• *lautlach*
    Erstens selbst wenn der B-Plan für den Molkenmarkt den Senat erst 2015 passiert wird eine Bebauung auf dem Areal ruckzuck gehen. Beste Innenstadtlage, gute Infrastrukturanbindung, äußerst attraktiv für Investoren.


    Ich frage mich, woher du angesichts der bereits freigegebenen, aber dennoch auf absehbare Zeit nicht bebauten Brachflächen, diese Gewissheit nimmst?
    Attraktiv für Investoren heißt keineswegs, dass dort irgendwas 'ruckzuck' bebaut wird. Im Gegenteil. Zumal in dem fraglichen Areal ohnehin ja erstmal gewisse strukturelle Vorleistungen erbracht werden müssen, mit öffentlichen Mitteln.


    Die Fischerinsel eine einzige Baulücke?


    Was soll es denn sonst sein? Die Fischerinsel, bzw. ihr heutiger Zustand, ist so ziemlich das erschütternste Mahnmal für die realsozialistische Kulturbarbarei in Mitteleuropa. Hier wurde mutwillig der letzte verbliebene Rest eines gewachsenen Stadtkerns von der Landkarte und aus dem Gedächtnis der Menschen getilgt und in ein anonymes Wohnsilo verwandelt. Ein Atomkrieg hätte kaum gravierendere Auswirkungen gehabt.


    Ich meine z.B. Herausforderungen ala Bevölkerungswachstum bis 2030 um mehr als 200k Einwohner.


    Das ist allenfalls ein politisches Thema, aber keinesfalls etwas, dass durch eine Bauausstellung gelöst werden kann. Platz ist innerhalb der Stadtgrenzen genug da.

  • Ich bin kein Fan davon auf Teufel komm raus Wohnraum zu schaffen und dadurch das Stadtbild in Mitleidenschaft zu ziehen. Da kann man ja gleich fordern auch noch den Lustgarten zu bebauen.
    Von daher lehne ich nach wie vor eine Bebauung des RFs ab. MEF kann von mir aus irgendwann nach U5 und Stadtschloss-Fertigstellung bebaut werden (siehe entsprechender Thread).

    Wo im Stadtkern noch gebaut werden sollte?


    Ein Großteil deiner Aufzählungen bezieht sich wieder auf den Molkenmarkt. Bisher hab ich aber noch kein schlüssiges Argument gelesen, warum hier eine IBA sinnvoll wäre und das laufende Planverfahren torpedieren sollte welches immerhin die Vorraussetzung für den Bau von knapp 1.200 Wohnungen schafft. Prof. Sauerbruch hatte es zuletzt (siehe eine Seite zuvor) recht treffend formuliert: eine IBA für den historischen Stadtkern mache nur Sinn wenn die normalen Planungsmechanismen überfordert seien. Ich stimme ihm zu, dass das auf die Gebiete Molkenmarkt und Breite Straße nicht zu trifft.


    Wenn man dann noch bedenkt, dass auf vielen deiner aufgezählten Grundstücke relativ wenig Platz für Neubauten ist, ist das für mich etwas dürftig um den Fokus einer IBA 2020 auf den Stadtkern zu legen. Über das Grundstück der ESMT und den Schwierigkeiten dort Nicht-ESMT-Projekte zu realisieren hatten wir zuletzt erst diskutiert. Die Schlossfreiheit bebauen? Nicht dein Ernst oder?


    Ich frage mich, woher du angesichts der bereits freigegebenen, aber dennoch auf absehbare Zeit nicht bebauten Brachflächen, diese Gewissheit nimmst?


    Weil ich von der Attraktivität der Gegend überzeugt bin. Der Senat kann es sich nicht leisten hier untätig zu bleiben und die Investoren werden Schlange stehen. Natürlich müssen Vorleistungen mit öffentlichen Geldern erbracht werden. Wer soll sonst die den Schwenk der Grunerstraße stemmen?


    Bzgl. Fischerinsel
    Bring doch mal ein paar Vorschläge außerhalb von unrealistischem "alles plattmachen und historisch neubebauen".

