Kulturmeile/City-Boulevard

  • Kulturmeile/City-Boulevard

    Die Threads "DASL-Konzept" und "Kulturmeile", sowie "Stuttgarts City-Boulevard", Erweiterungen "Landtag", "Staatsbibliothek" und "Staatstheater" wurden zusammen geführt. Es geht um die Verkehrsschneise B14 insbesondere im Bereich Konrad-Adenauer-Str. bis zum Charlottenplatz, aber auch bis zum Wilhelmsplatz (oder noch weiter), die die Innenstadt von Stuttgart zugunsten der einst propagierten "autogerechten Stadt" städtebaulich unglücklich "zertrennt". Seit Jahren wird über eine Umwandlung dieser "Stadtautobahn" in einen Boulevard diskutiert, vor allem im Bereich der sog. "Kulturmeile" mit Staatsoper, Staatsgalerie, Haus der Geschichte etc. Favorisiert wird eine "Tunnellösung", die aber bislang an der Finanzierungsfrage scheiterte. OB Schuster verfolgt jedoch mit Nachdruck eine Realisierung der Tunnelllösung zwischen G.-Müller-Platz und Charlottenplatz bis 2012 und hat dem Land jüngst einen Finanzierungsplan vorgelegt. (Wagahai, 22.02.07)



    Vorschlag der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung für den Umbau der Stadtautobahn Hauptstätter Straße, Konrad-Adenauer-Straße und Willy-Brandt-Straße zu einer zukunftsfähigen, urbanen Straße:


    http://jonas.stuckenbrock.bei.t-online.de/index.htm

  • Ein wichtiges und überfälliges Projekt das meiner Meinung nach Vorrang vor "Stuttgart 21" haben sollte. Besonders der Bereich zwischen Charlottenplatz und Wilhelmsplatz kann so enorm aufgewertet werden.

  • hört sich interessant an, danke dirk


    und ich muss dir zustimmen: viel sinnvoller als das stuttgart 21 projekt.
    kai

  • Kann ich nur deutlich unterhalb der Wichtigkeit von S21 sehen.
    Denn parallel dazu gibt es in geringer Entfernung schon zwei schöne Boulevards:
    - Schloßgartenanlagen als Parkboulevard
    - Königstraße als - wie ich gelesen habe - längste Fußgängerzone Deutschlands.


    S21 ist ein großes Zukunftskonzept mit unwahrscheinlichen städtebaulichen Chancen und Investitionsschüben. Doch wowas überlassen wir lieber den Chinesen und plagen uns hierzulande eben mit runden Tischen, Kompromissen, kleinen Lösungen und einer Wachsumsrate <= 2 herum.

  • Die Staatsgalerie muß endlich anständig an die Innenstadt angeschlossen werden. Die heutige Hauptstätter Straße ist eine städtebauliche Katastrophe und schreit nach einer "Neuregelung".

  • Die Staatsgalerie muß endlich anständig an die Innenstadt angeschlossen werden. Die heutige Hauptstätter Straße ist eine städtebauliche Katastrophe und schreit nach einer "Neuregelung".


    Die Hauptstätter Straße wäre eine dorfbauliche Katastrophe, vielleicht auch eine kleinstädtische. Ganz sicher aber nicht eine großstädtische. Vielmehr sind ca. 2-10 Straßen von der Sorte B14 eine großstädtische Normalität. Größere Städte haben auch mehr Einwohner ! Vielleicht kann man solche derzeit zwingend erscheinende Zusammenhänge eines Tages ändern :D

  • Wenn das Geld keine Rolle spielt kann man den Fernverkehr in einen Transittunnel stecken und die Hauptstätter oberirdisch zweispurig mit Einmündungen gestalten.
    Und dann bitte mit vielen breiten Fußgängerüberwegen und breitem Grünstreifen zwischen den Fahrspuren.


    Das wäre zumindest mein Wunschkonzept.

