City & Wallring | Hauptbahnhof [Umbau II. BA]

  • Bahn-Hochhaus am Königswall wird saniert und nicht abgerissen

    Nur der Vollständigkeit halber: Die Info stammt bereits vom Oktober 2015, fand hier bislang jedoch noch keine Erwähnung.


    Das Bahn-Hochhaus am Königswall soll nun doch nicht abgerissen und von einem Investor überplant werden. Der Eigentümer Aurelis plant das Objekt in Eigenregie zu sanieren. Einzig der östlich angrenzende Flachbau soll abgerissen und durch einen 6-stöckigen Neubau ergänzt werden.


    Quelle: http://www.derwesten.de/staedt…en-werden-id11167746.html

  • Es kann eigentlich nur besser werden. Das jetzt ja auch verhängte Gebäude sah schon lange abgewrackt und fürchterlich aus.
    Ursprünglich war ja ein Neubau mit 19 Stockwerken an der Stelle geplant, hätte als Gegenpol zu dem Harenberg-Hochhaus (18 Stockwerke ) ganz schön aussehen können .

  • Ein animiertes Filmchen zum geplanten Umbau des Passantentunnels und der Bahnsteige findet sich hier. Fast komplett ausgespart wird leider die nördliche Querverbindung (Bauphase 8).

  • Ich denke, dass man sich zunächst über konkrete Pläne für weitere Veränderungen am HBF in absehbarer Zukunft freuen kann. Es wird wirklich Zeit.
    Dass das Budget begrenzt und ein bestimmter "Standard" von praktischen Vorteil ist, sei zu akzeptieren.


    Aber wenn ich mir die Visualisierungen anschaue, erkenne ich beim besten Willen nicht viel Mühe bei der Gestaltung, um ein komfortables, einladendes Ambiente für Besucher/ Kunden zu schaffen, was eigentlich Sinn und Zweck der Vorhaben laut den Beteiligten sei.
    Die modernisierten Bahnsteige schauen mMn noch in Ordnung aus, wie ein "typischer" Bahnhof mit den (Stahl-) Überdachungen. Der Nordausgang mit dem angedeuteten Verbingungsbauwerk und die Verküpfungshalle Süd hingegen wirken alles andere als einladend und ansprechend. Wie möchte man denn auf dieser Art und Weise eine langfristige Verbesserung erreichen?


    Auf der einen Seite kann ich die entstehende Barrierefreiheit, hellere und breitere Personententunnel nur befürworten, da diese momentan noch recht eng erscheinen und die Decke relativ niedrig steht.
    Andererseits wirken die Renderings mit den dominierenden Grautönen sehr eintönig und seelenlos. Es sind natürlich keine aufwendig verzierten Marmorverkleidungen zu erwarten, jedoch bin ich überzeugt, dass man auch mit kleineren Investitionssummen etwas "gutes" erreichen kann (Beispiele dafür findet man immer!). Architektur wird nicht (nur) vom Geld bestimmt, sondern vor allem von der Herangehensweise einer Aufgabe. Orte für die Menschen zu verbessern und eine gewisse Herausforderung "mit mehr Hingabe" zu betrachten, sollte eine Voraussetzung sein.


    Wie auch immer, nimmt man sich den Essener Hbf als Beispiel, sieht man, wie es in NRW möglich ist, finanzierbar einen sanierungsbedürftigen Bahnhof interessant und relativ komfortabel für Reisende zu entwickeln. Man könnte, wie bei diesem, auch am Dortmunder Hbf z.B. mit wenigstens ein paar abwechslungsreicheren Farbakzenten oder verschiedenen Materialen eine deutlich attraktivere, angenehmere Atmosphäre erlangen, anstatt die Gänge nur mit denselben grauen/weißen "Platten" zu versehen. Das Ziel der Beteiligten (Bahn, Stadt, etc.) sei doch v.a. eine kundenfreundliche, hochwertige Erscheinung des Bahnhofs. Eintönigkeit und Monotonie sind keineswegs zukunftsweisend, dies kann man bei allem Respekt nicht behaupten.


