Leipzig: Trias (fertsch)

  • Wow, bin begeistert. Die Situation mit der spitzen Ecke wird von dem Entwurf optimal ausgenutzt. Toll, und dabei ist diese Form noch denkbar ineffizient.

  • Irgendwie erscheint mir der Entwurf doch ein wenig hoch. Vor allem angesichts der Tatsache der Geländeneigung. Ich bin gespannt. Ich glaube der Entwurf verzerrt das Ganze ziemlich.


    Außerdem - warum wieder mal nur Büros - ich will da drin wohnen! :)

  • ^ Mir ist da jetzt nicht die genaue rechtliche Regelung bekannt, aber im Allgemeinen muss bei den meisten Neubauten in der City ja ein gewisser Wohnanteil garantiert werden. Einzige mir bekannte Ausnahmen sind Sanierungen und Hotelneubauten. Auch wenn es hier keine explizite Erwähnung findet, ist also durchaus möglich, dass oben ein Penthouse reinkommt, dass sich keiner leisten kann :)

  • Also zu hoch ist es meines Wissens nicht. Es schließt auf selber Höhe wie die Giebel des Stadthauses.

  • Über die hier besprochene Gestaltung der Rückseite würde ich mir nicht so viele Gedanken machen. Diese wird im Stadtbild kaum auffallen, was man schon auf dem Modell in #11 gut ablesen konnte. Unterschätzen darf man hingegen wohl nicht die Höhe auf diesem stadträumlich eher begrenzten Areal. Das Kroch-Hochhaus, etwa 7 Meter höher als das Trias, verliert sich schnell in der Weite des Augustusplatzes. Das wird bei diesem Neubau nicht möglich sein, so dass man auf den bislang gezeigten Perspektiven auch künftig den Eindruck eines Hochhauskörpers bekommen wird. Die von den Architekten angepriesene "Neue Höhendominante" finde ich nicht übertrieben.


    Was die reine Nutzung als Bürogebäude angeht, weiß ich nicht, ob evtl. in den drei Turmgeschossen auch eine Wohnnutzung vorstellbar wäre, denn von Büroflächen ist hier nur bei den Geschossen 1 bis 7 explizit die Rede. Das 8. Geschoss wird zudem über eine Dachterrasse verfügen.


    Ein paar Visualisierungen von der neu eingerichteten Website.



    Das Foyer am Martin-Luther-Ring



    Hier bekommt man einen Eindruck, wie ein Büroraum in der Spitze aussehen könnte.



    Das Erdgeschoss mit dem abgerundeten Glas. Sieht sexy aus.
    Bilder: Hochtief Solutions AG

  • also ich mag das projekt, die architektur ist doch grandios, wirkt auf den visualisierungen hochwertig und ist ein wirklich guter abschluß und nicht nur ein banaler lückenfüller. stahl und glas hätte wesentlich obszöner gewirkt...aber dieser entwurf, der sich an den guten bauhausvorbildern orientiert...also...chapeau..mein leipzig lob ich mir :)

  • die ergeschosszone war bisher nicht so deutlich erkennbar, aber ich finde die kombination aus den glasfassenden messingfarbenen vertikalen und dem nussholzfarbenen horizontalen streifen sehr gelungen. insgesamt gibt es der ecke einen unvergleichbaren charme (bezogen auf das restliche leipziger zentrum). eine große bereicherung für leipzig.


    die höhendominante kann dem innenstadtring gut tun, man muss sich das ergebnis anschauen. sorgen mache ich mir zumindest keine - der baukörper des stadthauses und neuen rathauses + turm ist um ein vielfaches mächtiger und wird seine wirkung nicht verlieren.

  • Ich bin auch sehr angetan von dem Entwurf. Die horizontale Betonung im Wechsel mit der vertikalen Komponente im niedrigeren Bauteil, die spitzwinklige gerundete Ecke, die dezenten Farben. Elegant, modern und dennoch etwas "retro". Gefällt mir wirklich sehr gut. Wenn es am Ende wirklich so aussieht, dürfte das ein echter Hingucker werden.