  • Jin, der Haken dürfte sein:


    Wenn das Geld keine Rolle spielt


    Denn das Geld spielt immer eine Rolle - zumindest in der Größenordnung.


    Wenn das Geld gar keine Rolle spielt, dann wäre ich für noch mehr Tunnelstrecken und Videodarstellung der Aussenwelt an den Tunnelinnenwänden.


    Wenn überhaupt mal Geld da wäre für solch eine Untertunnelung, dann wäre zunächst der Autobahnabschnitt zwischen Böblingen und Sindelfingen an der Reihe. Diese Lösung ist dort schon viel länger angedacht.

  • Autohasser regieren die Daimlerstadt

    Wenn Sie als Tourist direkt vom Hauptbahnhof zur Staatsgalerie gehen kommen Sie an einen ebenerdigen Überweg. Warum geht dort aber keiner? Warum machen alle den Umweg zur Fußgängerunterführung? Weil nicht die B14, sondern die Bebauung daneben das Problem ist, Katzenstift und Kulissengebäude. Ein üble Hinterhofarchitektur und Wege die kaum einer findet und keiner zum zweiten Mal gehen will.
    Es gibt in Stuttgart schlicht zuviel Leute (auch bei der CDU) die ideologisch verbohrte Autohasser sind und sich dem notwendigen Ausbau der Infrastruktur unter dem negativ empfunden Schlagwort "autogerechte Stadt" verweigern.
    Wie es allerdings dort aussieht, wo sich diese Leute mit ihrer Verweigerungshaltung durchsetzen, ist an der Kreuzung am Hauptbahnhof und an der B14 zwischen Österreichischem Platz und Marienplatz zu sehen.
    Das autogerechte kreuzungsfreie Kleeblatt "Kleiner Schloßplatz" funktioniert dagegen so unauffällig, daß diese Leute seine Existenz überhaupt nicht bemerken. Hätten die sich damals durchgesetzt, sähe der Schloßplatz heute genau so aus wie der Bahnhofsvorplatz.

  • "unter dem negativ empfunden Schlagwort "autogerechte Stadt"


    Wird zurecht negativ empfunden, die Fehler dieser Denkweise werden jetzt mühsam wieder behoben.
    Denke ich an die Paulinenbrücke die einen der schönsten weitgehend intakten Teile der Stuttgarter Innenstadt zerschneidet begreife ich nicht daß es heute noch Menschen gibt die diese Zerstörung als Segen begreifen. Denken sie an das Hopspitalviertel oder das Bohnenviertel, beide Gegenden werden durch die Stadtautobahn völlig vom Zentrum abgeschnitten. Diesen Zustand so zu belassen können Sie doch nicht allen ernstes für gute Stadtplanung halten?

  • Alternative?

    Gefällt Ihnen der Bahnhofsplatz? Mir nicht.


    Ohne Paulinenbrücke wäre der Verkehr in der Planie oder vorm Wilhelmsbau. Unsere grünschwarzen Oberschlaumeier haben ja die elf möglichen Fahrspuren des Planietunnels inzwischen auf vier zurückgebaut. Da braucht man sich nicht zu wundern über den Verkehr in der Schillerstraße oder Paulinenstraße.


    Bevor ich an der B14 etwas mache, wie wäre es, die Fußgängerverbindung vor oder hinter dem Katzenstift aufzuwerten? Das bringt mehr, ist billiger und beseitigt zwei Schandflecke.


    Vielleicht haben Sie auch Fotos die nicht nur die Details zeigen und die Umgebung ausblenden sondern auch den Weg zeigen entlang der Schillerstraße oder den Durchgang zwischen Kulissengebäude und Katzenstift.
    Das Katzenstift hat drei Seiten Rückfront und die vierte, warum ist denn Ihr Bild so schräg von unten, da hätte man doch einen Meter zurückgehen können? Wenn man schnell genug ist am Sonntagmorgen hätte man es vielleicht sogar überlebt.

