
    "Oldenburg September 2005"


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    Oldenburg (Oldb.), etwa 160.000 Einwohner, etwa 900 Jahre alt.


    Im 17.Jh. erfährt die Stadt eine erste Blüte bes. unter Graf Anton Günther (reg. 1603-1667), aber leider zerstört 1676 ein durch 3 fast gleichzeitig eintreffende Blitze ausgelöster Brand fast die gesamte Stadt.


    Erst ende des 18. Jh. kann sich die Stadt mit der Gründung des Herzogtums Oldenburg erholen. Herzog Peter Friedrich Ludwig Gottorp (reg. 1785-1829) lässt viele Gebäude im klassizistischen Stil errichten, die bis Heute das Stadtbild wesentlich bestimmen.


    Im 19. Jh. ensteht das Großherzogtum Oldenburg, das sich von Wangeroog bis Vechta über 5383 qkm. erstreckt, und außerdem die Fürstentümer Lübeck und Birkenfeld umfasst, und welches bis 1918 als unabhängiger Staat besteht (danach Freistaat Oldenburg).


    Oldenburg bekommt im 2.Wk. nur wenige Bomben ab, dafür aber werden in den 1960er- und 70er-Jahren recht viele Gebäude abgerissen - hat sich doch die Bevölkerung Oldenburgs seit 1945 nahezu verdoppelt.



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    Das Oldenburger Schloss


    Blick von Süden auf Schloss, Schlosswache, und St. Lamberti (v.r.n.l) mit Blickpunktsvase:


    Von einer mittelalterlichen Wasserburg ist nur wenig übriggeblieben. Das Schloss zerfällt in einen manieristischen Hauptbau (1615), und in jeweils einen barocken (1753), einen klassizistischen (1821) und einen historistischen (1897) Flügel.


    Modell des Schlossplatzes um 1900 (rot markierte Gebäude wurden ab 1960 abgerissen, alle anderen erhalten), die Schlosswache steht mittig unten:


    Nordwestseite des Schlosses: links der fünfachsige Hauptbau von 1615 ("Anton-Günther-Trakt") und rechts anschliessend der stilgetreue Flügel von 1897:





    Der historistische Flügel (rechts) nimmt den manieristischen Stil wieder auf samt phantasievoller Ornamentik, und fügt noch einen runden Turm hinzu:



    Blick auf den Schlosshof mit dem Dänenflügel aus 1753 (mitte):


    Schlosshof mit Dänenflügel und Bibliotheksflügel von 1821 (rechts):


    Innenansichten


    Audienzsaal:


    Strack-Saal



    Idyllensaal mit Idyllenzyklus:


    Weißer Saal:



    Ballsaal:




    Grüner Salon:


    Roter Salon:


    (Quelle: Eigene Bilder)


    Demnächst: Der Schlossplatz

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  • Oldenburg: Schlossplatz
    (Hier nochmal das Modell vom Schlossplatz zum Vergleich mit den nun folgenden Bildern, rot=Abriss!):


    Bevor wir zum Schlossplatz kommen, sollte noch kurz vorgestellt werden ein Abschnitt der


    Huntestraße:


    Wir stehen am Damm vor der Kreuzung mit der Huntestraße. Rechts zu sehen ist das 1826 erbaute Prinzenpalais, das Heute als Gemäldegallerie dient,
    im Hintergrund Schloss und Türme der Lambertikirche. Die große Straßenkreuzung überbrückt die Mühlenhunte, ein Nebenarm der Hunte und Teil der ehemaligen Stadtbefestigung.
    (Vogelperspektive)


    Dieselbe Ansicht um 1900 (das linke Haus (Bj. 1792) wurde 1977 abgerissen zwecks Straßenverbreiterung):


    Prinzenpalais mit Anbau (rechts) von 1861:


    Wir blicken in die Huntestraße auf einen malerischen Häuserbogen... der leider durch maßstabssprengende Neubauten (1975) verschandelt wird (rechts angeschnitten der Prinzenpalais; vgl. Schlossplatzmodell - es handelt sich um die Häuserreihe ganz oben):


    Vor uns fließt die Mühlenhunte:


    Die Häuser wurden 1791-1796 erbaut (Arch. Joseph Bernhard Winck, das Haus ganz rechts ist jünger), und dienten höheren Beamten als Wohnungen.


