Ruhrstadtgeflüster

  • Es geht mir gar nicht um eine stiefmütterliche Behandlung. Auch das Dortmund die ewige Nr.2 sein soll sehe ich so nicht (schließlich gilt die Westfalenmetropole als Keimzelle der Deutschen Sozialdemokratie). Es wurde ja schon darauf hingewiesen, dass Dortmund aktuell in einigen Bereichen unterdurchschnittlich aufgestellt ist. Aber man muss bedenken, dass jahrzehntelang in der Champions League mitgespielt wurde. In dieser Zeit hat die Stadt wahre Schätze angehäuft. Ich gehe mal soweit und behaupte, dass das Dortmunder Tafelsilber seines gleichen sucht. Daher ist ein sehr lockerer Verbund wie in der jetzigen Form so gerade noch in Ordnung!

  • Du meinst, dass die Keimzelle ebenso wie die Deutsche Sozialdemokratie die Nummer 2 bald abgeben wird?


    Was konkret sind denn das für angehäufte Schätze, was ist das Tafelsilber das seinesgleichen sucht? Da bin ich jetzt aber richtig gespannt.

  • Dr. Rotkohl


    "Und eine Ruhrstadt?
    Wozu?"


    Ich denke, dass ein eigener Regierungsbezirk doch etwas besser für unsere eigenen Interessen wäre, denn das Ruhrgebiet wird traditionell von außen vernachlässigt bzw fehlgelenkt.


    Die sog.
    Weltprovinzhauptstadt Arnsberg
    und Essen, Bochum, Duisburg waren ebenfalls Mitglieder der Hanse.
    Wer weiss, vielleicht war Arnsberg vor der Industriealisierung sogar grösser als Dortmund.
    Viele Städte im Sauerland waren vor 100-200 Jahren grösser und weit bedeutender als die Ruhrgebiets....dörfer...


    "Und nochmal zur Konkurrenz: vor Jahren hat man in Dortmund ein Konzerthaus gebraucht (warum auch immer) und das wurde natürlich viel teurer als geplant. Ein wenig später brauchte Essen dann auch eins"


    Ich glaube Essen hatte sowieso schon lange ein Konzerthaus.
    Es wurde nur umgebaut.


    "Aktuell wollte man in Bochum auch eins haben... aber das ist wohl zum Glück gescheitert."


    Wieso freut man sich in Dortmund darüber, dass es in Bochum gescheitert ist?
    Weil man, wenn man schon kein erwähnenswertes Orchester hat, dann wenigstens ein leeres Gebäude vorweisen kann??


    Viele Städte und oder Staaten werden von kleinen Städten aus regiert.
    Auch in NRW z.B. Bielefeld von Detmold.
    In USA z.B. Miami von Tallahassee....


    Armes, armes Dortmund....

  • Dr. Rotkohl
    Warum Ruhrstadt? Damit z.B. zukünftig nicht drei mittelgroße, mittelprächtige mittelmäßig ausgelastete Konzerthäußer gebaut werden...
    Nein, es muss ja nicht nicht gleich die Ruhrstadt sein. Aber eine gemeinsames ÖPNV-Netz, eine gemeinsame Freiraumplanung [an die sich alle Kommunen dann auch verbindlich halten] eine gemeinsame Außendarstellung [die ohnehin nur der kollektiven Außenwahrnehmung der Region Folge leisten würde] und so vieles mehr wären doch zu begrüßen.
    Zurückblicken kann man schließlich auch auf eine gemeinsame Vergangenheit: Kohle und Stahl waren eben nicht nur Episode, sondern sind der Grund das diese Agglomeration überhaupt erst existiert. Sich davon freisprechen zu wollen, zeugt nicht gerade von Souveränität im Umgang mit dem eigenen historischen Erbe. Klaro, ehem. Hansestadt klingt schöner und riecht irgendwie nach großer weiter Welt. Man darf sich das aber im Falle von Dortmund nicht allzu schillernd vorstellen. Städte wie Soest u.ä. waren im Mittelalter weitaus bedeutender. Dortmund war im frühen 19. Jhd. eine Ackerbürgerstadt mit ein paar Tausend Einwohnern [wie alle anderen Hellwegstädte auch.] Alles was hier "groß" ist, hat diese Stadt [wie auch die Region] der Industrialisierung zu verdanken; und diese hielt sich bekanntlich nicht an kommunale Grenzen. Folglich sind auch die industriellen Altlasten schön gleichmäßig über die Region verteilt. Das muss man nicht mögen, sich aber als heimliche Hauptstadt Westfalens aufzuspielen [welcher 'Westfale' außerhalb Dortmunds betrachtet diese Stadt eigentlich als sein administratives oder gar mentales Zentrum?!], heißt die Augen vor der Realität zu verschließen. Fazit: Als Imagepolitur lässt sich die Westfalenkarte einfach nicht spielen. Wer Westfalen will der fährt nach Münster. Wer Ruhrpottatmosphäre sucht findet davon leider satt in Dortmund. Dem gilt es sich eben zu stellen...