  • Ich würde z.B. das Areal Oberspree,die Gegenden um die Spandauer Streitstraße und das Märkische Viertel für ideale IBA Orte halten.
    Gerade an dezentralen Orten können sich die Architekten IMHO besser verwirklichen.In Spandau würde ein "abgeworfenes Raumschiff" den Stadtraum aufwerten,während in der Innenstadt sofort das Geheule der Traditionalisten losginge. Ebenso ist der Flächenverwertungsdruck in den Vorstädten nicht so groß,so dass dort großzügiger ( GFZ < 2 ) gebaut werden kann.


    Zum Molkenmarkt.

    Zitat von Bato

    Weil ich von der Attraktivität der Gegend überzeugt bin. Der Senat kann es sich nicht leisten hier untätig zu bleiben und die Investoren werden Schlange stehen.....


    Ich halte dieses Areal nicht für eine 1a oder 1b Lage.Bei der derzeitigen Boomphase auf dem Immobilienmarkt kann man dort sicherlich hochwertige Wohnbebauung verwirklichen.Ich glaube aber,dass bei einer einsetzenden Abkühlung dieses Gebiet eines der ersten seien wird,dass von den Investoren gecancelt werden würde.


    Wohnungsnot,vor allem den Mangel an preiswerteren Wohnraum,verringert mit dem Bau in der Fläche.Von Erkner bis Dallgow und von Orienburg bis südlicher Berliner Ring.

  • Ich finde eine IBA sollte sich den drängendsten Problemen bzw. (positiver ausgedrückt) Entwicklungen einer Stadt widmen, die sich idealer Weise auch auf viele andere Städte mit ähnlichen Entwicklungen übertragen lassen sollten. Die Rückgewinnung der historischen Raster im Stadtkern gehört mE weniger in dieses Feld (und wie gesagt beschäftigt man sich mit dieser Thematik schon viel länger und es gibt oft schon Planungen bzw. diese werden gerade durch die CDU vorangetrieben) als der nun einsetzende Bevölkerungsboom und die damit verbundene Nachfrage nach preiswertem Wohnraum. Allein mit den von Konstantin genannten Arealen wird sich diese drängende Nachfrage sicher nicht erfüllen lassen, insbesondere wird es dort keinen preiswerten Wohnraum geben. Wie Bato gehe ich zudem davon aus, dass hier ohnehin bald viele weitere Brachen gefüllt werden. Also spreche auch ich mich klar für eine dezentrale IBA mit Schwerpunkt auf attraktives und preiswertes Wohnen und gerne auch die von Klarenbach angesprochene Funktionsmischung und Aufwertung der Stadtperipherie aus.

  • ^eine IBA schafft keinen preiswerten Wohnraum. Warum auch? Wenn 100000 Wohnungen gebaut werden müssen, dann ist dies eher ein logistisches Problem und ganz gewiss kein architektonisches. Wie gesagt, Flächen gibt es noch genug. Und wenn es preiswert bleiben soll, sind die baulichen Optionen ohnehin beschränkt.

  • ^Eine IBA hat aber Modellcharakter, sie kann Ansätze, entsprechende Konzepte liefern. Eine IBA kann übrigens auch nicht eine verlorene Altstadt auferstehen lassen - und am besten gleich noch den alten Kaiser mit dazu ;)


    Gerade wurde beschlossen, 600 Mio in Tegel zu investieren unter dem Titel "urban technologies", da würde es doch perfekt passen, sich auch mal architektonisch mit Ideen für die Zukunft dieser Stadt und anderen großen Städten zu befassen. Einige schöne alte bzw. historisierende Gebäude und passende Raster kann man ja nebenbei auch noch schaffen. Aber wieso sollte gerade so was Kern einer IBA sein?


  • Weil ich von der Attraktivität der Gegend überzeugt bin. Der Senat kann es sich nicht leisten hier untätig zu bleiben und die Investoren werden Schlange stehen.


    Er bleibt aber schon seit über 10 Jahren untätig. Im Moment stehen auch keine Investoren mit Bauabsichten Schlange - allenfalls der Grund und Boden scheint langfristig attraktiv zu sein. Was angesichts des müden öffentlichen Engagements auch nicht überrascht.
    Diese Senatsverwaltung für Stadtentwicklung agiert dermaßen lethargisch, dass man nicht davon ausgehen kann, dass es in den nächsten 10 Jahren wesentliche Entwicklungen im gesamten Areal geben wird. Dies betrifft nicht nur den Molkenmarkt, sondern auch angrenzende Gebiete wie Petriplatz, Breite Straße bis hin zum Spittelmarkt.
    Hier bedarf es ganz klar eines Katalysators, der konkrete Projekte in Gang bringt - die IBA wäre eine Chance.