    Im Inneren sind die Häuser teilweise wohl erhalten, teilweise aber auch modernisiert (Erdgeschosse):


    Von ursprünglich 18 klassizistischen Häusern dieser Art sind nur die vorderen sechs übrig geblieben.
    Zuletzt wurden hier 1975 drei weitere Häuser abgerissen, die zwar jüngeren Datums waren (1893-1906), die Häuserzeile aber angemessen erweiterten.
    Diese abgerissenen Häuser wurden dann durch maßstabssprengende moderne Architektur ersetzt, wie oben zu sehen war. Auch der Straßenausbau ab 1960 hat die Atmosphäre hier beeinträchtigt:




    Nun begeben wir uns zum
    Schlossplatz,
    der sich dreiecksförmig nördlich des Schlosses ausbreitet, etwa zu beiden Seiten der hier zu sehenden Baumreihe:


    Die Blickpunktvase von 1805 stand ursprünglich an anderer Stelle, markiert heute aber etwa den südlichen Eingang zum Schlossplatz:


    Die bunte Häuserzeile an der Westseite des Schlossplatzes enthält Häuser aus vielen verschiedenen Epochen (diese Zeile steht im Modell ganz rechts):


    Etwa Schlossplatz 16, eines der im Kern ältesten Häuser der Stadt (um 1500). Auf dem leerstehenden Parzell hinter Schlossplatz 16 soll das "schlaue Haus" errichtet werden (s. http://www.oldenburg.de/stadtol/index.php?id=5676).


    Das gelbe Giebelhaus neben dem barocken Fachwerkhaus ist aus den 1920ern:




    Im rechten Haus (Schlossplatz 22) wurde 1870 die bebilderte Ansichtskarte erfunden:



    Weiter östlich geht der Schlossplatz über in den Berliner Platz (ehemals Schlossfreiheit), wo nun dem Zeitgeschmack entsprechend ein ECE-Einkaufszentrum errichtet wird anstelle des Hallenbades der 1970er, welches wiederrum die ursprüngliche klassizistische Bebauung ersetzte.
    Die Schlosswache von 1839 ist zur Zeit leider ziemlich hinter Baucontainern versteckt (Blick aus dem Schloss August 2009):


    In dieser alten Ansicht hatte die Lambertikirche noch ihre klassizistische Tempelgestalt:


    Der Schlosswache täte eine Sanierung auch gut:


    Hier an der Schlosswache beginnt (bzw. endet) die Achternstraße, eine der zwei langen Straßen, die die gesamte Oldenburger Innenstadt durchqueren:

    Hinter der Schlosswache floss bis in die 1960er Jahre hinein noch die Husbäke, die damals verrohrt wurde. Neulich wurde diskutiert, ob man sie im Rahmen der Bauarbeiten doch nicht wieder ans licht bringen sollte, doch leider wurde diese Idee verworfen (Vgl. Schlossplatzmodell, die Husbäke ist der unterste Fluss).


    Wir blicken von der Westseite des Schlossplatzes nochmal nach Süden...