  • Nick:
    Tafelsilber? Kann ich mir bei 13,5% Arbeitslosigkeit kaum vorstellen


    nikolas:
    Warum schreibst du, dass man in Do "leider" Ruhrpott-Atmosphäre schnuppern kann? Ich war einige Jahre in München, jetzt in Berlin - ich schnupper sehr gerne mal Ruhrpott-Atmosphäre. Und das diese Identität von den Ruhr-Werbestrategen immer stärker hochgehalten wird ist sehr gut und notwendig. Denn eine andere hat der Pott nunmal nicht. Wie Wohnklotz richtig schrieb waren die ganzen Ruhrpott-Städte vor 250 Jahren größtenteils noch Dörfer. Die richtige Tradition begann mit dem, was den Ruhrpott dann über Generationen ausgemacht hat: Stahl, Kohle, Bier, Fußball.
    So schlimm ist das eigentlich nicht...

  • @ Schmittchen

    Die Sozialdemokratie ist momentan in einer Krise, aber das auch erst seit einigen Jahren. So war der ehemalige Dortmunder OB Samtlebe von 1983 bis 1985 Präsident des deutschen Städtetags, das nur neben bei zur Ergänzung. Ein Blick lohnt sich auch auf die Dortmunder Wahlkreise. Das Who is Who der deutschen Politik tummelt sich in und um Dortmund (nicht nur SPDler, sondern auch der ehemalige CDU-Star "Ich-Mache-Dir-Deine-Steuererklärung-Auf-Einen-Bierdeckel" Friedrich Merz.) Jetzt noch einmal ganz kurz zum Tafelsilber (Immobilien und ähnliches lasse ich jetzt mal außen vor!) Die städtische Kunstsammlung ist fast eine halbe Mil. € schwer. Diese wird im Übrigen auch ständig erweitert. Gelsenwasser, der größte Wasserkonzern Deutschlands, gehört zu 50 Prozent der Stadt (erst vor einigen Jahren erworben, das Unternehmen ist eine Goldgrube). Dortmund ist einer der größten Aktionäre der RWE, der Anteil soll übrigens aufgestockt werden (auf ca. 5 Prozent!), es lockt die Dividende. P.S.Verrechnet man Soll und Haben, ist Dortmund die reichste Stadt im Ruhrgebiet (es gibt durchaus noch weitere Beispiele). butschel: Die Arbeitslosenquote in Dortmund liegt aktuell bei 13,1 Prozent. Zwar auch zu viel aber die Zeit muß sein.

  • Nick:
    Verzeihung, das Who is who der deutschen Politik?
    Darüber lässt sich trefflich streiten (offenbar auch in einem Architektur-Forum).
    Als Berliner mit Bochumer Brille fallen mir ganz schnell noch folgende Namen ein
    Lammert
    Clement
    Schily


    Woher kamen die nochmal? Richtig UM Dortmund ;) Genauer gesagt leicht westlich von Dortmund. ;)
    Nichts für ungut, aber ich verstehe gar nicht, für oder gegen was vermeintliche Spitzenpolitiker jetzt ein Argument sein sollen...

