Grand Central: Icoon (140 m), Hafenstraße 51 (93 m), DB Netz

  • 140-m-Wohnturm "Icoon", Projekte "Grand Central" und "Virage"

    Ein Joint Venture aus Phoenix Real Estate Development und Groß & Partner hat ein 33.000 Quadratmeter großes Areal zwischen Europaviertel und Hauptbahnhof erworben. Verkäufer ist eine Leasinggesellschaft der Commerz Real. In der soeben erschienen Mitteilung der IZ ist von einem ehemaligen Postverteilzentrum die Rede; ich gehe davon aus, dass der ehemalige Postbahnhof westlich des Hafentunnel-Nordportals gemeint ist. Geplant ist, die Bestandsbauten abzubrechen und Neubauten für Büro-, Hotel- und Wohnnutzung zu errichten. Näheres steht wohl noch nicht fest. Dem Geschäftsführer von Phoenix Real Estate zufolge sind Abstimmungen mit der Stadt abzuwarten.


    Satellitenfoto - es geht um das Areal in der Bildmitte, die angebaute Halle mit dunklem Dach ist seit 2006 S-Bahn-Werkstatt, umfasst ist eventuell das von der Commerzbank genutzte Hochhaus Hafenstraße 51:



    Bild: Google


    Die frühere Bahnposthalle hatte zehn Gleise, wurde in den Sechzigern oder Siebzigern gebaut und Mitte der Neunziger stillgelegt. Die letzten baulichen Veränderungen liegen aber nicht so lange zurück. Um 2000 wurde ein Umbau des "Betriebsgebäudes West" begonnen, vollendet wurde dieser nicht. Auch ein "Mediapark" einschließlich Kinos war angeblich einmal geplant. Der Hochhausentwicklungsplan von 2008 sieht auf dem Areal zwischen dem 93 Meter hohen Hochhaus Hafenstraße 51 und dem Gleisvorfeld ein Gebäude mit bis zu 110 Metern Höhe vor:



    Grafik: Stadt Frankfurt am Main


    Vier aktuelle Fotos der baulichen Bestands - der eben erwähnte Bereich, in dem ein neues Hochhaus entstehen könnte:



    Länge läuft - die Halle an der Adam-Riese-Straße:



    Südseite zum Gleisvorfeld, links eine von mehreren Rampen zur ehemaligen Post-Unterwelt, die sich bis unter den Hauptbahnhof erstrecken dürfte:



    Die Aussicht könnte schlechter sein - Blick entlang der Halle nach Osten:



    Bilder: Schmittchen

  • Das alte Hochhaus ist langfristig Teil der Projektentwickung, das steht heute in der gedruckten FAZ. Vieles scheint noch in der Schwebe zu sein. Grundsätzlich ist wohl auch die Realisierung des im Hochhausentwicklungsplan vorgesehenen Hochhauses beabsichtigt. Erst einmal beginnt 2017 der Abbruch der übrigen Bestandsgebäude. Und einen Projektnamen gibt es bereits: "Grand Central".


    Hauptmieter der Quartiersentwicklung wird die Deutsche Bahn. Einem heutigen Bericht von Thomas Daily zufolge hat sie rund 40.000 m² Bürofläche gemietet! Büros sollen auch in dem alten Hochhaus Hafenstraße 51 entstehen.

  • Der Postbahnhof bestand aus zwei Teilen. Der Teil, der näher zum Hauptbahnhof liegt, diente als Verladehalle mit 10 Gleisen. Heute befindet sich dort die S-Bahn Werkstatt. Im anderen Teil war das Verteilzentrum untergebracht. Beide Teile waren durch große Tore verbunden, die beim Umbau der Halle zur S-Bahn Werkstatt verschweißt wurden. Daneben gab es von beiden Hallenteilen Tunnel zur Posthalle unter dem Hauptbahhof.

    2 Mal editiert, zuletzt von ole ()

  • Schmittchen
    Ich begrüsse sehr, dass das alte Hochhaus Teil der Projektentwicklung sein soll. Hoffentlich wird es nicht abgetragen, hoffentlich auch nicht optisch zu sehr "weichgespült". Es mag nicht "schön" sein, aber es ist ein guter Vertreter jener Architektur- Moderne (+/- 70er Jahre), die in Ffm. derzeit massiv auf der Abschussliste steht.
    Diese Art von Hochhäusern waren die ersten, die hier in Ffm. wirklich wahrnehmbare HH waren [z.B. Selmi-HH; das FBC; die alte EZB (sog.'Euro-Tower'), der Silberturm]. Diese HH der quasi 1. Stunde müssen m.E. erhalten bleiben. Sie sind es wert. Der Uni-TURM und das Technische Rathaus gehören da natürlich auch dazu, aber die sind bekanntlich schon weg ... .

