Wohnungsbau (allg. Diskussion)

  • Fritzles Wohnungsbaupolitik erhält von Haus & Grund nun sogar das Prädikat "Totalausfall". Das muss ein OB erst einmal schaffen - im Häusle-baue-Land.


    Erschreckend.


    Quelle: StN 11.03.2016

  • Sagt schon viel über Republik und Stadt aus, wenn so eine Pfeife OB wird.
    Dieses Wir-haben-uns-alle-lieb-und sprechen-mal-ausführlich-darüber-und-entscheiden-nur-wenn-es-wirklich-keinem-weh-tut ist eine selten dämliche Sektenpolitik. Und übrigens gerade für Großstädte schädlich.

  • Wohnungs- und Städtebaudesaster geht (leider und erschreckenderweise) weiter:


    Fritzle und PP wollen in Schoch-Areal, Neckarpark und Bürgerhospital nun 80% (!) Sozialwohnungen und nennen diese sozialistische Schnapsidee "wohnungspolitischen Durchbruch" und gießen - auch das noch - die neue Wortkreation "Wachstum nach Stuttgarter Maß" (alias Diminuitiv) in Blei. Schlimmer geht´s nimmer :nono:


    Diese "Politik" ist m.E. genau das Gegenteil von "Wachstum" und unverantwortlich.

    Völlig pikiert darüber, dass die große Mehrheit der Bürger (s.o., Infratest-Umfrage) die städtischen Maximen zum Städte- und Wohnungsbau für grundfalsch hält, meint PP, die Studie sei "völlig falsch interpretiert" und eigentlich seien seine außerordentlich genialen Pläne von 82% mit Sektkorkenknallen und "PP"-Sprechchören in der ganzen Stadt gefeiert worden. Mit dieser Interpretation bleibt er allerdings mit Ausnahme von Fritzle im Gemeinderat offenbar relativ allein.


    Fritzle verbittet sich im Übrigen den Vergleich mit anderen (besser geführten?) Großstädten, die fieberhaft neuen Wohn- und Büroraum für Bürger und Unternehmen schaffen (Frankfurt, München, Berlin, Düsseldorf, Hamburg z.B.), um nicht zuletzt auch der extremen Preis- und Mietsteigerungen Herr zu werden, weil Stuggi wegen der "Topographie und der Klimaproblematik" damit leben müsse, dass die Stadt nunmal nichts tun könne. In anderen Worten: Fritzle ist an der Änderung dieser einzigartig blamablen Situation, dass immer mehr einkommensschwache Stuttgarter Bürger und Familien sowie Neuankömmlinge weit ins Umland ziehen müssen = mehr Pendlerströme = Stau = Feinstaub schlicht nicht interessiert. Von Verdichtung z.B. mittels optimaler Nutzung von geringer Grundfläche im Stadtgebiet = Hochhäuser an bestimmten, ausgewählten Standorten: Nicht ein einziges Wort. Wie kann das sein?


    Quellen:
    StZ-Online
    StN-Online

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    Wachstum nach Stuttgarter Maß


    Zitat Fritz Kuhn aus dem StZ Artikel zum Wohnungsmarkt.


    was soviel heißt, wie; was ich nicht erfassen kann, kommt nicht. Dieser OB kann halt so vieles Nicht und eines davon ist delegieren von Aufgaben an Bessere.

  • Fritzle und PP wollen in Schoch-Areal, Neckarpark und Bürgerhospital nun 80% (!) Sozialwohnungen...


    In anderen Worten: Fritzle ist an der Änderung dieser einzigartig blamablen Situation, dass immer mehr einkommensschwache Stuttgarter Bürger und Familien sowie Neuankömmlinge weit ins Umland ziehen müssen = mehr Pendlerströme = Stau = Feinstaub schlicht nicht interessiert.


    Hm irgendwie widersprichst du dir hier, du kritisierst die Stadt dafür dass sie im Sozialwohnungsbau zulegen will (geplant sind ja laut Artikel 300 Wohnungen pro Jahr) und andererseits behauptest du dass FK sich nicht für die Belange von einkommensschwachen Bürgern einsetzt. Wo sollten denn deiner Meinung nach Sozialwohnungen errichtet werden, dass alles stimmig ist?

  • Überhaupt nicht. Erhöht man den Sozialwohnungsanteil in dieser absurden Weise, werden Wohnungsinvestitionen weiter unattraktiv = Folge, es werden noch weniger Wohnungen gebaut = weitere Preissteigerungen, oder die Stadt bzw. Städtischen Gesellschaften müssen alleine Megainvestitionen stemmen. Letzteres wird nicht geschehen. Zum anderen das sklavische Festhalten an der Innenentwicklungsmaxime, auch ein maßgeblicher Preistreiber (siehe auch Artikel), vom Ideengeber München schon längst gelockert. Zu guter Letzt das dümmliche Topographie/Klimaargument, das keines ist. Mehr musst Du glaube ich nicht wissen, um leicht zu erkennen, dass (nur) PP und Fritzle auf dem Holzweg sind.