  • butschel
    Das "leider" war keine Wertung meinerseits, sondern bezog sich mehr auf den illusionären Wunsch mancher Dortmunder Lokalpolitiker, ihre Stadt mit blühenden westfälischen Landschaften assoziiert zu sehen. Das funktioniert auf Grund der lokalen Gegebenheiten vor Ort bloß "leider" nicht.
    Auch ich plädiere ja auch für mehr Mut zur Hässlichkeit. Schönheiten für das klassisch geschulte Auge wird man im Pott vergeblich suchen, gleichwohl verfügt die Region über andere "Reize", die es gilt, mal selbstironisch, mal selbstbewußt in den Vordergrund zu stellen.


    @EDIT zu Dr. Rotkohl:
    Dortmund braucht sich im Städtekonzert des Ruhrgebiets [Verbandsumlage, Vergabe von Fördermitteln etc.] nun wirklich nicht benachteiligt zu sehen. Aktuell erhält doch Dortmund mit dem U-Turm [ohne '2010' kein Förderbescheid der Landesregierung// im kommunalen Alleingang ist das Projekt bekanntlich über Jahre an der Finanzierungsproblematik gescheitert] und der Renaturierung der Emscher [inklusive Phoenix-See] doch das dickste Stück vom Braten...
    Ist diesbezüglich schon mal irgendwo eine Neiddebatte der übrigen Revierstädter aufgekommen?
    Die Benachteiligungsnummer zu spielen, ist doch lediglich als taktisches Manöver der RVR Städte in Außenlage (Hagen, Wesel, DO etc.) zu interpretieren, um im Verteilungskampf der Fördermittel zu punkten. Dieses Vorgehen ist legitim - auch wenn sich bei den RVR-Austrittsdrohungen der einzelnen Kommunen ein erpresserischer Zug nicht wegleugnen lässt - bleibt aber Alles in Allem bloße Strategie...


    Nick
    "Die städtische Kunstsammlung ist fast eine halbe Mil. € schwer. Diese wird im Übrigen auch ständig erweitert."
    Niemand möchte Dortmund seine Kunstschätze rauben. So etwas steht selbst in Kriegszeiten unter Strafe. Und vor allem, wo hin dann damit? Sind doch K-E-O Museum Hagen, Folkwang Essen, Küppersmühle Duisburg bereits vollgestopft mit Kunst, ja mussten sogar An- oder Neu- bauen, um ihre eigenen Bestände nicht im Regen stehen zu lassen.
    Deshalb vertrau mir: Sollte es zur verstärkten Zusammenarbeit zwischen Do und den übrigen Ruhrstädten kommen, dann wird keine Beute gemacht und der Kirchturm im Dorf gelassen, inklusive Altar, inklusive Monstranz! Versprochen!

  • Vielleicht wäre es mal an der Zeit, ein Ruhrgebiets-Städte-Quartett produzieren zu lassen. Dann kann man sich in der großen Pause treffen und gegeneinander spielen.

  • Dortmund würde bei einer Fusion der Ruhrgebietsstädte doch am meisten verlieren. Die 2. größte NRW-Stadt ist doch schon längst ein Lieblingskind der EU. Das Argument durch die Ruhrstadt an größere Geldtöpfe heranzukommen fällt somit weg. d.h. Über zu wenig Fördermittel können wir uns dank innovativster Großprojekte nicht beschweren. Aber das aller Wichtigste: In Dortmund ist der Strukturwandel schon fast vollzogen bzw. musste vollzogen werden. Zum Glück sind die sichtbaren Narben bald verschwunden. Bochum oder Duisburg steht der entscheidende Schritt aber doch noch bevor (Thyssen, Opel). Dortmund ist einfach 10 verdammt harte Jahre weiter. Bitte nicht falsch verstehen: Der Wandel war nicht eine Idee der "klugen" Dortmunder, sondern ein Resultat von massiven Fehlentscheidungen und Fehleinschätzungen der Dortmunder Groß-Konzerne in den 1980ern und 1990ern.


    nikolas
    Dortmund war im Mittelalter eine verhältnismäßig reiche und mächtige Stadt. Eine kurze Anekdote: Die englische Königskrone war einige Jahre im Besitz von Dortmunder Kaufleuten. Zudem war es sehr wohl etwas Besonderes eine freie Reichs- + Hansestadt zu sein.

