Verkehrsinfrastruktur

  • Eine Bauvorleistung muss ja nicht heißen, das dort ein Tunnel oder Bahnhof gebaut wurde. Vielmehr ist hier der Fall das ein späterer Tunnel durch die Konstruktion und Bauweise der Haltestelle ermöglicht wird. Das bestätigte umlängst auch Herr Streitberger in einer Diskussion. Diese Bauvorleistung am Rudolfplatz dürfte wohl so aussehen, wie unter der Philharmonie, wo man zwischen den Schlitzwänden der Gründung hindurch einen Tunnel graben kann. Außerdem ist die Verteilerebene für eine komplett unterirdische Umstiegshaltestelle dimensioniert worden.

  • [...]
    Dies sind so Zukunftsweisende sachen.


    Nein, das sind Konzepte aus der Vergangenheit. Und wieso gerade Tunnelhaltestellen äquivalent mit Barrierefreiheit sind, solltest du auch nochmal näher erläutern.

  • Zustimmung DaseBLN


    Köln sollte das System Mittelflurstadtbahn qualitativ weiterentwickeln und nicht wieder in 60'er Jahre Aktionismus verfallen. Die europaweite Renaissance der Straßenbahn ist ein Zeichen für ein Umdenken in der Verkehrsplanung. Köln sollte diese Diskussion nutzen um die Ost-West Stadtbahn oberirdisch (!) neu zu gestalten (Die Straßenbahn als urbanes Gestaltungsmittel)
    Zwar ist nicht jede Tunnelplanung "schlecht" (siehe Hochflurstadtbahn), aber es sollte schon genau differenziert werden wie notwendig eine unterirdische/kreuzungsfreie Führung ist.


    Bei Tunnelplanungen ist Barrierefreiheit zudem wesentlich aufwändiger. Wenn da mal ein Aufzug nicht funktioniert, wird es anstrengend für den Rollstuhlfahrer.

  • Hier mal ein paar Eindrücke aus anderen europäischen Städten:


    Straßenbahn Marseille:
    http://www.bahnbilder.de/name/…a%DFenbahn+Marseille.html


    http://commons.wikimedia.org/w…ille-tram-Longchamp04.jpg


    Straßenbahn/Premetro Brüssel:
    http://www.bahnbilder.de/name/…a%DFenbahn+Br%FCssel.html


    http://www.bahnbilder.de/name/…a%DFenbahn+Br%FCssel.html


    Metro Petro (Niederflurstadtbahn):
    http://www.bahnbilder.de/name/…tverkehr~Metro+Porto.html


    Ich empfehle außerdem das neue Straßenbahnnetz in Paris, das (wiederaufgebaute) Netz von Barcelona und das Bestandsnetz von Rom (etwas heruntergekommen, aber trotzdem sehr hübsch).
    Auch London und Hamburg planen einen Wiederaufbau der Straßenbahn...

    2 Mal editiert, zuletzt von Rheingeo ()

  • Die neuen Straßenbahnen, die zur Zeit aus dem Boden spießen (vor allem in Frankreich und Spanien) werden für deutlich geringere Fahrgastzahlen gebaut, als der zentrale Bereich der Ost-West-Achse aufweist.
    Der Bereich ist einer der am stärksten frequentierte Abschnitt im ganzen Netz und jede kleine Unterbrechung oder rote Ampel führt zu erheblichen Störungen auch auf Zulaufstrecken.
    Die Strecke mit ihrer leider nicht gut funktionierenden Vorrangschaltung könnte unter beibehaltung der oberirdischen Trassenführung zwar stabiler und ein wenig leistungsfähiger ausgebaut werden. Aber angesichts von immer weiter steigenden Fahrgastzahlen muss auch die Kapazität deutlich erweitert werden.
    Dies kann zum Beispiel mit 3-Wagen-Zügen erreicht werden.
    Dabei treten aber ganz neue Probleme auf. Die Blockabschnitte zwischen den Signalen sind auf 2-Wagen-Züge ausgelegt, was man zur Zeit bei Karneval sehr gut sehen kann. 3-Wagen-Züge würden hier nicht mehr hineinpassen, sie würden auf Überwegen zum stehen kommen, das im Endeffekt vor allem bei Großveranstaltungen mit dichter Zugfolge die Kapazität erheblich mindert.