  • Um Himmels Willen! Es gibt sicher einige erhaltenswerte Bauten aus den 70er Jahren in unserer Stadt. Das alte Cityhaus vor der Renovierung gehörte dazu, das FBC auch und der Silberturm sowieso. Aber das hier? Eine einzige optische Zumutung. Mal ganz abgesehen davon, dass es quasi ausgeschlossen ist, dass das alte Posthochhaus ohne Revitalisierung erhalten bleiben könnte - schließlich fallen seit Jahren immer mal wieder Fassadenteile herunter - , wäre dieser charakterlose Allerweltsbau meiner Meinung nach ganz sicher nichts, was nicht durch beinahe jede Maßnahme aufgewertet würde.

  • itchedSky.


    Ich wohne nur rund 500 Meter von dort entfernt. Habe mich bislang noch nie mit dem Original-Shell-HH befasst.
    Ganz ehrlich: Im Vergleich zu der verlegenen Scheusslichkeit, die da heute steht, ist das Original eine wahre Pracht. Ein lupenreiner Zeuge der sog. "internationalen Moderne". Manche nennen das auch den "Manhattan-Stil". Gut 1/4 von NYC besteht aus Häusern dieses Stils und aus dieser Zeit (das alte WTC war in gewisser Weise das monumentale Destillat dieser Epoche). Was in NY zur "Weltstadt" gehört - diese architektonisch zu einem grossen Teil sogar ausmacht - soll in den Deutschen Schrebergärten scheusslich sein ?!.
    Bitte, erklärt mich doch mal diese gespaltene Wahrnehmung !


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    Mod: Bitte hier zum Thema "Grand Central".

  • Südseite zum Gleisvorfeld, links eine von mehreren Rampen zur ehemaligen Post-Unterwelt, die sich bis unter den Hauptbahnhof erstrecken dürfte:


    Erstreckt es sich. Ich habe als Student dort gearbeitet und bin unten schon einmal (aber nur ein Mal) entlanggelaufen. Man durfte als Fußgänger eigentlich nicht die Rampen benutzen, aber viele haben regelmäßig den unterirdischen Weg gewählt, auch über die Rampen.
    Rauf ging es dann mit den Lastenaufzügen auf den Gepäckbahnsteigen. Wenn man vom Querbahnsteig kommt, befinden die sich ziemlich weit vornean. Aber nur auf den Bahnsteigen 24 bis ? - schätzungsweise bis 18 -, von denen die Züge abfuhren, die einen Bahnpostwagen mitgeführt haben.
    Ich habe auch schon bei der Bahnpost gearbeitete, allerdings nur stationär im Postamt 3, welches in dem Gebäude war, von dem hier die Rede ist. Es war eines von zwei Postämtern, wenn ich mich recht erinnere, die an der Hafenstraße in diesem Gebäudekomplex waren.


    Gruß, Christian

  • Ich arbeite unmittelbar nebenan in einem der Commerzbank Gebäude und kann die in Aussicht gestellten Änderungen nur begrüßen.
    Seit Jahren steht die große Halle leer, von außen kann man durch die Türen in ein weitgehend leergeräumtes, nahezu rohbauartiges Erdgeschoss schauen.
    Hoffentlich kommt der Naturschutz dem Projekt nicht in die Quere. Die FR berichtete im Sommer vor zwei Jahren ausführlich über eine seltene Möwenkolonie auf dem Gebäudedach:
    Artikel 1
    Artikel 2


    Im Artikel sind auch die zumindest damals noch verwirrenden Besitzverhältnisse beschrieben. Zumindest dieses Problem scheint gelöst worden zu sein.

  • Weitere Informationen enthält eine heutige Pressemitteilung, zu finden u. a. im Immobilien Manager. Demnach


    • wird die Bahn die neue Zentrale von DB Netz in der Neuentwicklung unterbringen
    • in zwei miteinander verbundenen Neubauten an der Adam-Riese-Straße
    • die bis Ende 2020 fertig gestellt werden
    • mit insgesamt rund 52.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche
    • für rund 2.200 Arbeitsplätze
    • außer den von der Bahn zu nutzenden Flächen werden weitere Büros, Wohnungen und ein Hotel entstehen
    • das Hochhaus Hafenstraße 51 wird, wie bekannt, revitalisiert
    • das Joint Venture aus Phoenix Real Estate und Groß & Partner heißt Grand Central Frankfurt GmbH


    Die Bahn wird also wegen des geschlossenen Mietvertrags nicht die frühere Hauptverwaltung Stephensonstraße 1 im Gallus aufgeben, jedenfalls nicht unmittelbar. Entsprechende Spekulationen gab es, weil die Restmietdauer für die dortigen 45.608 Quadratmeter im Jahr 2020 enden soll. Das Bahn-Tochterunternehmen DB Netz hat den Sitz bisher an der Theodor-Heuss-Allee 7 (Foto), gelegen neben dem Maritim Hotel und dem Kongresszentrum der Messe. Diesen Standort wird die Bahn aufgeben.

