urban_dot (Miesen-Gelände/ In der Raste)

  • Miesen-Gelände

    Bezüglich der städtebaulichen Entwicklung des ehemaligen "Miesen-Geländes" in Dottendorf wurde in 2010 ein städtebauliches Qualifizierungsverfahren durchgeführt.
    Das gesamte Gebiet umfasst eine Fläche von ca. 45.000 m²!
    Der 1. Platz ging an Pilhatsch & Partner (Bonn). Momentan laufen Gespräche zwischen der Eigentümerin des Geländes und Co-Investoren hinsichtlich einer gemeinsamen Realisierung des gesamten Bauprogramms auf der Basis des Siegerentwurfes. Dabei wird wohl nicht ausgeschlossen, dass Einzelkomponenten der übrigen Entwürfe ebenfalls zum Tragen kommen. Die Stadt weist darauf hin, dass eine Gliederung des Plangebietes in räumliche Abschnitte und eine stufenweise Realisierung unabdingbar sind.
    Alle Entwürfe und viele weitere Informationen hier
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    Ein außerordentlich spannendes Projekt, insbesondere wegen der schieren Größe: Der Siegerentwurf sieht immerhin 400 neue Wohnungen vor.
    Vielleicht wäre für das Projekt ein eigener Thread sinnvoll!


    ^Unbedingt.

  • Vollständigkeitshalber hier noch der Link zum Eigentümer, der Projektgesellschaft Terrabon GmbH, Meckenheim. Nach dem Brand im Juni (Bericht und Fotos des Bonner Generalanzeigers) tat sich bislang nicht auf dem Gelände.

  • Ich kann dies nur als bislang unbestätigte Info angeben:
    Die SWB schalten wohl aufgrund des Atomausstiegs das Herzkraftwerk Süd nicht ab. Ursprünglich war dies geplant, weil man auch das Heizkraftwerk in der Weststadt ausgebaut hat.


    Ich habe dies aus verlässlicher Quelle gehört-noch ist aber nichts offiziell. Das Gesamtprojekt verzögert sich nicht nur aus diesem Grund aber deutlich.

  • Neubau "In der Raste 7" ?

    Südlich dem Miesen-Gelände gibt es einige Neuigkeiten in der Straße "In der Raste". am 1.3.2012 eröffnet BONNOX ein Boardinghouse und Hotel, das KW Fitness-Studio folgt und ein weiteres Grundstück wurde freigeräumt. Weiss jemand, was damit passiert?

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    Ich kann nicht mehr sagen, als du und Joams beobachtet habt. Möglicherweise sind dort ebenfalls Büros geplant. Seit östlich der Bahnlinie kaum noch Grundstücke verfügbar sind, sind Handel und Gewerbe jetzt auch westlich davon im Rückzug.


    Ein weiteres Projekt in diesem Bereich ist die Kita der Telekom, die mittlerweile fertig sein müsste. Das Bonnox wird übrigens 100 Zimmer haben und kann schon gebucht werden.


    Man kann nur hoffen, dass das Projekt auf dem Miesen-Gelände ähnlich wie zunächst geplant verwirklicht wird. Wohnungen und die geplante Infrastruktur (Einzelhandel und Gastronomie) werden zur Versorgung des Viertels noch dringend benötigt. Auch muss der städtebauliche Anschluss an das Gebiet östlich der Bahn gelingen.

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    Vielen Dank, Ausblick, für die Info und das Foto.


    Ich würde mir wünschen, dass es auf dem Areal endlich voran geht. Allerdings könnte der Abriss auch mit einem Großbrand auf dem Gelände im letzten Sommer zu haben, worüber der GA hier berichtet hat - dies wurde aber auch in diesem Forum schon geschrieben.


    Ich verweis noch einmal auf die Projektseite hier - war die Projektbeschreibung dort schon immer so ausführlich? Leider stehen dort keinerlei Neuigkeiten bezügl. eines möglichen Baubeginns.

  • Abbrucharbeiten im Gange

    Seit ein paar Tagen sind Abbrucharbeiten im Gange - ohne dass feststeht, was aus dem Gelände wird.

    Einmal editiert, zuletzt von CPK_Bonn ()

  • So sieht es zur Zeit am Miesen-Gelände aus. Wie Sie sehen, sehen Sie nur freie Fläche.


    Ich bin gespannt, wann hier der Bau der geplanten Wohnanlage beginnt, denn nur dann macht ja der Abbruch einen Sinn.

  • Zur Zeit wird der Bauzaun der das Gelände umgibt, durch einen stabileren Metallgitterzaun ersetzt. Die Zaunpfosten werden fest einbetoniert. Wann ist hier mit einem Baubeginn zu rechnen? Hat jemand neue Infos?