    Die Städte Marseille und Brüssel haben zusätzlich zu ihren Straßenbahnensystemen auch noch (richtige) U-Bahnsysteme, die den Grundlastverkehr aufnehmen. Dien Straßenbahnen dienen als Quartierserschließung und haben eine Zubringerfunktion, das kann man sehr schön in Lyon, Marseille und Barcelona sehen, wo fast immer Metros parallel fahren.


    Wenn die Stadt Köln ihr Netz dahingehend ausbauen würde wäre das zukunftsweisend. Das mag dann so aussehen, dass nur die Linie 1 von Deutz zum Aachener Weiher unterirdisch geführt wird und die 7 und 9 dann oberirdisch mit z.B. einer weiteren Haltestelle gemächlicher und stadtbildverträglicher über die Ost-West-Achse geführt werden. (Wäre ein Vorschlag)


    Des anderen hatte ich mal die Idee von der Nord-Süd-Fahrt zwei Fahrspuren (in der Mitte) abzuknapsen und auf dem freiwerdenden Bereich eine neue Trasse für die Linie 12 zu bauen. Damit würde die Linie 12 von der Eifelstraße zum Ubierring geführt und dann entlang der Nord-Süd-Fahrt.
    Viele Möglichkeiten bestünden dann für den nördlichen Linienast:
    - Entlang der Gereon-/Subbelrather Straße, dort Anschluß an die Linie 5 bis Butzweilerhof
    - Über Turiner Straße - Ebertplatz - Neusser Straße - Rampe Lohsestraße in den vorhandenen Tunnel
    - Über Turiner Straße - Ebertplatz - Reichenspergerplatz - Lohsestraße oder Riehler Straße zum Kinderkrankenhaus von dort Anschluß an die Linie 16 /Weiterbau vonSebastianstraße nach Niehl /Linie 12


    Ebenso wäre bei unterirdischer Führung der 1/7 eine oberirdische Verlegung der 9 über Heumarkt - Blaubach - Barbarossaplatz - Zülpicher Straße eine Option.


    Damit hätte man auch die städtebaulich problematischen Straßenschneisen in der Innenstadt aufgewertet. Dem Verlust zweier Fahrspuren dieser Straßen wäre mit dem Neubau einer Straßenbahn ein guter Ersatz entgegen zu setzen. (Nicht vergessen, geauso werden die neuen Straßenbahnen in Frankreich und Spanien auch gebaut - auf Kosten von Fahrspuren für den Individualverkehr!)


    Aber man darf auch nicht vergessen was der Spaß kostet, die Franzosen geben zum Beispiel in Montpellier pro km Trasse bis zu 10 mal mehr aus als das Budget für einen km Trasse bei uns in Bielefeld vorsieht!

  • Zum Thema 3-Fach Traktion:
    Rechtlich Problematisch (Siehe frühere Posts).


    Zum Thema Brüssel und Marseille:
    Ist sicher richtig, allerdings haben beide Netze nur wenige Linien und erschließen nicht alle hochverdichteten Stadtteile. Die Straßenbahn hat hier nicht nur eine "Zubringerfunktion" sondern ist neben der Metro ein primäres Verkehrsmittel mit z.T. hohen Taktdichten (Beispiel St. Gilles).


    Zur bestehenden Ost-West-Strecke: Sicher ist die Auslastung der Strecke zum jetzigen Zeitpunkt relativ hoch (in den Spitzenzeiten bis zu alle 90 Sekunden pro Richtung), aber auch unter diesen Umständen kann ein oberirdischer Betrieb reibungslos abgewickelt werden. Wie bereits gepostet, kann ich mir die Realisierung anderer Tunnelstrecken wesentlich besser vorstellen. Die Hochflurstadtbahnstrecken eignen sich hervorragend für ein U-Bahn ähnliches System...