    Bzgl. Fischerinsel
    Bring doch mal ein paar Vorschläge außerhalb von unrealistischem "alles plattmachen und historisch neubebauen".


    Auch dies wäre ein interessantes Thema im Rahmen der IBA für die Innenstadt.

  • Wie heißt es so schön: Gut Ding will Weile haben. Was zu den Verzögerungen im Molkenmarkt-Gebiet geführt hat wurde im entsprechenden Thread besprochen. Der Molkenmarkt ist eben auch ein wichtiges innenstädtisches Gebiet um dessen künftige Entwicklung verschiedene Interessengruppen ringen. Auch das hat zu den jahrelangen Verzögerungen geführt.


    Und hier stellt sich mir nach wie vor die Frage was eine IBA 2020 hier bringen und inwiefern sie den Prozess der Planaufstellung (und vor allem in Bezug auf einer geänderten oder völlig neuen Planung) beschleunigen soll?
    Sollen wir dann weitere 15 Jahre warten?


    Bzgl. Petriplatz. Hier geht es doch deutlich schneller voran als beim Molkenmarkt. Wozu also wieder von vorne anfangen?


    Auch dies wäre ein interessantes Thema im Rahmen der IBA für die Innenstadt.


    Nö, das bekommen die normalen Planungsmechanismen schon hin. Es spricht natürlich nichts dagegen das Gebiet in eine stadtumfassende IBA 2020 zu packen.

  • Es kann ja nicht Sinn und Zweck einer internationalen Bauausstellung sein,historische Stadtgrundrisse und historisierende Häuser wiederauferstehen zu lassen.Damit würde man sich international blamieren.


    Wenn schon IBA,ob Innenstadt oder Perepherie,dann neue Konzepte und futuristisches Bauen.Alles andere kann man Investoren überlassen.

  • Eine IBA schafft keinen preiswerten Wohnraum. Warum auch? Wenn 100000 Wohnungen gebaut werden müssen, dann ist dies eher ein logistisches Problem und ganz gewiss kein architektonisches. Wie gesagt, Flächen gibt es noch genug. Und wenn es preiswert bleiben soll, sind die baulichen Optionen ohnehin beschränkt.


    Du hast recht, Flächen gibt es genug und die baulichen Optionen sind tatsächlich eingeschränkt. Darin liegt meines Erachtens aber auch die Herausforderung einer Bauausstellung. Es wurde ja bei diesen bisher immer versucht in irgendeiner Form neue Wege zu gehen. Dafür wurden meines Wissens auch planungstechnische Ausnahmen bzw. Änderungen vorgenommen (Hochhäuser, Herabsetzung von Mindeststandards bei Sanierungen, etc.).


    Vor diesem Hintergrund ist es meines Erachtens schon eine angemessene Aufgabe eine Bauausstellung in den Dienst des günstigen Wohnraums zu stellen. Das sollte aber (aus meiner Sicht) ohne staatliche Zuschüsse beim Bauen geschehen. Allein schon um den Vorbildcharakter zu stärken. Diese Premissen eingebettet in die äußere Innenstadt (Stichwort: Radialen) wäre wohl meine "Ideal-IBA".


    Ein paar Fragen noch: Weiß jemand wie das in der Regel abläuft bei so einer Bauausstellung? Werden dort zu jedem Projekt Wettbewerbe abgehalten oder lässt man auch mal gezielt bestimmte Leute Konzepte zu einem Ort entwickeln? Welche Grundstücke werden für Neubau einbezogen, nur staatliche oder auch private?

  • Am 25. Juni findet in der Friedrich-Ebert-Stiftung, Hiroshimastraße 1, von 17 bis 20.30 Uhr ein Forum zur IBA 2020 statt.
    Die Veranstaltung ist hochkarätig besetzt, mit dabei sind unter anderem Jean Philippe Vassal, Arno Brandlhuber, Matthias Sauerbruch, Kees Christaanse, dazu Vertreter der Wohnungswirtschaft und der Politik. Die Veranstaltung verspricht also spannend zu werden.


    http://www.stadtentwicklung.be…de/was_war_was_wird.shtml


    Derzeit wird ja viel diskutiert, ob man die IBA nicht angesichts der aktuellen Finanzprobleme einsparen könnte, aber es scheint, dass sich die IBA-Aktivisten noch nicht geschlagen geben.

