DEG Neubau (fertiggestellt)

  • Und dieses Gebäude da ist auf gar nichts getrimmt, da gesichtslos - was eigentlich jeder darüber zugibt (zuletzt: Bunker-Anmutung).

  • Ich finde den Bau gar nicht schlecht. Der wuchtige steinerne Teil kontrastiert gut mit der gläsernen Wand.


    Ein zusammenhängendes altes Viertel, das man vor der (Post-)Moderne bewahren müsste, habe ich dort auch nicht in Erinnerung.

  • ich stimme Molinar zu. Modern, elegant, nicht zu hoch und nicht zu niedrig, 7 Stockwerke sollten schon sein in einer Stadt dieser Größe. ein guter Kontrast zur stark befahrenen Strasse. Man muss die Schneisen in der Innenstadt nicht rückbauen, sondern nur mit entsprechenden Gebäuden umstellen. Der Ring wird schließlich auch nicht als Schneise wahrgenommen.
    Der DEG-Bau überzeugt mich durch seine einfache Kubatur, Blockrandbildung, er besteht nicht komplett aus Glas. Und die Details scheinen von guter Qualität zu werden, die Fenster groß, mit filigranem Rahmen. Zudem machen vertikal schmale Fenster unheimlich viel her, geben dem Gebäude Höhe und Eleganz. Mehr konnte man an dieser wenig privilegierten Stelle Köln bestimmt nicht erwarten, natürlich kann ich träumen was sonst noch an hochwertiger Architektur dort alles hingepasst hätte..

  • Man kann sich selbst mit minimalstem Aufwand deutliche Besserungen der Kiste vorstellen: Z.B. wie hier (ebenfalls an einer stark befahrenen Straße gelegen) durch herausragende Steinbelagteile hier und da sowie Glaserker (in diesem Fall hier könnten die von der 1. bis zur 2. Etage reichen). Praktisch dieselbe Architektursprache und das Ding wäre interessanter - so bietet er einfach nichts.


    BTW: Das auf den Bildern gezeigte Bürogebäude (GetIn Bank) hat eine geschwungene Seite im Norden, die andere ist wellenförmig - auch das weicht das Bild auf.

  • Das auf den Bildern von Bewacher gezeigte Bankgebäude ist nicht ganz mein Fall. Insbesondere durch die Sonnenschutzverglasung wirkt der Bau auf mich abweisend. Das Design erinnert mich eher an Postmoderne, Anfang der 90er. Dem Bau fehlt es m. E. an Persönlichkeit und Ausstrahlung, trotz der Versuche, Individualität herzustellen.


    Genau das erwarte ich von dem DEG-Gebäude am Ende nicht. Ich kann mir vorstellen, dass durch einen edlen Belag der Seitenflügel und eine transparente Verglasung von Front, Dach und Rückseite sich der Aha-Effekt doch noch einstellen kann. Gegenwärtig ist dies freilich noch nicht zu erkennen.

  • Ich bin heute und gestern jeweils zufällig an den Baustellen DEG / Cäcilium / Kulturzentrum vorbeigefahren und hab gestaunt über den Baufortschritt und das absolut sehenswerte Gesamtergebnis des fast fertiggestellten Gebäudes.
    siehe http://www.deg-neubau-webcam.de/.
    Trotz aller Diskussionen, die hier geführt wurden, finde ich, dass dem Architekt ein schönes Gebäude mit klaren Formen und toller Materialverwendung geschaffen hat, das m.E. entgegen so manchem Beitrag genau an der richtigen Stelle steht und zusammen mit dem Cäcilium den Anstoß geben könnte für eine schicke Bürohaus-Meile entlang der Nord-Süd-Fahrt?!
    Wie dem auch sei, überzeugt euch selbst. Ich finde das Projekt durchweg gelungen.