  • Autofreundlich

    Zu den Plänen im einzelnen. Am Neckartor und an der Staatsgalerie soll ich also eben an einer Ampel über die Straße und anschließend in den Park runter, anstatt die bestehende Unterführung zur Stadtbahn zu nutzen und dann ohne Höhenunterschied eben in den Park gelangen?
    Hier ist doch der Fußgänger nur Mittel zum Zweck, zur Schikane der Autofahrer. Am Charlottenplatz wird der Park verkleinert um eine Straßenachse zu bilden. Die Kreuzung wird zerlegt in zwei, die dann mehr als doppelt soviel Fläche in Anspruch nehmen. Am Österreichischen Platz soll ein Riegel in den Luftstrom gestellt werden und die Anschließung der abgehängten Tübingerstraße soll wohl über die Marienstraße erfolgen?

  • Stuttgart besitzt keine "Stadtautobahn" und auch nichts Derartiges:


    Ist die von manchen so bezeichnete "Stadtautobahn" kreuzungsfrei ?
    Falls nein, gibt es Ampelanlagen auf der Straße so daß man auf dieser "Autobahn" planmäßig zum Stehen kommt ?
    Gibt es Fußgängerüberwege auf Straßenniveau ?
    Könnte es sein, daß die hier gemeinte B14 in Heslach auf einen Fahrstreifen je Richtung verengt wird ?


    Man kann auch die Kirche im Dorf lassen:
    Bei der "Abschneidung" handelt sich einfach um zwei Bundesstraßen im Citybereich (B14 & B27), die im Stuttgarter Stadtgebiet - wie in jeder anderen größeren Stadt das auch der Fall wäre - mehrspurig ausgebaut sind und damit einhergehend breiter als eine Landstraße sind. Sollen diese Straßen ausgerechnet im Zentrum zurückgebaut werden, wie soll das eigentlich funktionieren: Eine Großstadt deren Hauptverkehrsadern zum Handels- und Geschäftszentrum verkehrsberuhigt sind ?


    War man in der Vergangenheit nur dämlich und hätte statt ausbauen besser zurückbauen sollen ? Vielleicht würde das überall funktionieren und man könnte erheblich Geld sparen. In Wirklichkeit gibt es kaum Bedarf an Verkehrswegen. Der Verkehr wird erst durch den Ausbau angezogen, denn die Menschen wollen in ihrem tiefsten Inneren eigentlich gar nicht von A nach B.
    (ACHTUNG: Satire)


    ALSO: Langfristig kann es ja sein, daß der Autoverkehr langsam zurückgeht. Bis dahin aber sollte man nicht suboptimale Provisorien mit absehbar negativen Folgen für den Verkehr anstreben, sondern lieber die Haushaltslage verbessern (aktiv !) und dann eine anständige Variante umsetzen.



    Mir würden ein Grünstreifen oder aufgelockertes Kopfsteinpflaster an Stelle der B14 auch gut gefallen.
    Aber so dringend ist das Problem nicht, da dieser Stadtbereich wahrlich schon attraktiv ist.


    Egal, ob in den Schloßgartenanlagen, in der Staatsgalerie und wahrscheinlich auch in den anderen Kulturgebäuden, im Park Berg, bei den Mineralbädern: Nirgends nehme ich die B14 störend wahr, sondern nur wenn ich sie direkt überqueren muß.


    Insofern handelt es sich eher um einen Schönheitsfehler, der langfristig angegangen werden kann und nicht schnell anch Verschlimmbesserung ruft.