  • Sorry Nick, da muss ich nochmal nachhaken:
    Wo ist Dortmund denn 10 Jahre weiter als der Rest des Ruhrgebiets?


    Wirtschaftlich? (ALO-Quote rund 3 prozent über der von Bochum, Essen noch immer mit mehr Großkonzernen)


    Kulturell? (Konzerthaus fast auschl. mit Gastspielen, Theater und Oper ohne besonderen Ruf - gerade verglichen mit den kulturellen Angeboten von E und Bo)


    In der Bildung? (Uni ohne besonderen Ruf, während Bo sich wenigstens um den Titel "Elite-Uni" bemüht)


    Wirkich nicht böse gemeint, aber gib doch mal Butter bei die Fische und sage, wo Do 10 Jahre weiter ist als der Rest des Potts.
    Hier aus dem tiefen Osten der Republik ist das nämlich nicht zu erkennen...

  • @ Nick
    Von einer Fusion kann auch noch keine Rede sein. Es geht vorerst nur um die Notwendigkeit interkommunaler Kooperation. Wo die Reise dann hingeht wird sich zeigen. Das Ergebnis muss nicht zwangsläufig Ruhrstadt heißen.
    Bis jetzt lautet jedenfalls das Zwischenfazit: Ohne interkommunale Kooperation kein "U" [RUHR.2010], kein Phoenixsee [elp2010] uvm.
    Das Dortmund ein liebes Kind ist, interessiert die EU bei der Vergabe von Strukturfördermitteln nur bedingt. Diese Tatsache lässt sich auch von dir nicht mal eben so mit einem Satz wegwischen.


    EU: Strukturfonds und Instrumente 2007 -2013


    und die Antwort der NRW- Landesregierung auf diesen Forderungskatalog


    NRW Ziel-2 Programm (EFRE) 2007-2013


    Auszug: "Vergabe von Ziel 2-Fördermitteln im Wettbewerb

    [...] "Wir wollen wegkommen von einer einzelkommunalen hin zu einer Förderung, die


    • in der jeweiligen Region inhaltlich mitgetragen und
    • einen erkennbaren wirtschaftlichen Impuls für die Gesamtregion auslöst.


    Zentrale Entscheidungskriterien, auf die wir großen Wert legen sind deshalb:


    ·die überörtliche, regionale Bedeutung bzw. die Ausstrahlungskraft auf die vorhandenen oder potenziellen Wachstumsfelder,

    • einen ernstzunehmenden Beitrag zur Profilierung des Landes, die finanzielle Beteiligung der regionalen Projektträger als Indiz für die Ernsthaftigkeit und die wirtschaftliche Bedeutung,



    • die Einbindung von möglichst vielen Unternehmen,
    • handfeste Verabredungen über die regionale Zusammenarbeit und die Bereitschaft zu einer stärkeren regionalen und interkommunalen Kooperation."


    Nachdem die wirklich fundierten Informationen nun einmal in Buchform verpackt sind, hier noch ein Tip: Goch, Stefan [Hg.]: Strukturwandel und Strukturpolitik in NRW


    P.S. off topic: Die Substanz der Begriffe: "verhältnismäßig reich und mächtig", sind bekanntlich verhältnismäßig weit zu dehnen. Das Ergebnis hängt dann immer vom Maßstab ab, den man bereit ist anzusetzen. Nimmt man die Region als Maßstab, dann hatte DO [bis zum heutigen Tage] keine Sonderrolle im Konzert der Hellwegstädte. Die Entwicklung der einzelnen Städte verlief vielmehr im Gleichklang. Das historisch Besondere/ Herausragende findet man eher in NRW-Städten wie Soest, Münster, Paderborn, Düsseldorf, Köln, Bonn, Aachen...

  • Nick


    "Zum Glück sind die sichtbaren Narben bald verschwunden."


    Wie macht sich das bemerkbar?


    "Bochum oder Duisburg steht der entscheidende Schritt aber doch noch bevor (Thyssen,
    Opel)."