  • Ich bin auch heute ein Mal wieder an den Baustellen vorbeigekommen. Das Caecilium Coeln (Fortis Bank) ist jetzt im Bereich an der Ecke Caecilienstr./Nord-Süd-Fahrt schon vier Stockwerke hoch. Man kann sich jetzt schon recht gut vorstellen, wie das Caecilium Coeln mit dem DEG-Neubau eine geschlossene, harmonische und attraktive Front zur Nord-Süd-Fahrt ergibt, wie maennis ebenfalls schreibt. Gerade die stringente Ausrichtung des DEG-Kubus, mit den transparenten Flächen nach Westen und Osten, zeigt erst jetzt, insbesondere im Zusammenspiel mit der entstehenden Nachbarbebauung, die gelungene Arbeit. Ein himmelweiter Unterschied zur erbärmlichen Vorbebauung.


    Das DEG-Gebäude bekam einen wirklich edlen Steinbelag an den Seitenflügeln, wie von mir erhofft. Es wird jetzt abschließend am obersten, siebten Stockwerk gearbeitet. Die Glasfronten vorne und hinten waren bislang abgehängt, woraus sich u. a. der "Bunkercharakter" ergab. Auch stand das Gebäude relativ "alleine" und zusammenhanglos auf weiter Flur, bevor das Caecilium Coeln hinzukam. Zwar sind die Glasflächen nach wie vor "trübe" (schmutzig?, Schutzfolie innen?), jedoch nicht mehr mit Papier abgeklebt. So hat man jetzt den freien Blick in den Innenbereich, der großen, durchgängigen Halle mit Cabrio-Dach. Besonders bei beleuchtetem Innenbereich könnte der transparente Bau eine brilliantes und sehr zu beachtendes Bild abgeben.

  • Die Schneisen in der Kölner Innenstadt hätten sich niemals als Problem dargestellt (sondern hätten der mittelalterlich engen verbauten Stadt sehr gut getan), wenn an Ihren Rändern adäquate großstädtische Gebäude entstanden wären!
    Teilweise wird zur Zeit die historische Unfähigkeit, die Schneisenränder vernünftig zu bebauen, ausgebügelt. Weiter so...

  • Die DEG baut an der Agrippastraße einen Büroneubau, der in "unmittelbarer Nachbarschaft zu ihrem Hauptgebäude" entstehen soll. Dazu wurden zwei bebaute Grundstücke gekauft, dessen derzeitige Bebauung komplett abgerissen werden soll. Um welche Grundstücke es sich handelt, wird nicht erwähnt.


    Quelle: Competition Online

  • Lt. Bericht des KStA (kann ich online derzeit nicht finden) hat die DEG das ihrer Zentrale gegenüberliegende Gebäude Agrippastr. 37 - 39 gekauft und möchte dort ein Tagungszentrum bauen. Es soll schon in Kürze ein europaweiter Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben werden. Das neue Gebäude soll 6 Etagen haben und 5000 m² Geschossfläche bieten. Die Verbindung zwischen beiden Häusern soll durch einen unterirdischen Gang erfolgen.
    Das "alte" Bestandsgebäude soll im Sommer abgerissen werden. Bis dahin soll in dem Gebäude ein temporäres Kunstzentrum untergebracht werden (biennale cologne, new talents).


    Es hgandelt sich um dieses Gebäude.
    http://goo.gl/maps/v8FOy

  • Das Gebäude kommt weg? Wann wurde das gebaut? Mitte 90er?
    Okay, wirklich schade ist es nicht darum. Wenn jetzt noch dahinter die ganzen niedrigen Gebäude an der Nord-Südfahrt wegkommen würden, wäre ich sehr zufrieden. :)

  • Bei dem Abrisskandidaten würde ich von der Fassadengestaltung auch auf die 90er als Baujahr tippen. Erstaunlich, dass trotz des relativ jungen Baujahrs ein Abriss und Neubau günstiger kommt als eine Sanierung des Bestandsbaus.
    Beim Vergleich mit dem Neubau der DEG, an dessen Gestaltung sich das Gebäude gemäß dem Link in post #50 anlehnen soll, ist der Abriss aus meiner Sicht bedauerlich. Neben dem DEG Gebäude, dessen gestalterische Vorgabe scheinbar war, ein Baukörper zu schaffen, der möglichst grob, klobig bzw. klotzig daherkommt wirkt der Abrisskandidat mit unterschiedlichen Fensterformen und -größen, der horizontalen Fassadengliederung und dem auskragenden Dach ja fast barock verspielt :)