  • Meine persönliche Prognose sieht daher so aus, dass ich eine Chance von 50 Prozent sehe, dass die IBA nach dem derzeitigen Konzept realisiert wird. Wenn dieses Konzept scheitern sollte, dann wird es überhaupt keine IBA geben. Für eine IBA Stadtmitte sehe ich überhaupt keine Chancen.


    Sieht so aus als ob Klarenbach mit seiner Prognose Recht behält.
    Die Berliner Zeitung berichtet, daß sich nach ihren Informationen die Spitzen von CDU und SPD darauf geeinigt hätten, die IBA 2020 aus Kostengründen abzusagen, die Ersparnis betrage 50 bis 60 Millionen Euro.

  • Ich finde es absolut richtig, dass der Senat versucht zu sparen. Die Frage ist natürlich immer wo man das kann bzw. darf. Beim Tempelhofer Feld sieht es ja tatsächlich so aus als wenn eine sehr einfache Gestaltung am besten ankommt und man durch Vermarktung von Flächen und des bestehenden Gebäudekomplexes sogar Geld einnehmen kann. Da war es mE richtig dort keine IGA durchzuführen. Die wurde so zwar nicht komplett eingespart, aber die Version in Marzahn soll ja abgespeckt werden und wird die Gärten der Welt weiter entwickeln als Touristenattraktion.


    Was aber die IBA angeht kann ich es schwer einschätzen, welche positiven Effekte dort aufgetreten wären und ob durch den gegenwärtigen Bauboom nicht womöglich auch so schon genug Entwicklung statt findet.

  • ...m.E .eine richtige Entscheidung,die IBA zu kippen.Ich finde dies nicht nur aus finanziellen und konzepttechnischen Gründen angebracht, ich halte diese Veranstaltung generell für überlebt.Genauso wie Weltausstellungen.


    IMHO kein Verlust.

  • Gestern wurde nun die IBA 2020 offiziell beerdigt, und gestern fand in der Friedrich-Ebert-Stiftung auch die letzte Veranstaltung zur IBA statt. Ich will ein paar Eindrücke liefern:


    Zu Beginn resümierte Regula Lüscher den IBA-Prozess. Sie bedauerte natürlich die Streichung der IBA. Gleichzeitig machte sie aber auch deutlich, dass sie die IBA-Themen, wie den Wohnungsneubau und die Aufwertung der Außenbezirke, für unverzichtbare Aufgaben hält. Daher will sie diese Themen auch künftig weiter verfolgen. Sie machte deutlich, dass Berlin über immense Flächenreserven für den Wohnungsbau verfügen würde. Diese Gebiete, die vor allem außerhalb der gründerzeitlichen Stadt liegen, hätten derzeit noch mit verschiedenen Nachteilen zu kämpfen. Einerseits gäbe es hier reale Defizite an Infrastrukturen, an Kultureinrichtungen, an Freizeitangeboten, andererseits wären diese Gebiete oft stigmatisiert. Daher wären hier Veränderungen nötig. Ansonsten könnten auch in Berlin Verhältnisse wie in den französischen Banlieus drohen.


    Anschließend gab es Vorträge der IBA-Kuratoriumsmitglieder Kees Christiaanse, Matthias Lilienthal, Jean-Philipp Vassal und Stefanie Frensch. Für mich am eindrucksvollsten war der Vortrag von Jean-Philipp Vassal. Er zeigte, wie man in Hochhäuser aus der Nachkriegszeit in Paris und Bordeaux unter Schonung der vorhandenen Bausubstanz neue Qualitäten verwirklicht hat. Er plädierte für eine behutsame Stadtentwicklung, die vom Respekt gegenüber der bestehenden Stadt geprägt ist, die keine Häuser abreißt und keine Bäume fällt.


    Stefanie Frensch, die Geschäftsführerin der städtischen Wohnungsgesellschaft Howoge, berichtete, dass auch die Howoge verstärkt über eine Aufwertung ihrer 54.000 Wohnungen, darunter 80 Prozent Plattenbauten, nachdenken würde. Die Howoge würde zwar nur einen Leerstand von unter 1 Prozent verzeichnen, dennoch wäre eine Aufwertung wichtig. Daher gibt es auch Projekte mit Studenten der UdK Berlin, der TU Berlin und der Baukunstklasse Düsseldorf, zudem würde es Gespräche mit Jean-Philipp Vassal geben. Außerdem hat die Howoge ein Quartier mit 1000 unsanierten Plattenbauten in Hohenschönhausen erworben, dieses soll nun saniert werden.