    Mmmh... "bevorstehender Strukturwandel"? Opel?
    Ich dachte eigentlich, dass Opel der beste Beweis FÜR den Strukturwandel ist...
    -oder von welchem Strukturwandel sprechen wir hier??
    Nach dem Niedergang der Kohle und der Reduzierung der Stahlwerke war Opel der erste grosse Schritt im Ruhrgebiet der den Strukturwandel überhaupt sichtbar eingeleitet hat...
    Nebenbei auch die Gründung der Ruhr-Uni die die erste im Nachkriegsruhrgebiet war.


    "Dortmund ist einfach 10 verdammt harte Jahre weiter."


    Heisst das etwa, dass z.B. Bochum in 10 Jahren statt 9% auch über 13% Arbeitslose haben wird...???!??! :eek:

    "Zudem war es sehr wohl etwas Besonderes eine freie Reichs- + Hansestadt zu sein."


    Ja. Genau.
    Der Freistaat Bayern.
    Und wie ich schon schrieb: Essen, Bochum und Duisburg waren auch Hansestädte. =kein Bonus für Dortmund.


    "Über zu wenig Fördermittel können wir uns dank innovativster Großprojekte nicht beschweren."


    Tja. Ob Dortmund nun eine erwähnenswerte oder gar Spitzenrolle in Europa spielt...
    Ich denke, dass die wirklichen "Spitzeninvestitionen" eher in München oder so getätigt werden.
    -Dort wird zumindest sicher keiner wirklich neidisch auf diese Projekte hier sein.


    Generell:
    Ich glaube fast, dass Nick Dortmund einfach mit dem Auge eines Lüneners sieht.
    Und dann könnte ich ihn auch irgendwie verstehen.


    Ich selbst komme ja aus Herne, und Bochum bietet für mich überhaupt erst die Möglichkeit ein gewisses "Stadtleben" zu erfahren ohne gleich 60 Kilometer oder mehr fahren zu müssen...und stellt deshalb für mich auch schon so eine art "Großstadt" dar.
    Andere mögen hier lächeln...


    -Aber wenn man den grössten Teil seines Lebens in einer kleinen "Wohnstadt" verbringt, in der sich rein GAR KEIN "Highlight" auch nur "ankündigt", kann Dortmund im Vergleich dazu sicher nur begeistern...


    Allerdings vermute ich, dass Nick vielleicht wirklich nicht allzu oft aus "Westfalen" rauskommt.
    Ich selbst sehe das was sich im Ruhrgebiet tut -oder auch nicht tut- doch noch etwas kritischer.



    "Dortmund würde bei einer Fusion der Ruhrgebietsstädte doch am meisten verlieren. Die 2. größte NRW-Stadt ist doch schon längst ein Lieblingskind der EU"


    1. Ja, wir wissen jetzt, dass Dortmund seit ca. 5 Jahren 2 Einwohner mehr hat als Essen....
    2. Ein paar Beiträge vorher wurde noch behauptet, dass Dortmund ja so benachteiligt würde...?


    Ich greife jetzt mal einen Gag von Nikolas? hier im Forum zu DO und BO auf (Maiabendfest), und mache daraus mal eine art "Running-Anekdote"...


    Zitat Nick
    "Dortmund war im Mittelalter eine verhältnismäßig reiche und mächtige Stadt.
    Eine kurze Anekdote: Die englische Königskrone war einige Jahre im Besitz von Dortmunder Kaufleuten."


    Ja. Und im Besitz von ein paar Bochumer Kühen waren sie im Mittelalter auch...

    7 Mal editiert, zuletzt von Wohnklotz ()

  • Nett nett nett ist es hier:D


    @ Nick:


    Also das mit den Schätzen hätte ich auch noch gerne mehr erläutert...


    @ Schmittchen:


    Glückwunsch zum 4444ten...


    @ Wohnklotz:


    Das mit der Freude über das wahrscheinliche Nicht-zu-Stande-kommen eines Konzerthauses bezieht sich darauf, das in Bochum dann gerade nicht Steuergelder verschwendet werden. Und ja ganz klar: vorgestern stand ganz stolz im Do-Videotext im WDR, dass Dortmund an dritter Stelle steht (NRW), was Kulturausgaben betrifft. Darüber bin ich sehr verwundert, da weder Theater, Konzerthaus noch etc. über ein besonderen Ruf verfügen... also eher Quantität als Qualität...