    Aber abwarten, ich weiß nicht, ob alles genauso umgesetzt wird und möglicherweise wird man mit ein paar gestalterischen Elementen, welche das aktuell präsentierte, langweilige Gesamtbild verändern, überrascht. Oder, wie bereits Ruhrgebietskind angesprochen hat, mit einigen Geschäften, die ebenfalls einen positiven Effekt haben können. Ein bisschen Zeit gibt es schließlich noch bis das Projekt (größtenteils) fertiggestellt ist.



    Und noch ein frohes neues Jahr übrigens! :)

  • Es ist einfach erbärmlich, was die Deutsche Bahn hier mal wieder hinlegt. Dass inzwischen selbst die gesamte Öffnung des Nordeingangs (zumindest gibts keine Anzeichen, dass die bekannte Zeichnung so umgesetzt wird) vom Tisch scheint und man einfach nur diesen mickrigen Eingang neu streicht und mit einem Aufzug versieht schlägt dem Fass nun wohl endgültig den Boden aus.


    In Stuttgart verbaut man übrigens gerade 10 Milliarden...

  • Nichts liegt mir ferner als die präsentierten Entwürfe zu verteidigen, deine Aussage

    Dass inzwischen selbst die gesamte Öffnung des Nordeingangs (zumindest gibts keine Anzeichen, dass die bekannte Zeichnung so umgesetzt wird) vom Tisch scheint und man einfach nur diesen mickrigen Eingang neu streicht und mit einem Aufzug versieht schlägt dem Fass nun wohl endgültig den Boden aus.


    gibt den aktuellen Planungsstand aber nicht ganz korrekt wieder. Richtig ist, dass von den geöffneten Rundbögen keine Visualisierungen veröffentlicht wurden. Weniger richtig ist aber deine Annahme, dass der Nordausgang lediglich gestrichen und mit einem Aufzug versehen wird. Das sogenannte Verbindungsbauwerk Nord ist nämlich auch weiterhin Bestandteil der Planungen. - Ob mit Rundbögen oder zum Beispiel einer Komplettverglasung, sei jetzt mal dahingestellt.

  • Ich denke die Vorstellung von zukünftigen Rundbögen an der Nordseite des Dortmunder Hauptbahnhofes ist einfach ein zu romantischer Traum, der auf dieser Schnellskizze beruht, die vor ein paar Jahren mal als Teaser veröffentlicht wurde.


    Wenn man sich mal die Stützwand an der Nordseite anschaut, muss man doch einfach zugeben, dass diese zwar angedeutete Bögen hat, ansonsten aber nicht wirklich berauschend aussieht.


    Zudem erscheint es mir doch recht unwahrscheinlich, dass hinter dieser Wand das komplette Verbindungsbauwerk von oben aus ausgeschachtet wird. Dann aus der Stützwand das Mauerwerk unter den Bögen herausgebrochen wird und anschließend die Wand von außen mit neuer Klinkerfassade versehen wird, während man von innen eine zweite Wand hochzieht, die ja die Decke des Verbindungsbauwerkes tragen muss. Dass man hierfür die jetzige Stützwand nutzt halte ich für unwahrscheinlich, schließlich braucht man ja eine statisch verbundene Lösung. Und dass man das Verbindungsbauwerk Nord in rein bergmännischer Bauweise erstellt wäre Unsinn, schließlich führen darüber keine Gleise, die dauernd in Betrieb bleiben müssen. Heißt im Endeffekt also, die jetzige Stützwand verlöre während der Bauzeit der nördlichen Eingangshalle eh ihre Stützfunktion. Warum sie dann aber mit all ihren Unzulänglichkeiten erhalten und nicht gleich das Ausschachten mitsamt Abriss dieser Wand vollziehen?


    Anschließend wäre es sinnvoller eine komplett neue Wand hochzuziehen, die dann auch direkt die Decke der neuen Halle trägt. Dass man diese neue Wand aber mit auswändigen Rundbögen, rein der schönen Optik wegen, baut, halte wiederum für sehr unwahrscheinlich. Die Bahn baut in Dortmund nunmal eher funktional und gibt kaum einen Euro extra dafür aus, dass es gut aussieht.

  • Die Bahn baut in Dortmund nunmal eher funktional und gibt kaum einen Euro extra dafür aus, dass es gut aussieht.


