Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Noch ein paar Sanierungsupdates von der Szene rund um die Karl-Liebknecht-Straße.


    Die Karl-Liebknecht-Straße 62 ist äußerlich fertiggestellt. Das spätklassizistische Wohnhaus aus dem Jahr 1870 wurde in den 1930er-Jahren im Stil der neuen Sachlichkeit angepasst. Bekannt wurde es durch das Café Maître, das nächstes Jahr im EG wiedereröffnet werden soll. Die Wohnungen können lt. Immowelt ab März 2011 bezogen werden.


    Karl-Liebknecht-Str. 62 vor der Sanierung

    Bild: LEgende



    Karl-Liebknecht-Str. 62 letzte Woche. Die Fassade kommt auf den Fotos ein wenig zu schweinchenrosa rüber. In Natura sieht sie besser aus, finde ich.






    Freuen darf man sich auch auf das Ergebnis der Karli 107, die von der GRK Holding saniert wird. Die Fassade wurde nach historischem Vorbild vollständig wiederbestuckt. Leider versteckte sie sich zum Zeitpunkt der folgenden zwei Aufnahmen noch hinterm Gerüst.





    Am Südplatz steht seit einiger Zeit ein Gerüst an diesem Gebäude. Bislang jedoch nutzte es anscheinend nur die hiesige Graffitiszene. Im EG gab es m.W. ein Fleischerfachgeschäft. Ob ein solches nach der Sanierung wieder reinkommt und die Kacheln an der Fassade bestehen bleiben?




    Zum Schluss noch eine kleine Sanierung. Das historische Klohäuschen am Südplatz wird wieder genutzt. Nicht erneut als öffentliche Toilette, sondern als Currybude, ein Ableger des Berliner Kult-Imbisses Curry.36.

    Fotos: Cowboy

  • Die Gerüste an der Prager Straße 174 und 176 sind wieder verschwunden, ebenso am Haus in der Goldschmidtstraße (Neben der gleichnamigen Schule)


    Bis auf neue Fallrohre für die Regenrinne ist mir nicht viel Neugemachtes aufgefallen ;) (vermutlich wurde das Dach noch erneuert oder notgesichert?)


    Dafür wurde auf dem verwilderten Grundstück hinter der Goldschmidtstr. 33(?) bereits gerodet.

  • JOHANNISPLATZ 20


    Die Johannisplatz 20 hat ihre Gerüste fallen lassen >>



    Gegenüber der ehemaligen Johanniskirche.




    Gesamtblick auf's Gebäude.


    Ich muss sagen, eine gelungene Fassade.

    Einmal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Danke, Cowboy.

  • ^ Donnerwetter, hätte nicht gedacht, dass die Vicus AG sich so ins Zeug legt, nachdem über Jahre 'ne Plane hing, ohne dass etwas passierte. Kleine Korrektur: Das Gebäude steht nicht in der Prager Str. 20, sondern am Johannisplatz 20.


    Zum Vergleich Johannisplatz 20, Zustand 2006

    Bild: leipziger

  • Beachtlich, mit welcher Selbstverständlichkeit und welchem Detail selbst das total ruinierte Gebälk (im antiken Sinn) oder das Fries unter der Verdachung des dritten OG wiederhergestellt wurden. Ein zudem sicher vergleichsweise altes Gebäude, ich schätze mal 1850er Jahre.

  • Einige kleinere Sanierungen aus Stötteritz:


    Das "Postamt" Glafeystr./Arnoldstraße wurde saniert (Vorzustand bei StreetView:(




    Wohl noch im Sommer wurde dieses Haus an der Holzhäuser Straße fertiggestellt (Vorzustand:(



    Direkt benachbart das Stötteritzer Rathaus, welches irgendwann neue Fenster bekommen hat. Im Inneren scheint man noch dran zu arbeiten, ich glaube es sollen Wohnungen draus werden:


    Dieses Haus (Untere Eichstädtstraße/Holzhäuser Straße) hat eine GRK-Plane:


    Eine "Fassadenauffrischung" an der Breslauer Straße/Papiermühlstraße (Google). Auf dieser Seite wurden die Gerüste schon wieder abgebaut:



    (Quelle: Eigene Bilder)

  • danke Riesz...
    Die Fassade des ehemaligen Postamtes macht einen perfekten Eindruck.
    Es wurde sogar der Reichsadler zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss
    wieder angebracht. :daumen:

  • Wenn ich das richtig verstanden habe, bürgt GRK ja stets für eine absolut vorbildliche Sanierungsqualität. Das kann das gezeigte Haus auch gebrauchen, die Fassade ist ja fast vollkommen entstuckt, hinzu kommt der (wohl nachträgliche!?) unharmonische Aufbau!

