Areal „Haus der Statistik“

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    Kulturstaatssekretär Tim Renner und der Bezirk Mitte unterstützen die Pläne.
    Angedacht ist eine Mischnutzung durch Künstler und Wohnungen für Familien und Flüchtlinge.


    Das Haus der Statik ließe sich für 1000€/m² sanieren, was deutlich günstiger als ein Neubau ist, außerdem sollen die Flachbauten abgerissen und durch Wohnungsbau ersetzt werden.

  • Ich denke dieser Link kann zu dem Thema ergänzend sein. Offenbar gab es Workshopverfahrens des Berliner Senats. Raumlabor sind auch nicht ganz unbedeutend. Ich denke dieses Konzept hat das Zeug dazu den B-Plan auszuhebeln. Dieser war auch nie beschlossen worden. Ich finde gerade die baulichen Erweitungsszenarien durchaus überzeugend und die Gegend hat durch die zunehmende Kommerzialisierung viel von ihrem alten Charme verloren. Etwas mehr Kultur täte hier sehr gut. Am Ende wird scheinbar doch mehr vom alten Alex überleben als gedacht, was mich hoffnungsfroh stimmt.


    http://raumlabor.net/haus-der-statistik/

  • Klarenbach, Lokalpatriotismus finde ich sympathisch und man darf auch stolz auf seine Stadt sein.... aber kannst du argumentativ begründen, was an dem Haus Denkmalcharakter hat, der einen unbedingten Erhalt rechtfertigt? Ist es der künstlerische Wert? Der Historische? Der Technikgeschichtliche? Es gibt ja so viele Denkmalbegründungen, nur "schön" - das wissen wir alle - reicht nicht, gerade bei Vertretern ab 1960.

  • Der Verzicht auf den Abriss ist eine wunderbare Nachricht! Ich bin stolz auf meine Stadt!



    Jaein ! Denn die jetzt aufgetauchten Pläne würden einen Teilabriß des Gebäudekomplexes bedeuten. Und ohne die Flachbauten würde der Komplex ganz anders, m.E. weniger attraktiv, wirken. Die Flachbauten gehören als integraler Bestandteil zum Gebäudeensemble. Ich finde den Komplex des Haus der Statistik eigentlich gelungen von der Form und Gestaltung, einem Erhalt finde ich aber nur sinnvoll, wenn die Sanierung nah am Orginal erfolgt.
    Mit einem Abriß des gesamten Komplexes könnte ich mich aber trotzdem anfreunden.



    Was mir überhaupt nicht gefällt, ist die angedachte Nutzung. Künstler und Flüchtlinge. An so einer zentralen Örtlichkeit sollte Geld verdient und Steuern erwirtschaftet und nicht verpulvert werden. Der Alex ist über den ÖPNV sehr gut angebunden. Hier sollten Veranstaltungs / Kongreß und Hotel / Büro Nutzung stattfinden. Der Verkauf des Grundstückes und die anschließende Nutzung sollten IMHO absolut Gewinnorientiert sein.


    Den jetzt bekanntgewordenen Plänen stehe ich aus vorher genannten Gründen sehr skeptisch gegenüber. Dann doch zehnmal lieber Abriß und kommerzieller Neubau.

  • Was mir überhaupt nicht gefällt, ist die angedachte Nutzung. Künstler und Flüchtlinge. An so einer zentralen Örtlichkeit sollte Geld verdient und Steuern erwirtschaftet und nicht verpulvert werden. Der Alex ist über den ÖPNV sehr gut angebunden. Hier sollten Veranstaltungs / Kongreß und Hotel / Büro Nutzung stattfinden. Der Verkauf des Grundstückes und die anschließende Nutzung sollten IMHO absolut Gewinnorientiert sein.


    Willkommen im menschenfreundlichen Neoliberalismus, wo alles in Wert gesetzt wird, auch ein Menschenleben :nono::nono:


  • Was mir überhaupt nicht gefällt, ist die angedachte Nutzung. Künstler und Flüchtlinge. An so einer zentralen Örtlichkeit sollte Geld verdient und Steuern erwirtschaftet und nicht verpulvert werden. Der Alex ist über den ÖPNV sehr gut angebunden. Hier sollten Veranstaltungs / Kongreß und Hotel / Büro Nutzung stattfinden. Der Verkauf des Grundstückes und die anschließende Nutzung sollten IMHO absolut Gewinnorientiert sein.