    Zum Vergleich Montpellier <-> Bielefeld:
    Bist du dir da ganz sicher ;) ?

  • Sehr sicher!


    -Informationen aus erster Hand von beiden Städten, von Montpellier sind die Kosten auch detailliert im Internet zu finden-


    Vor allem ist ein Bereich der Straßenbahn in Montpellier in der Nähe des Bahnhofes teuer gewesen, diesen Abschnitt hat man auf einer Holzgrundlage (edeles Tropenholz - hält länger) und mit Masse-Feder-System ausgestattet und der Abschnitt führt "nur" durch ein Wohngebiet, also wo man in Deutschland niemals an solche Techniken denken würde.
    Vor allem durch solche Luxuszugaben summieren sich dann die hohen Kosten.


    Im übrigen gibt es in Frankreich auch eine andere Art der Finanzierung solcher Projekte. Durch eine Nahverkehrsabgabe bei der Einkommenssteuer können die Departements recht frei über die Mittel verfügen und grade die kleine Stadt Montpellier hat viele High-Tech-Arbeitsplätze und daraus resultierend eine sehr hohe Einhnahmequote.


    Ein Überblick über die neue Linie 3 von Montpellier:
    http://www.montpellier-agglo.c…brique=260&id_fichier=581
    Kosten pro km:
    ca. 20Millionen Euro (Durchschnitt!)

    Einmal editiert, zuletzt von Salzufler ()

  • Nein, das sind Konzepte aus der Vergangenheit. Und wieso gerade Tunnelhaltestellen äquivalent mit Barrierefreiheit sind, solltest du auch nochmal näher erläutern.


    Weil ich persöhnlich bis eben gedacht hatte das Ubahnen die Zukunft sind;)


    Aber hast Recht dann wäre die Barrierefreiheit nicht gegeben bzw. eher teilweise nicht gegeben.


    Die war eig. auch bezogen auf die teils sehr unterschiedlich hohen Haltestellen.
    (Siehe z.B. Linie 5)


    Aber wenn ich mir dann mal solche Stationen der Metro Porto angucke dann überdenke ich das ganze doch direkt nochmal :D

  • Hallo,


    habe hier die für mich ersten Informationen zur Neugestaltung der Severinstraße bzw. Bonner Straße gefunden.


    Es ist jeweils eine stichpunktartige Erläuterung, sowie ein zugehöriger Plan.


    Severinstraße


    Bonner Straße



    Grüße Martin


    Edit:


    Gerade hat der Stadtanzeiger auf seiner Internetseite einen Artikel veröffentlicht, der die Bonner Straße thematisiert. Es geht aber nur kurz um die veränderte Verkehrssituation:


    KStA

  • Weis jemand etwas genaueres über einen neuen Güterbahnring um Köln, der wohl derzeit geplant ist?
    Es soll dem vernehmen nach auch eine weitere Brücke über den Rhein für den Güterverkehr geben, um die Südbrücke zu entlasten.

  • Lärmschutz DB

    Die Deutsche Bahn möchte der Stadt ein "Geschenk" machen und die linksrheinischen Gleise besser (oder erstmalig) mit Lärmschutzwänden versehen. Für den Lärmgeplagten ein Segen städtebaulich wird es wahrscheinlich eher die einfachste und wenig verträglichste Variante werden.
    Da die Stadt aber kein Geld dafür aufbringen muss ist die Gestalltungsmöglichkeit quasi nicht gegeben.



    http://www.rundschau-online.de…tikel/1238775234353.shtml

  • Abriss der Gürtelhochbahn

    Rot-Grün möchten Abriss der Gürtelhochbahn prüfen:


    http://ksta.de/html/artikel/1262688282082.shtml


    Meiner Meinung nach keine gute Idee. Die Linie 13 im Kölner Norden ist bisher eine der schnellsten Verbindungen in der Stadt. Die Bahnen haben dort endlich mal freie Fahrt und werden nicht durch den Auto-, Fuß- und Radverkehr beeinträchtigt. Mal ganz abgesehen von der dann auf gleicher Ebene kreuzenden Linie 16. Das wird alles sehr störanfällig machen!
    Und die Begründung, dass die Sanierung zu teuer wäre, kann man auch nicht so stehen lassen. Ein Abriss und vollständiger Neubau der Strecke als Straßenbahn wäre meiner Meinung nach wahrscheinlich wesentlich teurer!

