HeidelbergCement Technology Center, Leimen

  • HeidelbergCement Technology Center, Leimen

    Ich schmuggels mal einfach hier rein, da der Bau keine 50 Meter hinter der Heidelberger Stadtgrenze entsteht...


    Die Zementbaufirma HeidelbergCement plant einen Neubau, um ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten am Standort Leimen aus bisher sechs Gebäuden in einem Komplex zu sammeln. Dieser Komplex besteht aus dem Neubau sowie dem damit dann verbundenen bereits bestehenden Betonlabor (das vom Neubau "versteckt" wird, da es dahinter liegt).


    • Architektenbüro : HHS Planer + Architekten, Kassel
    • Generalunternehmer : DuS
    • Größe : 6300 m² Nutzfläche gesamt; davon 2600 m² Büro- und 3700 m² Laborfläche
    • Investition : 20 Millionen; davon DuS mit 13,5 Millionen für Bau beauftragt
    • Baubeginn : "Anfang 2015"
    • Bezug : "Spätsommer 2016"


    Die HeidelbergCement Technology Center GmbH macht wohl neben interner Forschung und Entwicklung auch sowas wie Planungen zu Standortentwicklungen der Firma im Ausland. Momentan sind dem HTC am Standort rund 140 Arbeitsplätze zugeordnet, im Neubau werden etwa 170 ihren Platz finden. Der Neubau ist seit etwa 2009 geplant, wurde aufgrund der von der Finanzkrise gebeutelten Situation der Firma aber 2010 erst mal auf Eis gelegt und die Planung 2013 wieder aufgenommen.



    Der Atriumbau verfügt lt. Beschreibungstext der Architekten komplett über eine Betonlamellen-Fassade über einer Glas-/Holzstruktur, natürlich aus einem Spezialbeton des Bauherren. Evtl. wurde/wird hieran aber nochmal geschraubt, da die Fassadengestaltung vom Preisgericht als kosten-/wartungsintensiv auch im Bezug auf den Energiehaushalt eingestuft wurde.


    Der Neubau wird dabei in ein Parkensemble mit der Portland-Festhalle, der ehemaligen Besitzervilla und einigen anderen Altbauten eingebettet. Das rund 10 Jahren als Firmen-Museum dienende ehemalige Sängerheim auf dem Bauplatz wird zurückgebaut. Im Rahmen des 2013 ausgeschriebenen Architektenwettbewerbs war in der Jury das Staatliche Hochbauamt involviert, damit der Rahmen der denkmalgeschützten Gebäude (Festhalle und Villa) ausreichend beachtet wird.



    Das Gelände wird im Rahmen des Neubaus zur Rohrbacher Straße mit der gegenüberliegenden Werksverwaltung hin geöffnet und mit einer Freitreppe hin zu Straße und Straßenbahnhaltestelle versehen. Das Zementwerk und der Bauplatz liegen beidseitig der Straße unmittelbar am nördlichen Ortseingang Leimens (das baulich direkt an Heidelberg anschließt), d.h. in für die Stadt recht repräsentativer Lage. Von daher waren städtebauliche Aspekte zu beachten.


    Beim Einfahren nach Leimen aus dieser Richtung unterquert man zuerst eine 120 Jahre alte, als Werbeträger der Firma genutzte ehemalige Lorenbrücke, woraufhin sich dann rechts die Werksverwaltung und links der Neubau und die Festhalle präsentiert. Für die Lorenbrücke war zwischenzeitlich seitens der Stadt angedacht, diese hier als Fußgängerbrücke (zwischen Werk und Neubau, über die Straße) aufzubereiten, was aus Kostengründen aber fallengelassen wurde. Auf der Westseite der Straße bildet die Brücke praktisch die Gemeindegrenze zu Heidelberg, auf der Ostseite liegt diese ca 50-75 m nördlich.

  • Grundsteinlegung war im Mai, Bau ist inzwischen voll im Gange. Rohbau soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein.