  • ^ Nicht ganz korrekt. Angesichts des Entstehungszeitraums des Gebäudes sowie der Optik handelt es sich um den einköpfigen Reichsadler, der sich gestalterisch stark am preußischen Adler orientiert. Der heutige Bundesadler geht dagegen auf einen Entwurf zurück, der offenbar bereits ab 1928 als Reichswappen der Weimarer Republik diente. Der Adler wird zwar auch heute noch gern abgeändert, streng genommen handelt es sich aber um zwei verschiedene Symbole.

  • Es handelt sich um den Reichsadler der zweiten Generation, der von 1890-1918
    gebräuchlich war.
    Er geht auf einen Erlass von Kaiser Wilhelm II hervor, hierbei würde das preussiche Wappen auf der Brust des Adlers reduziert, um so den gemeinsamen deutschen Länderverbund hervorzuheben.

  • Das ist alles absolut richtig - der Adler ist das dt. Wappen seit dem 12. Jahrhundert aber ich bin eher aus der politischen Richtung als aus der Gestaltung gekommen. Somit würde ich Heute, obwohl mir dem eigentlichen erscheinungs-jahr/bild bewusst, Bundesadler in alter Ausführung sagen. Genau so wie Bundestag und Bundesverwaltungsgericht anstatt Reichstag und Reichsgericht.


    Sorry - das war ein Ausflug zum OFF TOPIC

  • Somit würde ich Heute, obwohl mir dem eigentlichen erscheinungs-jahr/bild bewusst, Bundesadler in alter Ausführung sagen. Genau so wie Bundestag und Bundesverwaltungsgericht anstatt Reichstag und Reichsgericht.


    Das ist inhaltlich falsch.Ein Reichsadler ist ein Reichsadler und kein Bundesadler.So wie Bismarck Reichskanzler war und nicht Bundeskanzler in alter Ausführung.Insignien,die an eine politische Zeitspanne gebunden sind,behalten deren Namen.Wenn ich eine Reichsmark in der Hand halte,so ist dies kein Euro,auch wenn beides Münzen sind.
    Zu einer Reichsstrasse sagt man heute Bundesstrasse,aber Strassen sind nicht an politische Systeme gebunden,eine Strasse symbolisiert keine staatliche Gliederung.Der Adler ist ein politisches Symbol.
    Der Reichstag ist als Versammlungsgebäude der Reichsversammlung erbaut wurden,nicht für den Bundestag.
    Deswegen heisst historisch richtig Reichstag und in ihm tagt heutzutage selbstverständlich die Bundes und nicht die Reichsversdammlung.

  • Der Begriff "Bundesversammlung" ist missverständlich. Nach Art. 54 GG wählt die Bundesversammlung den Bundespräsidenten. Sie setzt sich zusammen aus den Mitgliedern des Bundestages und einer gleichen Anzahl von Mitgliedern, die von den Vertretern der Länder gewählt haben. Das Reichstagsgebäude ist das Parlament (= Volksvertretung), in dem die Volksvertreter (= Bundestag, der alle vier Jahre gewählt wird) tagen. Bis 1945 hieß die Volksvertretung Reichstag. Daher ist es auch das Gebäude des Reichstags, in dem der Bundestag tagt.


  • Zu einer Reichsstrasse sagt man heute Bundesstrasse,aber Strassen sind nicht an politische Systeme gebunden,eine Strasse symbolisiert keine staatliche Gliederung.Der Adler ist ein politisches Symbol.
    Der Reichstag ist als Versammlungsgebäude der Reichsversammlung erbaut wurden,nicht für den Bundestag.


    Trotz des Fakts das es eine persönliche und eigentlich OFF TOPIC Meinung war -


    Meine Intention es zum Bundesadler zu machen bezieht sich auf die Tatsache dass das Symbol, des Adlers als dt. Wappen aus den Zeiten Otto des IV, immer noch genau das gleiche ist. Gestalterische Änderungen ausgenommen ist es der gleiche Adler. So wie der 'Le Coq' - der gallische Hahn eines der Frnz. Nationalsymbole seit der Revolution ist - und auch immer noch in der jetztigen 5. Republik. Somit ist der Kontext ein anderer aber das Wappen das gleiche. Man könnte also entweder noch immer Reichsadler sagen oder eben Bundesadler - dann aber auch zu denen die unter einem anderen polit. Umfeld entstanden sind aber nie in einem anderen Kontext zu verstehen waren - als Nationalsymbol.