  • Meine Güte.... Ich weiß wirklich nicht aus welcher verkehrspolitischen Ecke man stammen muss, um auf so eine Idee zu kommen. Nach jahrelangem Gezerre entschließt man sich zumindest den Kreuzungspunkt Luxemburger Straße/Militärring durch einen Tunnel zu entschärfen. Die Kreuzung Nord-Süd-Bahn/Rheinuferstraße macht seit Ewigkeiten negative Schlagzeilen, wobei auch hier die Tendenz zu einer nicht ebenerdigen Kreuzung besteht. Und jetzt erwägt man allen Ernstes im Kölner Norden wieder ein halbes Dutzend neuer zu schaffen?


    Städtebaulich stört die Hochbahn fast gar nicht, da sie zum Großteil durch Grün- und Gewerbegebiete verläuft. Selbst wenn die Sanierug teuer ist, wie nachhaltig soll es denn sein so ein großes Verkehrsbauwerk nach wenigen Jahrzehnten wieder abzureißen und alle Vorteile die es unbestritten hat (Rheingeo hat's ja schon beschrieben) damit über Bord zu werfen? Ich kann nur hoffen, dass dieser Vorschlag von einer radikalen Minderheit aus dem Grünen-Flügel stammt und dass eine Verkehrsuntersuchung ihn schnell in der Schublade verschwinden lässt.

  • Ich kann nur hoffen, dass dieser Vorschlag von einer radikalen Minderheit aus dem Grünen-Flügel stammt und dass eine Verkehrsuntersuchung ihn schnell in der Schublade verschwinden lässt.


    warum sollten die grünen für einen abriss sein? normalerweise befürworten gerade die doch öffentliche verkehrsmittel.

  • Prinzipiell sind die Grünen für einen Ausbau des ÖPNV. Jedoch wird prinzipiell alles abgelehnt, was ihrer Meinung nach den MIV fördern könnte. In diesem Fall wird die Grüne Kleingeistigkeit den ÖPNV im Kölner Norden deutlich verlangsamen. Man wird den Autoverkehr niemals reduzieren können, wenn man mit dem Auto schneller am Ziel ist als mit der Stadtbahn.


    Im Übrigen bin ich persönlich kein Autofahrer!

  • Im ksta wird wenigstens noch zusätzlich erwähnt, das der Gürtel jetzt endlich ausgebaut werden soll, als leistungsfähige Stadtstrasse (wie der Ehrenfeldgürtel) und nicht als Stadtautobahn. Gute Nachricht, fasst vor allem die diffusen Blockränder und Schmuddelbrachen zwischen Nippes und Riehl. Ich war in den 80ern in Nippes auf der Schule, schon damals wurde das leidenschaftlich und pausenlos diskutiert. Schönes Beispiel für Kölns Entscheidungsfreude. :)


    Aber das mit der ebenerdigen Bahntrasse ist mir auch unverständlich, widerspricht den Interessen der Grünen, führt den Ausbau des Gürtels ad absurdum und schafft nur neue Staus.


    Sanierung der Trasse würde ich definitiv favorisieren, und es wäre eine Chance für eine Umgestaltung der Stationen auf der Hochbahn. Und wenn man einmal dran ist: Fortsetzung der Gürtelbahn bis zum Rhein im Süden.

  • Verlängerung der Linie 5

    Die KVB beginnt mit ersten, vorbereitenden Maßnahmen für die Verlängerung der Stadtbahninie 5 der KVB ins Gewerbegebiet Ossendorf.


    Zunächst werden Sträucher auf der Trasse beim Bahnübergang gerodet, ab März mit Verlegung von Kabeln begonnen.


    Das Planfeststellungsverfahren für die Verlängerung ist noch nicht abgeschlossen.


    http://www.kvb-koeln.de/german/news/press.html?NID=1158