    Ich teile aber auch Gärtners Meinung - zumindest auf der Visualisierung (speziell das letzte Bild in #79) wirkt es etwas zu hoch und könnte so das Neue Rathaus in seiner Wirkung einschränken. Was aber auch täuschen kann aufgrund der Perspektive. Soweit ich mich erinnere (wohne leider nicht in Leipzig, war aber erst letztes Jahr wieder 2 mal dort), ist das Rathaus ja sehr groß und wuchtig. :)


    Auf alle Fälle ein tolles Projekt in einer meiner Lieblingsstädte!

  • ^ Das Neue Rathaus entfaltet seine monumentale Wirkung da, wo man den Neubau entweder gar nicht oder nur marginal sehen wird. Das Trias wiederum zeigt sich im Stadtbild hauptsächlich nur in den beiden oben dargestellten Perspektiven, von wo aus man das Neue Rathaus kaum wahrnimmt.


    Die Stärke des prämierten Entwurfs zeigt sich in meinen Augen darin, dass er von Anfang an keiner Verbesserung bedurfte. Jede Veränderung, die man jetzt noch vornehmen würde, wäre eine Verschlechterung. Es gibt kein "gefällt mir, aber..." usw. So was entwirft man mal eben nicht in 'ner halben Stunde. Die meisten der anderen Entwürfe waren ja auch nicht verkehrt, aber im Vergleich zum prämierten dann doch weit unausgereifter. Für die meist sehr hochwertige Bebauung am Ring setzt die Neue Höhendominante einen neuen und passenden Akzent. Und wie schon beim Ärztezentrum freue ich mich über den neuen Mut zur horizontalen Fenstergliederung, die ja sonst in Deutschland eher verpönt ist.

  • Nun, ich bin grundsätzlich kein Anhänger von horizontalen Fenstergliederungen. Hier scheint es mir allerdings gelungen, im Zusammenspiel mit der vertikalen Betonung und eleganten Gestaltung des Sockelbereiches, dem ganzen Gebäude Eleganz zu verleihen.

  • ehrlich gesagt, ich weiß nicht so recht, was ich von diesem etwas unproportionierten Mendelsohn-Abklatsch halten soll ...


    Im ersten Augenblick dachte ich, gott wie albern ist das denn ... und hätte den Schneider+Schumacher-Bau vorgezogen ...


    die Frage ist, ob ein Gebäude in dieser städtebaulichen Situation, an diesem Ort, so laut rufen muß „Hallo hier bin ICH, bitte überseht mich nicht“


    die stadträumlichen Dominanten sind hier ja eindeutig die Thomaskirche ringabwärts und der klobige Klotz des Neuen Rathaus mit seinem Turm - sollte sich in diesem Spannungsfeld der Anbau an das Stadthaus nun eher als Textur oder Objekt verhalten? Ich tendiere eher zu Textur. Deshalb würde mir eine etwas zurückhaltendere, subtilere Lösung, die eher durch Raffinesse in ihren Details besticht, besser gefallen.
    Auf der anderen Seite bilden das Stadthaus und das Rathaus ja ein Ensemble, insofern kann der Weiterbau des Stadthauses durchaus auch eine gewisse Objektqualität für sich in Anspruch nehmen.


    Auf den zweiten Blick will mich deshalb die relative Belanglosigkeit, des Entwurfs von Schneider+Schumacher auch nicht wirklich überzeugen, welche kaum einen Bezug zum Stadthaus hat.
    Im Gegensatz dazu erreicht der Entwurf von Schulz&Schulz eine prägnante Eigenständigkeit, welche durchaus auch im Bezug zum Stadthaus steht.