    ...und nach Norden. Rechts das Verwaltungsgericht Oldenburg in einem Gebäude aus 1847, und vor uns das weiße Kammergebäude (seitlich gesehen) aus 1831 (Kern tlw. mittelalterlich):


    Das Kammergebäude (rechts) blickt mit seiner Hauptfassade auf den Casinoplatz, der zwischen Schlossplatz und Markt vermittelt. Im Hintergrund sehen wir hinter den Bäumen schon das Rathaus:


    (Quelle: Eigene Bilder)


    Demnächst: Die Lambertikirche

  • Bisher sehr ausführlicher Rundgang durch meine Geburtsstadt. Danke schon mal dafür - freu' mich auf mehr. Aber wenn Du schon die Baucontainer auf dem Schlossplatz zeigst, hätte ich auch gerne die ECE-Baustelle daneben gesehen. :)

  • When_in_rome:
    Tja, ich wollte eigentlich nur die Schlosswache und den westlichen Schlossplatz zeigen, deshalb habe ich auch keine aktuellen Bilder von der ECE-Baustelle, aber es gibt zwei Webcams:
    Webcam 1 der ECE (click auf "Webcam" rechts) mit recht guter Übersicht aus Süden (aber nur tagsüber),


    sowie die eher dürftige Webcam 2 der NWZ.


    Das Einkaufszentrum "Schlosshöfe Oldenburg" (:nono:) soll Frühjahr 2011 seine Türen öffnen.


    @sebastian_c:
    Als kriegsunzerstörte Stadt (Zerstörungsgrad ca. 1%) nam Oldenburg in den unmittelbaren Nachkriegsjahren eine große Menge an Flüchtlingen auf (etwa 40.000 bei einer Stadtbevölkerung von nur 80.000). Wegen der vorhandenen Industrie und Arbeitsplätze zogen dann in den 1950ern/-60ern außerdem viele Gastarbeiter nach OL (hauptsächlich aus Italien). Zusätzlich wurde 1973 die Uni-Oldenburg gegründet, wodurch noch einige Tausend Studenten dazukamen. Da die Innenstadt 1967 flächendeckend als Fußgängerzone ausgewiesen wurde (als erste mehrstraßige Fußgängerzone Deutschlands), hat man gerade deshalb auch einiges dort gebaut, wie z.B. das (nun abgerissene) Hallenbad am Schlossplatz, und außerdem viele Parkplätze und sogar zwei große (und sehr hässliche) Parkgaragen - dafür wurden dann meistens Altbauten abgerissen.

  • Heute besitzt die Oldenburger Innenstadt nur noch eine einzige Kirche,


    Die Lambertikirche:


    Blick von der Gartenstrasse auf die Lambertikirche, deren fünf neugotische Türme viellerorts in der Innenstadt und auch außerhalb derselben sichtbar sind:


    Eine erste Lambertikirche entstand im 13.Jh., und wurde bis 1500 zur dreischiffigen gotischen Hallenkirche erweitert.
    Lambertikirche und Marktplatz um 1598:

    Der freistehende Glockenturm zwischen Kirche und Rathaus ist typisch für die Region westlich von Oldenburg (v.a. Ostfriesland). Bis auf die Kirche steht keines der abgebildeten Gebäude mehr, und auch der Fluss (Husbäke) ist inzwischen verrorht. Fast genau dieselbe Perspektive: bei Bing-Maps


    Bis 1795 blieb nun die Lambertikirche in obiger Form unverändert erhalten, als nach dem für Oldenburg düsteren 18. Jh. (Dänenherrschaft) ein neuer Aufschwung die Stadt ergriff. Der damalige Oldenburger Herzog Peter Friedrich Ludwig hatte eine vorliebe für den klassizistischen Stil, und ließ auch die Lambertikirche entsprechend umbauen - innerlich wie äußerlich - wobei von der gotischen Kirche nur einige Teile der Außenmauer erhalten blieben (vgl. Frankfurter Paulskirche). Nunmehr zeigte sich die Kirche in Form eines antiken Tempels (Ansicht vom Markt 1825):

    Auch hier ist keines der obigen Gebäude am Markt (bis auf die Kirche) erhalten; der freistehende Glockenturm wurde schon 1813 abgerissen.
    Der niedrigere linke (d.h. östliche) Anbau an die Kirche ist die damalige Eingangshalle (heute Vestibül), und dementsprechend befand sich der Hauptaltar der Kirche am westlichen Ende der Kirche.