    Der Reichskanzler kann kein Bundeskanzler sein da er wie schon erwähnt an ein politische System gebunden war - vor allem rechtlich. Der Bundestag hält aber trotzdem nicht seine Bundesversammlung im Reichstag ab. Der Bundestag befindet sich ja nicht im Reichstag - höchstens im ehem. Reichstagsgebäude. uhima hat das genau erleutert. Auch gehe ich zum Bundesverwaltungsgericht anstatt zum Reichsgericht da das Rechtssystem dem des Grundgesetzes der Bundesrepublik entspricht - seit 1949.


    Bitte wieder zurück zum Thema finden. C.

  • zwei kleinere Infos:


    Das Ringmessehaus wird seit heute eingerüstet. Beginn einer Sanierung oder nur Aufhängen von Großwerbeplakaten? Ich weiß es nicht...


    Das Haus am Wilhelm-Liebknecht-Platz (Nr. 6) wurde leider ohne jegliche Sanierung wieder abgerüstet, lediglich das Dach wurde abgetragen und durch einen Folienaufbau ersetzt. Warum da nicht mal ein provisorisches Dach drauf ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Sollte dies so bleiben, wären große Schneelasten sicher fähig, diese Folie zum "Einsturz" zu bringen...

  • ^ Sanierung und Umbau des Ring-Messehaus waren für diesen Herbst angekündigt. Von daher hoffen wir mal, dass dort endlich Fakten geschaffen werden. Alles weitere dann können wir hier diskutieren.

  • RÖDELSTRASSE 24


    Die Sanierungsarbeiten in der Rödelstraße 24 gehen weiter. Der Raum für die neue Apotheke nimmt Gestalt an >>



    Die Stützen werden mit Brandschutzplatten verkleidet.



    In den letzten Tagen begann die Dämmung des Dachgeschosses >>





    Gegenüberliegende Wand.



    Blick auf den neuen Balkon der Rödelstraße 24.



    Eine fast winterliche Aussicht auf den Volkspark Kleinzschocher und die Taborkirche.




    Dachluke im Dachgeschoss.


    Die Gerüste sind auf der Hofseite bereits gefallen. So sieht der künftige Farbton der Fassade aus. Da die Monitorauflösungen von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich sind, wird man diese Farbe nur vor Ort richtig sehen können >>



    Im Hof der Rödelstraße 24.



    Einige Praxen bzw. Bewohner werden auch auf ein Stück Wand schauen müssen.



    Jedoch ist der Eingriff nicht so groß, wie dieses Bild zeigt.



    Detailaufnahme des neuen Farbtons.


    SHAKESPEARSTRASSE 49


    In den letzten Wochen fanden Entrümpelungsarbeiten in der Shakespearstraße 49 statt. Noch fanden sich einige Möbelierungen, Öfen und Zeitungen des letzten Jahrhunderts im Haus. So zum Beispiel die Leipziger Volkszeitung vom 14. April 1983 und Junge Welt vom 26./27. März 1983, welche zum besseren Halt in die Türrahmen gestopft wurden.



    Blick auf die Shakespearstraße 49, nahe Bayerischer Bahnhof.



    Zweimal in der Woche können Interessierte das Haus besichtigen.



    Hinter dem Tor blickt man auf einen Container und einem Hof.



    Hinter mir sieht es dann so aus, links im Bild geht's zu den Wohnungen.



    Im 1. Obergeschoss, rechts.




    Blick auf das ehemalige Badezimmer.



    Dies müsste einst die Küche gewesen sein.




    Aufpassen, wo man hin tritt.



    Schimmel an den Wänden und Decken in den Wohnungen.



    Blick in den Flur der Dachgeschosswohnung.




    Blick in ein rotes Zimmer.




    Aussicht auf die Shakespearstraße Ecke Lößniger Straße.



    Blick auf die Lößniger Straße Ecke Shakespearstraße.



    Blick auf die Rückseite des Gebäudes vom Hof aus.



    Die alten Garagen auf dem Hof.



    Blick ins Innere einer alten Garage.


    Die Bilder entstanden am 26. November 2010. Weitere Informationen zu diesen Objekten auf http://www.leipzig-bauingenieur.de.

  • ^ Auf der Seite dieses Ingenieurbüros findet sich gleich noch ein weiteres interessantes Projekt (inklusive Bild des aktuellen Zustandes), das in Planung ist: Der Umbau der ehemaligen Wilhelm-Florin-Oberschule (der Schriftzug prangt noch und kündet von anderen Zeiten) in der Hans-Oster-Straße in Gohlis zu einem Wohnhaus. Die Wohnanlagen südlich davon werden ja momentan auch saniert.


    http://www.leipzig-bauingenieur.de/oster14.html


    Die Ankündigung einer Aufstockung des Dachgeschosses lässt allerdings befürchten, dass die doch recht interessante Dachlandschaft der Südwestecke verschwinden wird.