    Aber sie gibt jetzt immerhin noch mal 130 Mio Euro aus, was ja auch keine Kleinigkeit ist. Zusammen mit der Renovierung der Bahnhofshalle sind es dann 160 Mio. Ob es wirklich so grau in grau kommen wird, kann ich mir nicht vorstellen. Farbe ist nicht teuerer, wenn ich sie variiere, und grau bekomme ich nicht preiswerter als bunt oder weiß oder sonst was. Hier ist der Architekt maßgeblich, etwas grau hat er ja auch bei der Renovierung der Bahnhofshalle bevorzugt, die ich aber ganz gelungen finde. Der Stil der 50er Jahre ist erhalten geblieben und das gefällt mir. Den Personentunnel könnte man, da er ja auch breiter werden soll - aber wohl nicht höher- gut mit Geschäften entlang der Wände aufpeppen, was auch mit Sicherheit geschieht. Denn erstens exisiteren sie bereits, zweitens ist das sichér auch eine Einnahmequelle für die DB. Was den Nordausgang betrifft, bin ich ratlos. Gibt es noch weitere Quellenangaben, die man anzapfen kann?

  • Wenn wir auch noch die 37 Millionen Euro für die im Umbau befindliche Stadtbahnanlage dazurechnen, sind wir sogar schon bei über 190 Millionen Euro. Dennoch wird der Dortmunder Hauptbahnhof ein reiner Funktionsbau bleiben. Dafür dann aber wenigstens ein voll funktionsfähiger...

  • Ich kann mir vorstellen, dass man in dem in die Breite zu erweiternden Personentunnel auf Geschäfte größtenteils verzichten möchte, um die Strömungen der Reisenden nicht zu blockieren/ verlangsamen (durch stehenbleibende Menschen vor den Läden) und da zusätzlich die neuen Fahrstühle wieder ein wenig Platz nehmen werden. Stattdessen könnten einige Geschäfte möglicherweise im Nordbereich entstehen bzw. im geplanten Verbindungsbauwerk Nord. Das hätte Vorteile, denke ich. Zum einen, weil dort die Menschenmasse/-Strömung geringer ist und zum anderen, weil dort "mehr Leben" entstehen könnte. Ein rein funktionaler Verbindungstunnel würde kein deutlich verbessertes Entrée schaffen. Aber ich denke/ hoffe, dass die Projektbeteiligten sich darüber im Klaren sind und bei diesem (nicht so billigen) Aufwand eine sich nach außen hin öffnende und zum Busbahnhof verbundene Wirkung nicht vernachlässigen.

  • Bahnhofsumfeld

    Man sollte die Diskussion um die Bahnhofsgestaltung so langsam mal beenden. Es ist alles dazu gesagt worden. Bahn und Stadt werden nie enge Freunde werden und dem Land ist das Ruhrgebiet (speziell Dortmund) egal. Ich hoffe das spiegelt sich endlich auch mal bei der nächsten Landtagswahl wieder !


    Es gilt nun das Bahnhofsumfeld entsprechen zu gestalten. Insbesondere am Nordausgang gibt es viel Nachholbedarf. Hier hat die Stadt, auch auf Grund finanzieller Engpässe, versagt. Speziell der Kinobetreiber wurde im Stich gelassen mit immer wieder neuen Vertröstungen.


    Es kann auch nicht sein dass die Stadt immer wieder auf Scheininvestoren hereinfällt, die Grundstücke oder Gebäude kaufen und dann jahrelang nichts machen. Besonders an markanten Stellen nerven Leerstände und Schandflecke welche weitere mögliche Investoren verprellen. Warum soll z.B. auch jemand an der Kampstraße investieren wenn diese im Bereich zwischen Petri- und Reinoldikirche verheerend aussieht?


    PS : Warum sieht man am Dortberghaus kein Bauschild ? Gibt es hier mal wieder Probleme ?

  • Das Dortberghaus ist eingerüstet. Der Architekt sagte mir, es wird ein 3 Sterne plus Hotel daraus. Er hat schon angefangen, die Ausschreibungen vorzunehmen. Das wird, bei dem Architekten glaube ich auch, dass er das hochwertig hinbekommt.
    Der schlanke Hinweis auf das Land NRW hat leider was. Ich habe auch den Eindruck, dass diejenigen in Düsseldorf sich für das Ruhrgebiet nur marginal interessieren. Wir sind ja auch kaum mit Politikern aus der Region in Düsseldorf präsent. Bestes Beispiel ist doch die Untertunnelung der B1. Ich kann nicht erkennen, dass uns dabei Düsseldorf besonders unterstützt. Aber in Düsseldorf gibt es natürlich eine großzügige Untertunnelung, damit die Abgeordneten freien Fußes an den Rhein gelangen und nicht überfahren werden.