    Immer dem Zeitgeschmack nach wurde die Lambertikirche ab 1873 nochmals umgebaut, wodurch sie ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt. Statt dass man ihre alte gotische Gestalt wiederherstellte, bekamm die Kirche eine ganz neue (neu-)gotische Form mit Backsteinverkleidung und fünf Türmen. Der höchste Turm der Kirche wurde zuerst fertiggestellt, und von 1885-1887 kamen dann die vier niedrigeren Türme dazu. Der klassizistische Innenraum blieb bei dieser äußeren Umgestaltung unverändert, und überrascht den Besucher immer noch heute.


    Lambertikirche vom Casinoplatz gesehen:


    Hauptturm (Westturm):


    Nordseite der Kirche vom Markt aus gesehen:


    Die Südseite der Lambertikirche bildet mit der klassizistischen Bebauung einen ruhigen Hof:


    Die Natursteine stammen noch von der mittelalterlichen Kirche:


    Detail aus der Zeit der Dänenherrschaft:



    Innenansichten:


    Die klassizistische Rotunde mit Herzogsloge (rechts angeschnitten):


    1969-1971 wurde die gesamte Rotunde um 180° gedreht, so dass der Altar nunmehr im Osten und der Haupteingang der Kirche im Westen steht (Besucher betreten die Kirche durch die frühere Taufkapelle im Hauptturm).
    Hierbei wurde die Herzogsloge (die früher dort war, wo jetzt die Orgel von 1972 hängt) stark verkleinert.


    Die beeindruckende Kuppel passt leider nicht ganz aufs Bild:


    Herzogsloge in heutiger Gestalt:



    Im Vestibül (ehemals Eingangshalle der Kirche) stehen Kenotaphe von Graf Anton Günther sowie Herzog Friedrich August (abgebildet), und außerdem die Särge von Graf Anton Günther und seiner Ehefrau:


    Die Kenotaphen mit Kruzifix (um 1500), welches an der Stelle hängt, wo bis 1970 der Kircheneingang war:


    Lambertikirche und Rathaus am Markt:


    (Quelle: Eigene Bilder)


    Demnächst: Oldenburger Markt und Rathaus

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  • (Folgende Bilder stammen zum Teil aus 2009, zum Teil aus 2010, und wurden an verschiedenen Sommertagen zu tlw. verschiedenen Tageszeiten aufgenommen.)


    Wir kommen nun zum zentralen Platz und Herz der Innenstadt, zum
    Oldenburger Markt:


    Blick von Süden über die Schmalseite des Marktes mit Rathaus rechts angeschnitten:


    Der Oldenburger Markt ist etwa trapezförmig und wird südlich begrenzt durch die Lambertikirche (s.o. sowie Vogelperspektive). Die übrigen Marktseiten bestehen größtenteils aus Gebäuden des 19. und des 20. Jahrhunderts (mit 2 Ausnahmen). Das dreieckige Oldenburger Rathaus von 1886 steht auf dem Markt etwas westlich der Platzmitte.


    Verschiedene Märkte finden an verschiedenen Wochentagen noch auf dem Marktplatz statt, z.B. Donnerstags inzwischen ein "Bio-Markt", wie hier zu sehen (Blick von der Marktostseite):


    Und hier ein Markt anno ca. 1890 aus etwa derselben Perspektive (nicht immer war der Platz so mit Bäumen überwachsen):

    (Die drei kleinen Häuser zwischen Kirche und Rathaus stehen alle inzwischen nicht mehr - das linke wurde ersetzt durch ein Jugenstilhaus (erhalten), die rechten beiden letztenendes durch einen Neubau der 1970er, der auf dem vorherigen Bild teilweise zu sehen ist.)