    Matthias Lilienthal zog eine negative Bilanz der Bauentwicklung in Berlin nach 1990 und beklagte vor allem den Abriss des Palastes der Republik. Kees Christiaanse plädierte ebenfalls für eine Stärkung von Kiezstrukturen in den Außenbezirken.


    Bei der anschließenden Diskussion mit Fachleuten und dem Publikum gab es unterschiedliche Meinungen zur IBA. Arno Brandlhuber bewertete die Absage der IBA auch als ein Ausdruck mangelnder Wertschätzung gegenüber experimentellen und partizipativen Stadtentwicklungsstrategien. Er äußerte die Befürchtung, dass die ebenfalls gestern beschlossene Wohnungsbauförderung zu qualitativ eher fragwürdigen Lösungen führen wird. Kees Christiaanse regte an, die IBA als nichtstaatliche Veranstaltung weiterzuführen. Matthias Sauerbruch meinte dagegen, dass die IBAs Instrumente der Vergangenheit wären, und dass sie angesichts einer Inflation von IBAs an Bedeutung verloren hätte. Volker Härtig kritisierte, dass sich das IBA-Konzept zuviel um städtebaulich-architektonische und zuwenig um soziale Fragen gekümmert hätte. Die IBA hätte die Gentrifizierung der Innenstadt akzeptiert. Nötig wäre aber ein Kampf gegen die Gentrifizierung. Und Franziska Eichstädt-Bohlig äußerte die Befürchtung, dass durch die IBA das normale Verwaltungshandeln beeinträchtigt würde.


    Eine große Einigkeit gab es dann wieder, dass der Machtkampf zwischen Jan Stöß und Michael Müller extrem negativ für die Berliner Stadtentwicklungspolitik ist. Kees Christiaanse bewertete den den Stöß-Vorstoß als völlig kontraproduktiv, weil die Innenstadt ohnehin ein Selbstläufer wäre. Nikolaus Bernau fand es bedenklich, dass Berlin jetzt als "Geisel in einem Machtkampf zwischen zwei SPD-Granden" benutzt wird. Franziska Eichstädt-Bohlig äußerte ihr Befremden darüber, dass ein solch wichtiges Thema als Spielball in einem innerparteilichen Grabenkampf missbraucht wird. Matthias Sauerbruch bewertete den Querschuss von Stöß als Ausdruck von Zukunftsangst und rief die Architekten auf, sich stärker in die Baupolitik einzumischen. Ich hatte jedenfalls den Eindruck, dass Stöß mit seinem rabiaten Vorgehen kaum Freunde gewonnen hat.

  • Wahnsinn, Klarenbach. Du änderst dich nie. Reine selektive Wahrnehmung, die Fähigkeit aus abweichende Stimmen zu zitieren, scheint bei Dir bauarttechnsich unmöglich. Wie gut, dass wenigstens der reporter der BERLINER ZEITUNG die kritischen Stimmen dieser Veranstaltung, allen voran den Stöß-Vertrauten Volker Härtig, zitiert und so zu einem etwas ausgewogeneren Bild beiträgt.

  • Was willst du denn Konstantin, Klarenbach hat die Kritik des Stöß-Adlatus Härtig und auch die von Eichstädt-Bohlig im Gegensatz zum von dir verlinkten Artikel doch sogar explizit erwähnt, und daß der Stöß'sche Profilierungsegotrip die Innenstadt zum IBA-Ort zu machen wenig Freunde fand war nun einmal so, auch wenn es Dir nicht gefällt...
    Selektive Wahrnehmung scheint ja auch dir nicht völlig fremd.

  • Und an welcher Stelle wird Volker Härtig im Berliner Zeitungs Artikel zitiert? Ich kann da nichts finden. Indirekt verstehe ich den Artikel sogar als Kritik an Stöß. Zum einen weil er sich der CDU anbiedern will. Zum anderen weil es ihm wohl vor allem um Machtspielchen innerhalb der SPD ging ohne auch nur von der Materie eine Ahnung zu haben.