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    Es wird wohl zu einer völligen Neuplanung kommen...


    Ohne nähere Informationen zu haben: es wird derzeit noch umgeplant. Vermutlich hängt die Umplanung mit dem Emissionsschutz (Bahn, Kraftwerk) zusammen.

  • Heizwerk hat Priorität

    Der Stadt liegt ein Antrag des Heizwerkbetreibers vor, der die Anlage modernisieren und leistungsfähiger machen will. Das Heizwerk ist ja auch im gültigen Bebauungsplan so ausgewiesen. Wenn die Stadt die Aufrüstung genehmigt, wird die Planung für das Miesen-Gelände geändert werden müssen.

  • Ich zitiere aus einer Vorlage der Verwaltung für den Planungsausschuss zum aktuellen Stand:


    Die Verträglichkeit des Projektes Bon Village auf dem Gelände der ehemaligen Firma Miesen an der Dottendorfer Straße und des Heizkraftwerkes Süd in seinem Bestand und geplanten Ausbau sind Gegenstand gutachterlicher Untersuchungen, die noch nicht abgeschlossen sind. Vom Ergebnis wird abhängen, inwieweit gesunde Wohnverhältnisse möglich sind und welche Maßnahmen ggfs. zu treffen sind.
    Im Zusammenhang mit den gutachterlichen Untersuchungen werden für das Projekt Bon Village auch die anderen auf das Gebiet einwirkenden Immissionen untersucht. Hierbei geht es um den Bahnlärm, den Sportstättenlärm, den Verkehrslärm der Dottendorfer Straße und der Christian- Miesen-Straße und um Immissionen einer Großbäckerei und der Gaststätte im Clubhaus des Bonner Tennis- und Hockeyvereins. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, kann derzeit nicht gesagt werden.


    Quelle

  • Im Grunde ist das Miesen-Gelände lediglich die Konsequenz aus dem externen Gutachten von vor ein paar Jahren. Darin hieß es: Kurfürsten- und Frankenbad schließen, dafür ein neues Zentralbad zwischen Bonn und Bad Godesberg. Schul- und Vereinsschwimmen im SSF-Bad und in den zwei Schulbädern in Godesberg erhalten. Hardtbergbad renovieren und in Beuel ein einfacher Anbau an das Ennertbad, dafür Beueler Bütt vermarkten. Sonstige Freibäder unter betrieblicher Einbeziehung von Vereinen oder Universität erhalten.


    CDU: Bezieht klar Stellung für einen Neubau in städtischer Eigenregie und fordert OB/Verwaltung endlich zum Handeln auf.


    Grüne: Scheinen sich eindeutig uneinig, wie man die Blockade-Reaktionen von dem Godesberger Grünen auf den Vorschlag ihres planungspolitischen Sprechers interpretieren kann. Zudem drückt er auf die Bremse, da es noch vieler Gespräche bedarf.

    SPD: Lehnt das Miesengelände ab, da Wohnen vor Schwimmen geht, bringt jedoch auch kein alternatives Konzept in Puncto Bäder vor.


    FDP: Ist m.W.n. ohnehin für einen Neubau sowie Schließung von Kurfürsten- und Frankenbad, die einzigen die seit Jahren in diesem Punkt klare Kante zeigen.


    Ich: Das Bädergutachten zu verwirklichen wäre angesagt. Ob jetzt auf dem Miesen-Gelände? Das Heizkraftwerk scheint doch erheblichen Einfluss zu haben, ansonsten hätte der Investor mit der 4 Jahre alten Planung doch schon losgelegt. In der Umgebung? Die ganzen Schrebergärten an der DB-Strecke zwischen Reuterbrücke bis zur Hochkreuzallee sind nur verpachtet. Wie lässt sich dort kein Grundstück finden? Wahnsinn, über welche politsche Macht die privaten Kleingartenvereine verfügen.


    Geografisch ist das Gelände als zentraler Bäderstandort ideal.
    Per PKW, Bus oder U-Bahn (mit allen Linien) jeweils von Bonn und Bad Godesberg in 10 Minuten erreichbar. Selbst von Mehlem aus wäre man innerhalb von 5 Minuten am neuen DB-Haltepunkt. Zudem ist eine Unterführung geplant. Da bleibt kaum Raum für Gegenargumente.


    Kurfürsten- und Frankenbad kosten mind. 25 Mio. € - nur für eine energetische Sanierung, ohne Attraktivitätssteigerung.