    Das neugotische Rathaus auf dreieckigem Grundriß wurde 1886 erbaut:


    Mit nur einer Stimme Mehrheit wurde 1886 vom Oldenburger Stadtrat der Abriss des renaissance Rathauses (Bj. 1635) beschlossen (wieder etwa selbe Perspektive, um 1880):


    Einige Teile des älteren Gebäudes wurden aufgehoben, wie etwa das große Wappen (zu sehen im Landesmuseum Oldenburg im Schloss):


    Die nördliche "Spitze" vom Rathaus zur Langen Straße hin:


    Rechts angeschnitten das Degodehaus (1502, Umbau 1617, 1888), eines der ältesten Häuser der Stadt:


    Die Fassade entstand allerdings erst im Zuge einer Renovierung 1888 durch den damaligen Besitzer Wilhelm Degode (und wurde seitdem auch etwas vereinfacht):


    Schräg gegenüber steht ein zweites älteres Gebäude - ein frühbarockes Giebelhaus aus 1662, das ehemals Christoph Gensch von Breitenau gehörte (hier mal zur frühen Morgenstunde):


    Portal im Knorpelstil:


    Das Haus im weiteren Kontext zum Rathaus und Markt; mittig ist eine der zwei großen Bausünden des Marktes zu erkennen:


    Doch lassen wir die Bausünden vorerst und betreten das Rathaus:


    Das sehenswerteste ist wohl das Treppenhaus:




    Blick aus einem Treppenhausfenster des 2.OG nach Süden - inzwischen ist es Mittag geworden :lach::


    Ein sehr kleiner Balkon des 3.OG ist auch betretbar, von wo aus man einen guten Blick auf dieses Gründerzeithaus hat (vermutlich um 1900):


    Sowie auf dieses klassizistische Haus von 1840 rechts daneben:


    Wir verlassen das Rathaus wieder und umrunden es auf seiner südlichen Seite, hier der Blick zurück nach Norden:


    Der Blick nach rechts geschwenkt auf die Nordseite des Marktes bringt den Schock:


    Von 1970-1972 wurde fast eine gesamte Marktseite getilgt und durch übelste Neubaukisten ersetzt.
    Folgendes Bild zeigt den Zustand um 1910 - das Jugendstilhaus mit markantem Giebel ist erhalten, alles links davon aber nicht (darunter zwei Häuser, die im Kern noch aus dem 16. Jh. stammten und somit den Stadtbrand von 1667 überlebt hatten (!), nämlich das schmale zweiachsige Giebelhaus unten links und das fünfachsige Haus rechts daneben):


    Blick entlang der Ostseite des Marktes in die Achternstrasse hinein - auch wegen des Kaufhofneubaus mitte rechts mussten hier 1964 drei kleinere Gründerzeithäuser fallen:


    Hier gehts in die Achternstrasse rein:


    (Quelle: Eigene Bilder)


    Demnächst: Die mittlere Oldenburger Innenstadt

  • Oldenburger Innenstadt Teil 1 - Zwischen Markt und Schüttingstraße


    Zwar wurden die meisten älteren Häuser Oldenburgs 1676 durch einen Brand zerstört, aber das mittelalterliche Straßen- und Gassennetzwerk blieb bis heute erhalten (vgl. Merianstich mit Satellitenbild).


    Durch die engen Straßen und die Tatsache, dass fast die gesamte Innenstadt als Fußgängerzone ausgewiesen und deshalb tagsüber für jedweden Kfz-Verkehr ohne Ausnahme gesperrt ist, fühlt man sich dort wie tief im Herzen einer dichten und belebten Stadt - trotz der oft nur zwei- bis dreistöckigen Bebauung des 19. Jh.