  • ^ Also ich finde mit dem Spiegelglas und den Bullaugenfenstern erinnert's mich eher an Gebäude aus den 80ern. Womit es aber immer noch nicht eben alt ist.


    Ich fand dieses Bestandsgebäude immer ganz fürchterlich. Es wirkt eben so abweisend mit seiner geschlossenen Straßenfront und der schmutzigen Fassade und dieser seltsame Turm mit dem Kragdach ließ mich immer an ein nachgebildetes Spritzenhaus denken. Aber jetzt da es weg soll... Bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Der niedrige Teil sollte vielleicht einen Übergang zu den anschließenden kleinteiligen Gebäuden bilden. Vielleicht hätte eine Sanierung/Revitalisierung hier was Tolles draus machen können. Aber wenn das Raumprogramm nicht zu den Plänen des Eigentümers passt, bleibt eben nur der Abriss. Die Chance besteht immerhin, die Straßenfront hier weiter aufzuwerten, insbesondere mit einem gut gestalteten Eckgebäude als neuen Akzent. Hoffen wir auf einen guten Gestaltungswettbewerb.

  • Das Gebäude würde ich der Postmoderne zuordnen (ohne Gewähr).
    Architektonisch ist es nicht schlecht, aber im trostlosen Kontext der Nord-Süd-Fahrt völlig wirkungslos.
    Diese Stadtautobahn muss irgendwann mal richtig zurückgebaut, mit Bäumen bepflanzt und mit großzügigen Bürgersteigen und Fahrradwegen ausgestattet werden, sonst ist jede Mühe vergebens.

  • So sah das Gebäude übrigens vor dem Umbau Anfang der 2000er-Jahre aus:
    http://www.bilderbuch-koeln.de…a2393281_978x1304xin.jpeg


    Die glänzende Steinfassade hat mir nie wirklich gefallen. Ich werde das Gebäude nicht vermissen - stört nicht, ist aber aus meiner Sicht aber auch nicht sonderlich bemerkenswert.


    Durch den höheren Neubau wird die niedrige Anschlussbebauung zur Nord-Süd-Fahrt optisch sicherlich noch "krasser" ins Auge fallen.

  • Vielen Dank für dir recherche. Das alte Gebäude Halte ich auch in allen Belangen für unpassend, um aus den Schneisen großstädtische Boulevards zu machen. Das DEG Gebäude hat mir immer sehr gefallen! ich hoffe auf weitere Aktivitäten entlang der Achsen Nord Süd und Ost West in den nächsten Jahren.
    Vielleicht sollten wir ein Schneisen-Thema anlegen, denn hier passiert seit einigen Jahren viel, was für das Gesicht der Stadt extrem bedeutsam ist!

  • Bin irgendwie unschlüssig. Von diesem Block ist der Bestand noch das urbanste Gebäude, man sollte doch eher die Flachbauten ersetzen. Das passiert derzeit ofter, auf der Bonner wird eine Baulücke nur halb geschlossen, und das Savoy am Eigelstein baut das neue Boarding-House auch nicht als vollständigen Lückenschluss. Warum entwickelt man solche Gelände nicht komplett, vor allem vor dem Hintergrund eines bestehenden Baulücken-Förderprogramms der Stadt?


    Der Entwurf hier ist okay, ich erwarte auf der NSF keine architektonischen Highlights. Aber eine einheitliche Traufhöhe wäre wünschenswert. Hoffentlich geht es auch schnell am Perlengraben weiter, und das alte Fernmeldehaus hat auch Potential. Ebenso die Feuerwache.