    Deshalb ist es auch für mich aus den eingereichten Beiträgen der erste Platz.
    (Wobei ich auch Arbeit 103 gar nicht so schlecht finde)


    Allerdings wirkt es auf mich etwas plump - wobei das ja dann ganz gut zum Stadthaus/Rathaus paßt ;-)))


    Kritikpunkte:
    - die Ähnlichkeit zu Mendelsohn ist schon etwas penetrant,
    man kann sich ja durchaus an Vorbildern orientieren, aber ich kann hier kaum eine Weiterentwicklung, Transformation oder intelligentes Zitieren erkennen, das wirkt doch sehr wie eine Kopie ...
    - der „Turm“ wirkt etwas unproportioniert,
    wenn man wie in der Visualisierung auf die Ecke schaut, fällt das nicht so auf, aber in der Seitenansicht von Ring oder Markgrafenstraße aus mag es mich nicht ganz überzeugen.
    Böse gesagt: es macht doch mehr den Eindruck eines „Stummel“ als eines „Turms“
    Ich hätte das Bauteil etwas schmaler gemacht und dafür etwas höher.
    Vielleicht würde es auch in der jetzigen Breite besser wirken, wenn man noch zwei Geschosse draufsetzt.
    Die horizontalen Fensterbänder zum Ring hin, die um die Ecke weiterlaufen sind ok., aber ob sie auch die gesamte Breite in der Markgrafenstraße einnehmen müssen, weiß ich nicht - eher nicht.


    Also ich würde den Turm ein oder zwei Geschosse höher machen, die Breite an der dominaten Achse des Rings so belassen, dafür aber in der Seitenstraße etwas schmaler werden.


    Es ist aber auch so wie geplant ein gutes Gebäude, man denke nur an die grauenhafte Eckbebauung gegenüber des Neuen Rathaus (Ecke Harkortstraße/Roßplatz) ;-)))



    offTopic:
    die massive Kritik an der Probsteikirche kann ich nicht nachvollziehen, ich war in der Wettbewerbsaustellung, der Entwurf von Schulz&Schulz ist aus städtebaulicher und architektonischer Sicht die mit Abstand beste Arbeit!
    gefällt mir persönlich viel besser als das Trias-Gebäude

  • Eine "große Versicherungsgruppe" hat den Komplex erworben, berichtet die LVZ. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. Ansonsten finden sich keine Neuigkeiten im Artikel.

  • Tiefbauarbeiten auf dem Grundstück


    Am 22. September 2012 sah es zwischen Markgrafenstraße und Martin-Luther-Ring so aus >>



    Blick vom Martin-Luther-Ring über die Baustelle zur Markgrafenstraße.



    Seitlich müssen zwei neue Brandschutzwände hergestellt werden.


  • Aktuelle Ansicht des Neubaus. Am 13. Dezember 2012 soll Grundsteinlegung und aktuell bereits 35 % vermietet sein, so die Bild-Zeitung.


  • 4. Dezember 2012: Das Fundament für den Hochhausbau wird vorbereitet.



    Jede Menge Baumaterial liegen schon vor Ort, daneben auch Container für die Bauleiter- und -arbeiter.

  • Grundsteinlegung

    Wird denn nun morgen der Grundstein gelegt? Eigentlich ist das doch schon überfällig, wenn bereits gebaut wird :confused:

  • Wird denn nun morgen der Grundstein gelegt? Eigentlich ist das doch schon überfällig, wenn bereits gebaut wird :confused:


    Keine Ahnung - werden wir frühestens morgen in der Presse lesen oder sehen.

  • Die Grundsteinlegung war gestern. In der nächsten Woche soll das Betonfundament gegossen werden. Gegenüber dem Wettbewerbsentwurf musste die von Schulz & Schulz entworfene Fassade etwas verändert werden, Die Projektentwickler von Hochtief Solutions wollten andere Fenster, weil sich diese nicht hätten öffnen lassen.


    BILD, 14.12.2012
    Grundsteinlegung
    Jetzt wächst Leipzigs neue Ecke
    http://www.bild.de/regional/le…e-ecke-27655380.bild.html