    Zum U:


    ja, hat aber auch sehr lange gedauert, dass hier mal was gemacht wird. Das ist am Ende dann auch dem beharrlichen Einsatz unseres OB's zu verdanken. Gasometer, Tetraeder, Jahrhunderthalle usw. usw. gibt es schon ein wenig länger....


    Zur Ruhrstadt:


    wie soll das jemals ohne Streitereien funktionieren? Ala EU wo kleinere Städte dann verhältnismäßig mehr Stimmrecht hätten, um von den Großen nicht zerrieben zu werden? Ich denke, solange es so viele Gegner gibt, ist es nicht möglich einen Regierungsbezirk Ruhr funktionieren zu lassen. Zwangsbündnisse sind keine gute Lösung...

  • Zitat:
    Ich dachte eigentlich, dass Opel der beste Beweis FÜR den Strukturwandel ist...


    Da hast du leider falsch gedacht, es handelt sich nicht um einen Strukturwandel! P.S. In spätestens 10 Jahren wird das Opelwerk in Bochum nicht mehr existieren, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.


    Zitat:
    Heisst das etwa, dass z.B. Bochum in 10 Jahren statt 9% auch über 13% Arbeitslose haben wird...???!??


    Ja, diesmal bist du nah dran: Bochum wird über 13 Prozent haben und Dortmund unter 10 Prozent.


    Zitat:
    Allerdings vermute ich, dass Nick vielleicht wirklich nicht allzu oft aus "Westfalen" rauskommt.
    Ich selbst sehe das was sich im Ruhrgebiet tut -oder auch nicht tut- doch noch etwas kritischer.


    Bin Dortmunder aber neudeutsch würde man mich als Deutschen mit Migrationshintergrund bezeichnen.


    Übrigens bleibe ich dabei: Das Ruhrgebiet ist nur Ballast für Dortmund. Es ist leider so wie es ist: Alles was westlich von Dortmund kommt ist hässlich und trostlos. Den einzigen Vorwurf den ich Dortmund mache, ist die erschreckend schlechte Öffentlichkeitsarbeit. Aber da hoffe ich auf Besserung in den nächsten Jahren. Das Ruhrgebiet ist eine Amsammlung von Looserstädten mit denen kein Blumentopf zu holen ist. Auf so eine Hilfe kann die einzig viel versprechende Stadt im Pott sehr gut verzichten.

  • Nick, ok, dann Tacheles!


    Wenn ich mit Berlinern oder Münchnern über das Ruhrgebit spreche, bin ich immer wieder überrascht, wie negativ Dortmund gesehen wird.
    Ein Berliner Kollege war mal beruflich 3 Wochen in Do und sagte, etwas trostloseres habe er noch nicht gesehen.


    Ein Hamburger Kollege sagte mal etwas mitleidig zu mir, er kenne keine Stadt dieser Größe, die so wenig zu bieten habe wie Do, in Essen könne man wenigstens gut einkaufen, in Bo gut weggehen. Aber Dortmund...


    Das sind nur die Meinungen von Menschen, die von Außen auf Do schauen.


    Dein Dortmunder Brille in allen Ehren, aber das entbehrt wirklich jeder Grundlage, was du da erzählst!:nono:


    Um eins Klar zu stellen: Ich mag Dortmund sehr, bin direkt an der Stadtgrenze Bo/Do aufgewachsen, habe in Do studiert und dort viele Freunde. Ich würde Do immer verteidigen, aber deine Ausführungen sind einfach lächerlich.

  • Da sind sie wieder: Hat man keine Argumente werden die erfundenen Freunde mal wieder herausgekramt:lach:!


    -----------------------------------------------------------
    Mod: Sachlich bleiben, bitte!

  • Nick:
    Ich bin mir sicher, dass das ein Scherz war, ansonsten wäre es nämlich eine absolute Unverschämtheit, die ich auch so melden würde.:Nieder:


    Die von mir erwähnten Meinungsäußerungen sind exakt so gefallen.
    Ich lasse mir vieles Nachsagen, aber nicht, dass ich lüge!!!