    Wie im Ursprungspost bereits angeklungen wurde die Fassadenausgestaltung vorher nochmal überarbeitet. Energiesparend. Glas weg, Beton druff. Sieht ein bischen konventionell aus, aber Hauptsache die Lücke wird mal zugebaut.


    Heidelberg und Leimen streiten sich inzwischen über den Verlauf eines Radweges, mit dem der Fahrradverkehr aus der in obigen Visualisierungen zu sehenden Straße herausgenommen werden soll. Leimen möchte diesen gerne unmittelbar (etwa 50m) hinter dem Neubau am Hügel als Verlängerung einer Straße aus der Altstadt anlegen, und hätte dies am liebsten im Rahmen der Bauarbeiten - die Straße ist zwecks Fernwärmeverlegung auch aufgerissen* - alles gern quasi in einem Aufwasch erledigt. Die Streuobstwiese dort gehört aber dummerweise schon zu Heidelberg. Und Heidelberg sagt zu keinem Verkehrsprojekt aus Leimen ja.


    * und ganz in Leimener Tradition: die Baustelle endet 30m vor dem Ortseingangsblitzer. Das Baustellen-30 endet 5m dahinter.

  • Beim Einfahren nach Leimen aus dieser Richtung unterquert man zuerst eine 120 Jahre alte, als Werbeträger der Firma genutzte ehemalige Lorenbrücke, woraufhin sich dann rechts die Werksverwaltung und links der Neubau und die Festhalle präsentiert.


    Die Brücke wurde vor zwei Wochen demontiert; der zuführende Damm auf der Nordseite wurde bereits zuvor entfernt, das Gelände dient jetzt als Parkplatz für die Firma.


    Durch den Abriß der Brücke wurde die zuvor noch "sichtbare Stadtgrenze" quer zur Bebauung in einen fließenden Übergang zwischen Heidelberg und Leimen umgewandelt.

  • Bin zufällig gestern an der Baustelle vorbeigefahren. Die Fassade sieht anders aus als in der Visualisierung, mit weniger Fensteranteil. Eher wie das Mathematikon. Vielleicht wollten sie mehr Sichtbeton, ist ja schließlich ein Beton- und kein Glashersteller. :)

  • Evtl. wurde/wird hieran aber nochmal geschraubt, da die Fassadengestaltung vom Preisgericht als kosten-/wartungsintensiv auch im Bezug auf den Energiehaushalt eingestuft wurde.


    Wie im Ursprungspost bereits angeklungen wurde die Fassadenausgestaltung vorher nochmal überarbeitet. Energiesparend. Glas weg, Beton druff. Sieht ein bischen konventionell aus, aber Hauptsache die Lücke wird mal zugebaut.



    ;)


    Aktuelle Visualisierung:



    Bildquelle: HeidelbergCement


    Und ja, der verwendete Zement kommt aus dem Werk direkt gegenüber :D

  • Hmm, doch eher langweilig, wenn auch immerhin zeitlos. Sie haben sogar die Dachterrasse gestrichen! Auch im Sinne der Energieeffizienz?


    Aber besser, als dass sie sich ein Energie- und Wartungsmonster da hinsetzen und dann pleitegehen...

  • Beim Energiemanagement setzt man übrigens auch auf Beton. Es gibt keine Heizkörper, stattdessen kommt oberflächennahe Betonkernaktivierung zum Tragen. Also im Beton eingelassene Heizrohre - hier in den Decken verbaut, nicht in den Wänden.


    Betrieben wird das Ganze mit Fernwärme aus Heidelberg (also überwiegend aus Mannheim) - dafür wurden die Leitungen 300m verlängert, vorher endete die Leitung an dem Block gegenüber von McDonalds.



    m.M.n. könnten sies zumindest im selben Farbton wie die Festhalle streichen, würde dem ganzen als Farbklecks ganz gut tun...

  • Der Bau wurde [url=http://www.rnz.de/nachrichten/region_artikel,-Leimen-Technology-Center-von-HeidelbergCement-wurde-eingeweiht-_arid,231018.html]gestern eingeweiht[/url].