  • Reine Schikane

    Max, ich kann Dir nur zustimmen. Diese Pläne sind eine reine Schikane der Autohasser - leider gibt es die in Stuttgart bei Rot Grün und Schwarz in großer Anzahl.
    Da fast überall an der B14 zwischen dem Gelände am rechtem und linkem Rand ein erheblicher Höhenunterschied besteht, gibt es sowieso kaum flache Überwege. Eine(!) Treppe oder Rampe ist fast immer notwendig. Selbst die Breuninger-Unterführung, gebaut von der Firma Breuninger zu Zeiten als ein oberirdischer Übergang noch möglich war (vor dem Bau der Stadtbahn), führte und führt direkt in das Untergeschoß des Kaufhauses.
    Den Fußgänger über die Straße zu treiben ist eine ideologische Schikane für Fußgänger und Autofahrer. Ein Schildbürgerstreich.

  • Falls Schuster am 24.10. wiedergewählt wird, will er 60 Mio. Euro locker machen, um die B 14 im Bereich der Kulturmeile zu untertunneln (zwischen Charlottenplatz und Gebh.-Müller-Platz). :lach:

  • Zitat von Thomas1893

    Falls Schuster am 24.10. wiedergewählt wird, will er 60 Mio. Euro locker machen, um die B 14 im Bereich der Kulturmeile zu untertunneln (zwischen Charlottenplatz und Gebh.-Müller-Platz). :lach:

    Gute Nachricht. Diese Lösung wäre deutlich besser als eine Batterie von Fußgängerampeln inkl. Stop and Go. :daumen:

  • Ich würde mich nicht wundern, wenn Schuster bereits eine Milliarde Steuergelder für unnötige Großprojekte verpulvert hat.

  • Sebastian, und das für eine relativ kurze Strecke. Aber es ist der repräsentativste Straßenabschnitt in Baden-Württemberg, wenn man das so sagen darf, ohne sich z.B. Feinde in Karlsruhe zu schaffen ;)



    An diesem Abschnitt liegen das Neue Schloß, Landtag, Staatstheater, Staatsoper, Alte & Neue Staatsgalerie, Haus der Geschichte, Kunsthochschule, Landesbibliothek, Hauptstaatsarchiv und Wilhelmspalais (Stadtbibliothek). Dazu kommt noch eine altehrwürdige Schule und natürlich die Lage direkt am Oberen Schloßgarten. In zweiter Reihe bzw. nächster Nähe u.a. das Planetarium und einige Ministerien.


    Folglich ein Bereich mit nicht nur sehr hohem durchfahrendem PKW-Aufkommen, sondern auch vielen Fußgängern, die insbesondere auch über die Straße wechseln müssen, da einige der Attraktionen auf der anderen Seite der B 14 liegen als z.B. Hauptbahnhof und Königstraße.



    Zitat von derstuttgarter

    Ich würde mich nicht wundern, wenn Schuster bereits eine Milliarde Steuergelder für unnötige Großprojekte verpulvert hat.

    Welche?


    Und wenn Du Dich so mit Geldverpulverung auskennst, wo sind die 100 Mrd. DM, die für UMTS erlöst wurden und vornehmlich in Infrastruktur & Bildung fließen sollten?


    Schuster-Haß kann schon paranoide Züge annehmen, Stuttgart-Haß übrigens auch. Wäre vielleicht mal erfreulich, wenn unsere Gelder hier verpulvert würden und nicht in Kohle, Chipfabriken oder Opernhäusern andernorts.

  • Sehr sinnvoll angelegtes Geld. :daumen: Dann ist der Cityboulevard gar nicht mehr soooo weit entfernt.


    Allerdings zeichnen solche überbreiten Straßen u.a. auch ein Großstadt aus. Man kann nicht alles überdeckeln, bis nur noch kleine Nebensträßchen oberirdisch verlaufen. In Stuttgart sollte man lieber mal die Stadtbahn unterirdisch legen. Dann wäre mehr Platz für Grün und Fahrradstreifen.


    Genauso wäre es bei einem möglichen Tunnel an der Neuen Weinsteige: Unter der Erde würde die ganze schöne Aussicht flöten gehen.