    Meine Argumente findest du in einem Thread von gestern oder vorgestern. Schaum mal rein, ich hatte dich damals auch direkt an gesprochen.


    Und nochmal, so sehr ich Do auch liebe: Vielleicht würde dir ein Luftwechsel wirklich mal ganz gut tun. Rein Objektiv hat Do nichts zu bieten (außer einem sensationellen Stadion und einer super Fußballmannschaft.


    Was denn noch. Erläuter du doch mal bitte deine Argumente. Wo iust Dortmund denn attraktiv.


    Und wie gesagt, ich liebe Do trotzdem, also nichts für ungut.

  • @ Butschel

    Es liegt mir fern dich zu beleidigen! Aber das Argument "ein Freund von mir hat gesagt" ist keins, weil nicht überprüfbar (gleiches gilt übrigens auch für den "Dortmunder" John Ryder). Zum Abschluss: Ich bin kein Fan des Ruhrgebiets, ich mag es noch nicht einmal und dabei wird es bleiben.

  • #286



    [….]….Auch ich plädiere ja auch für mehr Mut zur Hässlichkeit…..[….]


    Ich vermute mal, mit Mut zur Hässlichkeit ist die Einsicht des Ruhrgebietes gemeint, zu seiner industriellen Vergangenheit respektive zum Charme der Industriekultur zu stehen. Ob die jetzt hässlich oder schön ist, liegt im Sinne des Betrachters, wie ich meine. Wichtig ist, dass dieser Schritt vollzogen wurde. Das ist es, was das Ruhrgebiet ausmacht und von anderen Regionen unterscheidet. Was nützt es, mit Schlössern, Kirchen oder landschaftlichen Reizen zu werben, wenn es diese woanders auch gibt.



    [….]….Schönheiten für das klassisch geschulte Auge wird man im Pott vergeblich suchen….[….]


    Diese Aussage von dir finde ich aber sehr pauschal. Ich denke, wir wissen alle, dass die Innenstädte im Revier über wenig historische Bausubstanz verfügen und weitgehend von Nachkriegsarchitektur geprägt sind. Ich denke aber mal schon, dass, wenn man in die Stadtviertel geht, es für das klassisch geschulte Auge genug Erfreuliches zu sehen gibt. Könnte hier genügend Beispiele aus Bochum, Mülheim, Essen aufführen. Alleine das Ruhrtal mit seinen Ortschaften oder Viertel wie die Essener Maggi-Höhe, Rüttenscheid und das Moltkeviertel können auch Augenästeten gerecht werden.


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    #290


    Ich weiß nicht, was du unter historisch besonders oder herausragend verstehst nikolas? Was zum Beispiel Essen angeht, kann ich sagen, dass die Stadt im Mittelalter zwar politisch kaum eine Rolle spielte, da die Kirche mächtigste Instanz war. Gerade aber diese zeigte sich dafür verantwortlich, dass Essen Pilgerstätte für Mädchen adeligen Standes aus dem ganzen Reich war. Über viele Jahrhunderte regierten die Fürstäbtissinen in Assindia und bildeten junge Mädchen aus. Außerdem machte Essen damals schon als Waffenschmiede von sich Rede, produzierte unter anderem Büchsen für den dreißigjährigen Krieg. Natürlich gilt aber für Essen als auch für alle anderen Städte des Reviers, dass deren Bedeutung mit der Industrialisierung wuchs.


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    #293


    Nick


    Laß dich doch nicht aus der Reserve locken und bleibe bitte sachlich. Anhand deines Postings habe ich etwas das Gefühl, dass du wirklich noch nicht weit herumgekommen bist. Klingt leider alles sehr vermessen, was du da schreibst.


    Zur englischen Königskrone: Es mag ja keiner abstreiten, dass die englische Königskrone ein wertvolles Relikt damaliger Zeit war, aber ist das so was Besonderes? Essen beispielsweise war und ist über tausend Jahre lang im Besitz der Krönungskrone Kaiser Ottos II, der Goldenen Madonna und noch heute sind sie im Essener Domschatz zu bewundern. Ob das aber eine Stadt reich macht?