    Genau, Ziel muss es schließlich sein, dass Berlin eine möglichst langweilige und generische Stadt wird, alternative Ideen bitte nur da, wo sie keiner sieht.


    Das Tacheles war weltberühmt, aber die Leute kommen sicher auch für noch ne Mall nach Berlin.


    Wenn man alle Freiräume abräumt, was bleibt dann noch von dem Charm, den viele an dieser Stadt schätzen?


    Ich verstehe nicht warum maximaler Kommerz hier alternativlos sein soll, die Stadt ist schließlich für die Menschen da, nicht für den Mammon.

  • So sehr ich eine Zwischennutzung gutheißen würde, die Gebäude haben doch schon lange keine Fenster mehr drin und verfallen langsam. Ich kann mir nicht vorstellen dass man die so einfach sanieren kann.
    Das städtebauliche Grundproblem in der gesamten Anlage sehe ich in der überdimensionierten Straße davor. Der Parkplatz wirkt alles andere als innerstädtisch. Der Straßenraum der Otto-Braun-Str. wäre halb so breit immer noch groß. Das ließe sich nur mit einer Neubebauung ändern. Die Häuser finde ich auch nicht besonders schützenswert. Wenn man bedenkt was für den Neubau des gesamten Areals damals alles abgerissen wurde (z.B. Minolhaus) ist das kein Verlust.

  • ^^ Eine unqualifiziert selbsthderrliche Kritik an Kleist. "Wir sind so toll in unserer grenzenlosen Menschlichkeit. Den bösen Anderen soll das böse Geld wegenommen werden."


    Ich persönlich bin nicht unbedingt für eine maxcimal genwinnbringende Veräußerung, sondern für eine maximal wirtschaftliche Lösung. Diese könnte durchaus bedeuten, dass man das Haus z.B. für Flüchtlinge nutzt, da man ja für eine nahezu unbegrenzte Anzahl Raum zu brauchen scheint. Da wird das HdS natürlich auch kein Problem lösen, dennoch können hier preisgünstig Quadratmeter vom Staat generiert werden. Auch die vorgeschlagene Verdichtung ist in diesem Kontext angezeigt. Wenn jetzt tatsächlich Millionen einwandern braucht man flächendeckend pragmatische Lösungen. Die selbsternannten Künstler sollen für ihre Flächen umso mehr slebst aufkommen. Wenn der Sozialstaat jetzt massiv unter Stress kommt, werden diese Sumpfblühten wohl bald am Ende sein.


    Angesichts neuer Massenarmut und Wohnungsnot wird der Plattenbau - auch der neue - eine große Zukunft haben, wie es aussieht.


  • Ich verstehe nicht warum maximaler Kommerz hier alternativlos sein soll, die Stadt ist schließlich für die Menschen da, nicht für den Mammon.


    'tschuldigung, aber so ein dusseliges Gelaber. Was soll immer dieser Gegensatz Wirtschaft-Menschen? Die Stadt ist sicherlich lebenswerter, wenn sie ihren Einwohnern auch Arbeit bieten kann oder zumindest halbwegs wirtschaftlich lebensfähig ist. Es mag einige schocken, aber der Prozentsatz an Menschen, auch in Berlin, der sich ernsthaft für "alternatives" Geplänkel in sogenannten "Freiräumen" interessiert, ist äußerst gering.


    Zum Gebäude: Abreißen oder Totalumbau. Es kann nur besser werden.

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    Es geht hier um ein einziges Gebäude, dass sich zudem noch in Landbesitz befindet.


    Ich glaube nicht, dass die Wirtschaft sehr darunter leidet, wenn ihr das entgeht.
    Die Kultur dagegen kann davon viel gewinnen.

  • Die selbsternannten Künstler sollen für ihre Flächen umso mehr slebst aufkommen. Wenn der Sozialstaat jetzt massiv unter Stress kommt, werden diese Sumpfblühten wohl bald am Ende sein.
    Zitat gekürzt.



    Ich weiß nicht was das soll: Selbsternannte Künstler? Wer oder was qualifiziert Sie denn, Künstler so herabzuwürdigen? Diesen selbstherrlichen Vorwurf liest man aber oft, da das Kunstverständnis derer, die sich so äußern, ziemlich eindimensional ist.
    Für mich ist die Idee der Initiative die einzig vernünftige, die derzeit im Raum steht. Berlin wird nicht attraktiver durch mehr Einkaufsmöglichkeiten oder toten Büroraum. Mit der Vertreibung von Ateliers und Nachtleben stirbt die Stadt jeden Tag ein bißchen mehr und beraubt sich so seiner Attraktivität auf Gründer und andere Zuzugswillige.

  • Ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite denke ich ist es architektonisch eine verspielte Chance, auf der anderen Seite kommt Leben in leere Büroräume.

  • Da ich immer entschieden für den Abriss war, wundere ich mich ein wenig über mich selbst, dass ich nun einem Fortbestand des HdS mit einer solchen Mischnutzung viel abgewinnen könnte. Ich erkläre mir das so, dass ich nach den vielen architektonisch banalen Bauten, die in den vergangenen Jahren entstanden sind, vom Abriss dieser Ungetüme der 60er und 70er Jahre nicht mehr viel Besserung erwarte, im Gegenteil, diese erscheinen mittlerweile häufig authentischer als die i.d.R. phantasielose und renditeorientierte Mainstreambebauung, die folgt. Wenn eine Nachbebauung überhaupt folgt und wertvolle innerstädtische Lagen nicht Jahre oder sogar Jahrzehnte lang aus spekulativen Gründen brach liegen, was ja gerade in dieser Gegend leider passiert ist.


    Hinzu kommt die Trivialisierung durch die Nutzung: Immer neue langweilige Hostels, Hotels oder Shopping Malls mit immer gleichen Ketten. Deswegen erscheinen gegenläufige (und auch an sich sinnvolle) Nutzungskonzepte wie dieser, durch die dieses Einerlei kontrastiert (und eine Verödung durch Nicht-Bebaung vermieden) wird sowie eine (im schlechten Sinne moderne) Entstehung funktional gesäuberter Arreale durchkreuzt wird, mehr als bedenkenswert.


  • Ich stimme 110% mit dir. Das Grundstück ist zu wertvoll, einfach nur als eine Kommune für "alternative" Künstlern zu benutzt werden. Es gibt genug Platten für Zuwanderer in außen Gebiete.


    Ich weiß, dass hier ich ein "broken record" bin, aber Probleme genauso wie das sind nur Probleme in Berlin. Linkeflugel Leute wollen Berlin für immer als ein dreckige arme Stadt zu bleiben.


    Ich hoffe has Gebäude wird abgerissen, und in seinem Platz, Büros, Luxus-Wohnungen & Retail aufgebaut werden.

  • ^Ach ja? Und warum passiert dort nichts? Genauso wie auf den ach so wertvollen Arealen drumherum? Nein, "Büros, Luxus-Wohnungen & Retail", brauch derzeit kein Mensch.

  • Kurzfristig mag eine Nutzung für Geflüchtete sicherlich sinnvoll sein. Nur möchte man fragen, warum Fenster ausgebaut werden, die später sicher neugefertigt und eingebaut werden müssen. Sicherlich spurlos ging auch nicht das Wetter an den geöffneten Fensterbändern vorüber. Die Verwaltungs- und Flüchtlingskrise begleitet uns nun schon seit Monaten. Der Ausbau und damit der sich beschleunigende Verfall des Gebäudes ist nur Ausdruck der Weitsichtigkeit der Verwaltung. Das zum einen.


    Langfristig gibt es an der Ansicht von Kleist allerdings überhaupt nichts auszusetzen. Lässt man mal private Unternehmen in der Betrachtung außen vor, ist es für städtische Unternemen durchaus sinnvoll, ihre Leistung auf einem Gebiet möglichst geringer Ausdehnung zu erbringen. Je dichter, desto größer letztlich die Auslastung. Darüber sollten sich alle freuen können. Auch der Finanzsenator, der bspw. seine Verkehrsbetriebe weniger alimentieren muss. Und am Ende bliebe vielleicht auch mehr Spielraum an anderer Stelle für Schulen übrig, wo ja auch immer von allen Seiten geklagt wird, dass niemand hierfür Mittel bereit stellen würde. Es ist wie bei so vielem: Alles hängt mit allem irgendwie zusammen. Insofern nicht immer gleich die ideologische Keule schwingen, sondern sich mit den Gedanken des anderen ruhig und gelassen auseinandersetzen. Der Nutzen des Areals geht weit über den reinen Vermarktungsgedanken hinaus und betrifft im Sinne eines kompakten Städtebaus auch umweltfachliche Aspekte (im Übrigen ein Teilaspekt von Nachhaltigkeit).