  • Urban Dot - städtebaulicher Wettbewerb läuft

    Tut sich bald doch mehr auf dem Miesen-Gelände? In der Presse stand m.W. nichts dazu, vielleicht habe ich es auch nur nicht mitbekommen... jedenfalls hat die Cresco Projektentwicklungs GmbH aus Berlin bereits im April gemeinsam mit der Stadt einen städtebaulichen Wettbewerb ausgeschrieben. Das Wettbewerbsgebiet umfasst neben dem früheren Gelände der Fa. Miesen auch mehrere Teilflächen südlich der Dottendorfer Straße im Bereich der Straße In der Raste.



    Folgende Pressemeldung der ulrich hartung gmbh habe ich finden können:

    "24.04.2020 – urban dot – städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt


    Gemeinsam mit der Bundesstadt Bonn hat die Cresco Projektentwicklungs GmbH, Berlin, einen städtebaulichen Wettbewerb für ein rd. 9 ha umfassendes Plangebiet in Bonn Dottendorf ausgelobt.


    Die Teilgebiete ehem. Christian-Miesen-Gelände, ehemaliges Lubig Gelände, die Erweiterungsfläche des Südfriedhofs sowie In der Raste stellen heute eines der letzten großen Flächenentwicklungspotentiale in zentraler Lage im Stadtbezirk Bonn dar.


    Insgesamt 13 Arbeitsgemeinschaften, zusammengesetzt aus namhaften Büros aus den Bereichen Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Architektur arbeiten an Entwürfen für ein lebendiges, urbanes Quartier im Herzen des Bundesviertels. Hierfür sollen ein geeigneter Nutzungsmix aus Wohnen und Arbeiten etabliert und innovative Ansätze für alternative Mobilitätsangebote und nachhaltigen Bauens verfolgt werden. Die Auswahl der Preisträger ist für Ende September 2020 terminiert.


    Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden als städtebaulicher Rahmenplan die Grundlage der sich anschließenden verbindlichen Bauleitplanung darstellen."



    Grundlage ist folgender Ratsbeschluss von vergangenem Dezember

    (hier die detaillierte Beschlussvorlage, die hinsichtlich einer höheren Wohnnutzung geändert beschlossen wurde):

    1. Die brachliegenden und für eine bauliche Nutzung zu Verfügung stehenden Flächen des ehemaligen Christian-Miesen-Geländes sowie die Flächen im Bereich „In der Raste“, sollen gemäß der Übersichtspläne Anlage 1 und 2 als gemischt genutztes Quartier städtebaulich entwickelt werden. Für die gesamte Fläche ist eine Wohnnutzung von 50% im Verhältnis zu den Gewerbeflächen anzustreben.
    2. Zur Sicherung einer qualitätvollen und integrierten Gesamtentwicklung ist ein städtebauliches Wettbewerbsverfahren einschließlich Freiraumplanung nach den Vorgaben der RPW (Richtlinie für Planungswettbewerbe) mit den betroffenen Grundstückseigentümern abzustimmen und durchzuführen. Vertreter der politischen Gremien sind in das Verfahren mit einzubeziehen.
    3. Das Verfahren wird aufgrund der hohen Anzahl von Wohneinheiten, des großen Umfangs an Bürofläche sowie der Betroffenheit städtischer Grundstücke mit hoher Priorität versehen.
    4. Mit Beschlussfassung dieser Vorlage werden DS-Nr. 1712126 ff. „Bebauungsplan Nr. 6719-5 'Christian-Miesen-Straße', Beschluss zur Durchführung der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung gemäß § 3 Absatz 1 Baugesetzbuch (BauGB)“ und DS-Nr. 1712234 ff „Zielbeschluss: Wohnbauliche Entwicklung im Bereich 'In der Raste'“ nicht mehr weiterverfolgt.
    5. Der Bericht über die Bürgerinformationsveranstaltung am 21. Juni 2018 (Anlage 3) wird zur Kenntnis genommen.


    Cresco hat 2018 die Terrabon GmbH, deren tolles Konzept einer Wohnsiedlung am Wasser BonVillage - Au Quai wegen des Weiterbetriebs und der Nähe zum Heizkraftwerk Süd leider nicht verwirklicht wurde/ werden konnte, aufgekauft und ist jetzt Eigentümerin des Miesen-Geländes sowie des Grundstücks der Lubig-Großbäckerei. Die weiteren Teilflächen gehören bis auf eine - allerdings sehr zentrale - Fläche in Privateigentum der Stadt. Cresco hat dem Projekt den Namen "Urban Dot" gegeben. Im Wesentlichen ist auf dem Miesen-Gelände nun eine Büro- bzw. gewerbliche Nutzung geplant, südlich der Dottendorfer Straße vorrangig Wohnnutzung. Auf dem Lubig-Grundstück ist auch ein Discounter denkbar.