    Wir gelangen vom Markt aus in die Innenstadt über die Achternstraße, und bald erreichen wir ein erstes interessantes Gebäude: Die Hirschapotheke. Die Apotheke besteht aus einem hinteren Fachwerkhaus von 1598, und aus einem vorderen Haus von 1677 (abgebildet), welches unmittelbar nach Zerstörung des Vorgängers durch den Stadtbrand von 1676 erbaut wurde. An dieser Stelle treffen sich Achternstraße, Schüttingstraße (links ab) und Staustraße (rechts ab):


    Der goldene Hirsch stammt aus dem 19. Jh.:


    Blick in die Staustraße, wo ein postmoderner Neubau (den ich nicht so übel finde) rechts ähnlich kleine Häuser wie auf der linken Seite ersetzt hat:


    Blick von der Staustraße zurück zur Achternstraße:


    Mal Morgenstimmung - vor uns mündet die Schüttingstraße in die Achternstraße:


    Die Schüttingstraße ist nach dem ehemaligen Oldenburger Schütting benannt, der (wie in Bremen) Treffpunkt der Kaufleute war.
    Blick von Osten in die Schüttingstrasse, die fast vollständig mit kleinen Gründerzeithäusern bebaut ist:




    Blick zurück - das knallrote Haus wurde erst letztes Jahr gestrichen und bekam dabei (wie ich meine) auch neue Sprossenfenster (vgl. Vorzustand auf Bing) - eine kleine aber deutliche Verbesserung:


    Hier mal eine ähnliche Perspektive um 1900 mit Nachfolger des Schüttings ganz links (von Westen in die Schüttingstraße hineingeschaut):


    Wir biegen in die Lange Straße ein:


    Wer sich verläuft, muss einfach zu Boden schauen:

    (Eigentlich sind die Dinger so gut wie nutzlos, da schwer lesbar und ohne
    Straßennahmen, und die Innenstadt ist ja nicht sooo groß - aber dennoch nett.)


    (Quelle: Eigene Bilder)

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  • Blick in die Baumgartenstraße:


    Vgl. die Ansicht aus 1900 (das Gebäude wurde in mehreren Abschnitten 1860-1890 erbaut):


    Rückblick zur Langen Straße von der Baumgartenstraße (Ecke Pistolenstraße) - ein wenig Sichtfachwerk gibts noch hier und da in Oldenburg:


    Wir kommen wieder in die Lange Straße, die an dieser Stelle direkt auf die Nordspitze des Rathauses zuläuft:


    Am Markt geht es dann in die kleine Kirchenstraße rein:


    An dieser Stelle stand einst die zweite Innenstadtkirche Oldenburgs: Die Nikolaikirche. Diese kleine Kirche stammte noch aus dem Mittelalter (ist auch auf dem Merianstich erkennbar), und befand sich um 1800 in sehr schlechtem Zustand. Zwischen 1800 und 1870 hat man die Kirche dann abgerissen und letztenendes durch dieses historistische Gebäude ersetzt (womöglich stand die Kirche auch auf der anderen Straßenseite), dessen Fassade leicht an eine Kirche erinnert. Der Lambertihof ist ein Passagensystem, das weitere Eingänge am Markt und am Theaterwall hat.


    Rückblick in Richtung Markt (die Flagge übrigens ist die des Großherzogtums bzw. des Landes Oldenburg:(


    Die beiden Häuser vermutlich um 1800:


    Selber Standpunkt, andere Blickrichtung (und anderer Tag) - Blick in die Bergstraße:



    Die kleinen bunten Häuser wohl auch von Anfang des 19. Jh., rechts daneben eine "Oldenburger Huntehütte" aus dem späten 19. Jh. (ein Oldenburger Giebelhaus - später mehr dazu):


    Bergstraße vom Theaterwall aus:


    Weiter oben in der Bergstraße stehen nette Handwerkerhäuschen des frühen 19. Jh.:




    (Quelle: Eigene Bilder)


    Demnächst: Die nördliche Oldenburger Innenstadt

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