  • Ungeachtet der nach dem Hochhausentwicklungsplan gegebenen Möglichkeit, ein weiteres Hochhaus auf dem Areal zu errichten, werden die beiden im Vorbeitrag erwähnten, miteinander verbundenen Neubauten an der Adam-Riese-Straße für die Bahn jeweils acht Geschosse erhalten. Die Zentrale von DB Netz zieht also nicht in ein Bürohochhaus. Das ergibt sich aus der FAZ vom Mittwoch.

  • 52.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche auf 2 Acht-Geschösser. Das muss dann aber ein ordentlicher Brocken werden und nicht unbedingt klein was die Grundfläche anbetrifft.

  • Wohnhochhaus geplant

    Kleiner Paukenschlag zum Wachwerden? Teil der Planung ist ein Wohnhochhaus, wie gestern Abend während einer Sitzung des Planungsausschusses bekannt wurde. Davon berichtet die FAZ heute in ihrer Papierausgabe. Das sind die bisher bekannten Punkte:


    • Wohnhochhaus mit 30 Geschossen neben dem zu revitalisierenden Hochhaus Hafenstraße 51 (93 Meter / 22 Geschosse)
    • dafür soll ein Architekturwettbewerb ausgerichtet werden
    • darüber hinaus ist ein Wohngebäude mit sieben Geschossen geplant
    • 550 Wohnungen insgesamt
    • 30-Prozent-Anteil von Sozialwohnungen, genannt werden 185 Einheiten
    • ein vorhabenbezogener Bebauungsplan für das Hochhausareal soll aufgestellt werden


    Ferner hat sich ergeben, dass die Bahn AG nicht nur Arbeitsplätze aus dem aufzugebenden Standort Theodor-Heuss-Allee 7 in das "Grand Central" verlegen wird. Aus 17 weiteren Betrieben, unter anderem aus Eschborn, sollen Mitarbeiter in die geplanten Neubauten an der Adam-Riese-Straße ziehen. Nicht zum Hindernis werden die bereits in Beitrag #11 erwähnten Heringsmöwen. Die auf der abzubrechenden Halle brütende Kolonie wird an die Gutleutstraße umgesiedelt, auf das Areal des Briefzentrums der Deutschen Post, Gutleutstraße 340-344.

  • Good News! Die Print-FNP berichtet noch, daß Planungsdezernent Josef 140 m Höhe für den Wohnturm als städtebaulich verträglich hält!

  • Ein Wohnhochhaus mit 30 Geschossen wären eher keine 140m. Außerdem sieht der Hochhausrahmenplan wohl nur maximal 110m vor.


    Von daher wäre ich mit den Jubelarien etwas zurückhaltend - zumindest in Bezug auf die 140m. Grundsätzlich ist der Wohnturm mit 100m-110m natürlich eine tolle Sache. Zusammen mit dem Grand Tower, dem Tower One und den Hochhäusern auf dem ehemaligen Telenorma-Gelände http://www.deutsches-architekt…rum/showthread.php?t=5094 entwickelt sich da ein ansehnlicher Hochhaus-Cluster.

    Einmal editiert, zuletzt von jnhmsbn () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Es handelt sich hier nicht um Jubelarien, sondern nur um eine Wiedergabe dessen, was die Print-FNP heute berichtet. Dort wird zwar auch auf den HHRP mit 110m eingegangen, jedoch ausdrücklich die 140m erwähnt (wie oben bereits geschrieben)! Vlt. einfach selbst lesen. Und nochmal (wie schon zigfach hier im Forum erwähnt): Es handelt sich bei dem HHRP nur um einen Vorschlag, ggf. Empfehlung, der rechtlich nicht bindend ist und von dem (nach oben oder unten) jederzeit abgewichen werden kann.


    Ein Beispiel: Rheinische Hypothekenbank-->HHRP 2000 genannt mit 115m. Heute-->TaunusTurm gebaut = 170m!!

    4 Mal editiert, zuletzt von skyliner ()

  • Jubelarien war vielleicht der falsche Ausdruck. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Vorfreude auf einen 140m Turm nicht zu groß werden sollte - sonst ist man am Ende enttäuscht.


    Die 30 Stockwerke hören sich schon relativ konkret an, aber wie Du sagst Änderungen kann es natürlich noch geben.

  • Es steht doch nichts fest. Die Bauherrn werden hoch hinaus wollen, das Stadtplanungsamt hält laut FNP 140 Meter für verträglich. Damit und womöglich auch den 110 Metern aus dem Hochhausentwicklungsplan (zuletzt überarbeitet vor acht Jahren!) ist ein Korridor absehbar. Nicht mehr und nicht weniger. Alles weitere wird sich aus dem geplanten Wettbewerb sowie aus Abstimmungen zwischen den Bauherrn und dem Stadtplanungsamt ergeben. Also abwarten.

  • Auf den alten Posthallen warden derzeit Netze gespannt, ich vermute um die Möven abzuhalten.

    Einmal editiert, zuletzt von robffm () aus folgendem Grund: Link zum Bild berichtigt.