    Dies sind die einzelnen Teilflächen (aus der Grafik gehen die angedachten Nutzungen hervor):

    • (A) den ehemaligen Produktionsstandort der Firma C. Miesen GmbH & Co. KG (privat, ca. 4,50 ha)
    • (B) aufgegebene Flächen der ehemaligen Großbäckerei der Firma LUBIG (privat, ca. 0,83 ha)
    • (C) ehemalige Friedhoferweiterungsfläche Südfriedhof (städtisch, ca. 1,70 ha)
    • (D) unbebaute Flächen des Gewerbegebietes südlich „In der Raste“ (privat, ca. 0,87 ha)
    • (E) Arrondierungsflächen entlang der Bahntrasse (städtisch, ca. 0,20 ha)
    • (F) einen Hundesportplatz, Brachfläche (städtisch, ca. 0,90 ha)


    dottendorferstr.cdr0njfo.jpg

    © Bundesstadt Bonn

  • ^Das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs steht fest. Das Büro GBP Architekten GmbH aus Berlin - in Zusammenarbeit mit Holzwarth Landschaftsarchitektur, ebenfalls Berlin - hat sich mit seinem Entwurf "ZUSAMMEN WACHSEN" durchsetzen können. Der Entwurf wird jetzt weiterentwickelt und bildet später die Grundlage für die sich anschließende Bauleitplanung.


    Der Entwurf sieht Folgendes vor: Im Norden, auf dem früheren Miesen-Gelände, entsteht ein Büro- und Wissenschaftscampus. Wohn- oder Hotelnutzung war durch die Vorgaben des Wettbewerbs (Emissionsschutz) ausgeschlossen. Der Campus wird über einen zentralen Platz ("Torplatz") an der Dottendorfer Straße erschlossen. Dort werden ein öffentlich zugängliches Campuszentrum sowie Gastronomie- und Dienstleistungsangebote angesiedelt. Von diesem Platz aus öffnet sich nach Norden der "Campuspark", um den sich alle Bauten des Campus wagenburgartig gruppieren. Diese sind teils in geschlossener, teils in offener Blockstruktur geplant, die das Quartier nach außen hin abschirmt (Schallschutz). Im nordöstlichen Grundstücksteil, am Heizkraftwerk, entsteht ein Parkhaus, das über die bestehende Zufahrtsstraße erschlossen werden kann. Der Campus selbst wird offenbar autofrei gestaltet.


    Ein "Boulevard" verbindet den Campus im Norden über den "Torplatz" mit dem Wohngebiet südlich der Dottendorfer Straße (In der Raste). Die Blockstruktur wird auf dem Lubig-Areal fortgesetzt, wo eine Mischnutzung u.a. mit weiteren Angeboten zur Nahversorgung entstehen kann. Entlang des Friedhofs ist eine offenere Bauweise und eine reine Wohnnutzung geplant. Ganz im Süden entstehen ein Quartiersplatz und die Gemeinschaftsbereiche des Quartiers wie Nachbarschaftszentrum und KiTa. Laut GA ist der Bau von 300 - 400 Wohnungen möglich. Ein hoher Anteil soll als öffentlich geförderter Wohnraum entstehen. Die Bestandsbebauung (Hotel Bonnox, Basecamp) bleibt erhalten.


    Aufgabe des Wettbewerbs war offenbar auch, ein besonderes Augenmerk auf die Nachhaltigkeit (Mikroklima, Ressourcenschonung, Mobilität) des zu erarbeitenden Entwurfs zu legen. Die Gebäude sollen daher mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden, außerdem soll es verschiedene kleine Wasser- und Biotopflächen geben. Auf den Dächern sind Gemeinschaftsbereiche mit urbaner Landwirtschaft und Retentionsflächen zur Wasserspeicherung geplant, um das Mikroklima zu verbessern. Vorgesehen ist auch eine Reduzierung des Pkw-Verkehrs und die Schaffung einer Mobilitätsstation (Car Sharing?) an der Dottendorfer Straße.


    Alle Wettbewerbsentwürfe sind bis einschließlich kommenden Montag in einer Ausstellung im Stadthaus zu sehen.


    Presse:

    Stadt Bonn (PM)

    General-Anzeiger


    Weitere Entwürfe:

    Oezen-Reimer + Partner (2. Rang)

    MESS Stadtplaner Amann & Groß



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    urban20dot_lageplan_2sejuv.jpg


    Bild: https://abload.de/img/urban-dot_modell_fotognkn6.jpg

    (klicken zum Vergrößern)

    © GBP Architekten GmbH