  • Zur Zeit gibt es in der Bahnhofshallte von Dortmund einen Infostand, der die laufenden und geplanten Umbauarbeiten präsentiert.
    Ich hab mal zwei Bilder vom ausgestellten Modell gemacht, welches wohl den aktuellen Planungsstand vom Nordausgang demonstriert. Demnach wird es dort weder eine Wand mit Bögen, noch eine einzige große Glasfassade geben - seht selbst:



  • Danke für die Fotos!


    Demnach wird es dort weder eine Wand mit Bögen, noch eine einzige große Glasfassade geben


    Was ja nicht wirklich schlimm ist, finde ich. Wichtig ist, dass das Verbindungsbauwerk Nord - auch mit Blick auf den RRX - überhaupt realisiert wird.

  • Ich finde es auch wichtiger, dass da Funktionalität hergestellt wird und hatte nun auch am Nordausgang kein architektonisches Highlight erwartet.


    Was mich allerdings interessieren würde ist, warum man am Nordausgang nicht noch weiter ausräumt und Platz für ein großzügiges Ladenlokal für z.B. einen Supermarkt schafft. Der Bereich, in dem in der Grafik genau die Beschriftung "Ausgangsbereich Nord" steht, ist ja obendrüber nicht bebaut. In der Grafik sind da zwar daneben noch angedeutete Grundrisse erkennbar, die möglicherweise nicht öffentliche zugängliche Verbindungstunnel darstellen, aber ich frage mich, ob der von mir angesprochene Bereich in irgendeiner Weise genutzt wird. Die Mehrkosten um diesen Bereich auch noch auszukoffern und dort ein Ladenlokal einzubauen sollten doch eigentlich durch Mieteinnahmen wieder rein kommen. Und hier wäre ein Ladenlokal sicherlich einfacher zu erstellen und würde weniger stören, als an den Seiten des Personentunnels.

  • Verwunderlich ist nicht nur der Verzicht auf größere Einzelhandelsflächen, sondern auch die Verjüngung des Verbindungsbauwerks. Liegt's an der Treibstraße*, die nach Beendigung der Arbeiten an der U-Bahnhaltestelle womöglich (dauerhaft) um einige Meter versetzt wird? In jedem Fall ließe sich so das Verbindungsbauwerk relativ kostengünstig in offener Bauweise realisieren.


    *Über der Treibstraße soll der neue ZOB erschlossen werden, der - soweit ich weiß - auf dem Parkplatz Hauptbahnhof Nord/Ladeseite entstehen soll.

  • Man verbaut heute Sperr- und Verteilgeschoss eigentlich nicht mehr mit Buden usw., das ist 70er/80er. Bei Bestandssanierungen wird sowas oft auch zurück gebaut, um mehr Platz zu erhalten.


    Menschen bewegen sich ungern im Untergrund, zumal mit den relativ niedrigen Deckenhöhen (Faustregel, sobald ein fensterloser Korridor breiter als hoch ist fühlen sich auch zahlreiche Menschen, die sonst kein Problem mit engen Räumen haben, "klaustrophobisch"). Das erzeugt unangenehme "Angsträume". Sowohl der Verzicht auf Nischen, die durch Handelseinbauten entstehen können, wie auch der Verzicht auf jegliche "Platzfresser" (auch irgendwelche Automaten), wo nur möglich, werden daher zusammen mit heller Gestaltung und viel stärkerer Beleuchtung, als früher üblich, eingesetzt, um solche Fußgängertunnel attraktiver zu machen, gar sowas wie Aufenthaltsqualität zu erzeugen.


    Das ist der DB insb. hoch anzurechnen, weil sie doch ansonsten ganz stark darauf setzt ihre Bahnhofsanlagen so gut es nur geht zu kommerzialisieren. Aber hier hatte sie ein Einsehen.