  • Bei der Bürgerbeteiligung zum Rosensteinviertel habe ich Herrn Pätzold in einer kleineren Runde angesprochen und gefragt, ob ein weiter erhöhter Sozialwohnungsanteil nicht die verbleibenden freifinanzierten Wohnungen verteuert und so die Anzahl der Wohnungen im mittleren Preissegment weiter reduziert. Er hat das bestätigt, hat aber keine Lösung parat.
    Wenn er es nun also für eine gute Idee hält, 80% Sozialwohungen vorzuschreiben, dann baut er nicht nur ein modernes Ghetto sondern wird als Folge nur noch Luxuswohnungen im freien Verkauf finden.
    Unverantwortlich.

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    Eine so hohe Dichte von Sozialwohnungen führt zu den von euch geäußerten Auswirkungen, jedoch sollen die Bauträger die Möglichkeit haben, bzw. müssen mindestens die Hälfte der anfälligen Wohnungen wo anders im Stadtgebiet umsetzen. Die Zahl bleibt dann jedoch immer noch hoch und ja Menschen wie du und ich werden immer mehr Probleme bekommen.


    „Die Wohnungsbauträger müssen allerdings nur die Hälfte der Sozialwohnungen auch mit entsprechenden Mietern belegen, die andere Hälfte der Wohnungen werden über die Mittelbare Belegung im Bestand der Wohnungsunternehmen realisiert. Damit können wir eine ausgewogene soziale Durchmischung in den Quartieren herstellen.“


    Quelle Föll http://die-webzeitung.de/stutt…wohnungen-fuer-stuttgart/


    Das bedeutet es konnten sich nur Bauträger für das Schochareal bewerben, die einen großen Altbestand haben. Was komisch anmutet, dass diese Erklärung vom Finanzbürgermeister kommt.

    Einmal editiert, zuletzt von ippolit () aus folgendem Grund: Fehlerteufel

  • @ Wagahai:


    Trotzdem nochmal die Frage, es ist bekannt dass in Stuttgart deutlich zu wenig Sozialwohnungen entstehen, genauso wie deutlich zu wenig Wohnungen für die Mittelschicht. Die Frage bleibt wie es gelingt in diesem Bereich den Wohnungsbau der privaten Bauträger zu erhöhen. Und vor allem wo sozialer Wohnungsbau stattfinden soll. Grünflächen zuzubauen wird wohl auch kaum in deinem Sinne sein? Ein soziales Wohnhochhaus wahrscheinlich auch nicht. Die Lösung bzw. den Ansatz so wie auf dem Olga-Areal mit Baugenossenschaften finde ich persönlich ziemlich gut.

  • "Grünflächen zubauen" – bei solchen Punkten muss ich mir dann immer das Lachen verkneifen. Es gibt rings ums Stuttgart zig Äcker wo man locker ein paar Tausend Wohneinheiten bauen können ohne das das Klima kippt und die Stadt im Smog versinkt. Nur weil ein paar Jogger und Hundebesitzer ab und zu dort ihre Runden drehen muss man 600.000 Stuttgarter mit ständig steigenden Wohnkosten bestrafen? Zwischen Canstatt und Fellbach könnte man z.B. relativ gut neue Baugebiete erschließen. Ebenso zwischen Zuffenhausen, Stammheim und Kornwestheim. Auch um Korntal, Weilimdorf und Giebel gibt es noch genügend Flächen, ebenso um Möhringen herum. Von der Gegend um Ostfildern mal ganz zu schweigen! Auch verstehe ich nicht was an Hochhäusern so verwerflich sein soll. Keiner redet von Plattenbauten oder Wolkenkratzern, aber was spricht den gegen Hochhäuser um die 16 Stockwerke für die Mittelschicht, z.B. entlang des Neckars. Die Kraftwerke und das Gaskesselgelände sollten doch sowieso zurückgebaut werden, oder. Ein Blick z.B. nach Wien zeigt wie man es richtig macht. Aber ich prognostiziere das das Gejammere noch groß sein wird in Stuttgart! Denn junge Familien werden aus der Stadt wegziehen, und auch so mach Ingeneur wird sich in Zukunft überlegen ob er wirklich in der Region Stuttgart arbeiten will wenn er sich selbst mit üppigen Gehalt beim Daimler nur eine kleine Wohnung am Stadtrand leisten kann.

  • Wenn man weiterhin keine neuen Flächen bebauen will, dann muss man die Dichte erhöhen. Das scheint die Verwaltung aber nicht zu wollen.
    Die Fokusierung auf Sozialwohnungen finde ich übrigens nicht richtig, denn dadurch fällt die Mittelschicht unter den Tisch. Die muss dann eben in die Vororte ziehen. Warum ist es sozial irgendwie gerechter wenn die Mittelschicht in die Vororte verdrängt wird wenn Besserverdiener und Sozialhilfeempfänger in der Stadt bleiben dürfen?


    Ich finde man sollte weiter Baulücken bebauen und auf eine dichte Bebauung setzten. Auch gegen den Willen der Anwohner (Stichwort Fassanenhof). Außerdem kann man behutsam einzelne Grundstücke an Randlagen (d.h. an existierenden Straßen am Ortsrand, Kleingärtenanlagen in der Stadt, Brachflächen aller Art) neu bebauen. Auch das wird nicht jedem gefallen, ist aber der einzige Platz der noch frei ist wenn man die Stadt nicht erweitern will. Ich finde hier gibt es noch zu viel ungenutztes Potential.

  • Es gibt rings ums Stuttgart zig Äcker wo man locker ein paar Tausend Wohneinheiten bauen können ohne das das Klima kippt und die Stadt im Smog versinkt.


    Sehe ich persönlich auch so, das scheint der Gemeinderat und der Bürgermeister aber nicht zu wollen.


    Zwischen Canstatt und Fellbach könnte man z.B. relativ gut neue Baugebiete erschließen.


    Stimmt. Südlich der Haltestelle Sommerrain könnte man noch einiges bauen. Mehr Verkehr würde dadurch dank sehr guter S-Bahn-Anbindung vermutlich eher nicht entstehen.


    Was mich aber am meisten ärgert: wann man keine neuen Gebiete erschließen will: okay. Aber dann muss man mit mehr wehemenz in der Stadt neue Flächen suchen und deren Bebauung durchsetzen. Die aktuelle Strategie des Nichtstuns ist unerträglich und verantwortungslos.

  • Immer mehr Provinz. Nicht wegen der Provinzpolitik, sondern der Topographie.


    Wie konnte diese Stadt eigentlich zur sechstgrößten in Deutschland werden? Man hätte schon zu Stutengartens Zeiten nachhaltig konsequent auf Biobauernhhöfe und Ökoweinbau statt Daimler und Porsche setzen sollen. Dann ginge es der Stadt heute richtig gut und man bräuchte keine Sozialwohnungen.

  • Unter allen über 500tsd Städten in D ist Stuttgart mit Sicherheit die "Kleinste". Ein großteil der Einwohner wohnt in eingemeindeten Dörfern, die sicher nicht Großstadt sind. Durch viel freie Fläche jede Menge Platz für neue Wohnungen, aber wo der politische Wille fehlt...

  • Welche Dörfer sollen eingemeindet worden sein? Im Vergleich zu anderen Städten wie München oder Nürnberg wurde in Stuttgart tatsächlich kaum eingemeindet, was den Entscheidungsprozess in der Region deutlich erschwert, sei es Infrastruktur, sei es Wirtschafts-/Siedlungspolitik. Zudem kommt, dass es um Stuttgart im unmittelbaren Umland kaum bloße Dörfer, sondern vielmehr in der Regel nur wirtschaftlich starke wie größere Städte gibt wie Ludwigsburg und Esslingen (je ca. 90.000 Ew.), Sindelfingen / Böblingen (zusammen über 100.000 Ew.), weitere zwischen 30.000 Ew.-60.000 Ew. (Göppingen, Leonberg, Ostfildern, LE u.a.).


    Dass ein Umdenken bei der Landnutzung und Infrastruktur dringend notwendig ist, ist hingegen richtig. Umso mehr müssen die vielen Akteure in der Region, gar das Land schnell die richtigen Weichen stellen.

  • Naja, er meint damit sicherlich Stadtteile wie z.B. Weilimdorf, Büsnau, Möhringen oder Hohenheim. Das sind alles Stadtteile die eher dörfliche Sturkturen haben und oft nichtmal eine bauliche Verbindung zum nächsten Statdtteil, geschweige denn zur Kernstadt haben. Das habe ich einige Posts vorher ja auch bemerkt, das hier jede Menge Bauland zwischen den Stadtteilen liegt. Warum muss denn innerhalb einer Stadt Abstandsgrün zwischen Stadtteilen erhalten werden? Wenn man so eine Struktur erhalten will soll man doch bitte diese Stadtteile wieder ausgliedern, dann hat Stuttgart eben nur noch 300.000 Einwohner und jeder kann sehen wo er bleibt. Oder man bekennt sich endlich einmal zur Stadt und schafft auch baulich städtische Strukturen.

  • Unter allen über 500tsd Städten in D ist Stuttgart mit Sicherheit die "Kleinste".


    Meinst du jetzt "gefühlt" die kleinste oder tatsächlich? Weil Laut Wikipedia gibt es so einige kleinere Städte mit über 500k Einwohnern.
    Richtig ist sicherlich, dass Stuttgart deutlich denzentraler ist als andere vergleichbar große Großstädte und sich dadurch auch kleiner "anfühlt". Die anderen größeren Städte in der Umgebung (Esslingen, Ludwigsburg, Böblingen/Sindelfingen) verstärken diesen Effekt noch weiter.


    Die letzte Eingemeindungen nach Stuttgart fanden übrigens bereits 1942 statt (Quelle Wikipedia). Wer müsste so etwas eigentlich veranlassen bzw. beschließen? Welche Städte würdet ihr denn eingemeinden wollen? Fellbach und Kornwestheim würden sich ja anbieten, die sind eh bereits mit Stuttgart zusammengewachsen.